| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 101, Jahrgang 1846, Nr. , S. 398 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen
                        
                     
                        
                           Vorrichtung um das Austreten der Waggons
                              									aus den Eisenbahnschienen zu verhüten; von Classen.
                           Das von Hrn. Classen erfundene, von
                              									Hrn. Delessert der franz. Akademie
                              									der Wissenschaften vorgelegte Verfahren, die durch das Austreten
                              									der Wägen aus den Schienen und durch den Bruch der Räder und
                              									Achsen veranlaßten Unglücksfälle zu verhüten, besteht darin, die
                              									ganze Bahn entlang eine dritte, mittlere, hölzerne Schiene von
                              									20 Centimeter Dicke und 30 Centimeter Breite zu legen, welche
                              									auf den Querschwellen gut befestigt wird. Die obere Seite dieser
                              									Holzschiene muß sich ungefähr 45 Centimeter hoch über dem Niveau
                              									der andern Schienen befinden. Man befestigt unterhalb, vor und
                              									hinter der Locomotive und jedes Waggons ein Eisenstück, eine Art
                              									Reitbank, welches über die Holzschiene zu stehen kömmt, ohne sie
                              									jedoch zu berühren. Die Spitze und die beiden Seiten dieses
                              									Beschlags sind mit sich drehenden kleinen Rollen versehen, wovon
                              									die obere horizontal ist, diejenigen an den Seiten aber
                              									senkrecht. Diese Stücke berühren also die Schiene nicht, so
                              									lange der Zug in Ordnung geht; sobald aber irgend eine Störung
                              									eintritt, ein Hinderniß auf dem Wege begegnet, Balken in der
                              									Quere, Steine, Sand daliegen, oder ein Rad- oder
                              									Achsenbruch stattfindet, so erfüllt die Holzschiene ihre
                              									Bestimmung; sie erhält nämlich den Zug in gerader Linie, die
                              									Waggons stützen sich alsdann auf die Röllchen und verhindern
                              									jedes Ablaufen aus den Schienen so lange, bis sie wieder auf die
                              									zwei Seitenschienen gelangt sind; dann hört die Holzschiene zu
                              									wirken auf, die Rotten drehen sich nicht mehr und der Zug geht
                              									seinen gewöhnlichen Gang fort. – Diese Vorrichtung
                              									gewährt zugleich den Vortheil, daß man Curven mit kleinem Radius
                              									anwenden kann, weil die Mittelschiene der Centrifugalkraft
                              									großen Widerstand entgegensetzt. – Die Kosten einer
                              									solchen Sicherheitsschiene mit den Vorrichtungen an den Wägen
                              									können zu 12 bis 15000 Francs per
                              									Kilometer angeschlagen werden, welcher Aufwand aber dadurch zum
                              									Theil ausgeglichen wird, daß die sechsräderigen Wägen
                              									entbehrlich werden. – Es wäre sehr zu wünschen, daß
                              									dieses einfache und vielversprechende Verfahren geprüft würde.
                              										(Moniteur industriel, 1846 No. 1035.)
                           
                        
                           Ueber den Anthracit und die Steinkohllager
                              									in China; von Richard Taylor.
                           Ich beabsichtige keineswegs die Einträglichkeit eines
                              									chinesischen Marktes für unsern amerikanischen Anthracit zu
                              									erörtern. Da mir aber während meines Sammelns statistischer
                              									Notizen zu einem von mir beabsichtigten Werk „die
                                 										geologische und geographische Vertheilung der Steinkohle und
                                 										anderer mineralischer Brennmaterialien“
                              									The Geological and Geographical
                                       												Distribution of Coal and other Mineral Combustibles
                                       												by Mr. R. C. Taylor. einige interessante Notizen über die chinesischen
                              									Steinkohlenlager zukamen, welche nur wenigen zugänglich sind, so
                              									halte ich es für geeignet jetzt, wo der Verkehr mit China im
                              									Zunehmen ist, dieselben mitzutheilen. Ich erlaube mir hier sogar
                              									die Angabe meiner Gewährsmänner zu unterlassen, sie dem
                              									erwähnten Werke aufsparend. Doch muß ich vorausschicken, daß den
                              									Jesuiten und französischen Missionären, welchen der Aufenthalt
                              									in Peking während des achtzehnten und früherer Jahrhunderte
                              									gestattet war, Details vom höchsten Interesse, nicht nur
                              									hierüber, sondern auch über viele andere
                              									naturwissenschaftliche Gegenstände in dieser wenig bekannten
                              									Gegend der Erde zu verdanken sind.
                           Es ist wahrscheinlich, daß die Steinkohle in China, lange ehe man
                              									sie in der westlichen Welt kannte, entdeckt wurde und in
                              									allgemeinen Gebrauch kam. Einem Reisenden des dreizehnten
                              									Jahrhunderts zufolge soll es durch die ganze Provinz Cathay, von
                              									welcher Peking die Hauptstadt ist, Steinkohlen in großer Menge
                              									geben, „wo gewisse schwarze Steine aus den Bergen
                                 										gegraben werden, die angezündet brennen und lange Zeit in
                                 										Gluth bleiben und trotz dem Reichthum an Holz, von vielen
                                 										Leuten gebraucht werden.“
                              								
