| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. , S. 392 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Crampton's neueste
                              Verbesserungen an den Locomotiven.
                           Der Ingenieur T. R. Crampton
                              ließ sich am 25. August 1846 in England ein Patent auf Verbesserungen an den
                              Locomotiven ertheilen, welches am 25. Febr. d. J. einregistrirt wurde. Seine
                              Verbesserungen bestehen in Folgendem:
                           1) Der Patentträger bringt die Treibachse seiner Maschine am Ende der Feuerbüchse und
                              zwar beiläufig in der Mitte zwischen der obern Fläche des Kessels und der untern der
                              Feuerbüchse an. Damit aber die Entfernung zwischen den äußersten Rädern nicht zu
                              groß werde, so macht er die Feuerbüchse kürzer, verlängert sie aber behufs
                              Vermehrung der Heizfläche, sowohl unter der Achse der Treibräder rückwärts, als auch
                              unterhalb des Röhrenkessels nach vorn und gibt ihr dort dieselbe Form wie dem
                              Kessel.
                           2) Er verbindet die Anwendung der verlängerten Feuerbüchse mit Maschinen, welche die
                              Treibachse unterhalb des cylindrischen Theils des Kessels haben in der Weise, daß er
                              die Treibachse in den Winkel bringt, welchen die Feuerbüchse mit dem Kessel bildet,
                              erstere aber um die Achse herum biegt und nach vorn verlängert, wodurch der Vortheil
                              erwächst, daß nicht die Feuerbüchse in der ganzen Länge des Rostes am Ende des
                              Kessels sich befindet, sondern dort viel kürzer seyn kann, und so das überhängende
                              Gewicht bei gleich großer Heizfläche geringer wird.
                           
