| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. , S. 73 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 23. Decbr. 1846 bis 26. Jan. 1847 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem Pierre Gougy im
                                 Leicester-square: auf einen verbesserten Apparat (Krahn) zum Heben,
                                 Emporschaffen und sonstigen Bewegen schwerer Körper. Dd. 23. Dec. 1846.
                              
                           
                              Dem William
                                    Knowelden, Ingenieur in Great Guilford-street, Southwark: auf
                                 Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 31. Dec. 1846.
                              
                           
                              Dem Stephan
                                    Parkhurst, Fabrikant in Leeds: auf
                                 Verbesserungen im Kratzen der Wolle, Baumwolle etc. Dd. 31. Dec. 1846.
                              
                           
                              Dem George Myers,
                                 Graveur in Budge-row, London, William Cooper im St. Paul's Church-yard, und
                                 James
                                    Wansbrough, Hutmacher im Southwark-square, Surrey: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Kappen, Damenhüten, Bücherfutteralen,
                                 Vorhängen, Theaterdecorationen etc. Dd. 31. Dec. 1846.
                              
                           
                              Dem Charles Dowse in
                                 Camden-town, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Anwendung von
                                 Federn an Hangriemen, Mappen, Büchern, Hüten und Kappen. Dd. 31. Dec. 1846.
                              
                           
                              Dem Clemence Aug.
                                    Kurtz, Fabrikant chemischer Producte in Salford bei
                                 Manchester: auf ein verbessertes Verfahren den Indigo
                                 zum Färben und Drucken wollener, baumwollener etc. Zeuge vorzubereiten und
                                 anzuwenden. Dd. 31. Dec. 1846.
                              
                           
                              Dem Andrien Chenot
                                 von Clichy la Garenne bei Paris: auf Verbesserungen in
                                 der Behandlung von Metalloxyden und ihren Verbindungen. Dd. 31. Decbr. 1846.
                              
                           
                              Dem Thomas Edge in
                                 Great Peter-street, Westminster: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Gasmessern. Dd. 31. Dec. 1846.
                              
                           
                              Dem Samuel Burrows,
                                 Gabelfabrikant in Sheffield: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Messern. Dd. 7. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem John Clegg,
                                 Mechaniker in Oldham, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an Webestühlen.
                                 Dd. 7. Jan.
                                    1847.
                              
                           
                              Dem Moses Poole,
                                 Patentagent in London: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an Fischangeln. Dd. 7. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Charles Lothman,
                                 Chemiker in Craven-street, Strand: auf Verbesserungen in der
                                 Bleiweißfabrication. Dd. 7. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Joseph Pierret,
                                 Ingenieur in Old Compton-street, Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen. Dd. 11. Jan. 1846.
                              
                           
                              Dem John Chubb im St.
                                 Paul's Church-yard, London, und Ebenezer Hunter in
                                 Wolverhampton, Staffordshire: auf Verbesserungen an Schneppern und
                                 Druckschlössern. Dd. 11. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Douglas Gamble in
                                 Crouch End, Middlesex: auf Verbesserungen an elektrischen Telegraphen. Dd. 11. Jan.
                                    1847.
                              
                           
                              Dem John Platt,
                                 Mechaniker in Oldham, Lancashire: auf eine verbesserte Methode Rauch zu
                                 verzehren und Brennmaterial zu ersparen. Dd. 11. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem John Britten,
                                 Chemiker zu Liverpool: auf eine verbesserte Maschinerie
                                 zum Drucken, Liniiren und Feuchten des Papiers zu verschiedenen Zwecken. Dd. 12. Jan.
                                    1847.
                              
                           
                              Dem Stephan
                                    Parkhurst, Fabrikant in Leeds: auf
                                 Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Dd.
                                 14. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Alexander
                                    M'Dougall in Longsight, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen
                                 in der Leimfabrication. Dd. 14. Jan. 1847.
                              
                           
                           
                              Dem Joseph Faucon,
                                 Bankier in Ronen, Frankreich: auf Verbesserungen in der Seifenfabrication. Dd. 14. Jan.
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Lionel Goldsmid
                                 zu Paris: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im
                                 Anbringen der Ruder an Schiffen. Dd. 14. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem John Poole,
                                 Buchhalter in Bolton-le-Moors, Grafschaft Lancaster: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Spinnen der Baumwolle. Dd. 14. Jan.
                                    1847.
                              
