| Titel: | Ueber luftdichte Ofenthüren; von M. Simson. | 
| Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. LXII., S. 260 | 
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                        LXII.
                        Ueber luftdichte Ofenthüren;
                           								von M. Simson.
                        Aus dem Gewerbevereinsblatt
                           								der Provinz Preußen, 1847.
                        Mit Abbildungen auf Tab. IV.
                        Simon, über luftdichte Ofenthüren.
                        
                     
                        
                           In den Bemerkungen über die zweckmäßigste
                                 										Stubenheizung mit Oefen, welche Hr. Blesson im Jahre 1833 durch die
                              									Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in
                              									Preußen mittheilte, wurde es zuerst als Princip festgestellt,
                              									daß ein luftdichter Verschluß der Heizthüre des Ofens bei
                              									gänzlicher Beseitigung einer Klappe in der Rauchrohre sowohl
                              									ökonomisch, als auch mit Rücksicht auf das Wohlbefinden der
                              									Bewohner geheizter Räume am vortheilhaftesten sey. Fraglich
                              									blieb es, auf welche Weise man am bequemsten einen möglichst
                              									luftdichten Verschluß herstellen sollte. Hr. Blesson schlug vor, die Heizöffnung
                              									durch zwei einander parallele Eisenplatten zu verschließen, von
                              									denen die eine innerhalb der Zarge als Thüre anzubringen, die
                              									andere aber über die hervorragende Zarge deckelähnlich
                              									aufzuschieben wäre, und meinte, daß zur Vermittelung eines
                              									möglichst hermetischen Schlusses die vordere Platte etwa nur
                              									durch Filz geliedert werden dürfte. Auf solche Art Oefen
                              									luftdicht zu verschließen, möchte praktisch schwierig gewesen
                              									seyn, gewiß ist es, daß noch in demselben Jahre der rühmlichst
                              									bekannte Ofenfabrikant Feilner in
                              									Berlin, bei Heizungsversuchen an Oefen, die nach der Blesson'schen Methode eingerichtet
                              									waren, den luftdichten Verschluß der Einheizöffnung dadurch und
                              									mit einigem Erfolge erzielte, daß er zwischen zwei vor diese
                              									Oeffnung gelegte Thüren eine Schichte Sand brachte. – So
                              									lag die Sache, als sie in Königsberg bekannt wurde. Die
                              									Wichtigkeit derselben veranlaßte einen den Fortschritten der
                              									Wissenschaft und Technik zugewandten Mann, sie hier aufzunehmen
                              									und zu verfolgen. Redlich stand ihm hierbei der geschickte
                              									Schlossermeister J. H. Beeck zur
                              									Seite, und letzterem gelang es endlich nach vielen Versuchen
                              									einen in der That praktischen luftdichten Ofenverschluß
                              									herzustellen. Derselbe hat denn auch in Königsberg und dessen
                              									Umgebung die weiteste Verbreitung gefunden und Hunderte von
                              									gleichen Thüren sind im Laufe der Zeit nach andern Provinzen
                              									Preußens, so wie nach auswärts auf Bestellungen versendet
                              									worden.
                           Auch hier versuchte man anfänglich den Sandverschluß. So viele
                              									Vortheile derselbe aber auch zu gewähren schien, bald ergab er
                              									sich als unpraktisch. Es konnte nämlich nicht
                              									fehlen, daß die innere Ofenthüre durch die Einwirkung des Feuers
                              									sich nach einiger Zeit etwas warf. Sobald aber dieses geschehen,
                              									war die unausbleibliche Folge die, daß mindestens ein Theil des
                              									Sandes in den Ofen hineinlief und hierdurch der luftdichte
                              									Schluß aufgehoben wurde. Man fand es daher räthlich, sich der
                              									oben gedachten ursprünglichen Idee Blessons bei Anordnung des Ofenverschlusses wieder zu
                              									nähern und gelangte auf diesem Wege nach manchen Abänderungen zu
                              									der Construction, welche im Folgenden des Genaueren beschrieben
                              									werden soll und zur Zeit als die vollkommenste betrachtet
                              									wird.
                           Der luftdichte Ofenverschluß besteht aus drei Haupttheilen: der Zarge, der inneren und der äußeren
                                 										Thüre. Fig.
                                 										40 gibt von demselben eine Frontansicht in
                              									geschlossenem Zustande, während Fig.
                                 										41 und Fig.