                           3) Die dritte Verbesserung besteht in der Anbringung der Tragfeder für die Treibräder
                              parallel mit der Rückwand der Feuerbüchse, was den Vortheil gewährt, daß auf
                              schmalspuriger Bahn die Feuerbüchse breiter gemacht werden kann, als wenn die Federn
                              wie gewöhnlich an der Seite derselben sich befinden.
                           4) Bei Maschinen, welche die Treibachse unterhalb des Kessels haben, stellt der
                              Erfinder die Tragfeder quer über den Kessel, indem er zwischen den Achsenlagern und
                              Federenden in geeigneter Weise Stangen oder Träger anbringt. Diese Stellung der
                              Feder gestattet mehr Raum für die Pumpen und andere Maschinentheile und erleichtert
                              daher die Reparatur derselben.
                           5) Er verbindet die Anwendung von außenliegenden Cylindern mit außenliegenden
                              Excentrics für die Bewegung der Dampfschieber bei solchen Maschinen, welche mit
                              außenliegenden Cylindern und geraden, hinter der Feuerbüchse liegenden Treibachsen
                              versehen sind. Die Excentrics werden hiebei an einen rückkehrenden Arm des
                              Hauptkurbelzapfens angebracht. Die Steuerung ist übrigens wie bei den gewöhnlichen
                              Locomotiven.
                           6) Die Anwendung der außenliegenden Excentrics bei Maschinen, welche die Treibachse
                              unter dem cylindrischen Theil des Kessels haben, gestattet, daß der Kessel der Achse
                              näher gebracht, also tiefer gelegt werden kann.
                           7) Die siebente Verbesserung besteht in der Anbringung der Heizthüre unterhalb der
                              Treibachse bei Maschinen, welche diese hinter der Feuerbüchse und letztere, wie
                              unter 1) angegeben, rückwärts verlängert haben. Auch kann eine zweite Heizthür
                              oberhalb der Achse angebracht seyn, nur muß die Platform unterhalb der untern
                              Heizthüre sich befinden.
                           8) Die Pumpen und die Excentrics für Bewegung der Dampfschieber werden außerhalb des
                              Rahmens der Maschine angebracht, wodurch dieselben bei benöthigter Reparatur
                              leichter zugänglich sind, auch von dem Führer leichter überwacht werden können.
                           9) Der Erfinder macht bei Maschinen mit der Treibachse hinter der Feuerbüchse den
                              Kessel oval, was ihm gestattet größere Kessel bei
                              schmalspurigen Bahnen anzuwenden, ohne den Schwerpunkt der Maschinen höher zu
                              bringen. Wohl hat man schon früher Locomotivkessel etwas oval gemacht, jedoch nur um
                              etwa 3 bis 4 Zoll, weil man eben den Schwerpunkt der Maschine nicht noch höher
                              bringen wollte. Bei der Maschine des Erfinders dagegen kann der Kessel beliebig tief
                              gestellt, und deßhalb die ovale Form bis zu 14 oder 15 Zoll ausgedehnt werden, wobei
                              bloß die Vorsicht zu gebrauchen ist, den Kessel inwendig gehörig zu verankern.
                           10) Der Tender der Locomotive wird am Rauchkammerende angehängt, so daß derselbe von
                              der Maschine geschoben wird. Er enthält jedoch bloß das Speisewasser, während der
                              Behälter für Kohks auf dem Kessel über der Feuerbüchse vorhanden ist. Eine
                              Vorrichtung ist in der Weise angebracht, daß der Locomotivführer von der Platform
                              aus die Tenderbremse anziehen kann.
                           11) Die Achse der Treibräder wird an das Ende des Rauchkastens gelegt, was die
                              Wirkung hat, daß die Treibräder die Locomotive nach sich ziehen statt sie zu schieben.
                           12) Die zwölfte Verbesserung besteht in einer besondern Combination bezüglich der
                              Lage der Treibräderachse, der außenliegenden Cylinder, Pumpen und Excentrics. Der
                              Kessel hat oben eine Vertiefung zur Aufnahme der
                              Treibachse, wodurch ein mäßig großer Kessel ohne zu große Treibräder angebracht
                              werden kann. Zur freien Entweichung des im Kessel erzeugten Dampfes ist eine Passage
                              für denselben über der Treibachse vorhanden und der Dampf wird nach den Cylindern
                              ebenfalls mittelst einer über dem Kessel angebrachten Dampfröhre geleitet.
                           13) Außenliegende Cylinder, Excentrics und Pumpen werden an Maschinen, welche die
                              Treibachse am Ende der verlängerten Feuerbüchse haben, angebracht, wodurch diese
                              näher an die Achsen gebracht, hiedurch Raum erspart, und die ganze Maschine
                              compacter wird.
                           14) Die vierzehnte Verbesserung besteht in einer besondern Construction der
                              Feuerbüchse, welche gestattet den cylindrischen Theil des Kessels von größeren
                              Dimensionen herzustellen und so eine größere Anzahl Siederöhren anzubringen, als
                              sonst bei den Maschinen für schmalspurige Bahnen möglich ist. Der Kesseldurchmesser
                              ist größer als die äußere Weite der Räder und es reicht der Kessel in der Mitte über
                              die Laufräder
                              hinaus. Die Feuer- und Rauchbüchse haben hiebei geeignete Erhöhungen über den
                              oberen Theil des Kessels.
                           15) Zwei Locomotiven können an den Feuerbüchsen aneinander gehängt werden und der
                              Tender am Rauchkasten-Ende vor einer der beiden Maschinen sich befinden, so
                              daß beide Locomotiven aus demselben gespeist werden. Die Kohksbehälter sind über den
                              Feuerbüchsen. Eine solche Anordnung gestattet, daß dasselbe Maschinenpersonal beide
                              Maschinen zugleich bedienen kann.
                           16) Die sechzehnte Verbesserung besteht darin, den Dampfschieber so zu construiren,
                              daß der Dampf nicht auf die ganze Rückseite desselben drücken kann. Der Erfinder
                              bewirkt dieß, indem er auf der Rückseite des Schiebers eine ringförmige Rippe von
                              möglichst großem Durchmesser anbringt, innerhalb dieser Rippe einen dünnen Ring oder
                              eine Feder von Messingblech einfügt und an diesen außerhalb einen andern dickeren
                              metallenen Ring befestigt, dessen obere Fläche an die parallel mit dem Schiebersitz
                              bearbeitete Fläche des Schieberkastendeckels schließt. Wird nun der Dampf auf den
                              Schieber gelassen, so drückt derselbe bloß auf die außer der Rippe befindlichen
                              Ecken, und dieß reicht hin, den Schieber fest genug auf seinem Sitz zu halten,
                              während durch den Ring über der Rippe der Dampf von der übrigen Fläche des Schiebers
                              abgehalten wird. Eine kleine Oeffnung im Schieberkastendeckel gestattet das
                              Entweichen des Dampfs welcher etwa seinen Weg in das Innere des Rings finden
                              möchte.
                           Die englischen technischen Zeitschriften beschäftigen sich seit einiger Zeit sehr mit
                              diesem neuen Locomotivsystem. Crampton bezweckte durch
                              dasselbe für die schmalspurigen Bahnen dieselbe Stabilität und Sicherheit zu
                              erzielen, welche die Eisenbahnen mit breitem Geleis darbieten, so daß die Vortheile
                              des schmalen Geleises in Bezug auf Schnelligkeit benutzt werden können. Da der
                              Schwerpunkt bei seinen Locomotiven viel niederer liegt als bei allen andern, so sind
                              die schwingenden und Zickzackbewegungen sehr vermindert. Crampton wendet nach Belieben vier, sechs und acht Räder an, ohne alle
                              Veränderung in der Anordnung der Bewegung; auch die Vortheile der großen Räder
                              gewinnt man bei seinem System, weil der Durchmesser der Räder keinen Einfluß auf den
                              Schwerpunkt hat.
                           Als ein Vortheil der neuen Locomotiven ist auch die Lage ihres Kessels hervorzuheben,
                              welche die Heizfläche nöthigenfalls außerordentlich zu vergrößern gestattet, ohne
                              nachtheiligen Einfluß auf den Schwerpunkt. Durch seine Erfindung gewinnt man also
                              nicht nur an Kraft und Geschwindigkeit, sondern auch an Sicherheit der
                              Locomotiven.
                           Das Mining Journal berichtet folgendermaßen über die
                              ersten Versuche, welche mit einer solchen Locomotive auf der
                              London-Northwestern Eisenbahn angestellt wurden. „Diese Locomotive,
                                 der „Namur“ genannt, wurde von Crampton für die Eisenbahn von Namur nach Lüttich gebaut. Sie hat
                                 sechs Räder; der Durchmesser der Treibräder ist sieben Fuß. Eines der größten
                                 Hindernisse, um mit großer Geschwindigkeit auf dem schmalen Geleise zu fahren,
                                 war immer der sogenannte Gegendruck (back pressure)
                                 im Cylinder. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, vergrößerte R. Stephenson den Durchmesser der Treibräder bei seinen
                                 Locomotiven (mit langem Kessel und außenliegenden Cylindern) bis auf sechs Fuß,
                                 dann sechs Fuß sechs Zoll und sogar sieben Fuß. Wir fürchten aber sehr, daß Hr.
                                 Stephenson dadurch die
                                 Geschwindigkeit auf Kosten der Sicherheit vergrößerte. Ohne es positiv behaupten
                                 zu wollen, glauben wir, daß seine Locomotive mit Rädern von sieben Fuß nicht
                                 viel weniger als neun Fuß hoch ist von der Schiene bis zur obern Kesselfläche.
                                 Angenommen eine solche Maschine besitze Kraft genug, um mit einem nicht
                                 übermäßig beladenen Train sechszig Meilen in der Stunde zurückzulegen, so würden
                                 wir keinen großen Uebelstand bei dieser Höhe des Kessels und der angegebenen
                                 Geschwindigkeit sehen, wenn sich die Eisenbahn im vollkommensten Zustand befindet. Wir glauben aber nicht, daß auf der
                                 besten Eisenbahn mit schmalem Geleise ein Eisenbahningenieur es gefahrlos finden
                                 könnte, eine derartige Locomotive in Anwendung zu bringen. Um diese
                                 Schwierigkeit des Gegendrucks zu vermindern, brachte Crampton die Achse seines Treibrads hinter dem Kessel an, und da er
                                 außenliegende Cylinder anwendet, so kann er den Durchmesser seiner Räder
                                 vergrößern ohne den Schweepunkt zu erhöhen. Während z.B. um Treibräder von 7 Fuß
                                 Durchmesser zu haben, Stephenson genöthigt ist seiner
                                 Maschine eine Höhe von 8 bis 9 Fuß über der Schiene zu geben, bringt Crampton mit ähnlichen Rädern die obere Fläche seines
                                 Kessels nur auf 6 Fuß neun Zoll: das heißt, der Schwerpunkt der ersten: Maschine
                                 liegt 2 Fuß höher als derjenige der zweiten. Falls man daher nicht behaupten
                                 kann daß die Sicherheit darunter leidet, wenn man das Treibrad hinter dem Kessel
                                 statt in der Mitte der Maschine anbringt, so hat Crampton einen doppelten Zweck erreicht: bei Rädern mit großem
                                 Durchmesser, die Sicherheit welche eine Folge der niedern Lage des Schwerpunkts
                                 ist. Crampton suchte auch so viel als möglich den
                                 Gegendruck zu vermindern, indem er die Dicke des Kohksbetts in seinem Ofen
                                 verringerte und die Fläche der Roststangen vergrößerte. Nach seiner Theorie
                                 gestattet die verminderte Dicke der Brennmaterialschicht einen geringern Zug
                                 anzuwenden und folglich den Durchmesser des Dampfausblaserohrs zu
                                 vergrößern.
                              