                           
                              Dem Frederick
                                    Lesnard, Ingenieur in Chester-street, Surrey: auf ein
                                 verbessertes Verfahren Triebkraft zu gewinnen. Dd.
                                 16. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Henry Grafton,
                                 Ingenieur am Holborn-hill, London: auf
                                 Verbesserungen an den Rädern und dem Zugehör der Eisenbahnwagen. Dd. 16. Januar
                                    1847.
                              
                           
                              Dem Daniel Shears in
                                 Bankside, Southwark: auf Verbesserungen in der Behandlung der Zinkerze um
                                 Zinkzaine zu gewinnen. Dd. 19. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Edward Vickers,
                                 Kaufmann zu Sheffield: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an den Feilenhau-Maschinen. Dd. 19. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem John Read im
                                 Regent-circus, Piccadilly: auf Verbesserungen an
                                 Ackergeräthen. Dd. 19. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem John M'Intosh zu
                                 London: auf Verbesserungen an rotirenden
                                 Dampfmaschinen, in der Methode Wagen über Rampen hinaufzubewegen und Schiffe zu
                                 treiben. Dd. 19.
                                    Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem George Beadon,
                                 Commodore der k. Marine, und Andrew Smith, Ingenieur in Princes-street,
                                 Leicester-square: auf Verbesserungen im Bugsiren oder Schleppen der
                                 Schiffe. Dd. 21.
                                    Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Thomas Onions,
                                 Ingenieur in Calais, Frankreich: auf Verbesserungen an rotirenden
                                 Dampfmaschinen. Dd. 21. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Thomas Deakin,
                                 Ingenieur in King's Norton, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zum Ausschneiden, Stanzen und Pressen. Dd. 21. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem William Breynton
                                 im Inner Temple, City von London: auf Verbesserungen an
                                 rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 21. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Francis Preston
                                 zu Ardwick bei Manchester: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zum Vorbereiten der Baumwolle zum Spinnen. Dd. 23. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Frederick Jowett,
                                 Ingenieur in Burton-upon-Trent, Grafschaft Stafford: auf
                                 Verbesserungen in der telegraphischen Communication. Dd. 23. Januar 1847.
                              
                           
                              Dem Clemence Kurtz,
                                 Fabrikant chemischer Producte zu Manchester: auf die
                                 Bereitung eines. Farbstoffs zum Färben und Drucken wollener, baumwollener,
                                 seidener etc. Zeuge. Dd. 26. Jan. 1847.
                              
                           
                              Dem Richard Walker,
                                 Baumwollspinner zu Rochdale, Grafschaft Lancaster: auf einen verbesserten
                                 Apparat zur Bereitung von Leuchtgas. Dd. 26. Jan. 1847.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Februar 1847.)
                              
                           
                        
                           Galloway's Verbesserungen an
                              den Locomotiven.
                           Galloway hat bei seinen Bemühungen die Dampfwagen zu
                              verbessern, einen ähnlichen Weg eingeschlagen wie vor ihm Prosser. Wie dieser schlägt er vor, in der Mitte der Bahn eine
                              Treib- und Leitschiene anzubringen, so daß die Tragräder bloß den Zweck haben
                              die Maschine zu führen. Er bringt an jeder Maschine vier Cylinder longitudinal über
                              der leitenden Achse an, deren Kolben auf gewöhnliche Weise mit Treibkurbeln
                              verbunden sind, die sich rechtwinkelig zu einander an kurzen senkrechten Stangen
                              befinden, wovon eine an jeder Seite des Gestell-Centrums arbeitet. Jede
                              dieser Stangen oder Wellen führt ein Treibrad, welches durch eine Anordnung von
                              Federn gegen die zwei Seiten der Mittelschiene gedrückt wird. Die eigenthümliche
                              Wirkung der Cylinder auf ihre respectiven Treibstangen (die Kurbeln an den zwei
                              besonderen Stangen sind nämlich einander entgegengesetzt) dürfte viel zur Stätigkeit
                              der Maschine beitragen, da das Moment des Kolbens, der Kurbel etc. auf einer Seite, vollkommen
                              balancirt ist durch dasjenige auf der anderen Seite, daher die longitudinale
                              Bewegung, welche bei den gewöhnlichen Locomotiven in der Regel stattfindet, hier
                              wegfällt. Ferner können sich die Lager der Achse nicht leicht abnutzen, weil die
                              directe Wirkung des Stoßes zum Herumdrehen des Rades
                              angewandt wird. Bei der uns vorliegenden Zeichnung sind nur vier Laufräder benutzt,
                              welche an jedem Ende der. Maschine angebracht sind, so daß ihre Anzahl im Ganzen
                              nicht größer ist als bei Locomotiven von gewöhnlicher Construction. (Practical Mechanic and Engineer's Magazine, Febr. 1847,
                              S. 117.)
                           