                           Die Missionäre, welche die nach Peking gelieferten Steinkohlen
                              									beschreiben, bauten einen Ofen, in welchem sie über die
                              									Eigenschaften dieses Brennmaterials Versuche anstellten,
                              									namentlich hinsichtlich des gewöhnlichen Hausgebrauchs, zur
                              									Zimmerheizung etc.
                           Die Einwohner von Peking gebrauchen dreierlei Arten
                              									Steinkohlen:
                           1) die der Grobschmiede. Diese gibt mehr Flamme als die andern
                              									Arten; sie brennt lebhafter, verknistert aber im Feuer, aus
                              									welchem Grund wahrscheinlich die Grobschmiede sie klein
                              									zerstoßen anwenden.
                           2) Eine härtere und festere Kohle zum Küchengebrauch, welche eine
                              									größere Flamme gibt, als die andern Sorten; sie verbrennt minder
                              									schnell und hinterläßt eine graue Asche. Von dieser gibt es
                              									mehrere Abstufungen. Die erste ist schwer zerbrechlich,
                              									feinkörnig, von tief schwarzer Farbe und beschmutzt die Hände
                              									weniger als die andern; sie ist manchmal so kieselhaltig, daß
                              									sie mit dem Stahl Feuer gibt. Eine andere Sorte ist sehr
                              									grobkörnig, bricht leicht, und gibt ein glänzendes Feuer, eine
                              									röthliche Asche hinterlassend. Wieder eine andere Art knistert,
                              									wenn sie auf das Feuer kömmt und zerfällt beinahe gänzlich in
                              									Splitter, welche den Durchgang der Luft versperren und das Feuer
                              									ersticken.
                           3) Eine zarte schwach brennende Kohle, welche geringere Hitze
                              									gibt, als die zweite Classe; sie verbrennt schneller, zerbricht
                              									leichter und ist gewöhnlich von noch tieferem Schwarz als die
                              									oben erwähnten Sorten. Gewöhnlich ist es diese Sorte, welche mit
                              									Steinkohlenstaub und einem Viertel Thon vermengt, zur
                              									Verfertigung eines künstlichen und
                              									wohlfeilen Brennmaterials dient, das zu Backsteinen und Kugeln
                              									geformt in den Peking'schen Kaufläden verkauft wird. Ganze
                              									Wagenladungen Kohlenstaubs werden zu diesem Zweck in diese Stadt
                              									gebracht.
                           Die Steinkohlenverkäufer haben noch eine zwischen den Classen
                              									zwei und drei stehende Qualität.
                           Sogar die neue Methode, die Zimmer unserer Wohnungen zu erwärmen,
                              									welche wir als das Ergebniß höherer praktischer und
                              									wissenschaftlicher Forschung betrachten, war mit geringer
                              									Abweichung schon vor Jahrhunderten bei den Chinesen in Gebrauch.
                              									Manches in Europa oder Amerika in der letzten Zeit versuchte
                              									künstliche Brennmaterial ist in China wenigstens schon 1000
                              									Jahre in Gebrauch.
                           4) Anthracit. – Eine andere Steinkohle, welche etwa 60
                              									Meilen von Peking in Menge vorkommt, aber damals nicht in so
                              									allgemeinem Gebrauch war, wie die andern Arten, wird von den
                              									Chinesen Che-tan genannt.
                              									Unter Che verstehen sie Stein, und
                              										Tan ist ihre Benennung der
                              									Holzkohle. Demnach bedeutet dieses zusammengesetzte Wort, dem
                              									Genius der chinesischen Sprache entsprechend, eine Substanz, die
                              									dem Stein und der Holzkohle gleicht oder ihre Eigenschaften
                              									zusammen besitzt; daran ist die Kohlenart zu erkennen, welche
                              									wir Anthracit nennen, ein zusammengesetztes Wort derselben
                              									Bedeutung.
                           Der chinesischen Glanzkohle gebührt
                              									unter den orientalischen Steinkohlen, neuern Autoritäten
                              									zufolge, der erste Rang hinsichtlich ihrer Reinheit im
                              									verkohksten Zustande, obwohl sie in Betreff des specifischen
                              									Gewichts dem Pennsylvanischen oder Walliser Brennmaterial nicht
                              									gleich kömmt; auch hat sie das schwammige Gefüge nicht, welches
                              									zur glühenden Verbrennung der letztern so viel beiträgt.
                           Erst im Jahr 1840 beschrieb ein russischer Officier die
                              									Kohlenformationen im Innern, welche die westliche Gebirgskette
                              									China's einnimmt; er sagt daß man keine halbe Meile reisen kann,
                              									ohne reiche Lager anzutreffen.
                           Die Kunst des Grubenbaues ist unter den Chinesen noch in ihrer
                              									Kindheit; dennoch soll die Steinkohle in der Hauptstadt einen
                              									mäßigen Preis haben. Der Anthracit bricht in der westlichen
                              									Gebirgskette nur eine Tagreise oder 30 engl. Meilen von Peking;
                              									es kommen mächtige Kohlenlager in ihr vor. Dieselben scheinen
                              									von verschiedener Güte zu seyn. Einige dieser in
                              									Schieferthonlagern vorkommenden Steinkohlen sind sonderbar
                              									zersetzt und ihre Theile haben so wenig Zusammenhang, daß sie
                              									beinahe zu Pulver zerfallen. Unter diesen
                              									Kohlenschiefer-Lagern befinden sich Lager von
                              									eisenhaltigem Sandstein und unter letzteren trifft man eine
                              									andere Reihe, die aus weit reicheren Kohlenflößen besteht als
                              									die obern Gruppen.
                           In dieser Bergkette findet man auch sowohl horizontale als
                              									verticale Lager von Konglomeraten, von Kohlenflößen begleitet,
                              									welche das Conglomerat als Dach, und Diorit oder Grünstein zur
                              									Unterlage haben. Wie zu erwarten, gleicht diese Kohle sehr dem
                              									Anthracit. Sie ist glänzend, von compactem Gefüge, schwer zu
                              									entzünden, brennt nicht mit Flamme und gibt keinen Rauch. Sie
                              									ist durchaus homogen und ihre Beschaffenheit macht es sehr
                              									wahrscheinlich, daß zur Zeit ihrer Bildung oder nach derselben
                              									eine große Wärmeentwickelung stattgefunden hat. Die horizontalen
                              									Kohlenlager sind die bedeutendsten und werthvollsten und werden
                              									die großen benannt; über 3 1/2 Fuß dick aber soll keines
                              									vorkommen. Die Grobschmiede und Kupferarbeiter ziehen diese
                              									Kohle, wegen der intensiven Hitze, welche sie gibt, anderen vor.
                              									Diese ganze Gebirgskette entlang kann man beständig das
                              									Ausbeißen (zu Tage gehen) dieses Brennmaterials sehen, wo es bis
                              									jetzt noch niemals von Menschenhand berührt wurde.
                           In jenen Theilen von China, wo das Holz sehr theuer ist, wird für
                              									den Markt zu Peking in großem Maaßstab auf Steinkohle gebaut,
                              									aber den Grubenbau versteht dieses Volk sehr wenig, welches sich
                              									hingegen in der Bereitung der Holzkohle auszeichnet.
                           Steinkohlen in anderen Theilen
                                 										China's – Die Missionäre und andere Reisende
                              									berichten uns, daß die Steinkohle in jeder Provinz China's so
                              									reichlich vorhanden ist, wie vielleicht in keinem Land der Welt
                              									Aus den Kais zu Nanking ist die schönste Steinkohle in großer
                              									Menge aufgehäuft. Ein Theil der aus der Gegend von Peking an die
                              									Küste des Golfs von Pe-tchee-lee
                              									hinuntergebrachten Steinkohle war Anthracit, der einigermaßen
                              									den Charakter des Graphits besaß. Eine allem Anschein nach der
                              									Braunkohlen-Species angehörende Kohle breitet sich in
                              									großen Strecken in der Richtung von Canton aus, während alle an
                              									dem Yang-tse-kiang-Flusse südlich von
                              									Nanking gefundenen Kohlen der Cannelkohle gleichen. Näher gegen
                              									Canton besitzt sie den Charakter der Braunkohle. Sie wurde in
                              									den verschiedenen Städten, durch welche den Lord Amherst seine