                           
                              Nach diesen Erläuterungen gehen wir zu den Proben mit dem
                                 „Namur“ über. Diese Locomotive wurde Mittags an einem
                                 Train vorgespannt, der von Euston-Square abging und aus neun Wagen von
                                 beiläufig 50 Tonnen Gewicht bestand. Zwischen Euston-Square und dem
                                 eilften Meilenzeiger betrug die Geschwindigkeit bei einer Steigung von 1 auf 350
                                 bis 42 (engl.) Meilen in der Stunde. Von hier nach Boxmoor, dem ersten Platz wo
                                 der Zug anhielt, wurden die Achsen des Tenders brennend heiß, daher man die
                                 Geschwindigkeit der Locomotive verminderte, sie hatte jedoch bis 52 Meilen per Stunde bei einer Steigung von 1 auf 1056
                                 erreicht. Der Zug kam zu Boxmoor 6 Minuten 30 Secunden vor der bestimmten Stunde
                                 an, obgleich man ohne Noth einen Theil des Dampfs entweichen ließ. An diesem Ort
                                 fand man die Achsen noch heiß und der Maschinist erhielt den Auftrag nicht mit
                                 voller Geschwindigkeit zu fahren. Die Geschwindigkeit war daher nicht so groß
                                 als sie die Locomotive gestattete und doch durchlief sie die Station von
                                 Leighton in 10 Minuten 46 Secunden unter der fixirten Zeit. Die Achsen waren
                                 noch heiß als der Zug Leighton verließ; er gewann neuerdings 8 Minuten über die
                                 für die Entfernung fixirte Zeit und erreichte nahezu die Geschwindigkeit von 57
                                 Meilen per Stunde. Man ließ fast während der ganzen
                                 Zeit Dampf verloren gehen.
                              