                                 										42 Durchschnittszeichnungen nach Linie xy der Fig.
                                 										40 in etwas von einander abweichender Construction
                              									zeigen, denen die Bänder beigefügt sind, durch welche beide
                              									Thüren nach der einen kürzeren Seite der Zarge befestiget sind.
                              									– Indem nun zur Beschreibung der einzelnen Theile
                              									übergegangen wird, ist noch die Bemerkung voranzuschicken, daß
                              									in den Figuren gleiche Buchstaben auch gleiche Stücke
                              									bezeichnen.
                           Die Zarge ist von Gußeisen. In Fig. 41 und 42
                              									ist sie mit den nach dem Alphabete folgenden Buchstaben a bis m
                              									bezeichnet und ihre Lage in dem Ofen angedeutet. Was in Fig. 40 von der Zarge zu sehen ist, hat rings herum
                              									Schraffirung erhalten. Die Wanddicke der Zarge beträgt etwa 3/10
                              									Zoll, die des Stückes c, d, e
                              									ungefähr 3/8 Zoll. Der Rand der Zarge, welcher in den
                              									Durchschnittszeichnungen mit den Linien ef und gh bezeichnet ist, hat eine
                              									Breite von mindestens 3/8 Zoll. Er wird ganz eben geschliffen.
                              									Es geschieht dieß auf einer Eisen- oder Bleiplatte
                              									mittelst Schmirgel, nachdem die in Rede stehende Fläche zuvor
                              									mit der Feile möglichst genau bearbeitet worden ist. Das
                              									Schleifen auf Eisen geht langsamer vor sich, soll aber ein
                              									besseres Resultat als das Schleifen auf Blei geben, welches sich
                              									überhaupt mehr für eine Werkstatt eignen dürfte, die möglichst
                              									unausgesetzt mit der Herstellung solcher Thüren beschäftigt ist.
                              									Es wird der Schmirgel mit Oel angemacht und anfänglich eine
                              									grobe, später eine feingesiebte Sorte benutzt.
                           Rings um die Zarge läuft der Rand ab, ml, welcher dazu
                              									dient, einen möglichst innigen Schluß der innern Thüre zu
                              									vermitteln. Dieser Rand ist an allen Stellen vortheilhaft,
                              									sobald bei dem Heizen mit Sorgfalt verfahren wird. Geschieht
                              									dieß nicht und wird die Asche, die bei den Operationen vor und
                              									während des Heizens leicht auf die Zarge fällt, nicht fleißig
                              									entfernt, so kommt dieselbe zwischen die gedachte Thüre und
                              									den untern Rand m, l zu liegen,
                              									bewirkt zunächst ein schweres Zugehen derselben, dann ein
                              									Losewerden und endlich das Brechen der Bänder und selbst der
                              									Thüre. Aus diesen Gründen kann es vortheilhaft seyn, den Rand
                              										m, l auf der untern Längenseite
                              									der Zarge ganz fortzulassen.
                           Alle Sorgfalt ist auf das Einsetzen der Zarge in den Ofen zu
                              									verwenden, damit diese möglichst fest und luftdicht an die Wände
                              									desselben anschließt. Denn wird der Luft hier zwischen der Zarge
                              									und den Kacheln der Eintritt in den Ofen gestattet, so verfehlt
                              									natürlich die ganze Vorrichtung ihren Zweck. Aber auch dann,
                              									wenn die Thüre gehörig eingesetzt worden ist, tritt später
                              									häufig die gedachte Undichtheit ein, indem die Zarge namentlich
                              									durch das große Gewicht welches sie zu tragen hat – wie
                              									später gezeigt werden soll – los wird. Um diesen
                              									Uebelstand zu vermeiden, vergrößert man die Oberfläche des
                              									Theiles der Zarge, der in den Ofen eingesetzt wird. Man fetzt
                              									nämlich eine zweite gewöhnlich construirte Zarge aus
                              									Schmiedeisen in etwa ein bis zwei Zoll Entfernung in den Ofen
                              									ein und verbindet beide Zargen fest durch seitlich aufgenietete
                              									eiserne Bänder mit einander. Oft läßt man nur von den äußeren
                              									Seiten der gußeisernen Zarge solche Bänder – Federn
                              									genannt – ausgehen, die innerhalb des Ofens um Kacheln
                              									herumgebogen werden. Dergleichen, auch an gewöhnlichen Zargen
                              									sich findende Federn allein, geben aber keine genügende
                              									Festigkeit.
                           Vielleicht möchte es vortheilhaft seyn, von einer solchen Zarge
                              									Gebrauch zu machen, wie sie Hr. Blesson in dem obengedachten Aufsatze beschreibt.
