| Titel: | Verbesserungen an Vorspinnmaschinen, worauf sich William Eaton, Ingenieur zu Camberwell in der Grafschaft Surrey, am 9. Febr. 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. VI., S. 22 | 
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                        VI.
                        Verbesserungen an
                           								Vorspinnmaschinen, worauf sich William Eaton, Ingenieur zu Camberwell in der Grafschaft Surrey,
                           								am 9. Febr. 1847 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Nov. 1847, S. 257.
                        Mit Abbildungen auf Tab. I.
                        Eaton's Verbesserungen an
                           								Vorspinnmaschinen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen haben den Zweck, dem Vorgespinnste der
                              									Baumwolle etc. vor ihrem Aufwickeln auf die Spulen eine gelinde
                              									Drehung zu ertheilen.
                           Fig. 1 stellt den Frontaufriß und Fig. 2
                              									die Seitenansicht eines Apparates dar, in welchem die Baumwolle
                              									von einem Paare Streckwalzen durch die meinem hohlen Lager a* laufende röhrenförmige Spindel
                              									hinabgeleitet wird. Die Spindel wird mittelst eines um die Rolle
                              										b geschlagenen Riemens in
                              									Rotation gesetzt. An der unteren Seite des hohlen Lagers a* ist ein stationäres Zahnrad c befestigt, in welches ein an dem
                              									oberen Ende der kurzen Welle e
                              									befindliches Zahnrad d greift. Die
                              									Welle e ist an dem Ende eines Arms
                              									gelagert, der sich von der Spindel a
                              									aus erstreckt und mit derselben rotirt. Ein anderes an dem
                              									unteren Ende der Achse e
                              									befindliches Zahnrad f greift in ein
                              									ähnliches stationäres Rad g, dessen
                              									Spindel durch das untere Lager e*
                              									der Achse e geht. Ein kurzer
                              									hölzerner conischer Bolzen h ist an
                              									der unteren Seite des Rades g
                              									befestigt, und ein Theil von dem unteren Ende dieses Bolzens ist
                              									zu dem nachher zu erläuternden Zweck bei 1 weggeschnitten. Das
                              									untere Ende des Bolzens h liegt in
                              									der an dem oberen Ende einer kurzen Röhre j angebrachten Metallschale i. Die Röhre j wird von
                              									einem elastischen Arm l, Fig. 2, getragen und ist unten mit einer
                              									trompetenförmigen Mündung versehen. Da nun das Rad c unbeweglich bleibt, so werden die
                              									Räder d und f mit ihrer Achse e um
                              									dasselbe herumgeführt; folglich wird das untere Zahnrad g mit seinem conischen Bolzen h stets in derselben Lage bleiben,
                              									ohne rotiren zu können. An dem unteren Ende der Röhrenspindel
                              										a ist ein krummer Flügel m befestigt, welcher das Gespinnst
                              									aus dem Inneren der Spindel a nach
                              									dem conischen Theile h leitet.
                              									Folgendes ist die Wirkungsweise der Maschine. Das Gespinnst wird
                              									von den Streckwalzen durch das Innere der Röhrenspindel a längs dem Flügel m hinabgeleitet und ein- oder
                              									zweimal um den unbeweglichen conischen Bolzen h geschlungen. Dieß geschieht
                              									dadurch, daß man den conischen Theil h und das Rad g
                              									unbeweglich erhält und den Flügel m
                              									um dieselben rotiren läßt; so schnell nun das Gespinnst durch
                              									die Rotation des Flügels um den Theil h gewunden wird, eben so schnell wird dasselbe durch
                              									das Loch 1 an dem unteren Ende des Bolzens h, die kurze Röhre j hinab und aus der
                              									trompetenförmigen Mündung zwischen die Preßwalze n und die Walze o gezogen. Die in geschlitzten
                              									Führungen gelagerte Walze n wird
                              									durch Spiralfedern gegen die untere Walze angedrückt. Das
                              									zwischen den Walzen n und o hervorkommende gedrehte Gespinnst
                              									muß nun auf eine Spule aufgewickelt werden. Von solchen
                              									Apparaten kann man eine größere Anzahl in einem Gestell neben
                              									einander anordnen.