                           
                              Man versichert daß der „Namur“ um 40 Proc. weniger Kraft hat
                                 als eine Locomotive welche gegenwärtig für die London-Northwestern
                                 Eisenbahngesellschaft unter Crampton's Direction gebaut wird. Letztere muß also die stärkste
                                 Locomotive, welche gegenwärtig auf den Bahnen mit schmalem Geleis in Gebrauch
                                 ist, noch um 5 Proc. an Kraft übertreffen; sie wird ihnen allen ohne Zweifel
                                 hinsichtlich der Sicherheit überlegen seyn. Es bleibt nun noch zu untersuchen,
                                 was der „Namur“ leisten kann, wenn er vollkommen in Ordnung
                                 ist, nämlich kein Erhitzen der Achsen mehr stattfindet.“
                              
                           
                        
                           Die Stylographie von Speuler in
                              Brüssel.
                           Dieses neue Verfahren Kupferstiche hervorzubringen, besteht in Folgendem: man
                              schmilzt Stearin, Copal, Lack und Kienruß zusammen und gießt daraus eine Platte,
                              welche man dann mit Silberpulver bedeckt. Der Künstler arbeitet mit einem Griffel
                              aus Metall, welcher mehr oder weniger tief in die Substanz eindringt. Durch die
                              verschiedene Breite und Tiefe der Striche bringt man den verlangten Effect
                              hervor.
                           Bei dem Graviren für das Aetzen mit Scheidewasser bietet das auf einem schwarzen
                              Grund bloß gelegte Kupfer dem Künstler einen wenig günstigen Anblick dar, während
                              hier der Strich des Griffels schwarz auf einem weißen Grund ist, wie derjenige des
                              Bleistifts auf dem Papier. Endlich ist die Gravirung vollständig, sobald die
                              Zeichnung beendigt ist; man braucht dann nur noch auf galvanoplastischem Wege Kupfer
                              auf die Platte niederzuschlagen; mit dieser Relief-Platte verschafft man sich
                              eine zweite vertiefte galvanoplastische Platte, mit welcher die Abdrücke gemacht
                              werden. (Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, März 1847, S. 161.)
                           
                        
                           
                           Aetzen auf Elfenbein.
                           Aus englischen Journalen theilen die Wiener Jahrbücher über das Aetzen auf Elfenbein
                              Folgendes mit: Das gewöhnliche Verfahren, um Elfenbein mit schwarzen Zeichnungen zu
                              verzieren, besteht darin, diese Zeichnungen in das Elfenbein zu graviren und dann
                              mit einem harten schwarzen Firnisse anzufüllen. Um solche Verzierungen feinerer
                              Gattung, die oft sehr gesucht sind und es noch mehr wären, wenn die Art ihrer
                              Herstellung sie nicht so kostspielig machte, zu verfertigen, schlägt man in England
                              vor, das Elfenbein mit Aetzgrund zu überziehen, mit der Radirnadel in denselben zu
                              zeichnen und dann mit einer Flüssigkeit zu ätzen, welche aus 120 Gran feinem Silber,
                              in einer gemessenen Unze Salpetersäure aufgelöst, und mit 1 Quart destillirtem
                              Wasser verdünnt, besteht. Nach einer halben Stunde (mehr oder weniger, je nachdem
                              die Farbe dunkler oder heller seyn soll) gießt man die Flüssigkeit ab, wäscht die
                              geätzten Züge mit destillirtem Wasser rein und trocknet sie mit Fließpapier. Eine
                              Stunde lang wird nun die Zeichnung dem Tageslichte, am besten unmittelbar den Sonnenstrahlen ausgesetzt, worauf man den Aetzgrund durch
                              Terpentinöl wegschafft. Die Zeichnung erscheint jetzt auf dem Elfenbeine mit
                              schwarzer oder schwarzbrauner Farbe, welche nach einem oder zwei Tagen erst ganz
                              dunkel wird. Andere Farben kann man hervorbringen, indem man statt des
                              salpetersauren Silbers, eine Auflösung von Gold oder Platin in Königswasser, oder
                              von Kupfer in Salpetersäure anwendet.
                           