                              									Sendung führte, zwischen dem Po-yang-how und
                              									Canton, in großer Menge zum Verkauf angeboten und die Dampfboote
                              									reichlich damit versehen; sie wird mittelst eines Baues ähnlich
                              									den Ziehbrunnen gewonnen, und wie fast bei allen
                              									Braunkohlenlagern, werden die Lager horizontal und nicht sehr
                              									tief liegen. Auch eine geschwefelte Kohle, mit
                              									dazwischenliegendem Schiefer, in der Nähe von rothem Sandstein
                              									vorkommend, ist gegen Canton zu häufig zu finden.
                           Verfahren beim
                                 										Steinkohlengruben-Bau in China. – Man
                              									sollte glauben daß in China, wo die meisten technischen Künste
                              									seit undenklicher Zeit mit aller Beharrlichkeit eines so
                              									industriösen Volks betrieben wurden, der Steinkohlengrubenbau
                              									hinsichtlich des Absinkens, Trockenlegens und Ausbeutens auf
                              									einigermaßen wissenschaftliche Weise geleitet würde. Wir können
                              									jedoch auf gute Autorität hin versichern, daß namentlich in der
                              									Umgegend von Peking das Verfahren noch ein sehr unvollkommenes
                              									ist. Maschinen, um die Arbeiten zu erleichtern, sind hier
                              									unbekannt. Die Chinesen haben nicht einmal eine Idee von den zum
                              									Abziehen des Wassers unentbehrlichen Pumpen. Lassen es die
                              									Umstände zu, so schneiden sie Ableitungsgräben ein; wo nicht, so
                              									verlassen sie das Werk, sobald die Ueberschwemmung zu weit um
                              									sich gegriffen hat. Die Hacke und die Schaufel, die Pike und der
                              									Hammer sind in der That die einzigen Instrumente, deren sich die
                              									Chinesen beim Steinkohlengrubenbau bedienen. Das Wasser in der
                              									Grube wird durch das langwierige Verfahren, kleine Fässer damit
                              									anzufüllen, ausgeleert, welche mittelst Händearbeit an die
                              									Oberfläche geschafft werden Senkrechte Schachte sind nicht
                              									gebräuchlich. Beim Bau horizontaler Flöße kömmt das Zimmerwerk
                              									hoch zu stehen und das Material kostet zwei Kopeken per Pud = 8,5 Dollars per Tonne,
                              									indem das englische Holz in China dem Gewicht nach verkauft
                              									wird. Die Steinkohle, wenn sie gegraben, kömmt in Körbe und wird
                              									auf Schleifen mit den Händen an die Oberfläche gezogen. Jeder
                              									Korb enthält 3 Puds Steinkohle und ein Mann kann täglich etwa 8
                              									Körbe aufziehen) dieß entspricht 1032 russischen Pfunden oder
                              									12 englischen Centnern per Tag. Der Lohn der Grubenleute beträgt
                              									30 Kopeken per Korb oder 46 Cents per Tag.
                           Preise zu Peking. – An der
                              									Mündung der Grube wird diese Steinkohle zu 60 Kopeken per Pud = 4,63 Dollars per Tonne bezahlt. Sie wird sodann
                              									auf dem Rücken von Mauleseln durch die Gebirge, und dann auf
                              									Kameelen nach Peking gebracht, wo der Preis derselben 1 1/2
                              									Rubel = 29 Cents per Pud ist; was, wenn unsere Rechnung richtig,
                              									gleich kömmt 11,60 Dollars, oder 2 Pfd. St. 8 Shilling 3 Pence
                              										per Tonne von 2240 englischen
                              									Pfunden. Man sieht also, daß das beste Brennmaterial zu Peking
                              									theuer zu stehen kömmt, was zu den künstlichen Compositionen und
                              									Surrogaten, deren wir oben erwähnten, Veranlassung gab.
                           Es wird jedoch eine Sorte Steinkohle in dieser Stadt zu einem
                              									weit geringeren Preise verkauft, namentlich wenn sie mit der
                              									Hälfte Kohlenstaub vermengt ist. Diese Kohle wurde im Jahr 1840
                              									mit 1 Rubel per Pfd. bezahlt, was
                              									7,75 Dollars = 1 Pfd. St. 12 Shil. 3 Pence per Tonne beträgt. Sie ist aber von
                              									sehr mittelmäßiger Güte, gibt nur wenig Hitze, und verzehrt sich
                              									schnell.
                           Das zusammengesetzte Brennmaterial, welches aus Kohlenstaub und
                              									Thon besteht, wird noch immer auf die von den Missionären im
                              									letzten Jahrhundert beschriebene Weise bereitet; sein Gebrauch
                              									beschränkt sich aber nur auf die dürftigen Classen.
                           Steinkohlengas-Beleuchtung in
                                 										China. – Ob und in welcher Ausdehnung die
                              									Chinesen aus Steinkohle Leuchtgas künstlich bereiten, ist
                              									ungewiß. Thatsache aber ist es, daß durch das Bohren in
                              									Kohlenlagern freiwillig entsteigende Gasströme vor Jahrhunderten
                              									brennend waren und zu diesem und andern häuslichen Zwecken
                              									verwendet wurden. Wenn die Chinesen daher auch keine Gasbereiter
                              									sind, so sind sie doch nichtsdestoweniger Gasconsumenten, wenden
                              									das Gas im Großen an, und thaten dieß offenbar ganze Zeitalter
                              									hindurch vor den Europäern. Es werden sehr oft Steinkohlenlager
                              									auf Salzwasser durchbohrt und das brennbare Gas in 20–30
                              									Fuß hohen Strahlen in die Höhe getrieben. Aus diesen
                              									Springquellen wurde der Dampf in Röhren in die Salzwerke
                              									geleitet und hier zum Kochen und Abdampfen des Salzes benutzt;
                              									andere Röhren leiten das zur Beleuchtung der Straße, der größern
                              									Zimmer und Küchen bestimmte Gas. Da das Gas mehr beträgt als
                              									erforderlich ist, wird der Ueberschuß über die Gränzen der
                              									Salzwerke hinausgeleitet, und bildet hier besondere Kamine oder
                              									Flammensäulen.
                           Man kann über das merkwürdige Seitenstück zu dieser Anwendung des
                              									natürlichen Gases, welches man täglich in dem
                              									Kenhava-Thal in Virginien sehen kann, nur staunen. Der
                              									geologische Ursprung des Gases, das Verfahren seiner Erzeugung,
                              									die Anwendung zu allen Operationen bei der Salzbereitung und die
                              									Verwendung des Ueberschusses zu Beleuchtungszwecken an so
                              									entfernten Punkten wie China und die Vereinigten Staaten, sind
                              									merkwürdig ähnlich.
                           Hinsichtlich der chinesischen Steinkohlen und Brennmaterialien
                              									müßte, abgesehen von Verbesserungen des Grubenbaues, ein Eisenbahnsystem von unberechenbarem
                              									Nutzen seyn. Wenn je auf einem Punkt alle diesem System
                              									besonders und unzweifelhaft günstigen Umstände sich vereinigen
                              									und gebieterisch solche Verbesserungen verlangen, so ist dieß in
                              									der Stadt Peking der Fall. Sie liegt mit ihrer Bevölkerung von
                              									1,500,000 Seelen nur eine Tagreise – zu 30 engl. Meilen
                              									gerechnet – von einer an Steinkohlen ungemein reichen
                              									Gegend entfernt, und doch können ihre Einwohner die, von den
                              									Gebirgen auf den Rücken von Mauleseln und Kameelen hergeschaffte
                              									beste Qualität davon nicht unter 11 6/10 Dollars, und die
                              									schlechteste nicht unter 7 7/10 Dollars per Tonne kaufen. Eine Eisenbahn zu Peking, mit den
                              									Kohlenminen in Verbindung gesetzt, wäre gewiß eine bei weitem
                              									gewinnbringendere Unternehmung, als der Transport amerikanischer
                              									Steinkohlen nach China.
                           Uebrigens kam Borneo, die größte Insel der Welt, welche nur 20
                              									Grade südlich von Canton liegt, kürzlich in Ruf wegen ihres
                              									Reichthums an Steinkohlen, die nicht nur den Schiffen längs der
                              									Küste zugänglich sind, sondern sich auch in großer Menge in den
                              									Gebirgen im Innern finden. Es wurden darüber von den Eingebornen
                              									viele Erkundigungen eingezogen und die bisher erhobenen
                              									Thatsachen werden für die Dampfschifffahrt auf den chinesischen
                              									Seen als sehr wichtig erachtet. (Philosophical Magazine, März 1846, S. 204.)
                           
