| Titel: | Verbesserungen im Zubereiten der Gutta-Percha zur Erzeugung verschiedenartiger Artikel, worauf sich Charles Hancock zu London, am 10. Febr. 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. VII., S. 25 | 
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                        VII.
                        Verbesserungen im Zubereiten
                           								der Gutta-Percha zur Erzeugung verschiedenartiger Artikel,
                           								worauf sich Charles Hancock zu London, am
                           								10. Febr. 1847 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Oct. 1847, S.
                              								203.
                        Mit Abbildungen auf Tab. I.
                        Hancock's Verbesserungen im Zubereiten der
                           								Gutta-Percha.
                        
                     
                        
                           Um die rohe Gutta-Percha von ihren Unreinigkeiten zu
                              									befreien, wurde sie, meiner früheren Zubereitungsmethode gemäß,
                              									zuerst in kleine Stücke zersägt oder zerschnitten; eine
                              									Operation, welche durch vorangegangenes Einweichen derselben in
                              									heißem Wasser sehr erleichtert wurde. Ich habe nun die Erfahrung
                              									gemacht, daß die rohe Gutta-Percha durch Anwendung der
                              										Fig.
                                 										14 und 15
                              									dargestellten Maschine mit der größten Leichtigkeit ohne
                              									vorangegangenes Eintauchen in heißes Wasser in ganz dünne
                              									Schnitzel oder Späne geschnitten werden kann, und daß das
                              									Waschen, Reinigen und Einweichen des in dünne Späne
                              									geschnittenen Materials am vortheilhaftesten mit Hülfe des Fig. 17 dargestellten Apparates bewerkstelligt
                              									wird.
                           Fig. 14 stellt meine Schneidmaschine in der
                              									Seitenansicht, Fig.
                                 										15 im Frontaufrisse dar. Fig.
                                 										16 ist ein Durchschnitt nach der Linie ab, Fig.
                                 										15. A, A ist das
                              									Maschinengestell, B eine kreisrunde
                              									Eisenscheibe von ungefähr 5 Fuß Durchmesser, mit drei
                              									Einschnitten, in welche drei Messer in radialer Richtung
                              									eingesetzt sind. Diese Scheibe ist an dem Ende einer Welle B² befestigt und kann von
                              									einer Dampfmaschine oder einem sonstigen Motor aus mittelst
                              									geeigneten Räderwerks in beliebig schnelle Rotation gesetzt
                              									werden. Die Gutta-Percha-Stücke werden in den
                              									geneigten Trog D geschüttet und
                              									sofort durch die rotirende Scheibe B
                              									in Späne geschnitten, deren Dicke von dem Grade der Hervorragung
                              									der Messer abhängt. Die gesammelten Späne kommen in ein mit
                              									heißem Wasser gefülltes Gefäß, worin man sie so lange läßt, bis
                              									sie sich weich und biegsam anfühlen. Zur Bearbeitung
                              									ungewöhnlich harter Gutta-Percha würden sich
                              									anstatt gerader Messer, gekrümmte besser eignen.
                           Die eingeweichte Gutta-Percha kommt nun in den Fig. 17 abgebildeten Apparat. T ist ein geräumiger aus drei Abtheilungen t¹, t², t³
                              									bestehender Behälter. Die Abtheilungen t¹ und t²
                              									sind bis zu der Höhe der Linie xy und die Abtheilung t³ bis zur Linie xz mit Wasser gefüllt. Quer über dem Behälter T sind außer dem Bereiche des
                              									Wassers drei Walzen F¹, F²,
                                 										F³ gelagert, welche in einer Richtung parallel
                              									zu ihrer Länge mit sägeförmigen Blättern besetzt sind. An der
                              									Vorderseite jeder dieser Brechwalzen befindet sich ein Paar
                              									cannelirter Zuführwalzen G¹,
                                 										G², G³. Durch einen Trichter H¹ werden die eingeweichten
                              									Gutta-Percha-Stücke den Walzen G¹ der ersten Brechwalze F¹ übergeben. H² ist ein geneigtes um zwei
                              									Walzen a, a laufendes endloses Tuch,
                              									dessen unteres Ende in Wasser taucht, während sein oberes Ende
                              									den Zuführwalzen des Brechers F
                              									gegenüber liegt. Ein zweites endloses Tuch ist in Beziehung auf
                              									die dritte Brechwalze F eben so
                              									angeordnet. Eine Zerkleinerungswalze K mit radialen Blättern, ähnlich dem Holländer der
                              									Papiermühlen, ist quer über der dritten Abtheilung t³, jedoch tiefer als die
                              									Walzen F¹, F²,
                                 										F³ gelagert, so zwar, daß die eine Hälfte
                              									desselben immer in das Wasser dieser Abtheilung eingetaucht ist.
