| Titel: | Verfahren die Krustenbildung in den Dampfkesseln zu verhüten, worauf sich Joseph Delfosse zu Paris, am 25. Aug. 1846 in England ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. LXX., S. 327 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXX.
                        Verfahren die Krustenbildung in den Dampfkesseln
                           zu verhüten, worauf sich Joseph
                              Delfosse zu Paris, am 25. Aug.
                              1846 in England ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, April 1847, S.
                              193.
                        Delfosse's Verfahren die Krustenbildung in den Dampfkesseln zu
                           verhüten.
                        
                     
                        
                           Durch dieses Verfahren soll nicht nur die Krustenbildung in den Dampfkesseln
                              verhindert sondern auch die bereits vorhandenen Krusten beseitigt werden; man
                              versetzt nämlich das Wasser mit einer Mischung welche besteht:
                           1) aus trockenem Gerbestoff oder Gallussäure-Extract (aus Eichenrinde,
                              Galläpfeln etc.);
                           2) aus geschmolzenem Aetznatron;
                           3) aus Kochsalz;
                           4) aus einfach-kohlensaurem Kali (Potasche).
                           Wenn man den Kessel einer stationären Maschine mit frischem Wasser speist, so wird
                              die für 336 Stunden per Pferdekraft erforderliche
                              Mischung durch Vermengen von 12 Unzen Kochsalz, 2 1/2 Unzen geschmolzenem
                              Aetznatron, 2 Drachmen trockenem Eichenrinde- oder Galläpfelextract und 1/2
                              Unze Potasche bereitet; für Locomotivenkessel welche täglich etwa 140 engl. Meiken
                              laufen, wird die Quantität der Mischung per Pferdekraft
                              um ein Fünftel erhöht. Werden die Dampfkessel mit Seewasser gespeist, so läßt man
                              das Kochsalz weg und nimmt 6 Unzen geschmolzenes Aetznatron anstatt 2 1/2, und 5
                              Drachmen trockenes Eichenrinde- oder Galläpfelextract anstatt 2. Die
                              stationären Kessel versteht man gleich mit so viel von der Mischung, daß sie für
                              zwei, drei oder mehr Tage ausreicht; die Kessel der Locomotiven und
                              Schiffsdampfmaschinen hingegen versieht man täglich mit dem erforderlichen Quantum der Mischung.An der Wirksamkeit dieser Substanzen ist Wohl nicht zu zweifeln; übrigens
                                    dürfte die Anwendung des Salmiaks zu diesem Zweck nach Dr. Ritterbrandt's Verfahren (polytechn. Journal Bd. CIII S. 394) vorzuziehen
                                    seyn.