                        
                           
                           Production und Consumtion mineralischer
                              									Brennstoffe in Frankreich.
                           Die Anzahl der gegenwärtig concessionirten Steinkohlengruben ist
                              									407; 252 davon wurden schon im J. 1844 ausgebeutet. Sämmtlicher
                              									concessionirter Flächenraum beträgt 450,546 Hektaren. Zum
                              									Fördern der Brennstoffe und Ausschöpfen des Wassers werden 131
                              									Dampfmaschinen von 10,606 Pferdekräften verwendet. Im Jahr 1844
                              									wurden in den Steinkohlenbergwerken 29,554 Arbeiter
                              									beschäftigt.
                           Die Production mineralischer Brennstoffe hat sich gegen das Jahr
                              									1843 um 901,999 metr. Centner, bis zum Betrag von 37,827,395
                              									metr. Cntr. vermehrt, die sich wie folgt eintheilen:
                           
                              
                                 Anthracit
                                   5,799,240 metr.
                                    											Cntr.
                                 
                              
                                 Harte Steinkohle mit
                                    											kurzer Flamme
                                   2,290,433      „
                                 
                              
                                 Fettkohle für
                                    											Schmiede
                                   3,755,624      „
                                 
                              
                                     
                                    											„        mit
                                    											langer Flamme
                                 19,617,330      „
                                 
                              
                                 Magere Kohle mit langer
                                    											Flamme
                                   4,883,997      „
                                 
                              
                                 Braunkohle
                                   1,480,771      „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 37,827,395 metr. Cntr.
                                 
                              
                           Die Consumtion mineralischer Brennstoffe hat in den letzten 15
                              									Jahren in einer noch schnellern Progression zugenommen als die
                              									Production, indem in dieser Zeit die ausländischen Gruben den
                              									französischen Fabriken etc. mehr Kohlen lieferten. Wie in den
                              									vorhergehenden Jahren nämlich geschah diese Einfuhr von Seite
                              									Belgiens, Großbritanniens, der preußischen und bayerischen
                              									Rheinprovinzen.
                           Die Quantität der aus Großbritannien eingeführten Steinkohlen hat
                              									sich seit dem Jahr 1831 zum erstenmal im J. 1843 vermindert.
                              									Dieses Resultat scheint der Erhöhung des Ausfuhrzolls seit dem
                              									J. 1842 in Großbritannien zugeschrieben werden zu müssen; seit
                              									dem 9. Julius jenes Jahres wurde nämlich der Zoll, welcher
                              									früher ein bloßes Wagegeld war, auf 26 Centimes per 100 Kilogr. erhöht. Da er aber
                              									am Anfang des Jahres 1845 wieder aufgehoben wurde, so wird die
                              									Einfuhr von Steinkohlen aus Großbritannien wahrscheinlich wieder
                              									in der bis zum J. 1843 stattgefundenen Progression zunehmen.
                              									Folgendes ist ein Verzeichniß der von 1832 bis 1844 aus
                              									Großbritannien eingeführten Steinkohlen:
                           
                              
                                 1832
                                       375,301 metr.
                                    											Cntr.
                                 
                              
                                 1833
                                      
                                    											426,407      „
                                 
                              
                                 1834
                                      
                                    											489,438      „
                                 
                              
                                 1835
                                      
                                    											981,595      „
                                 
                              
                                 1836
                                    1,695,093      „
                                 
                              
                                 1837
                                    2,226,057      „
                                 
                              
                                 1838
                                    3,046,844      „
                                 
                              
                                 1839
                                    3,205,279      „
                                 
                              
                                 1840
                                    3,807,739      „
                                 
                              
                                 1841
                                    4,299,499      „
                                 
                              
                                 1842
                                    4,907,382      „
                                 
                              
                                 1843
                                    4,556,662      „
                                 
                              
                                 1844
                                    4,276,936      „
                                 
                              
                           Die Consumtion mineralischer Brennstoffe in Frankreich stieg im
                              									Jahr 1844 auf 54,868,501 metr. Cntr. Die Gruben, welche die
                              									consumirten Kohlen lieferten, enthält folgendes Verzeichniß:
                           Production in Frankreich selbst.
                           
                              
                                 Steinkohlenlager der
                                    											Loire
                                 12,348,438 metr. Cntr.
                                 
                              
                                           „            
                                    											von Valenciennes
                                   9,271,763      „
                                 
                              
                                           „            
                                    											von Alais
                                   3,696,990      „
                                 
                              
                                           „            
                                    											von Creuzot und Blanzy
                                   2,250,000      „
                                 
                              
                                           „            
                                    											von Aubin
                                   1,520,894      „
                                 
                              
                                 58 andere
                                    											Kohlenlager
                                   8,739,310      „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 37,827,395 metr. Cntr.
                                 
                              
                           
                           Einfuhr auswärtiger Kohlen.
                           
                              
                                 Aus Belgien
                                 
                                 11,157,949 metr. Cntr.
                                 
                              
                                   „  
                                    											Großbritannien
                                 
                                   4,276,936      „
                                 
                              
                                   „   den
                                    											Rheinprovinzen
                                 
                                   2,090,367      „
                                 
                              
                                   „   verschiedenen
                                    											Ländern
                                 
                                       
                                    											33,607      „
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Summe
                                 17,558,859 metr. Cntr.
                                 
                              
                           Ausfuhr französischer Kohlen.
                           
                              
                                 Nach Belgien
                                 
                                 125,766 metr. Cntr.
                                 
                              
                                   „    
                                    											der Schweiz
                                 
                                 117,427      „
                                 
                              
                                   „    
                                    											Algier
                                 
                                   88,635      „
                                 
                              
                                   „    
                                    											Spanien
                                 
                                   62,406      „
                                 
                              
                                   „    
                                    											Sardinien
                                 
                                   62,243      „
                                 
                              
                                   „    
                                    											den deutschen Staaten
                                 
                                   24,932      „
                                 
                              
                                   „    
                                    											beiden Sicilien
                                 
                                     6,541      „
                                 
                              
                                   „    
                                    											den französischen Colonien
                                 
                                     6,934      „
                                 
                              
                                   „    
                                    											verschiedenen Ländern
                                 
                                   22,866      „
                                 
                              
                                 
                                 
                                 ––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Summe
                                 517,750 metr Cntr.
                                 
                              
                           Die Differenz ergibt die Consumtion in Frankreich = 54,868,501
                              									metr. Cntr. wie oben. (Moniteur
                                 										industriel 1846, No.
                              									1034.)
                           
