| Titel: | Verbesserungen an Dampfmaschinen, worauf sich Julius Adolph Detmold zu London, einer Mittheilung zufolge, am 21. Jul. 1845 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 101, Jahrgang 1846, Nr. LI., S. 249 | 
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                        LI.
                        Verbesserungen an
                           								Dampfmaschinen, worauf sich Julius Adolph Detmold zu London, einer Mittheilung zufolge, am 21. Jul.
                              								1845 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Jun. 1846, S. 312.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        [Detmold's Verbesserungen an
                           								Dampfmaschinen.]
                        
                     
                        
                           Vorliegende Erfindung besteht darin, daß man den auf gewöhnliche
                              									Weise in einem gewöhnlichen Dampfkessel erzeugten Dampf einem
                              									hohen Hitzgrad aussetzt, ehe man ihn in den Cylinder der
                              									Dampfmaschine strömen läßt; ferner darin, daß man den Cylinder
                              									erwärmt, um den darin befindlichen Dampf in einer geeigneten
                              									Spannung zu erhalten. Durch dieses Mittel erlangt man ein
                              									größeres Dampfvolumen von größerer Spannung, und erhält den
                              									Dampf, während er im Cylinder wirksam ist, auf einem bedeutenden
                              									Wärmegrad.
                           Fig. 12 zeigt die Anwendung meiner Erfindung auf den
                              									Kessel einer stationären Dampfmaschine. a, a, a ist ein gewöhnlicher Dampfkessel mit
                              									Siederöhren b, b, b; c, c der
                              									Rauchfang; d, d die Feuerstelle; e eine Kuppel, aus welcher der Dampf
                              									durch die kupferne Röhre f, f
                              									entweicht. An dem oberen Ende dieser Röhre befindet sich ein
                              									Ventil g, an dessen verticaler
                              									Stange h eine Kurbel angebracht ist;
                              									mit Hülfe dieser Kurbel wird die Stange h auf- und niederbewegt, und dadurch die Röhre
                              									geöffnet oder geschlossen, um den Dampfzutritt zu reguliren. i ist das Sicherheitsventil; j, j, j der Dampferhitzungsapparat.
                              									Letzterer besteht aus einer gewundenen kupfernen Röhre, die an
                              									dem einen Ende mit der horizontalen Dampfröhre f, f verbunden ist, während das
                              									andere Ende mit der Ventilbüchse k
                              									des Cylinders l der Dampfmaschine in
                              									Verbindung steht. m ist die
                              									Kolbenstange, welche die Bewegung von dem Kolben auf irgend
                              									einen zu treibenden Mechanismus überträgt.
                           
                           Aus dieser Erläuterung der verschiedenen Theile des Apparats
                              									erhellt, daß der Dampf aus dem Kessel zuerst in die Röhre f, f und von da in den Heizapparat
                              										j, j tritt, worin seine
                              									Temperatur eine bedeutende Erhöhung erfährt. Durch die ganze
                              									Länge der gewundenen Röhre circulirend tritt der Dampf sodann
                              									durch die Ventilbüchse k in den
                              									Dampfcylinder l.
                           Soll die Erfindung auf Locomotivdampfkessel angewendet werden, so
                              									muß man dem Apparat eine andere Anordnung geben. Die Cylinder
                              									z.B. sollten in der Rauchkammer und der Dampferhitzungsapparat
                              									an dem Ende des Dampfkessels dergestalt angebracht werden, daß
                              									er der in den Rauchfang entweichenden Wärme ausgesetzt wäre.
                           
                        
                     
                  
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