                        
                           Vorwärmeapparat für das Speisewasser der Locomotiven.
                           Aus der belgischen Eisenbahn wurde unlängst ein Versuch angestellt mit einem Apparat,
                              welcher den Zweck hat, die aus den Heizröhren des Locomotivkessels entweichende
                              Wärme zum Vorwärmen des zur Speisung des Kessels nöthigen Wassers zu benützen. Die
                              Erfindung rührt von dem Chef des Maschinenwesens der belgischen Bahnen, Cabry, her, und besteht in einem kleinen Kessel, welcher
                              in der Rauchkammer der Locomotive so angebracht ist, daß er, von der Ausmündung der
                              Siederöhren etwas entfernt, gleichsam eine Fortsetzung des eigentlichen
                              Locomotivekessels bildet und mit der gleichen Anzahl Röhren, wie dieser,
                              durchbrochen ist.
                           Dieser Vorwärmeapparat nun wird sowohl in seinem ganzen äußeren Umfang, so wie
                              mittelst der Röhren, die durch denselben gehen, von den in den Kamin entweichenden
                              Gasen erwärmt. Er steht mit dem Tender mittelst Röhren in Communication und die
                              Speisepumpen der Maschine nehmen das Wasser aus dem Apparat ebenfalls mittelst einer
                              unterhalb desselben angebrachten Röhre. Bei dem oben erwähnten Versuch fand man die
                              Temperatur des Wassers im Vorwärmer zu 72° Reaumur, man glaubt jedoch, daß
                              das Wasser siedend gewesen sey, da das Instrument zur Messung der Wärme nicht
                              zweckmäßig angebracht werden konnte.
                           Es unterliegt keinem Zweifel, daß es sich hier um eine sehr wichtige Verbesserung
                              handelt, durch welche der Brennmaterial-Verbrauch der Locomotiven wesentlich
                              vermindert werden müßte. Im Uebrigen aber ist die Idee nicht neu, indem schon vor 10
                              Jahren auf der Baltimore-Ohio Eisenbahn von Winans
                              erbaute, für Heizung mit Anthracit eingerichtete Locomotiven im Gange waren, bei
                              welchen das Wasser zur Speisung des Kessels durch die verlorene Wärme in einem
                              besonderen Behälter vorgewärmt wurde. (Eisenbahn-Zeitung, 1847 Nr. 9.)
                           
                        
                           Verbesserung des Geothermometers.
                           Der tüchtige Mechaniker Ludwig Kapeller in Wien hat an dem
                              bekannten Geothermometer von Magnus eine sinnreiche
                              Verbesserung angebracht. Dieselbe besteht darin, daß durch ein die Oeffnung des
                              Thermometerrohrs, aus welchem das Quecksilber ausfließt, nach unten zum Theile
                              schließendes eisernes Schräubchen, das Zurückziehen eines bereits aus dem Rohre
                              getretenen Quecksilbertropfens, wenn derselbe auch noch so klein ist, ganz vermieden
                              wird.
                           
                              Σ.
                              
                           
                        
                           Ueber Verfälschung des Bleiweißes, von Louyet in Brüssel.
                           Ich erhielt unlängst drei Muster von verschiedenen Sorten Bleiweiß, welches für die
                              Ausfuhr bestimmt war. Wahrscheinlich brachte die entfernte Bestimmung dieser
                              Producte den Fabrikant auf die Meinung, daß er sich in gar keinen Schranken mehr zu
                              halten brauche und daß die Consumenten dieser Artikel zu unwissend seyen, um
                              einzusehen, daß, was ihnen als Bleiweiß verabfolgt wird, eben so gut schwefelsaurer
                              Baryt genannt werden könnte.
                           
                           
                              
                                 1 Gramm des Musters Nr. 1 im Platintiegel
                                    der Rothglühhitze
                                    ausgesetzt,      bis es
                                    vollständig in Bleiglätte verwandelt war, verlor
                                 0,100
                                 
                              
                                 Wiederholtes Ausglühen veranlaßte keinen
                                    weiteren Verlust.
                                 