                        
                           Verfahren Lack, Schellack etc. aufzulösen
                              									und Zeuge wasserdicht zu machen, von Alph. de Normandy.
                           Zum Auflösen des Lacks gibt der
                              									Erfinder dieser am 22. April 1845 in England patentirten
                              									Verfahrungsarten zweierlei Methoden an. Nach der einen kocht man
                              									100 Pfd. Lack in einem Kessel mit 1120 Pfd. Wasser und
                              									40–42 Pfd. wasserfreier Soda so lange, bis der Lack
                              									aufgelöst ist; dann seiht man die Flüssigkeit durch ein grobes
                              									Tuch, um die Unreinigkeiten abzusondern; hierauf übersättigt man
                              									sie mit Schwefelsäure, um den Lack als eine halb-klebrige
                              									oder weiche plastische Masse aus der Auflösung niederzuschlagen.
                              									Diese Masse kann man über einem Feuer schmelzen und dann auf
                              									jeder Fläche ausbreiten, welche wasserdicht gemacht werden soll;
                              									oder man kann damit Stücke von Holz, Stein, Metall etc.
                              									zusammenkitten.
                           Die zweite Methode besteht darin, den Gummilack in der
                              									erforderlichen Menge Fuselöl (welches bekanntlich während der
                              									Destillation des Kartoffel- oder Kornbranntweins
                              									übergeht) aufzulösen.
                           Um Zeuge wasserdicht zu machen, trägt man die erwähnte plastische
                              									Masse in geschmolzenem Zustande auf, oder benutzt eine Auflösung
                              									derselben in Fuselöl.
                           Die plastische Masse ist auch in Alkohol und Steinöl vollkommen
                              									auflöslich. (London Journal of arts,
                              									Aug. 1846, S. 36.)
                           
                        
                           Fabrication von Ale, Porter und anderen
                              									Vieren nach Maugham und Dunlop.
                           Die Erfindung, welche sich dieselben am 27. Nov. 1845 in England
                              									patentiren ließen, besteht im Erhitzen des Ale, Porter etc.
                              									(nachdem diese Flüssigkeiten den Proceß der geistigen Gährung
                              									durchgemacht haben) auf eine solche Temperatur, daß der weitere
                              									Fortschritt der geistigen Gährung aufgehalten wird, damit die
                              									Flüssigkeiten unter Druck und mit Zusatz von kohlensaurem Gas
                              									auf Flaschen gezogen werden können.
                           
                           Man bringt das Ale, den Porter oder die sonstige gegohrene
                              									Flüssigkeit in ein Faß, welches ein zinnernes Schlangenrohr
                              									enthält und erhitzt sie auf 52–57° R., indem man
                              									Dampf durch das Rohr leitet. Während dieses Erhitzens steckt man
                              									den Spund in das Spundloch des Fasses (aber nur so dicht, daß
                              									man ihn ohne besondere Anstrengung herausziehen kann), damit die
                              									Flüssigkeit der äußeren Atmosphäre nicht ausgesetzt ist; sobald
                              									die erforderliche Temperatur erreicht ist, verschließt man das
                              									Faß sicher und läßt dann die Flüssigkeit auf die Temperatur der
                              									Atmosphäre abkühlen, indem man kaltes Wasser durch das Rohr
                              									leitet. Nachdem das Ale oder der Porter auf diese Weise erhitzt
                              									und wieder abgekühlt worden ist, lassen die Patentträger die
                              									Flüssigkeit, anstatt die gewöhnlichen Schönungsmittel
                              									(Hausenblase etc.) anzuwenden, um sie klar zu erhalten, durch
                              									ein Filter laufen, indem sie dafür sorgen, daß so wenig Luft als
                              									möglich zur Flüssigkeit zugelassen wird. Zu diesem Zweck wird
                              									das Faß, welches das Bier enthält, mit dem oberen Theil eines
                              									geschlossenen Filters verbunden, wovon man die Luft ausgepumpt
                              									hat, worauf man das Bier aus dem Faß durch das Filter in einen
                              									Behälter ablaufen läßt; damit dieses stattfindet, muß man eine
                              									hinreichende Menge Luft in das Faß zulassen. Das Bier wird dann
                              									mit kohlensaurem Gas imprägnirt und auf Flaschen gezogen. (Chemical Gazette, Jul. 1846 Nr.
                              									90.)
                           
                        
                           Ueber den Einfluß geistiger Getränke auf
                              									die Gesundheit; von Bouchardat.
                           Wirkung alkoholischer Flüssigkeiten auf
                                 										die verschiedenen Thierarten. – Wenn Alkohol in
                              									den Strom des circulirenden Blutes gelangt, übt der Sauerstoff
                              									seine verbrennende Einwirkung (Oxydation) vorzüglich auf ihn
                              									aus; die Blutkügelchen, des Einflusses dieses belebenden
                              									Princips beraubt, nehmen kein so lebhaftes Roth mehr an,
                              									verlieren ihre Lebenskraft und das Thier stirbt, als hätte man
                              									es in eine ihres Sauerstoffs beraubte Luft gebracht. Die
                              									fleischfressenden Thiere, wie z.B. der Hund, deren Magen im
                              									Verhältniß zum übrigen Verdauungsapparat groß ist, sind sehr
                              									empfindlich für die Wirkung des Alkohols, und können schon durch
                              									eine mäßige Dosis desselben getödtet werden; denn dieselbe wird
                              									schnell absorbirt, ohne über den Zwölffingerdarm hinaus zu
                              									kommen. Die grasfressenden Nagethiere, wie die Kaninchen, werden
                              									ebenfalls durch eine kleine Menge Alkohol schon getödtet, denn
                              									die Aufsaugung im Magen erfolgt sehr schnell und man findet
                              									keinen Alkohol in den Gedärmen vor. Die körnerfressenden Vögel,
                              									wie die Hühner, können verhältnißmäßig größere Portionen Alkohol
                              									vertragen; der Hohlraum ihres Magens ist beschränkt, es ist
                              									dieses Organ mit kräftigen Muskeln versehen; der in dasselbe
                              									gebrachte Alkohol verweilt nicht darin; man findet ihn in allen
                              									Gedärmen; er wird dann durch die Pfortader zur Leber übergeführt
                              									und gelangt so nur viel langsamer in den großen
                              									Circulations-Apparat. Die Fische können bei 4° R.
                              									Temperatur in Wasser, welches 1/2 Proc. Alkohol enthält,
                              									leben.
                           Einfluß der alkoholischen Flüssigkeiten
                                 										auf die Harnabsonderung. – Meine Versuche
                              									ergaben, daß beim Genusse von viel Alkohol die Menge des
                              									innerhalb 24 Stunden sich absondernden Urins abnimmt; eben so
                              									verhält es sich mit der absoluten Quantität des Harnstoffs;
                              									Harnsäure hingegen wird in größerer Menge abgeschieden. (Moniteur industriel 1846, No. 1035)
                           