                              									Die Blätter des rotirenden Cylinders K streifen nun an den Randplatten L, L so nahe vorbei, daß sie auf
                              									alle mit ihnen in Berührung kommenden Substanzen wie eine Schere
                              									einwirken. Der Cylinder K ist, wie
                              									die Brechwalzen, mit einem endlosen Tuche H⁴ und einem Paar Zuführwalzen G⁴ versehen. M ist ein rotirender ganz in Wasser
                              									getauchter Agitator. Ein bis an den Boden des Behälters sich
                              									erstreckendes endloses Tuch N theilt
                              									die Kammer t³ noch in zwei
                              									weitere Abtheilungen. Quer über dem hinteren Theil der Kammer
                              										t³ ist eine Reihe von
                              									Walzenpaaren R, R, R in einer
                              									solchen Höhe angeordnet, daß die unteren Walzen unter und die
                              									oberen Walzen über Wasser rotiren. Zwischen diesen Walzenpaaren
                              									befindet sich eine Reihe von Bänken oder Tafeln. Folgendes ist
                              									die Wirkungsweise dieses Apparates. Die Zuführwalzen G¹, G², G³,
                                 										G⁴ die Tragwalzen der endlosen Tücher und die
                              									Walzen R, R rotiren alle von der
                              									Linken zur Rechten, während die Brechwalzen F¹, F², F³ der
                              									Zerkleinerungscylinder K und der
                              									Agitator M nach der
                              									entgegengesetzten Richtung umlaufen. Die Brechwalzen und
                              									Zerkleinerungscylinder sollten mit einer Geschwindigkeit von 600
                              									bis 800 Umdrehungen in der Minute, die Zuführwalzen und endlosen
                              									Tücher aber nur ungefähr mit dem sechsten Theile dieser
                              									Geschwindigkeit rotiren.
                           
                           Die erste Reihe der Walzen R, R
                              									dürfte mit einer Geschwindigkeit von 15 bis 20 Umdrehungen in
                              									der Minute rotiren, während die letzten Paare schneller
                              									umlaufen, wodurch das Material eine gewisse Streckung erfährt.
                              									Durch die erste Brechwalze F¹
                              									nun wird die rohe Gutta-Percha in kleine Stücke
                              									zerbrochen, wodurch bedeutende Quantitäten erdiger und anderer
                              									fremdartiger Substanzen zum Vorschein kommen. Das Ganze fällt
                              									vermengt in das darunter befindliche Wasser. Diejenigen Stücke,
                              									welche aus reiner Gutta-Percha bestehen, oder in welchen
                              									diese vorherrscht, schwimmen auf der Oberfläche des Wassers,
                              									während die erdigen und andern fremdartigen Stoffe zu Boden
                              									sinken. Das endlose Tuch H²
                              									nimmt die schwimmende Gutta-Percha auf und führt sie
                              									aufwärts den über der zweiten Kammer gelagerten Speisungswalzen
                              										G² zu; diese übergeben
                              									sie der zweiten Brechwalze F². Von der Oberfläche des Wassers in t² wird die
                              									Gutta-Percha durch das endlose Tuch H³ den Walzen G³ und den Brechwalzen F³ zugeführt, und somit zum
                              									drittenmale aufgebrochen, um alle rückständigen Unreinigkeiten
                              									von ihr zu trennen. Das Tuch H⁴ führt nun die Gutta-Percha den Walzen
                              										G⁴ zu, welche sie dem
                              									rotirenden Cylinder K darbieten,
                              									durch dessen Messer sie in eine Menge sehr dünner Streifen
                              									zerschnitten wird. Diese fallen in das Wasser des Behälters t³, werden sofort durch den
                              									rotirenden Agitator M unter Wasser
                              									gedrückt und dadurch vollends von allen anhängenden
                              									Unreinigkeiten befreit. Das endlose Tuch führt sofort die
                              									Gutta-Percha den Walzen R, R,
                                 										R zu, und von dem letzten dieser Walzenpaare wird sie
                              									durch das endlose Tuch O nach den
                              									metallenen Preßwalzen Y¹,
                                 										Y² gehoben. Diese sind mittelst
                              									Adjustirschrauben in einen Abstand von einander gestellt gleich
                              									der Dicke des Bandes, in das die Gutta-Percha comprimirt
                              									werden soll. Nachdem das Band zwischen den Walzen Y, Y² hindurchgegangen ist,
                              									wird es über die Y² und von
                              									da über die hölzerne Trommel U nach
                              									einer Walze V geleitet, auf der es
                              									sich aufwickelt. Das Wasser in allen Abtheilungen des Behälters
                              										F muß kalt seyn. Sollte die rohe
                              									Gutta-Percha einen üblen Geruch zeigen, was ziemlich
                              									häufig der Fall ist, so mische ich unter das Wasser eine
                              									Auflösung von Soda oder von Chlorkalk.