                        
                           Verbesserte chemische Apparate, von Thomas Taylor.
                           Hr. Th. Taylor theilte der
                              chemischen Gesellschaft zu London einige Verbesserungen in der Form chemischer
                              Apparate mit, welche er anzuwenden pflegt. Die erste betrifft eine Methode die
                              Mündung von Flaschen zu verschließen, welche man zur Bereitung von Gasarten
                              anzuwenden beabsichtigt. Man schleift zuerst den obersten Rand der Flasche schwach
                              ab, um eine wagrechte Fläche zu erhalten; dann bringt man ein Stück Kautschukblatt
                              zwischen den Flaschenhals und eine Holzscheibe von der Größe des Flaschenhalses um
                              letztere dicht niederzuhalten, benutzt man eine kleine Querstange, durch deren Mitte
                              eine Druckschraube geht und Korke welche unter den Rand des Halses hinabgesteckt
                              werden; die Glasröhren werden durch die hölzerne Scheibe in die Flasche gesteckt und
                              dann verkittet. Wenn man kleine Flaschen anwendet, braucht man nur eknen Bindfaden
                              dicht über den oberen Rand und um den Hals herumzuziehen.
                           Die zweite Verbesserung betrifft eine Methode Kapellenproben zu machen, indem man die
                              Muffel durch zwei Graphittiegel ersetzt, deren Mündungen stach auf einander
                              geschliffen wurden; in dem oberen Tiegel macht man eine Oeffnung in dem aufwärts
                              gekehrten Ende, und eine halbkreisförmige Oeffnung an dem oberen oder unteren Rand.
                              Bei der Anwendung wird der untere Tiegel mit Sand beinahe angefüllt, auf die Stangen
                              des Ofens gestellt und auf die niedrige Rothgluth gebracht; hierauf stellt man die
                              Kapelle mit dem zu behandelnden Material hinein und bedeckt sie mit dem andern
                              Tiegel so, daß die seitliche Oeffnung der Ofenthür gegenüber ist. Nachdem die Hitze
                              gesteigert worden ist, öffnet man die Ofenthür und schiebt die Kohlen behutsam vor
                              der halbkreisförmigen Oeffnung weg, damit die Luft Zutritt erhält. Auf diese Weise
                              kann man Kapellen von demselben Durchmesser wie die Tiegel anwenden. (Chemical Gazette, 1847, Nr. 107.)
                           
                        
                           Wirkung des Aetznatrons auf Gefäße aus Steinzeug.
                           Hr. Trenham Reeks wurde darauf
                              aufmerksam, als er eine große Menge Thonerde bei der Analyse einiger Bronzen und
                              Eisenerze fand. Bei der Untersuchung der angewandten Reagentien ergab sich, daß
                              diese Thonerde im Aetznatron aufgelöst war, welches man einige Zeit in einem Krug
                              aus Steinzeug aufbewahrt hatte; das Aetznatron hatte die Thonerde aus dem Steinzeug aufgelöst,
                              während die Kieselerde letzterm fest anhängend als dicke Kruste zurückblieb. (Chemical Gazette, April 1847, Nr. 107.)
                           
                        
                           Eisenfolie.
                           Die gräflich Harrach'schen Eisenhüttenwerke zu Janowitz in
                              Mähren, Olmützer Kreises, haben zur Wiener Industrie-Ausstellung eine Sorte
                              von Eisenblech geliefert, welches auf den Beifall von Jedermann vollen Anspruch hat.
                              Dieß sogenannte Schwarz- und Weißblech ist zu einer solchen Dünne
                              ausgestreckt, daß die zur Ausstellung eingesendeten 300 Tafeln dieses Bleches kaum
                              über 20 Pfd. gewogen haben. Eine solche Blechtafel steht an Dünne dem Schreibpapiere
                              kaum etwas nach, und zur Rechtfertigung des diesem Fabricate gegebenen Namens
                              „eisernes Briefpapier“ wurde
                              das nach Wien bestimmte obenerwähnte Paquet in eine solche verzinnte Blechtafel
                              couvertirt und diese mit der gehörigen Adresse versehen, ohne einen Umschlag von
                              Papier im geringsten vermissen zu lassen.
                           Diesem wirklich einzig in seiner Art dastehenden Producte hat ein günstiger Umstand
                              zu einer Anerkennung verholfen, welche über die demselben in Wien allenthalben
                              gezollte sich hinaus erstreckte. Der König von Schweden hat nämlich in Erwägung der
                              vielen Vortheile, welche eine eigene Ausstellung inländischer Erzeugnisse über die
                              gesammte Landesindustrie ausübt, zwei seiner tüchtigsten Professoren nach Wien zu
                              entsenden geruht, mit dem Auftrage, das bei Veranstaltung der dortigen
                              Gewerbs-Producten-Ausstellung festgehaltene System zu beobachten und
                              es in seiner Anwendung auf einer derlei Exposition in Schwedens Hauptstadt zu
                              prüfen. Diese beiden Männer haben nebst mehreren anderen Landeserzeugnissen auch auf
                              dieses eiserne Briefpapier ihr besonderes Augenmerk gerichtet und sich von den
                              Repräsentanten der Janowitzer Eisenwerke ein Paar solcher Tafeln erbeten, um sie der
                              Stockholmer Akademie der Wissenschaften und Künste als ein ganz vorzügliches
                              Metallproduct zur Prüfung vorlegen zu können. (Polytechn. Notizblatt 1847, Nr.
                              4.)
                           In dem „Bericht über die dritte allgemeine österreichische Gewerbeausstellung in Wien im J. 1845
                                 (gedruckt und im Verlage der k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1846)
                                 ist die Eisenfolie unter den ausgestellten Erzeugnissen des Gräflich Harrach'schen Eisenwerks zu Janowitz (ein Sortiment
                                 von schwarzem und weißem Dachbleche, Rinnen-, Senkler- und
                                 Kreuzbleche) nicht aufgeführt. Die sehr gute
                                 Beschaffenheit des Bleches, welches dieses Werk liefert, sowie die Fortschritte,
                                 welche dasselbe seit kurzer Zeit in der Verzinnung machte, werden im Bericht
                                 hervorgehoben und insbesondere die verzinnten großen Blechtafeln rühmlich
                                 erwähnt.
                              