                                 
                              
                                 1 Gramm des Musters Nr. 2 verlor bei
                                    ähnlicher Behandlung
                                 0,049
                                 
                              
                                 1 Gramm von Nr. 3 verlor
                                 0,037
                                 
                              
                           Das Product, welches Nr. 1 beim Glühen lieferte, wurde mit reiner Salpetersäure
                              gekocht, die Flüssigkeit mit Wasser verdünnt und wieder gekocht. Es blieb ein
                              gelblicher Rückstand, obgleich die Flüssigkeit stark sauer war; derselbe wurde auf
                              einem Filter gesammelt, mit kochendem Wasser gut ausgewaschen, getrocknet und
                              geglüht; er wog 0,305. Ich muß noch bemerken, daß der Rückstand, welchen man beim
                              Glühen von Bleiweiß Nr. 1 erhielt, dunkler roth war als der von Nr. 2 und daß der
                              Rückstand von Nr. 3 fast weiß war. Der Rückstand, welchen Nr. 1 nach der Behandlung
                              mit Salpetersäure hinterließ, gab beim Erhitzen mit Soda auf Holzkohle vor dem
                              Löthrohr einen geschmolzenen Rückstand, welcher auf ein blankes Silberblech gebracht
                              und dann befeuchtet, einen bleibenden schwarzen Fleck hervorbrachte. Dieß ist eine
                              charakteristische Eigenschaft der schwefelsauren Salze und ich habe mich durch
                              weitere Versuche überzeugt, daß das dem kohlensauren Blei beigemengte schwefelsaure
                              Salz in Schwerspath bestand. Die Auflösung, welche ich beim Digeriren des Bleiweiß
                              Nr. 1 mit Salpetersäure erhielt, wurde mit Schwefelsäure gefällt; das
                              niedergeschlagene schwefelsaure Blei wog nach dem Glühen 0,765 und entspricht also
                              0,563 Oxyd, welches mit 0,111 Kohlensäure 0,674 neutrales kohlensaures Blei bildet.
                              Hienach hätten also 0,111 Kohlensäure gefunden werden sollen, während der Verlust
                              des Bleiweiß beim Glühen nur 0,100 betrug. Dieser Unterschied rührt daher, daß nicht
                              alles Bleioxyd mit Kohlensäure verbunden, sondern ein kleiner Theil desselben im
                              Zustand von Hydrat ist; da aber das Aequivalent des Wassers viel kleiner als das der
                              Kohlensäure ist, so erhielt ich eine zu hohe Zahl, als ich alles Oxyd als mit
                              Kohlensäure verbunden berechnete; man muß daher 0,011 von 0,674 abziehen, wonach
                              0,663 bleibt.
                           Das Bleiweiß Nr. 2 wurde auf dieselbe Art behandelt, der Antheil, welchen
                              Salpetersäure nicht auflöste, wurde ausgewaschen, getrocknet und geglüht, und wog
                              dann 0,660. Die salpetersaure Auflösung lieferte 0,360 schwefelsaures Blei, welches
                              0,264 Bleioxyd enthält, das mit 0,052 Kohlensäure verbunden 0,316 kohlensaures Blei
                              bildet. In diesem Falle differirt die für die Kohlensäure berechnete Zahl sehr wenig
                              von der gefundenen. 1 Gramm von Nr. 3 hinterließ bei der Behandlung mit
                              Salpetersäure 0,718 Rückstand; diese Sorte lieferte 0,277 schwefelsaures Blei,
                              welches 0,203 Oxyd enthält, das sich mit 0,040 Kohlensäure zu 0,243 kohlensaurem
                              Blei verbindet.
                           Nach diesen Analysen haben die Bleiweiße folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                                 1 Gramm von
                                 Nr. 1
                                 enthält
                                 0,695
                                 Bleiweiß und
                                 0,305
                                 Schwerspath
                                 
                              
                                 
                                 Nr. 2
                                 
                                 0,340
                                 
                                 0,660
                                 
                                 
                              
                                 
                                 Nr. 3
                                 
                                 0,282
                                 
                                 0,718
                                 
                                 
                              
                           Man kann daher mit Recht sagen, daß diese Artikel eben so gut unter der Benennung
                              Schwerspath verkauft werden könnten. (Bulletin du
                                 Musée de l'Industrie, 1846.)
                           
