| Titel: | Beschreibung eines neuen Quecksilbertrogs; von Professor Louyet zu Brüssel. | 
| Fundstelle: | Band 101, Jahrgang 1846, Nr. XXV., S. 96 | 
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                        XXV.
                        Beschreibung eines neuen
                           								Quecksilbertrogs; von Professor Louyet zu
                           								Brüssel.
                        Aus dem Philosophical Magazine, Mai 1846, S. 406.
                        Mit einer
                           								Abbildung.
                        Louyet's Quecksilbertrog.
                        
                     
                        
                           In kleinen Laboratorien, wo man hauptsächlich auf Oekonomie
                              									sieht, benutzt man bei Versuchen mit Gasarten, welche in Wasser
                              									auflöslich sind, gewöhnlich einen kleinen Porzellantrog, welcher
                              									20 bis 25 Pfd. Quecksilber faßt. Die Größe der Glasglocke steht
                              									im Verhältniß mit der Capacität des Trogs; man kann daher nur
                              									kleine Quantitäten Gas aufsammeln, welche zu den beabsichtigten
                              									Untersuchungen oft unzureichend sind. Um diesem Umstand
                              									abzuhelfen, habe ich den Quecksilbertrog so abgeändert, daß man
                              									mit wenig Quecksilber auch beträchtliche Quantitäten Gas
                              									aufsammeln kann. Mein Apparat besteht aus einem schmalen
                              									länglichen Kasten von Eichenholz, auf dessen Boden ein Glas
                              									gekittet ist, welches genau über feine ganze Fläche paßt. Die
                              									äußere Oberfläche dieses Glases ist sorgfältig polirt. Im
                              									Centrum einer seiner schmalen Seiten (es ist rechteckig) ist
                              									eine enge und tiefe Grube parallel mit den langen Seiten des
                              									Rechtecks angebracht. Diese Oeffnung entspricht einer Höhlung im
                              									Boden des Kastens. Um nun Gas über Quecksilber aufzusammeln,
                              									verfahre ich folgendermaßen: ich verschaffe mir Glasglocken von
                              									Flaschen mit eingeriebenen Stöpseln, von welchen der Boden
                              									abgeschnitten worden ist; die Ränder dieser Recipienten werden
                              									mit Schmirgel abgeschliffen und passen genau auf die
                              									geschliffene Glasplatte im Trog; man kann sie entweder schwach
                              									mit Fett einschmieren oder auch diese Vorsicht unterlassen. Man
                              									stellt den Recipient auf das geschliffene Glas, wo man ihn mit
                              									einer Hand festhält; mit der andern Hand nimmt man den Stöpsel
                              									heraus und füllt ihn ganz mit Quecksilber an; hierauf wird er
                              									sorgfältig wieder verpfropft. Nachdem dieß geschehen ist, gießt
                              									man ein wenig Quecksilber in den Kasten, so daß es die kleine
                              									Höhlung ausfüllt und sein Boden mit einer Schicht von einigen
                              									Millimetern Dicke bedeckt wird. Der Recipient kann nun in allen
                              									Richtungen bewegt werden und man verschiebt ihn bis er sich über
                              									der kleinen Höhlung befindet, in welche man das Ende der
                              									gekrümmten Glasröhre steckt, woraus sich das Gas entbindet. An
                              									einem Eck des Kastens kann man einen kleinen eisernen Sperrhahn
                              									anbringen, um das Quecksilber nach beendigter Operation
                              									abzuziehen.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 101, S. 97
                              
                           AB = 4 1/2 Centimeter. BC = 23 Centimeter. CD = 17 Centimeter.
                           Die Tiefe des länglichen Grübchens, über der Glastafel gemessen,
                              									beträgt 2 Centimeter.