                           Die Redact. d. p. I.
                           
                        
                           Neues Verfahren das Kupfer aus seinen Erzen zu
                              gewinnen.
                           Ein solches haben die angehenden Bergwerks-Ingenieure Rivot und Philips der Société d'Encouragement mitgetheilt. Es besteht darin, die
                              schwefelhaltigen Erze zu rösten, um sie großentheils in Kupferoxyd zu verwandeln;
                              dann schmilzt man sie mit kieselerdehaltigem Zuschlag, um sie in Silicate zu
                              verwandeln, und aus dem Bad geschmolzener Silicate schlägt man dann das Kupfer durch
                              hineingestellte Eisenstangen nieder. (Bulletin de la
                                 Société d'Encouragement, März 1847, S. 162.)
                           
                        
                           
                           Verbesserter Gasbrenner.
                           Der gewöhnliche Fledermausflügel-Brenner hat wegen seiner eigenthümlichen
                              Gestalt den Mangel, daß in gewissen Stellungen sein Licht unwirksam ist. Wenn die
                              flache Seite der Flamme gegen das Auge gekehrt ist, ist das Licht allerdings stark
                              und glänzend; wenn aber der Rand der Flamme dem Beobachter zugewendet ist, sind die
                              gegen ihn gerichteten Strahlen matt und schwach. Diesem Fehler begegnete ich
                              dadurch, daß ich einen zweiten Fledermausflügel einschnitt, rechtwinkelig zu dem
                              gewöhnlichen einfachen, so daß die zwei Flammenflächen einander kreuzen. Diese
                              Abänderung entspricht vollkommen und das Licht ist gleich gut, in welcher Richtung
                              man es dreht Auch kann man solche Brenner mit einem Zugglas versehen. I. C. (Practical Mechanics' Magazine, März 1847 S. 139.)
                           
                        
                           Leuchtgas aus Traubentrestern.
                           Hr. Balard hat der Société d'Encouragement in ihrer Sitzung
                              am 17 März d. J. die Mittheilung gemacht, daß er mit Hrn. Payen einem Versuch beiwohnte, Leuchtgas durch
                              Destillation von Traubentrestern nach der Methode des Hrn. v. Kersabiec zu bereiten. Dieses Gas enthält
                              keinen Schwefelwasserstoff; es ist geruchlos und gibt ein Licht von großer Weiße,
                              dessen Leuchtkraft eben so groß, wo nicht größer als die des Steinkohlengases ist.
                              Diese Anwendung der Traubentrester ist für die weinproducirenden Länder nicht
                              unwichtig. Eine Beschreibung der Apparate des Hrn. v. K. wird bald veröffentlicht
                              werden. (Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, März 1847, S. 158.)
                           
                        
                           Töpferwaaren aus rosenrothem Kaolin.
                           Solche Töpferwaaren wurden in einer Versammlung der Société d'Encouragement in Paris vorgezeigt. Die plastische
                              Masse, der rosenrothe Kaolin, woraus sie bestehen, wurde in der Nähe von Billom (Dpt. Puy-de-Dôme) aufgefunden; sie
                              ist von merkwürdiger Reinheit und von außerordentlicher Zartheit, so daß man daraus
                              eine Art undurchscheinenden Porzellans verfertigen kann, dessen Masse selbst gefärbt
                              ist und welches sich für die reichsten Verzierungen und zartesten Eindrücke eignet.
                              Schon die Römer kannten diesen rosenrothen Kaolin; sie verfertigten daraus
                              Luxusgefäße, wovon mehrere fast unversehrt in der Nähe von Billom aufgefunden
                              wurden. (Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, März 1847, S. 162.)
                           