                           Fig. 3 stellt eine andere Methode, dem Gespinnste
                              									eine Drehung zu ertheilen, im Durchschnitt dar. Die Spule p, auf welcher das Gespinnst sich
                              									aufwickeln soll, ist an einem horizontalen Arm gelagert, der an
                              									einem Hals q befestigt ist, durch
                              									welchen die Centralspindel a frei
                              									tritt, so daß der Hals q nach
                              									Bedürfniß an der letzteren auf- und niederbewegt werden
                              									kann. Da die Spindel a mit einer
                              									Leiste r versehen ist, so führt sie
                              									den Hals q und seine Spule mit sich
                              									herum. Eine den oberen Theil der Spindel umgebende Spiralfeder
                              									drückt gegen den Hals q, um die
                              									Spule p mit der kreisrunden Scheibe
                              										s in Berührung zu erhalten. Die
                              									Spindel a geht frei durch diese
                              									Scheibe und wird mittelst eines an ihrem unteren Ende
                              									befindlichen Zahnrades t
                              									umgetrieben; sie ist in einer Pfanne u gelagert und geht außerdem noch durch ein festes
                              									Lager u*. Das letztere trägt die
                              									Büchse eines Zahnrades v, welches an
                              									der unteren Seite der Scheibe s
                              									befestigt ist. Die Räder t und v haben verschiedene Durchmesser;
                              									das erstere ist das größere; beide werden durch Stirnräder w und w*
                              									getrieben, welche an derselben verticalen Spindel sitzen, aber
                              									verschiedene Durchmesser haben, so daß sich die Anzahl der
                              									Rotationen des Rades t und der
                              									Spindel a zu der des Rades v und der Scheibe s wie 8 zu 9 verhält. Das Gespinnst
                              									geht von den Streckwalzen abwärts durch einen kleinen am
                              									horizontalen Arme y befindlichen
                              									Trichter x. Dieser Arm ist an dem
                              									oberen Theile der Spindel a
                              									befestigt. Der Trichter x kann
                              									mittelst einer an die Walze z
                              									befestigten Schnur, die sich durch die hohle Spindel a aufwärts und längs dem Arme y erstreckt, auf dem letzteren
                              									hin- und herbewegt werden, um das Gespinnst regelmäßig
                              									und gleichförmig auf die Spule zu wickeln. Da das obere an den
                              									Trichter x befestigte Ende der
                              									Schnur um die Centralspindel herumgeführt wird, während das
                              									andere Ende festgehalten wird, so erleidet die Schnur dadurch
                              									eine Drehung. Um nun eine Zerstörung derselben zu verhüten, ist
                              									sie in zwei Theile getheilt, welche
                              									mittelst eines kleinen im Innern der Spindel angebrachten
                              									Universalgelenkes miteinander verbunden sind. Da der Umfang der
                              									Walze z der Länge der Spule p gleich ist, so wickelt die Walze
                              										z bei einer Umdrehung genau ein
                              									Schnurstück gleich der Länge des Weges des Trichters x auf. Wenn die durch irgend einen
                              									geeigneten Mechanismus in langsame Bewegung gesetzte Walze z eine Umdrehung vollendet hat, so
                              									muß der Sperrkegel des mit ihr verbundenen Sperrrades ausgelöst
                              									werden, worauf die Walze z eine
                              									Bewegung in entgegengesetzter Richtung beginnt, indem eine in
                              									der Rinne des horizontalen Arms befindliche gewundene Feder den
                              									Trichter x zurücktreibt, wobei
                              									Rücksicht zu nehmen ist, daß diese rückgängige Bewegung
                              									gleichförmig sey. In Folge der ununterbrochenen Rotation der
                              									hohlen Spindel mit ihrem Arm y und
                              									der Scheibe s erlangt das Gespinnst
                              									eine leichte Drehung und wickelt sich allmählich auf der Spule
                              									auf. Diese nimmt an Durchmesser zu, wird jedoch durch die Kraft
                              									der auf den Hals q drückenden Feder
                              									mit der Scheibe stets in Contact erhalten. Wenn die Spule voll
                              									ist, so wird sie von ihrer Spindel abgenommen und durch eine
                              									leere ersetzt.
                           Fig. 4 stellt eine dritte Methode dar, wodurch
                              									derselbe Zweck erreicht werden kann. In diesem Falle ist die
                              									Spule p, auf welche das Gespinnst
                              									aufgewickelt werden soll, in Führungen innerhalb eines Flügels
                              									gelagert. Das Gespinnst geht von den Streckwalzen abwärts durch
                              									die hohle Spindel a über einen
                              									halbkreisförmigen Draht nach dem Trichter x; dieser wird in einer Rinne der horizontalen Stange
                              										y hin- und hergeführt.
                              									Eine an diesen Trichter befestigte Schnur geht nämlich längs der
                              									Leitstange y hin, dann an der einen
                              									Seite des Flügels hinab, durch die Mitte der hohlen Spindel und
                              									ihres Lagers nach einer Walze, auf der sie, wie in Fig. 3, sich aufwickelt. Auch hier besteht die Schnur
                              									aus zwei durch ein Gelenk miteinander verbundenen Theilen.
                              									Spindel und Flügel werden mittelst eines durch einen geeigneten
                              									Mechanismus umgetriebenen Zahnrades t in Rotation gesetzt. Mit Hülfe dieses Apparates kann
                              									man dem Gespinnst jeden erforderlichen Grad der Drehung
                              									ertheilen. Es bleibt nun nur noch übrig, die Art und Weise zu
                              									erläutern, wie sich das Gespinnst auf der Spule aufwickelt. An
                              									dem unteren Theile des stationären Trägers u ist nämlich ein Winkelrad w und an dem unteren Ende einer
                              									diagonalen Achse q, welche durch
                              									Löcher des Flügels tritt, ein Winkelgetriebe befestigt, welches
                              									in das stationäre Rad w greift. An
                              									dem oberen Ende der Welle q befindet
                              									sich eine endlose Schraube, welche in ein Rad v greift; dieses sitzt an dem Ende
                              									der Achse einer cannelirten Walze s,
                              									welche die Spule p in Bewegung
                              									setzt. Wenn daher die Achse q mit
                              									ihrem in das Rad w greifenden Getriebe durch den Flügel herumgeführt wird, so muß sie in
                              									ihren Lagern rotiren und somit vermöge der endlosen Schraube und
                              									des Rades v die Spule p in Umdrehung setzen.
                           
                        
                     
                  
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