                        
                           Ueber die Zusammensetzung der Luft in
                              									verschiedenen Höhen eines verschlossenen Saales, worin eine
                              									große Anzahl Personen athmete; von Hrn. Lassaigne.
                           Die von Hrn. Lassaigne angestellten
                              									Versuche führten zu folgenden Schlüssen:
                           1) In Räumen mit eingesperrter Luft, welche eine Zeit lang zur
                              									Respiration diente ohne erneuert zu werden,
                              									befindet sich die ausgeathmete Kohlensäure nicht, wie häufig
                              									behauptet wird, ausschließlich in den untern Regionen;
                           2) den Gesetzen der Physik entsprechend, wie es die Erfahrung
                              									auch bestätigt, ist die Kohlensäure in der ganzen eingesperrten
                              									Luft, welche einer gewissen Anzahl Menschen zur Respiration
                              									diente, ziemlich gleichmäßig verbreitet;
                           3) geringe in dieser Hinsicht beobachtete Abweichungen möchten
                              									eher annehmen lassen, daß die Menge der Kohlensäure in den
                              									höhern Regionen eines eingeschlossenen Luftvolums etwas größer
                              									sey, sofern diese Verschiedenheiten nicht möglichen Irrthümern
                              									in der Volumbestimmung der gasförmigen Elemente der
                              									atmosphärischen Luft zuzuschreiben sind;
                           4) hinsichtlich der Ventilationsmittel muß nach Lassaigne's Versuchen an Orten, wo
                              									sich viele Menschen versammeln, die ganze Luftmasse erneuert
                              									werden, um die beim Athmungsproceß erzeugte und im ganzen Raum
                              									verbreitete verdorbene Luft zu
                              									beseitigen;
                           5) die (in mehreren Gebäuden zu Paris gegenwärtig errichteten)
                              									großen Ventilir- und Heizvorrichtungen wirken sonach
                              									durch mehr oder weniger schnelle Bewerkstelligung der Erneuerung
                              									der ganzen eingeschlossenen Luftmasse, und nicht durch bloßes
                              									Entziehen der verdorbenen Luft, wovon man früher glaubte, daß
                              									sie sich in den kalten untern Regionen sammle;
                           6) das Mißbehagen, welches man beim Einathmen der mehr oder
                              									weniger warmen Luft empfindet, welche in schlecht ventilirten
                              									Schauspielhäusern die obern Regionen erfüllt, ist mehr der
                              									Verdünnung der Luft als ihrer Zusammensetzung zuzuschreiben;
                              									denn letztere ist so ziemlich dieselbe wie bei der Luft in den
                              									untern Regionen; es werden aber unter solchen Umständen die
                              									Respirations-Bewegungen rascher und erzeugen andere
                              									physiologische Erscheinungen als in Luft von gewöhnlicher
                              									Temperatur. (Moniteur industriel,
                              									1846 No. 1051.)
                           