                        
                           Feuerfester Thon zu Tiegeln u.s.w.
                           Gaffard hat im l'Institut,
                              Nr. 594 S. 175 angegeben, daß man da, wo die Natur keinen feuerfesten Thon in der
                              Nähe liefert, einen solchen hervorbringen kann. Der Mangel an Feuerfestigkeit rührt
                              von der Gegenwart von Metalloxyden her, welche ihn verglasen. Diese Oxyde, Kalkerde,
                              Magnesia, Eisenoxyd, Kali, können durch Behandlung des Thons mit roher Salzsäure
                              entfernt werden, indem man ihn damit zu einem Teig anrührt, und diesen, nachdem die
                              Säure Zeit gehabt hat darauf einzuwirken, bis zum Sieden erhitzt, worauf man ihn
                              nach kurzem Kochen abtropfen läßt. Dann wird der Thon mit Wasser ausgewaschen und
                              getrocknet. Mit einem solchen Thon hat Gaffard Tiegel
                              verfertigt, in welchen Stabeisen geschmolzen werden konnte, ohne daß sie erweichten.
                              (Polytechn. Notizblatt, 1847 Nr. 5.)
                           
                        
                           
                           Erkennung der Verfälschung des Jalappenharzes mit Guajakharz
                              durch Chlornatron.
                           Bekanntlich ertheilt das Chlor dem Guajakharz eine blaue Farbe, nach Hrn. de Smedt (Apotheker zu Borgerhout in
                              Belgien) besitzen Chlornatron und Chlorkalk dieselbe Eigenschaft, so daß man die
                              geringsten Spuren von Guajakharz im Jalappenharz durch sie entdecken kann. 15
                              Centigr. des letztern mit 1 Centigr. Guajak vermengt und in Weingeist von 40 Proc.
                              aufgelöst, geben mit einem einzigen Tropfen unterchlorigsauren Natrons einen grünen
                              Streifen, welcher niedersinkt und sich im Glase in einer von der überstehenden
                              Flüssigkeit, die ihre Farbe beibehält, sich wohl unterscheidenden grünen Schicht
                              absetzt. Die Empfindlichkeit des Reagens beträgt 1/320. Hr. Boudet überzeugte sich, daß das Chlornatron das
                              Guajakharz im Scammonium eben so gut anzeigt wie im Jalappenharz. (Journal de Chimie médicale, Febr. 1847.)
                           
                        
                           Verfahren um zu erkennen ob ein Essig aus Stärkezucker
                              bereitet ist.
                           Wenn man das Kartoffelstärkmehl mittelst Diastas (Gerstenmalz) in Stärkezucker
                              verwandelt, bleibt immer mehr oder weniger Dextrin in letzterm zurück.
                           Wenn ein Essig selbst sehr wenig Dextrin enthält, kann man es durch Alkohol
                              niederschlagen. Vermuthet man also daß ein Essig aus Stärkmehlsyrup (welcher mit
                              Gerstenmalz erzeugt ist, sogenannte Glucose) dargestellt wurde, so vermischt man 1
                              Vol. dieses Essigs mit 2 Vol. Alkohol von 90° Tralles; das Dextrin fällt in
                              Flocken nieder, welche sich auf dem Boden der Flüssigkeit sammeln. – Man kann
                              auch den Essig auf die Hälfte seines Volums abdampfen und ihn dann mit seinem
                              gleichen Volum Alkohol vermischen.
                           Die kleine Menge schleimiger Materie welche der Essig enthält, wird durch den Alkohol
                              in leichten Fasern niedergeschlagen, die sich durch ihr Aussehen und Verhalten von
                              dem Dextrin unterscheiden.
                           Das Dextrin läßt sich auch auf folgende Weise im Essig erkennen: man dampft denselben
                              im Wasserbad zur Syrupconsistenz ab, nimmt den Rückstand in Alkohol von 85°
                              auf, filtrirt durch gereinigte thierische Kohle und dampft wieder im Wasserbad ab,
                              um die Flüssigkeit in syrupartigem Zustand zu erhalten, wo sie dann nach einigen
                              Tagen krystallisirt. Diese Flüssigkeit färbt sich schwarz, wenn man sie mit Kali
                              vermischt zum Kochen bringt; sie gibt mit der Probeflüssigkeit von Barreswil metallisches Kupfer. (Journal de Chimie médicale, März 1847, S. 127.)
                           