                        
                           Lewellin's Anwendung der
                              Galvanoplastik zum Anfertigen künstlicher Gebisse.
                           Den Zahnärzten war immer sehr viel daran gelegen, ein vollkommenes Modell des Mundes
                              zu erhalten, was nach dem gewöhnlichen Verfahren unmöglich ist. Letzteres besteht
                              darin, von dem Wachs-Eindruck des Mundes einen Gypsabguß zu machen, der dann
                              als Muster zum Formen in Sand und Thon dient, um einen metallenen Abguß zu erhalten.
                              Dieses Verfahren ist mit vielen Fehlern behaftet; erstens dehnt sich der Gyps beim
                              Festwerden bekanntlich aus; deßhalb muß er auch in alle kleine Höhlungen
                              eingetrieben werden, wenn die Form fest genug ist, aber die Weichheit des Wachses
                              (welches noch weicher wird, indem sich beim Erhärten des Gypses etwas Wärme
                              entbindet) gestattet ihm der Ausdehnung des Gypses theilweise nachzugeben, so daß
                              der erhaltene Abguß größer ausfällt als der abzubildende Mund. Die Zahnärzte pflegen
                              diesem Uebelstand dadurch abzuhelfen, daß sie den Abguß durch Abschaben auf die
                              entsprechende Größe zurückführen, ein Verfahren, welches zu Mangeln Veranlassung
                              geben muß, wenn es auch mit der größten Genauigkeit ausgeführt wird; auch erfordert
                              der metallene Abguß nachher immer ein Nachhelfen, eine Ausbesserung, was eine andere
                              Fehlerquelle ist. Hr. Lewellin in London schlägt auf
                              galvanischem Wege Kupfer auf den Wachseindruck nieder und erhält dadurch unmittelbar
                              einen vollkommenen metallenen Abguß, von welchem eine ganz genaue Copie des
                              Zahnfleisches etc. auf gewöhnliche Weise in Goldblech ausgeschlagen werden kann.
                              (Practical Mechanic and Engineer's Magazine, Febr.
                              1847, S. 115.)
                           
                        
                           v. Frankenstein's Erfindung im Beleuchtungswesen.
                           Die deutsche Gewerbezeitung, 1847 Nr. 24 theilt hierüber folgendes Schreiben des
                              Erfinders mit:
                           