                           Meine Erfindung besteht zweitens in einer verbesserten
                              									Schwefelungsmethode der Gutta-Percha und in der Anwendung
                              									dieser Verbesserung auf das Schwefeln des Kautschuks und
                              									Jintawan. Ich füge nämlich zu 48 Theilen Gutta-Percha 6
                              									Theile Schwefelantimon oder Schwefelcalcium und 1 Theil
                              									Schwefel. Nachdem diese Materialien gehörig unter einander
                              									gemengt sind, erhitze ich sie in einem Kessel (unter Druck) bis
                              									zu einer Temperatur von 100 bis 108° R. In diesem
                              									Zustande lasse ich die Masse, je nach der Dicke der
                              									Materialien, 1/2 bis 2 Stunden stehen, worauf sie vollständig
                              									geschwefelt oder metallothionisirt erscheinen. Der nämlichen
                              									Composition bediene ich mich zum Schwefeln des Kautschuks und
                              									des Jintawan.
                           Meine Erfindung besteht drittens in einer verbesserten Methode
                              									die Vereinigung des Schwefels und der erwähnten Sulfuride mit
                              									der Gutta-Percha, und eben so mit Kautschuk und Jintawan
                              									zu bewerkstelligen. Dieser Zweck läßt sich durch die eine oder
                              									die andere der folgenden vier Methoden erreichen.
                           1) Ich setze die gereinigte in Blattgestalt verarbeitete
                              									Gutta-Percha, den Kautschuk oder Jintawan, der
                              									vereinigten Wirkung von sehr heißem Wasserdampf und Dämpfen von
                              									Operment und Schwefel aus, und zwar in dem Fig.
                                 										18 abgebildeten Apparate. A ist ein starker metallener auf dem Gestell B, B angeordneter Behälter, in
                              									welchen die zu schwefelnden Materialien gebracht werden; C ein dampfdicht aufgeschraubter
                              									Deckel; D ein gewöhnlicher
                              									Hochdruckdampfkessel; E ein starker
                              									metallener Topf, welcher das Operment und den Schwefel aufnimmt;
                              									letzterer wird durch die mit einem Deckel d verschließbare Oeffnung eingefüllt. Von dem Kessel
                              									geht eine durch einen Hahn a
                              									verschließbare Röhre F nach dem Topf
                              										E. Eine andere durch einen Hahn
                              										b verschließbare Röhre G verbindet den Topf mit der Kammer
                              										A. Der Kessel D und die Kammer A sind mit Sicherheitsventilen H und K
                              									versehen. Zur Anzeige der Temperatur dient ein Thermometer I. Folgendes ist nun die Methode,
                              									wie mit diesem Apparate gearbeitet wird. Zuerst wird das
                              									Kesselfeuer und wenn das Sicherheitsventil die Annäherung an
                              									110° R. anzeigt, dann auch das Feuer unter E zur Verflüchtigung des Operments
                              									und Schwefels angezündet. Man öffnet sodann die Hähne a und b
                              									und läßt den Dampf durch die Röhren F und C und durch den
                              									oberen Theil des Topfs E in die
                              									Kammer A strömen, um die in der
                              									letzteren befindlichen Materialien vollständig zu erwärmen bevor
                              									sie geschwefelt werden. In Kurzem steigen von dem Operment und
                              									Schwefel Dämpfe auf, die sich mit dem Wasserdampf vermengen. In
                              									diesem Zustande lasse ich die Substanzen 1/2 bis 2 Stunden, je
                              									nach der Dicke der zu bearbeitenden Materialien. Dann schließe
                              									ich den Hahn b, dämpfe die Feuer,
                              									hebe das Sicherheitsventil K in die
                              									Höhe, und entferne, nachdem die Dämpfe aus der Kammer entwichen
                              									sind, die geschwefelten Materialien. Während des
                              									Schwefelungsprocesses bleibt das Ventil H stets mit einem stärkeren Druck belastet als das
                              									Ventil K, damit ein Strom in der
                              									Richtung der Kammer A stattfinde.
