| Titel: | Beschreibung einer neuen Lampe für Werkstätten etc., erfunden von Hrn. Bouhon. | 
| Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. LVI., S. 261 | 
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                        LVI.
                        Beschreibung einer neuen Lampe für Werkstätten
                           etc., erfunden von Hrn. Bouhon.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, Febr. 1847, S. 81.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Bouhon's Lampe für Werkstätten etc.
                        
                     
                        
                           Die neue Lampe ist hauptsächlich für die arbeitende Classe bestimmt; sie ist so
                              construirt, daß das Oel nicht leicht daraus entweichen kann; auch hat sie vor den
                              Lampen der Werkstätten und vor den Kerzen den Vortheil, daß man sie mit Leichtigkeit
                              und ohne besondere Vorsicht von einem Orte zum andern bringen kann; wurde sie aus
                              Unachtsamkeit umgestoßen, so hat man Zeit sie wieder aufzuheben, ohne daß sich Oel
                              verbreitet. Wenn sie gehörig angezündet ist, so ist ihre Flamme rein und verbreitet
                              keinen Rauch; sie erhellt dann vom Anfang bis zum Ende auf ziemlich constante Weise
                              und ohne einen merklichen Geruch zu verbreiten.
                           Hr. Bouhon verfertigte solche
                              Lampen mit einer und mit drei Flammen; erstere geben so viel Licht wie eine frisch
                              geputzte Kerze wovon sechs auf das Pfund gehen, letztere geben etwas mehr Licht als
                              zwei Kerzen unter denselben Umständen.
                           Vergleicht man nun den Preis des Lichts welches diese Lampen liefern, mit demjenigen
                              des Lichts welches eine Kerze liefert, so stellt sich bei den Lampen eine
                              beträchtliche Ersparniß heraus. Die Beleuchtung durch eine Kerze kann man per Stunde zu 0,015 Francs annehmenPeclet in seinem Traité de l'éclairage nimmt sie nur zu 0,012 Fr.
                                    an., was nahe 0,03 Fr. für zwei Kerzen gibt; die Lampe mit einer Flamme
                              verbrennt aber etwas weniger als für 0,010 Fr. Oel per
                              Stunde, und diejenige mit drei Flammen bloß für 0,02 Fr.
                           Die Lampen welche man gewöhnlich in den Werkstätten benutzt, bestehen meistens in
                              einem Docht, welcher in einen Oelbehälter mit veränderlichem Spiegel taucht, und
                              haben bekanntlich den Fehler, daß sie schlecht beleuchten, nicht ohne Vorsicht von
                              einem Ort zum andern gebracht werden können, daß sie einen unangenehmen Geruch
                              verbreiten, Unreinlichkeit in den Werkstätten verursachen und überdieß nicht sehr
                              wohlfeil sind.
                           Die Dochte, welche Hr. Bouhon
                              anwendet, werden mit Baumwollgarn verfertigt, welches sehr dick ist und so
                              angeordnet wird, daß man
                              nach Belieben einen oder mehrere Fäden ohne Schwierigkeit herausziehen kann; es ist
                              daher immer leicht, dem Docht eine solche Dicke zu geben, daß das Oel in geeigneter
                              Menge zum Speisen der Flamme aufsteigt.
                           Fig. 7 ist ein
                              senkrechter Durchschnitt der Lampe.
                           A ist der Körper der Lampe. B metallener Pfropf mit Schraube. C
                              Niveau-Röhre. D Oelkammer. E Dochtträger mit Schraube. a Hülse der Nadel,
                              mit welcher man den Docht auf die gehörige Höhe bringt. F Luftkammer, in welche das überflüssige Oel ausläuft. G Röhre, welche das überflüssige Oel in die Luftkammer
                              führt. H Pfropf, um die Luftkammer vom Oel entleerenentleeeren zu können.
                           Diese zweckmäßigen Lampen werden in den Werkstätten zu Paris schon häufig
                              benutzt.
                           Silvestre, Berichterstatter.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