                              									Diese hat nämlich hinten rings herum in b und l einen Ansah
                              									ähnlich e, d, e, welcher diesem
                              									parallel ist und wohl bedeutend höher als selbiger zu machen
                              									wäre.
                           Die innere Thüre ist ebenfalls von
                              									Gußeisen und zwar in dem stärkeren Rande gegen 3/8 Zoll, im
                              									Uebrigen nur etwa halb so dick. Sie ist in Fig.
                                 										41 und 42
                              									mit den Buchstaben n, n bezeichnet.
                              									Die kleine Thüre o von starkem
                              									Eisenblech schließt die zur Zuführung und Regulirung des
                              									Luftstroms nothwendige Oeffnung. Es ist vortheilhaft gefunden
                              									worden, die Ecken dieser so abzurunden, wie Fig.
                                 										43 zeigt, wo die Rückseite der Thüre n besonders gezeichnet ist. Die
                              									Erfahrung hat nämlich gelehrt, daß von den scharfen Ecken aus
                              									häufig Sprünge in der Thüre entstehen. Um diese noch sicherer zu
                              									vermeiden, ist die Verstärkungsrippe v von etwa 1/4 Zoll Höhe angegossen.
                           Lange Zeit hat man sich zur Befestigung der Thüre an der Zarge
                              									solcher Bänder bedient, wie p in
                              										Fig.
                                 										41 zeigt. Diese Scharnierbänder haben aber zwei
                              									Nachtheile. Da nämlich die Thüre dort, wo sie befestigt ist,
                              									ganz dicht an den innern Rand der Zarge zu liegen kommt, so läßt
                              									sich daselbst die nie zu vermeidende Asche schwer beseitigen.
                              									Wird hierauf aber nicht gesehen, so biegt sich die Thüre beim
                              									Zumachen und es erfolgt ein Zerbrechen der Bänder und zuweilen
                              									auch der Thüre selbst.
                           Zweitens werden die Stifte, welche die Bänder verbinden, nach
                              									kurzem Gebrauche des Ofens so fest in jenen, daß sie nur mit
                              									äußerster Gewalt zu entfernen sind, falls die nothwendigkeit
                              									eintritt, die Thüre etwa wegen einer Reparatur
                              									herauszunehmen.
                           Deßhalb zieht man es vor Bänder und Haken zu gebrauchen, wie Fig. 42
                              									q zeigt. Die Stellung der Haken ist
                              									hiernach von der Art daß die Thüre beim Oeffnen ganz aus der
                              									Zarge herausgeschlagen werden kann, worauf alsdann ihr Ausheben
                              									mit Leichtigkeit erfolgt.
                           Zu mehrerer Befestigung der Thüre dient der Riegel r, r, welcher in Fig.
                                 										41 im Durchschnitte und in Fig.
                                 										43 ganz zu ersehen ist. Er wird mittelst des Knopfes
                              										t in horizontale Bewegung
                              									gesetzt und greift dann hinter den Rand der Zarge. Um diese
                              									Bewegung möglich zu machen, befindet sich in der Thüre ein
                              									passender Schlitz, der von einer mit dem gedachten Knopfe
                              									zusammenhängenden Platte stets bedeckt gehalten ist.
                           Eine andere Befestigungsart ist in Fig.
                                 										42 dargestellt. Der schmiedeiserne Balken u ist auf der Mitte der Thüre u mittelst eines Zapfens und einer
                              									Mutter in der Art befestigt, daß er sich um den Zapfen drehen
                              									läßt. Der Balken ist länger als die Thüre hoch und zwar um so
                              									viel, als die doppelte Wanddicke der Zarge beträgt. Da nun der
                              									Balken in seiner Mitte befestigt ist, so ragt er zu beiden
                              									Seiten um so viel, als diese einfache Wanddicke beträgt, hervor.
                              									In der Zarge sind oben und unten geeignete Einschnitte
                              									angebracht, welche die Enden des Balkens in sich aufnehmen,
                              									sobald derselbe vertical gestellt wird – in welcher Lage
                              									er eben das feste Schließen der Thüre vermittelt. Diese
                              									Einschnitte sind in Fig.