                              									Das in der Kammer A sich ansammelnde
                              									Condensationswasser wird mittelst des Hahns L abgelassen.
                           
                           2) Ich nehme die Gutta-Percha, den Kautschuk oder Jintawan
                              									in vollkommen trockenem Zustande und zerreibe sie mit der fein
                              									gepulverten Composition von Operment und Schwefel. Hierauf
                              									bringe ich die Masse in die Kammer A
                              									des zuletzt beschriebenen Apparates und setze sie der Einwirkung
                              									des 110° R. heißen Wasserdampfs aus, ohne von dem Ofen
                              										E¹ und dem Topf E Gebrauch zu machen.
                           3) Ich setze die trocken zerriebenen Materialien sowohl der
                              									Einwirkung des Wasserdampfs von hoher Temperatur, als auch den
                              									Dämpfen des verflüchtigten Operments und Schwefels aus.
                           4) Ich mache einen Brei aus Operment und Schwefel mit Zusatz
                              									einer kleinen Quantität von Gutta-Percha oder
                              									Kautschukauflösung, bürste ihn über die zu schwefelnden
                              									Materialien, und setze sie so der einen oder der andern von den
                              									drei vorher beschriebenen Proceduren aus.
                           Viertens besteht meine Erfindung in einer Methode die Qualität
                              									der Gutta-Percha sowohl in ihrem geschwefelten als
                              									ungeschwefelten Zustande zu verbessern, indem ich sie in einer
                              									Kammer den Dämpfen von Salpetergas (welches sich beim Auflösen
                              									der Metalle in Salpetersäure entwickelt) aussetze oder auch
                              									1–5 Minuten lang in eine kochende concentrirte Auflösung
                              									von salzsaurem Zink tauche. Sie muß dann in einer schwach
                              									alkalischen Flüssigkeit oder in weichem Wasser gewaschen werden.
                              									Die so behandelte Gutta-Percha ist sehr sanft anzufühlen
                              									und hat beinahe Metallglanz. – Gewöhnlicher
                              									ungeschwefelter Kautschuk erhält durch diese Behandlung
                              									dieselben Eigenschaften und verliert überdieß seine
                              									eigenthümliche Steifheit vollkommen; geschwefelter Kautschuk
                              									wird so weich anzufühlen wie Sammet.
                           Durch diese im dritten und vierten Theil meiner Erfindung
                              									angeführten Methoden lassen sich viele Artikel, welche auf
                              									gewöhnliche Weise aus Gutta-Percha oder Kautschuk
                              									verfertigt worden sind, in Qualität und Aussehen verbessern.
                              									Dahin gehören: wasserdichte Zeuge, Stiefel, Schuhe, Galoschen,
                              									Kamaschen, Hängriemen (für Kutschen), Bänder, Riemen,
                              									Hosenträger, Luftkissen, biegsame Flaschen, Röhren, Strümpfe,
                              									Flaschengehäuse, Futterale, Holfter, Tornister, Kappen, Helme,
                              									Hüte, Schalen, Becher, Bockdecken für Kutschersitze,
                              									Walzendrucktücher, Ueberzüge für die Walzen zum Pressen und
                              									Appretiren weicher Waaren, Walzen für Spinnmaschinen, Beschläge
                              									für Wollkratzen, Klavierhämmer, Flaschenpfropfe, Schnüre,
                              									Federn, Bruchbänder etc.