                        
                           Ueber die Haltbarkeit des
                              									Maschinenpapiers; von Joh. Oechelhäuser, Papierfabrikant in Siegen.
                           Das Maschinenpapier hatte bekanntlich anfangs sehr geringe
                              									Festigkeit und dadurch, so wie die ersten Papiermaschinen sehr
                              									unsicher arbeiteten, kam diese Maschine nur langsam in Aufnahme,
                              									bedurfte fast ein halbes Jahrhundert zu ihrer Ausbildung. In
                              									dieser langen Zeit wurde dieselbe aber so weit ausgebildet, daß
                              									der Betrieb sicherer wie der an der Bütte ist, und daß die
                              									schönsten Pappen in beliebiger Stärke damit gefertigt werden
                              									können. Es zeigt sich auch, daß der Mangel an Festigkeit des
                              									Maschinenpapiers durchaus nicht der Maschine zuzuschreiben ist,
                              									und deßhalb wurden im letzten Decennium außerordentlich viele
                              									neue Maschinen angelegt.
                           Obgleich diese Maschine also schon feste Wurzel gefaßt hatte,
                              									tauchten doch vor einiger Zeit einzelne Stimmen gegen das
                              									Maschinenpapier wegen geringerer Festigkeit desselben auf,
                              									wurden aber, besonders durch Hrn. Karmarsch, genügend widerlegt. Jetzt hat indeß eine
                              									Regierung, die großherzoglich badische, den Gebrauch des
                              									Maschinenpapiers „wegen geringer Dauer und leichter
                                 										Zerstörbarkeit“ für Urkunden verboten, und da
                              									wird eine gründliche Untersuchung: ob die Papiermaschine oder
                              									irgend andere Ursachen diesen Fehler veranlassen,
                              									erforderlich.
                           Auf der einen Seite wäre es nämlich unverantwortlich, wenn das
                              									Publicum nicht vor dem Gebrauch eines Papiers – besonders
                              									für Urkunden – gewarnt würde, was diese Hauptfehler
                              									besitzt; auf der andern kann es aber nur nachtheilige Folgen
                              									haben, wenn eine der wichtigsten Erfindungen unserer Zeit ohne
                              									Grund verdächtigt würde. – In dem Fall werden z.B. die
                              									Consumenten bei dem Verbrauch des Maschinenpapiers besorgt, was
                              									nachtheilig auf dessen Preis wirkt, und die Fabrikanten, welche
                              									die kostspielige Anlage einer Papiermaschine scheuen, werden zum
                              									eignen Nachtheil im Zweifel erhalten, weil gegen solche
                              									Neuerungen ohnehin häufig Vorurtheil besteht und weil Jeder
                              									leicht glaubt, was er gern glaubt.
                           Daher ist es denn rühmend anzuerkennen, daß das Curatorium für
                              									die geheime Registratur des k. preuß. Kriegsministeriums eine
                              									Untersuchung veranlaßte, den Verein für
                              									Gewerbfleiß in Preußen zu einem Gutachten aufgefordert hat. Die
                              									vom Verein erwählte Commission von Sachverständigen stimmt nun
                              									dem Urtheil des Hrn. Karmarsch bei,
                              									daß geringe Dauer und leichte Zerstörbarkeit dem Maschinenpapier
                              									nicht zuzuschreiben sey. Dieses Urtheil theile auch ich
                              									vollkommen, und halte dafür, daß die Anforderungen, welche jetzt
                              									an Papier gemacht werden: Schönheit und Weiße auf Kosten der
                              									Festigkeit, beim Maschinenpapier, wie beim Handpapier gleich
                              									sind.
                           Dagegen weicht meine Ansicht von der dieser Herren zunächst in
                              									zwei Punkten ab: ich gebe zu daß mehr Maschinenpapier, als
                              									Handpapier, mit geringerer Festigkeit in den Handel kommt,
                              									glaube aber daß der verschiedene Leim, nicht die Maschine, am
                              									meisten Schuld daran hat.
                           Mit der Papiermaschine wurden nämlich fast gleichzeitig die
                              									Chlorbleiche und die Zeugreinigungsvorrichtung erfunden. Anfangs
                              									wendete man die Chlorbleiche fast nur bei der Maschine, und
                              									häufig zu stark an. Es wurde nicht rein ausgewaschen, und das
                              									Antichlor kannte man damals noch gar nicht. Dadurch entstand ein
                              									mürbes, brüchiges Papier, welches durch die nicht ausgewaschene,
                              									oder nicht neutralisirte Säure noch auf dem Lager und in den
                              									Registraturen verdarb Ein solches Fabricat verkauft sich nicht
                              									leicht, und da immer noch viele Fabrikanten das Bleichen nicht
                              									hinreichend kennen, oder gleichgültig dabei sind; da viele, weit
                              									mehr als die Fabrikanten von Handpapier, mehr auf
                              										„Menge“ als auf „gute
                                 										Qualität“ fabriciren, so kommen wirklich immer
                              									noch weit mehr brüchige Maschinen-, als Handpapiere in
                              									den Handel.
                           Die Zeugreinigungsvorrichtungen vermehren diesen Nachtheil. Auch
                              									sie waren Anfangs sehr unvollkommen, und sind es eigentlich
                              									immer noch. Der Zeug mußte zu klein gemahlen werden, damit sie
                              									ihn durchlassen konnten. Nicht selten vereinigt sich damit
                              									Unkenntniß oder Unaufmerksamkeit beim Waschen und Mahlen. Der
                              									beste Zeug wird weggewaschen, und ein zu röscher, alles
                              									Bindemittels beraubter Stoff erzeugt ein mürbes, brüchiges
                              									Papier. Diese Vorrichtung wird bei allen Maschinen, aber nur
                              									ausnahmsweise bei den Bütten angewendet, und trägt deßhalb bei,
                              									daß mehr brüchige Maschinen- wie Handpapiere zum Verkauf
                              									kommen.
                           Werden aber Bleiche und Knotenreimger beim Maschinenpapier weit
                              									häufiger als beim Handpapier angewendet, so wird noch weit mehr
                              									bei ersterem Harzleim, bei letzterem Thierleim gebraucht, und
                              									dadurch das Maschinenpapier im Mißcredit hinsichtlich der
                              									Festigkeit erhalten. Nie kann ein Harz- oder Wachsleim
                              									den Thierleim hinsichtlich der dem Papier zu gebenden Festigkeit
                              									ersetzen. Im getrockneten Zustand ist ersterer eine bröckelnde
                              									Masse, der letztere aber kaum zerbrechbar, sie können also nicht
                              									gleiche bindende Eigenschaften haben.
                           Diese Ansicht theilen auch bereits viele Fabrikanten; auf vielen
                              									Preiscouranten figurirt schon „mit Thierleim geleimtes
                                 										Maschinenpapier.“ Die HHrn. Gebr. Ebart haben ein Patent auf Anwendung
                              									dieses Leims in der Masse erhalten. Insbesondere wenden die
                              									Engländer ihn bei allen Papieren an, wobei er Werth hat und
                              									bezahlt wird. Sie haben verschiedene Vorrichtungen, wodurch das
                              									Papier theils ganz, theils halb getrocknet, von der Maschine ab
                              									durch Leimwasser geleitet wird. Einige leiten es sogar zweimal
                              									durch ein solches, und trocknen es theils auf gewöhnlichen
                              									Trockencylindern, theils durch sehr complicirte Vorrichtungen,
                              									theils an der Luft. Das Verfahren der HHrn. Gebrüder Ebart ist mir nicht bekannt, allein
                              									mir scheint auch ein Durchleiten des Papiers durch Leimwasser
                              									und nachmaliges Naßpressen weit besser, als das Zutheilen des
                              									Thierleims in der Masse zu seyn. Demnächst fürchte ich daß, wenn
                              									es möglich ist, dem Thierleim das Trocknen durch Hitze
                              									unschädlich zu machen, dieß ohne Zerstörung der bindenden
                              									Eigenschaft der Gallerte nicht werde geschehen können. Aus
                              									demselben Grunde dürfte die englische Methode, das durch
                              									Thierleim gezogene Papier auf Dampfcylindern zu trocknen, vieles
                              									gegen sich haben, und die Nachtheile einer complicirten
                              									Trockenvorrichtung, so wie der Lufttrocknung, sind gewiß nicht
                              									unbedeutend.
                           Sicher aber ist die bequeme Anwendung des Harzleims nur bei den
                              									Sorten, bei welchen Wohlfeilheit ein Haupterforderniß ist,
                              									nützlich, dagegen bei Papieren für Zeichnungen, Bücher u.s.w.
                              									und besonders für Urkunden als Pfuscherei zu betrachten. Sicher
                              									würde der Papierfabrication die größte Verbesserung zugeführt,
                              									wenn entweder das Trocknen durch Hitze für den Thierleim ganz
                              									unschädlich gemacht, oder wenn ein bequemerer Trockenapparat,
                              									als Trockenböden und Trockenstuben erfunden würde. Erst
                              									dann werden die sonst augenfälligen Vorzüge der Papiermaschine
                              									vollen Werth erhalten und der Büttenbetrieb gänzlich aufhören.
                              									Diesem bleibt dann kein Vorzug, als die Wasserzeichen, welche
                              									aber ebenfalls auf der Maschine gemacht, oder durch Stempel
                              									ersetzt werden können.
                           So ist also hier, wo von geleimten Papieren für Urkunden die Rede
                              									ist, nicht das Maschinenpapier, sondern der Leim die Ursache
                              									geringerer Festigkeit. Es besteht gar kein Hinderniß, das
                              									Maschinenpapier als Wasserpapier zu machen, und auf gewöhnliche
                              									Art mit Thierleim zu leimen, und wenn deßhalb der Zweck, ein
                              									festes Papier für Urkunden zu erhalten, erreicht werden soll,
                              									dann muß nicht das Maschinenpapier, sondern das mit anderem als
                              									Thierleim geleimte verboten werden.
                           Zur Vergleichung der Festigkeit des Maschinen- und
                              									Handpapiers kann übrigens nur ungeleimtes dienen, und da
                              									beweisen die Gründe der Commission von Sachverständigen, daß das
                              									Maschinenpapier nicht im Nachtheil steht. Der Erfahrung gemäß
                              									beweist es aber noch sicherer das ungeleimte Papier für den
                              									Buchdruck, wo sich überall, bei gleichem Stoff und gleicher
                              									Behandlung, das Maschinenpapier fester als das Handpapier zeigt.
                              									(Verhandl. des Vereins zur Beförd. des Gewerbfl. in Preußen,
                              									1846 2te Lief.)
                           