                              „Schon durch längere Zeit mit vielseitigen Versuchen über die Vermehrung
                                 der Leuchtkraft der gewöhnlichen, der schwach oder gar nicht leuchtenden
                                 Lichtstammen (wie jene des Weingeistes, Kohlenoxyd- und Wasserstoffgases)
                                 beschäftigt, bin ich im Verfolge der theoretischen Principien über diesen
                                 Gegenstand, und gestützt auf Thatsachen, die eine nähere Kenntniß mit den
                                 physikalisch-chemischen Eigenschaften der Körper bei ihrer Wärme-
                                 und Lichtentwickelung voraussetzen, zu der für unser Beleuchtungswesen so höchst
                                 wichtigen Entdeckung gelangt, mit Anwendung eines Brenners von eigenthümlicher
                                 Construction, Form und Materie, ganz verschieden von allen bis jetzt bekannten
                                 Vorrichtungen bei Argand'schen, Sideral, Oelgas-, Terpenthin-,
                                 Spiritus-, Holzgeist- und Aether-Lampen mit einfachem oder
                                 doppeltem Luftzuge, oder allen andern wie immer Namen habenden Lampen, die
                                 Lichtintensität jeder gewöhnlichen Oel- oder Gasflamme in dem Grade zu
                                 steigern, daß mit Ersparung von 5 bis 6mal größere Lichteffecte, bei schwach
                                 leuchtenden oder gar nicht leuchtenden Flammen aber die 50 bis 100fache
                                 Leuchtkraft hervorgebracht wird. – Die für die praktische Anwendung
                                 dieser höchst erfreulichen Entdeckung sich herausstellenden Vortheile sind daher
                                 im wesentlichen folgende: 1) eine gewöhnliche Weingeistflamme mit einem Dochte
                                 von 4 bis 5 Linien Durchmesser spendet bei Aufsetzung meines Brenners und
                                 Leuchtstoffes (der gar keinen besonderen Apparat als einen einfachen
                                 Glascylinder von eigenthümlicher Form erfordert) ein höchst intensives
                                 glänzendes weißes Licht, so daß es den Raum eines gewöhnlichen Zimmers
                                 vollkommen erhellt, und dabei auch ein schwaches Auge vollkommen lesen und
                                 schreiben kann. Da die Weiße und Helligkeit dieses Lichtes dem des Vollmonds
                                 ähnlich ist, so habe ich dieser Art der Weingeistbeleuchtung den Namen Lunar-Licht beigelegt. Eine Quantität von 1/4
                                 Seitel Weingeist per 2 kr. Conv.-Münze ist
                                 hinreichend, diese Leuchtkraft 8 bis 10 Stunden lang zu unterhalten, ohne daß
                                 dabei der Brenner gewechselt werden darf. 2) Jede Argandische oder andere
                                 Oellampe, welche mit diesem Universal-Brenner
                                 versehen ist, leistet bei halber Consumtion wenigstens das Dreifache ihres
                                 sonstigen Lichtvermögens. (Die genauen Angaben nach vorzunehmenden
                                 Lichtmessungen werde ich nächstens nachzutragen nicht ermangeln.) Die
                                 Lichtintensität ist so groß, daß sie das Auge gleich dem Sonnenlichte kaum zu
                                 ertragen vermag, und der Effect übertrifft alle Erwartungen. Jeder, der nur
                                 einmal diese Lichtaffection empfunden hat, wird davon unwillkürlich zum Staunen
                                 hingerissen. 3) Für die Gasflammen gewährt dieser
                                 Brenner die namhaftesten Vortheile, da man bei Anwendung desselben jedes, auch
                                 aus der schlechtesten Qualität von Steinkohlen gewonnene, viel Kohlenoxyd und
                                 nur wenig Kohlenwasserstoff enthaltende Gas verwenden kann, wobei noch der 3 bis
                                 5fache Lichteffect gegen das gleiche Quantum gut leuchtendes Gas erreicht wird.
                                 Die hiezu erforderliche Vorrichtung für derlei Brenner zu Gasflammen ist so
                                 höchst einfach und so wenig kostspielig, daß selbe besonders in letzterer
                                 Hinsicht gar nicht in Betracht zu stellen ist; denn 500 Gasflammen, mit diesen
                                 Brennern
                                 versehen, erfordern bloß eine tägliche Auslage von höchstens 1 fl. C.-M.
                                 Die Gasbeleuchtungsgesellschaften werden daher aus dieser Erfindung ohne Zweifel
                                 den größten Nutzen ziehen können. Außerdem unterliegt es keinem Zweifel, daß
                                 dieser Leuchtbrenner allenthalben in jeder
                                 Haushaltung so wie in öffentlichen Anstalten allgemein in Anwendung kommen
                                 werde. – Da diese Entdeckung zu den interessantesten und wichtigsten
                                 unserer Zeit gehört, so dürfte dieselbe, wenn gleich sie unter Einem durch den
                                 Schutz eines kaiserl. königl. österreichischen ausschließlichen Privilegiums
                                 gesichert wird, dennoch mit Grund auf eine Nationalanerkennung Anspruch machen
                                 können. – Ich ersuche daher alle geehrten Redactionen politischer und
                                 industrieller Journale, diese vorläufige Notiz in ihre Spalten aufzunehmen, und
                                 bin bereit, den hohen Regierungen oder einzelnen Gesellschaften, welche von
                                 meinem Privilegiumsrechte Gebrauch machen wollen, das Nähere über diesen
                                 Gegenstand unter Abführung der Proben gegen angemessene Bedingungen bekannt zu
                                 geben.
                              
                           
                              C. v. Frankenstein.“
                              
                           
                        
                           Boutigny's Untersuchungen über
                              den sphäroidischen Zustand der Körper; Gefrieren des Wassers und Quecksilbers in
                              einem weißglühenden Tiegel.
                           Boutigny hat die bekannte Erscheinung, daß Wassertropfen,
                              welche man auf eine weißglühende Fläche fallen läßt, dieselbe nicht befeuchten,
                              sondern hin und her rollen und nur sehr langsam verdunsten, mit großer Ausdauer
                              studirt und die Resultate seiner Untersuchungen über diesen eigenthümlichen Zustand
                              der Körper, welchen er den „sphäroidischen“ nennt, in einem
                              besondern Werke veröffentlicht, wovon kürzlich die zweite Auflage unter folgendem
                              Titel erschien: Nouvelle branche de Physique, ou Etudes sur
                                 les corps à l'état sphéroidal; par P. H.
                              Boutigny
                              d' Evreux. 1 vol. in
                                 – 8°, avec figures. Prix: 4 Fr. 50 Cent. A Paris, chez
                                 Labé, libraire.
                           Boutigny stellt als Resultat seiner Untersuchungen
                              folgendes allgemeine Gesetz auf: die Temperatur der im
                                 sphäroidischen Zustand befindlichen Körper ist (unabhängig von derjenigen des
                                 sie enthaltenden Gefäßes) eine unwandelbare und immer geringer als diejenige
                                 ihres Siedepunkts; sie ist letzterm proportional und beträgt beim Wasser +
                              96°, 5 Cels.
                           Durch Anwendung dieses Gesetzes gelang es B. im J. 1842Man vergleiche polytechn. Journal Bd.
                                       LXXXIII. S. 157.
                              das Wasser in einem weißglühenden Gefäß augenblicklich zum
                                 Gefrieren zu bringen, ein Versuch, welcher seitdem häufig wiederholt worden
                              ist.
                           In dem erwähnten Werk beschreibt Boutigny 106 Versuche,
                              wovon viele sehr merkwürdig und auffallend sind; sie lassen sich alle leicht
                              anstellen. Wir erwähnen davon noch folgenden: das salpetersaure Ammoniak verbrennt
                              bekanntlich bei raschem heftigen Erhitzen, z.B. auf eine glühende Porzellanplatte
                              geworfen, mit blassem gelbem Lichte und schwachem Geräusch unter Bildung von Wasser,
                              salpetriger Säure und Stickgas. Wirft man nun von diesem Salz in einen weißglühenden
                              Löffel, so verbrennt es nicht, sondern geht in den sphäroidischen Zustand über; läßt
                              man aber die Temperatur des Löffels sinken, so breitet sich das Salz auf seiner
                              Oberfläche aus, fängt Feuer und verbrennt wie gewöhnlich.
                           In den Annales de Chimie et de Physique, März 1847, ist
                              folgendes aus einem Brief von Faraday an Boutigny
                              mitgetheilt:
                           