                                 										42 auf den Linien be
                              									und lk zu sehen. Sie erhalten
                              									durch gut passende Eisenbleche, die auf die Zarge aufgenietet
                              									werden, ihre Bedeckung. Den Balken statt vertical, horizontal zu
                              									legen, ist insofern vortheilhaft, als in dem Einschnitte der
                              									untern Wand der Zarge sich leicht Asche ansammelt. Für diese
                              									horizontale Lage ist aber nur dann Platz, wenn die Thüre selbst
                              									mit Scharnierbändern befestigt ist, nicht aber wenn hierzu Haken
                              									und Band in vorhin beschriebener Art gebraucht sind. Wollte man
                              									trotzdem eine solche Lage vorziehen, so müßte der Balken nicht
                              									inmitten der Thüre befestigt, sondern zum losen Einlegen in die
                              									Einschnitte eingerichtet werden – eine Construction, die
                              									auch häufiger vorgefunden wird, aber wegen mehrerer
                              									Umständlichkeit in der Behandlung der ganzen
                              									Vorrichtung meistens aufgegeben worden ist.
                           Uebrigens muß hier bemerkt werden, daß es nur eine Nebenfunction
                              									des besprochenen Balkens ist, die innere Thüre zu verfestigen.
                              									Zu welchem Behufe er in der Hauptsache dient, wird weiter unten
                              									erklärt.
                           Die äußere Thüre, ebenfalls von
                              									Gußeisen, zeigt Fig.
                                 										40 in einer Frontansicht, während aus den
                              									Durchschnitten ihre Form in few, whg deutlich zu
                              									sehen ist. Die Wanddicke dieser Thüre beträgt ungefähr 3/8 Zoll.
                              									Die Bänder z, z zum Einhängen
                              									derselben sind entweder schon angegossen und haben dann einen
                              									eisernen Durchmesser von etwa 1 Zoll oder sie sind geschmiedet
                              									und angenietet und haben bei nur halber Stärke den Vortheil
                              									größerer Dauerhaftigkeit und Zierlichkeit. Um letztere
                              									Eigenschaft zu erhöhen, werden die Bänder auch wohl auf der
                              									inneren Seite der Thüre angenietet und treten dann durch den
                              									– wie gleich gezeigt wird – geschliffenen Rand,
                              									der passend durchschnitten wird, durch. In diesem Falle sind die
                              									stets schmiedeisernen Haken zu größerer Festigkeit auf der
                              									seitlichen äußeren Wand der Zarge angenietet. Sonst sind die
                              									Haken nur auf der Vorderseite der Zarge befestigt.
                           Der eben gedachte, auf der Innenseite um die ganze Thüre laufende
                              									Rand, welcher in Fig.
                                 										41 und 42
                              									durch die Linien ef und gh angedeutet ist, wird
                              									ebenso, wie dieß mit dem entsprechenden Rande der Zarge
                              									geschehen ist, mittelst Schmirgel auf einer Metallplatte ganz
                              									eben geschliffen. Die geschliffene Fläche ist jener in Größe
                              									ganz gleichkommend. Läßt man die Bänder durch diesen Rand
                              									durchtreten, so werden selbige mitgeschliffen. Der Rand erhebt
                              									sich über dem Spiegel der Thüre gewöhnlich etwa 1/4 Zoll. Es
                              									wäre vortheilhaft ihn mehr noch zu erhöhen, um der Thüre welche,
                              									wie gleich gesagt werden wird, einen starken Druck auszuhalten
                              									hat, größere Widerstandsfähigkeit zu geben. Andererseits ist es
                              									bedenklich die Masse der ohnehin so schweren Thüre zu vermehren,
                              									deren Gewicht namentlich in geöffnetem Zustande äußerst
                              									nachtheilig auf das feste Schließen der Zarge an die Ofenwände
                              									einwirkt. Durch diese Verhältnisse werden der an und für sich
                              									wünschenswerthen Verstärkung der Thüre bestimmte Gränzen
                              									angewiesen, die wesentlich durch die Festigkeit bedingt sind,
                              									mit welcher man die Zarge an die Ofenwände zu befestigen
                              									verstanden hat. Wird nun die in gedachter Weise vorgerichtete
                              									äußere Ofenthüre zugemacht, so trifft ihr geschliffener Rand auf
                              									den ganz entsprechenden geschliffenen Rand der Zarge, beide
                              									Flächen berühren sich innig und vermitteln einen so luftdichten
                              									Verschluß als die Praxis ihn erfordert.
                           
                           Es bleibt allein noch zu beschreiben übrig, wie auf die äußere
                              									Thüre ein stetiger Druck ausgeübt wird, um die Berührung der
                              									geschliffenen Flächen möglichst innig zu machen.