                        
                           Die Abdeckerei zu Aubervilliers und
                              									Desinfection mittelst des Coutaret'schen Verfahrens.
                           Auf die Empfehlung des verstorbenen Parent
                                 										du Chatelet wurde folgendes Verfahren des Abdeckens
                              									gefallener Pferde etc., welches vorher nur von
                              									Privatunternehmern betrieben wurde, in der großen Abdeckerei im
                              									Dorfe Aubervilliers-les-Vertus für das ganze
                              									Seine-Departement eingeführt. Eine Gesellschaft hat das
                              									Privilegium zu diesem Unternehmen für eine gewisse Zeit von der
                              									Präfectur in Pacht erhalten. Die Stadt Paris übernahm einen
                              									Theil der Kosten zur Errichtung dieser Anstalt, wird hingegen
                              									nach Ablauf des Pachts einzige Besitzerin derselben.
                           Jeder Eigenthümer eines todten oder lebenden Pferdes kann
                              									dasselbe dahin bringen und an die bei der Anstalt Angestellten
                              									abliefern, welche unter Ueberwachung eines besondern Agenten der
                              									Polizei-Präfectur den Leichnam desselben den unten zu
                              									beschreibenden Operationen unterzieht und die Producte dem
                              									Eigenthümer wieder zustellt.
                           Nach diesem Verfahren, dessen Ausbildung man hauptsächlich Hrn.
                              										Payen und dem verstorbenen Combacérès zu verdanken
                              									hat, wird dem getödteten Thier die Haut abgezogen und das Blut
                              									abgelassen, dann wird es auf einem mit Steinplatten belegten
                              									Fußboden zerstückt, wobei das Blut in einem Trog gesammelt
                              									werden kann; die Eingeweide, die Lunge und alles was zum
                              									sogenannten Klein gehört, werden bei Seite gelegt; aus den
                              									Eingeweiden werden die noch darin enthaltenen Pflanzenstoffe
                              									ausgezogen, welche man auf einem besonderen Raum aufhäuft, wohin
                              									sie eine gewisse Menge Blut und schleimige Bestandtheile mit
                              									fortreißen, die so leicht in Gährung übergehen. Während der
                              									größte Theil des gestockten Bluts in dem erwähnten Trog
                              									zurückbleibt, fließt eine große Quantität bluthaltiger und
                              									eiteriger Flüssigkeit durch gußeiserne Canäle in eine steinerne
                              									Rinne außerhalb der Abdeckerei ab, von da ergießt sie sich in
                              									eine von Paris hergeleitete offene Cloake, welche in den Canal
                              									von Saint-Denis mündet.
                           Alle übrigen Theile des Pferdes, Muskeln, Flechsen, Knochen,
                              									werden in ungeheure Kessel geworfen, die man hermetisch
                              									verschließt und in welche, unter dem Druck von mehr als einer
                              									Atmosphäre, der in einem Central-Dampfkessel erzeugte
                              									Dampf durch Röhren geleitet wird.
                           Dieses Kochen, welches 12–24 Stunden andauert, trennt die
                              									Muskeln und Flechsen vollkommen von den ganz weiß werdenden
                              									Knochen. Die fetten Theile der Füße, die Knorpel etc. geben
                              									Oele, welche wegen ihrer Leichtigkeit sich über der
                              									gallerthaltigen Fleischbrühe sammeln, unterhalb welcher sich
                              									eine Blutschicht befindet.
                           Wenn nach dem Erkalten des Kessels und dem Oeffnen seiner Deckel
                              									die erstarrte Fettschicht und die flüssig gebliebene
                              									gallerthaltige Schicht herausgenommen worden sind, werden
                              									mittelst Gabeln die Knochen mit dem Blut, und die durch das
                              									Kochen unendlich fein zertheilten Ueberreste der Muskeln
                              									herausgezogen.
                           
                           Das Blut und die Ueberreste des Muskelfleisches werden in einem
                              									besondern Kessel einer hohen Temperatur ausgesetzt, in welcher
                              									sie austrocknen, wo sie dann nur noch in Pulver verwandelt zu
                              									werden brauchen, um zur Bereitung von Berlinerblau oder als
                              									Dünger für die Colonien verkäuflich zu seyn.
                           Die Knochen werden zur Fabrication von Kohle für die
                              									Zuckerraffinerien verwendet; das Oel und Fett geht in jene
                              									Gemenge ein, welche unter dem Namen Ochsenklauenfett zum
                              									Schmieren von Maschinentheilen so vortheilhaft verkauft werden.
                              									(Der Werth dieses Fetts macht die Eigenthümer der Pferde oft
                              									ungerecht, welche verlangen, daß das Kochen länger fortgesetzt
                              									werden soll, damit sie mehr solches Klauenfett erhalten, was
                              									aber die Gesellschaft wegen zu großen Aufwands an Brennmaterial
                              									in Nachtheil setzen würde. Vorzüglich sind es die alten Abdecker
                              									oder Schinder, welche aus Speculation die alten Thiere todt oder
                              									lebendig kaufen, um an diesen Producten großen Gewinn zu
                              									machen.)
                           Nur einen Uebelstand hatte diese Anstalt noch bis vor kurzer
                              									Zeit: nämlich die Verpestung der Luft des Dorfs durch die
                              									Flüssigkeiten aus den Leichnamen, die mit dem Waschwasser und
                              									den Fleischüberresten und weichen Theilen vermengt durch die
                              									Rinne abflossen, und mit dem Koth aus den Gedärmen einen
                              									furchtbaren Gestank verbreiteten. Hr. Hardy, der neue Director der Anstalt, wollte sich zur
                              									Desinficirung nicht ausschließlich des Chlorkalks bedienen,
                              									welcher hiezu ganz unzureichend ist, ebenso verwarf er auch die
                              									Thierkohle, welche unverfälscht viel zu theuer kömmt. Das Coutaret'sche privilegirte Verfahren
                              									zur Desinfection der Abtrittgruben etc., welches durch eine
                              									Gesellschaft ausgebeutet wird und bereits in einer Menge Paläste
                              									und großer Gebäude mit dem besten Erfolg angewandt wurde,
                              									verhieß hier die besten Dienste und wirklich versetzten Coutaret's Agenten in kürzester Zeit
                              									die Anstalt und das Dorf in den gesundesten Zustand. Auf
                              									folgende Weise wurde dabei verfahren. Der Fußboden von
                              									Steinplatten, die Tröge, die gußeisernen Röhrenleitungen, die
                              									Rinnen wurden mit Kreosotwasser und dann mit holzsaurem Eisen
                              									gewaschen. Sodann wurde auf den Boden einer Grube, durch welche
                              									die zu desinficirenden Flüssigkeiten liefen, und an die Stelle,
                              									wo sie ihren Lauf beginnen, eine Schicht eines hauptsächlich aus
                              									essigsaurem Eisen und Kreosot bestehenden Pulvers gelegt. Den
                              									hindurchlaufenden Flüssigkeiten wurde dadurch nicht nur ihr
                              									Geruch, sondern auch ihre Gährungsfähigkeit benommen. Die die
                              									Miststätten und Rinnen etc. umgebenden Wände waren bisher von
                              									Würmern überzogen, welche, so wie die Unzahl von Schmeißfliegen
                              									augenblicklich verschwanden. Von Zeit zu Zeit werden die
                              									Fußböden und Wände frisch besprengt, jedoch mit viel geringen
                              									Quantitäten. Von dem desinficirenden Pulver genügen 50 Kilogr.
                              									auf 8 Tage.
                           Ist das Coutaret'sche Verfahren je
                              									nach dem vorkommenden Fall auch in anderer Weise und Stärke
                              									anzuwenden, so besteht es doch im Wesentlichen immer darin,
                              									zuerst die Masse mephitischer Gase, welche den Zutritt zu den zu
                              									desinficirenden Stellen unmöglich machen, in gesunde Luft zu
                              									verwandeln, dann alle weitere Zersetzung gährender Substanzen
                              									durch Gerinnenmachen des Eiweißstoffes mittelst kräftiger
                              									Agentien aufzuhalten, und endlich die Wände bis auf den Grund
                              									rein zu waschen und der Nachhaltigkeit der Desinfection wegen
                              									eine Schicht des aus absorbirenden Körpern bestehenden Pulvers
                              									darauf zurück zu lassen. (Moniteur
                                 										industriel, 1846 Nr. 1050.)