                        
                           Centralverein für Industrie, Handel und Gewerbe.
                           Endlich ist es gelungen, durch vereinte Kräfte, durch den neu erwachten Geist der
                              Association, eine seit Jahren gehegte und vorbereitete Idee zur Ausführung zu
                              bringen: sie galt dem industriellen Deutschland, seinem Handel und seinen
                              Gewerben.
                           Nachdem nunmehr die Wahl des Directoriums zu diesem unter der genannten Firma
                              begründeten Unternehmen in den Unterzeichneten getroffen und dem Hause Tobias Keil die Bankiergeschäfte übertragen sind, geben wir
                              öffentliche Rechenschaft über die Tendenz des Unternehmens.
                           Um Deutschlands gewerbliche Kräfte mehr zu concentriren und der Industrie, dem Handel
                              und den Gewerben mächtigere Hebel zum Aufschwung zu verleihen, hat sich an hiesigem
                              Platz eine Gesellschaft gebildet, die es sich zur Aufgabe stellt, deutsche
                              Fabricate, namentlich Maschinen, Apparate und Werkzeuge, sowie neue Erfindungen zu
                              prüfen und dann deren An- oder Verkauf zu vermitteln. Es ist zu diesem Zweck
                              bereits eine Commission gewählt, welche die einzelnen Gegenstände zu prüfen hat und
                              welche bei jedem betreffenden Gegenstand zur Verbürgung der Aechtheit desselben abgedruckt wird. Erst
                              dann, wenn diese Prüfungs-Commission die
                              Gegenstände bewährt gefunden, werden sie von Seiten des Vereins den Interessenten
                              durch verschiedene Berichte, wie sie im Prospectus des
                                 Centralvereins näher angegeben sind, von Zeit zu Zeit durch ganz
                              Deutschland verbreitet. Der Centralverein übernimmt die Garantie für die durch ihn
                              vermittelten Verkäufe und sieht nicht allein auf die Aechtheit der Maschinen und neuen Erfindungen, sondern vorzugsweise auf
                              deren praktische Nutzbarkeit. Der Verein tritt also
                              vermittelnd auf zwischen Verkäufer und Käufer und will ersterem Quellen des
                              Absatzes, die jedem einzelnen bei allem Kostenaufwands weder durch Patente, noch
                              durch Reisen, noch durch öffentliche Blätter möglich sind, eröffnen, und letzteren
                              die neuesten und bewährtesten Utensilien bieten. Durch seine innere Einrichtung,
                              bezüglich deren wir auf den Prospectus verweisen, wird das Bureau des Vereins den
                              Centralpunkt abgeben, wo, weil sich alles Gewerbliche und Technische hier
                              concentrirt, es der Verein in Händen hat, das Eingegangene zu begutachten und unter
                              dem Guten stets das Beste zu wählen und zu empfehlen: ein gewichtiger Vortheil für
                              den Käufer. – Um dieß Unternehmen in der That zu einem nationalen zu machen, sind in allen einigermaßen bedeutenden Städten Agenten angestellt, durch welche die Wirksamkeit des
                              Centralvereins in allen deutschen Gauen vertreten wird – in sechs Wochen ist
                              jeder von der Prüfungscommission bewährt gefundene Artikel in ganz Deutschland
                              bekannt und jeder Verkäufer oder Erfinder erhält in Verlauf dieser Zeit die ihn
                              betreffenden Aufträge. Es ergeht deßhalb an alle Industriellen Deutschlands die
                              freundliche Aufforderung, dieß Unternehmen durch Aufträge zu Ein- oder Verkäufen von Maschinen,
                              Werkzeugen und Utensilien, durch Modellzusendungen, bezügliche Mittheilungen oder
                              sonst etwa wegen neuer Erfindungen contractlich zu erfüllende Verbindlichkeiten zu
                              unterstützen.
                           Wäre somit im Interesse der gewerblichen und industriellenindustrielleu Zweige dem angestammten Fleiße unserer deutschen Landsleute, die es den
                              Ausländern gegenüber so sehr verdienen, einem schon lange und still gefühlten
                              Bedürfnisse abgeholfen, so ist noch insbesondere den deutschen Erfindern damit mächtig unter die Arme gegriffen! Der deutsche
                              Erfindungsgeist, der im Auslande stets anerkannt und bewundert wird, kann jetzt die
                              Früchte seines angebornen Tiefdenkens im Vaterlande genießen und hat nicht mehr
                              nöthig, an die Thüren eines reichen Engländers oder des unternehmenden Franzmanns
                              anzuklopfen, der ihm wohl den Ruhm – und dieses nicht immer – aber nie
                              die reichlichen Guineen überließ. Der Centralverein bietet gern die Hand, bietet
                              Mittel und Wege, um als Deutscher Deutschen nützlich zu werden und den deutschen
                              Nationalruhm zu vermehren. Und wie manche Erfindung oder Verbesserung, die im
                              stillen Kämmerlein unter Sorgen gemacht, muß schon wieder im Keime ersticken, da es
                              dem Erfinder an Geld und namentlich an Routine fehlt, seine Erfindung zu
                              verbreiten.
                           Das Geschäftslocal des Centralvereins befindet sich zu Leipzig, Grimmaische Straße Nr. 2, und werden dortselbst die Prospectus
                              des Centralvereins, auf welche wir noch besonders aufmerksam machen, gratis ausgegeben.
                           Leipzig, im Mai 1847.
                           Das Directorium des Centralvereins.
                           Adolf Heuze.         G. Poenicke.
                           Wagner, Secr. und Rend.