                           Fünftens bereite ich eine Composition für verschiedene Zwecke,
                              									indem ich in einer Knetmaschine 6 Theile Gutta-Percha
                              									oder Kautschuk mit 1 Theil salzsaurem Zink in concentrirter
                              									Auflösung vermische und dieselben dann mit Operment und
                              									Schwefel vereinige oder auf gewöhnliche Weise schwefele.
                           Sechstens bereite ich eine poröse oder schwammige Composition zum
                              									Polstern von Sitzkissen, Matrazen, Sätteln, Kummeten, Buffers
                              									für Eisenbahnwagen etc. aus 48 Theilen Gutta-Percha oder
                              									Kautschuk (die man, wenn ein sehr weiches oder leichtes Product
                              									gewünscht wird, mit Terpenthinöl oder Steinöl befeuchtet), 6 Th.
                              									Schwefelcalcium oder Schwefelantimon, 10 Th. kohlensaurem
                              									Ammoniak oder kohlensaurem Kalk und 1 Th. Schwefel. Diese
                              									Materialien werden in einer Knetmaschine vermischt und dann auf
                              									100 bis 108° R. erhitzt.
                           Siebentens besteht meine Erfindung in einer Methode aus
                              									geschwefelter Gutta-Percha oder geschwefeltem Kautschuk
                              									verfertigten Artikeln einen bleibenden Glanz zu ertheilen, so
                              									daß sie lackirten Waaren ähnlich werden. Solche Artikel werden
                              									dazu mit einer Auflösung von Harz in kochendem Oel angepinselt
                              									und dann 2–5 Stunden lang in eine auf 24 bis 30°
                              									R. erwärmte Kammer gebracht, worauf man sie nach dem Verfahren
                              									der Lackirer polirt.
                           Endlich besteht meine Erfindung in einer Maschinerie um die
                              									Gutta-Percha in Streifen oder Bänder zu schneiden und
                              									daraus Schnüre zu fabriciren. Fig.
                                 										19 ist ein Vorderaufriß dieser Maschinerie; C, C sind zwei cannelirte stählerne
                              									oder eiserne Walzen in einem geeigneten Gestell. Die Kerben
                              									jeder Walze sind halbkreisförmig, so daß, wenn die Kerben der
                              									einen Walze denjenigen der anderen gegenüber gebracht werden,
                              									sie zusammen eine Reihe kreisförmiger Löcher bilden. Die
                              									vorstehenden Abtheilungen zwischen den Kerben haben schneidende
                              									Ränder, so daß sie jedes Blatt von Gutta-Percha, welches
                              									ihnen dargeboten wird, leicht zertheilen. Die untere Walze ist
                              									an beiden Enden mit einer vorstehenden Scheibe versehen und die
                              									zwei Enden der oberen Walze passen an der Innenseite über diese
                              									Scheibe, so daß die schneidenden Ränder sich nicht verrücken
                              									oder beschädigt werden können. Um dünne Blätter von
                              									Gutta-Percha mit dieser Maschine in Streifen oder Bänder
                              									zu schneiden, läßt man das Material kalt hindurch und bringt nur
                              									die schneidenden Ränder in Wirksamkeit. Um runde Schnüre zu
                              									erzeugen, läßt man ein Blatt, in der Dicke gleich dem
                              									Durchmesser der Löcher der Maschine, bei einer Temperatur von
                              									etwa 75° R. durch dieselbe, indem man das Material aus
                              									einer (durch Dampf erhitzten) Speisekammer herleitet. Die aus
                              									der Maschine kommenden Schnüre werden in einem Faß mit kaltem
                              									Wasser aufgenommen, aus welchem man sie auf Häspel oder Trommeln
                              									aufwindet. Man kann übrigens auch die Gutta-Percha in
                              									plastischem Zustand in die Maschine leiten.
                           
                           Will man halbrunde oder halbkreisförmige Stricke erzeugen, so
                              									ersetzt man die untere Walze durch eine glatte Walze, wie Fig. 20 zeigt. Fig.
                                 										21 zeigt eine Maschine mit zwei Walzen, um die
                              									Gutta-Percha in viereckige Stricke zu formen.
                           
                        
                     
                  
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