                              „.... Ich habe einen Versuch angestellt, welchen ich nicht in Ihrem Werke
                                 finde, obgleich ein sich ihm nähernder vorkommt. Es gelang mir mittelst des
                                 sphäroidischen Zustandes Quecksilber in einem rothglühenden Tiegel mit der
                                 größten Leichtigkeit zum Gefrieren zu bringen. Ich machte zuerst einen Platintiegel rothglühend und
                                 erhielt ihn einige Zeit auf dieser Temperatur; dann brachte ich Aether hinein,
                                 hierauf feste Kohlensäure und endlich tauchte ich in dieses Gemenge, welches
                                 sich im sphäroidischenspäroidischen Zustand befand, eine metallene Schale mit 31 Grammen Quecksilber, welches in zwei bis drei Secunden erstarrte. Die
                                 anwesenden Personen waren nicht wenig erstaunt, als ich das in den rothglühenden
                                 Tiegel gebrachte Quecksilber gefroren herausnahm.“
                              
                           
                        
                           Teychenne's Verfahren poröse
                              Steine von Wasser undurchdringlich zu machen und zu färben.
                           Dieses (am 6. August 1846 in England patentirte) Verfahren besteht darin, daß man die
                              weichen und porösen Steine in eine kochende Auflösung von 85 Th. Steinkohlentheer,
                              10 Th. Erdharz, 3 Th. Talg und ein wenig Leinöl taucht. Man legt den Stein auf einen
                              Rahmen und läßt ihn in die kochende Auflösung hinab; er muß 8–48 Stunden, je
                              nach seiner Größe, darin bleiben; will man nur seine Oberfläche undurchdringlich
                              machen, so reichen 2 Stunden für jeden Zoll Tiefe hin. Einige sehr poröse Steine
                              werden selbst durch lang fortgesetztes Kochen nicht ausgefüllt; für solche setzt man
                              obiger Mischung Kreide oder Marmor, Eisenrost, Granit und Töpferthon in fein
                              gepulvertem Zustande zu; diese Composition muß mit einem heißen Eisen auf die
                              Oberfläche des Steins aufgetragen werden. Soll der Stein eine belle Farbe haben, so
                              wendet man statt des Theers eine Mischung von 15 Th. blassem Harz und 80 Th.
                              Terpenthin an; um ihm eine weiße Farbe zu ertheilen, setzt man Bleiweiß, Kreide etc.
                              zu und für andere Farben benutzt man die gewöhnlichen Malerfarben. (Civil Engineer and Architects' Journal, März 1847.)
                           
                        
                           Dowse's Präparirung der
                              Baumwollzeuge um sie anstatt Papier anwenden zu können.
                           Die Baumwollzeuge werden (nach diesem am 11. August 1846 in England patentirten
                              Verfahren) zuerst gesengt, um ihnen den Flaum zu benehmen und dann gebleicht; sollen
                              sie als Surrogate für farbiges Papier dienen, so muß man sie färben. Hierauf sättigt
                              man die Zeuge mit einer Auflösung von 1 Pfd. Harz in 10 1/4 Pfd. Potasche-
                              oder Sodaauflösung (welche 1/4 Pfd. Alkali enthält). Dann taucht man die Zeuge in
                              eine Auflösung von 1 Pfd. Alaun in 10 Pfd. Wasser; hierauf kommen sie in eine
                              Auflösung von Stärke, Mehl oder Gummi, um ihnen die erforderliche Steifheit zu
                              ertheilen und ihre Zwischenräume auszufüllen; ehe man sie von einer Auflösung in die
                              andere bringt, muß man sie jedesmal durch Auspreßwalzen passiren. Die Zeuge werden
                              nun getrocknet und hernach zwischen Walzen oder in Bögen zwischen Platten gepreßt,
                              um ihre Oberflächen zu glätten.
                           Statt der Harzauflösung kann man auch eine Auflösung von weißer Seife in Alkali
                              anwenden; zum Steifen kann man anstatt der Stärke oder mit ihr auch Leim
                              anwenden.
                           So präparirte Zeuge können mit gewöhnlicher Dinte beschrieben, bedruckt und zu vielen
                              Zwecken wie Papier angewandt werden. (London Journal of
                                 arts, März 1847, S. 114.)
                           
                        
                           
                           Fabrication von Malz-Hopfen-Extract oder
                              concentrirter Bierwürze in England.
                           Nach dem Mechanics' Magazine hat sich in London eine
                              Compagnie (National Malt-extract Company) zur
                              Fabrication von Malz-Hopfen-Extract oder concentrirter Bierwürze
                              gebildet; dieses Product braucht man nur in warmem Wasser aufzulösen und in Gährung
                              zu versetzen, um in den Haushaltungen ein wohlschmeckendes und gesundes Bier zu
                              erzeugen. Zwei wissenschaftliche Autoritäten sprechen sich entschieden günstig für
                              das neue Unternehmen aus. Dr. Ure sagt: „Die Leichtigkeit womit man sich mittelst dieses
                                 Extracts zu mäßigen Kosten ein reines und wohlschmeckendes Getränk bereiten
                                 kann, welches ganz frei von den schädlichen Ingredienzien ist, die (in England)
                                 nur zu häufig in den käuflichen Bieren enthalten sind, macht dieses Unternehmen
                                 zu einem viel versprechenden.“ Professor Brande äußert sich über dieses Unternehmen: „Ich halte die
                                 Anwendung dieses Extracts zum Bierbrauen in den Haushaltungen für sehr wichtig;
                                 denn obgleich das direct aus unseren großen Brauereien (in London) hervorgehende
                                 Bier immer vortrefflich ist, so wird es doch nach meiner Meinung unter den
                                 Händen der Ausschänker in der Regel verfälscht; der Plunder, welcher unter dem
                                 Namen Tischbier (small beer) verkauft wird, ist wie
                                 Jedermann weiß, weder angenehm noch gesund.“
                              
                           
                        
                           Anwendung der Queckenwurzel zum Brodbacken.
                           Oeffentliche Blätter melden, daß es einem Zimmermann in Württemberg gelungen sey, aus
                              den Quecken- oder Graswurzeln (Hundsgras, Triticum
                                 repens), die gemahlen und mit 1/3 oder 1/4 Getreidemehl vermengt werden,
                              ein sehr gutes Brod zu bereiten. In den Comptes rendus
                              (1847 1. Sem. No. 6) wird diese Entdeckung dem Prof. A.
                              Leroy zu Paris, und dem Apotheker Valet vindicirt, die in ihrer am 17. Mai 1812 der
                              Ackerbau-Gesellschaft eingereichten Abhandlung sagen, daß von 400 Morgen Land
                              2000 Kil. Quecken gewonnen werden können, welche zwölf Säcke Mehl oder 500 Kil.
                              Syrup, oder 400 Liter Branntwein geben. Nur sey zu der Bereitung des Brodes ein viel
                              kräftigerer Sauerteig erforderlich, als der gewöhnliche; sie schlugen vor, etwas
                              Branntwein und eine gewisse Menge Salz zuzusetzen. Das dazumal von ihnen vorgelegte
                              Brod hatte nach Hrn. Sonini den Geruch des gewöhnlichen,
                              einen nicht unangenehmen Geschmack, war aber schwer und dicht. Nach letzterm soll
                              das Queckenwurzelpulver mit 1/3, oder 1/4 Weizenmehl vermengt ein gutes und
                              wohlfeiles Brod geben. – Uebrigens findet man die Anwendbarkeit der
                              Queckenwurzel zum Brod, namentlich in theuern Zeiten, in allen Handbüchern der
                              angewandten Pflanzenkunde erwähnt.