                           Hierzu hat man sich lange Zeit ausschließlich einer solchen
                              									Vorrichtung bedient, wie Fig.
                                 										40 und 41
                              									zeigt. Es wurde nämlich vor die Thüre ein schmiedeiserner Balken
                              									gelegt, der an beiden Enden mit der Zarge verbunden ist, und
                              									durch dessen Mitte eine Schraube hindurch geht, deren Spitze
                              									gegen die Thüre drückt. Diesen Balken A,
                                 										A zeigt Fig.
                                 										40 im Aufrisse, Fig.
                                 										41 im Durchschnitte, Fig.
                                 										44 in einer Seitenansicht. Die Schraube ist mit B bezeichnet. Es ist bequem gefunden
                              									worden, eine Anordnung zu treffen, daß wenn die Thüre geöffnet
                              									wird, der Balken mit ihr zusammenbleibt, und nicht zuvor ganz
                              									fortgenommen zu werden braucht, wie dieß früherhin geschah. Zu
                              									diesem Zweck hat man denselben in C
                              									Fig. 40 auf geeignete Art mit der Zarge verbunden,
                              									und in D zu seiner Aufnahme einen
                              									geräumigen Steg an der Thüre selbst befestigt. E
                              									Fig. 40 ist der auf die Zarge aufgenietete
                              									Klinkhaken, auf welchen der Balken, der zur bequemeren
                              									Handhabung mit dem messingenen Knopfe F versehen ist, aufgelegt wird. Es versteht sich von
                              									selbst, daß die Stange in dem Klinkhaken einen geringeren
                              									Spielraum haben muß, als in dem Stege. – Um endlich zu
                              									zeigen in welcher Weise die Stange in C mit der Zarge in Verbindung gesetzt worden, ist in
                              										Fig.
                                 										44 eine Detailzeichnung gegeben. Der Körper G, welcher mit dem Ende der Stange
                              										A scharnierartig verbunden ist
                              									– der Deutlichkeit wegen sind die Scharniertheile in Fig. 44 getrennt gezeichnet – sitzt nämlich
                              									mit seinem Zapfen H so in der Zarge,
                              									daß derselbe sich um seine Achse bequem drehen kann. Durch diese
                              									Anordnung ist für die Stange eine Bewegung in horizontaler und
                              									verticaler Ebene ermöglicht.
                           In dieser Art eingerichtete Ofenverschlüsse sind sehr verbreitet
                              									und praktisch befunden worden. Es mangelt ihnen aber der Grad
                              									von Eleganz, welchen Wohnzimmer zur Zeit erfordern.
                           Während sie für Wirthschaftsräume ganz angemessen erscheinen, ist
                              									in letzterer Zeit für Wohnzimmer eine elegantere Form beliebt
                              									worden. Man hat nämlich den Balken, der bis dahin vor der
                              									eisernen Thüre gelegen, zwischen die beiden Thüren gebracht und
                              									ihn gleichzeitig dazu benutzt, der hintern Thüre zur Befestigung
                              									zu dienen. Von dieser Anordnung ist oben bei Gelegenheit der
                              									inneren Thüre weitläufiger gesprochen worden. Es ist daher nur
                              									noch das Wenige zu ergänzen, was die äußere Thüre allein
                              									betrifft.
                           
                           Auf der Mitte dieses Balkens (Fig.
                                 										42) ist nämlich ein Schraubengewinde eingeschnitten,
                              									welches indessen nicht durch die ganze Dicke desselben
                              									hindurchgeht. In dieses Gewinde greift die Schraube B, welche durch die äußere Thüre
                              									hindurch geht. Auf diese Weise wird die äußere Thüre gegen den
                              									Balken und gleichzeitig gegen die Zarge fest angezogen. Um der
                              									Schraube mehr Festigkeit in der Thüre zu geben, hat diese in der
                              									Mitte eine Verstärkung, etwa von der Form einer Rosette. Gegen
                              									die möglichst ebene Oberfläche dieser drückt der gleichfalls
                              									genau vorgerichtete Kopf der Schraube B und bringt hierdurch eine hinlängliche Dichtung
                              									hervor. Durch den Kopf der Schraube geht der Schlüssel s, um diese bequem fest anziehen zu
                              									können. Der Schraubenkopf ist von Eisen; doch könnte man, um das
                              									Ganze eleganter zu machen, sowohl ihn von Messing fertigen, als
                              									die ganze äußere Thüre etwa noch mit Messingblech überziehen.
                              									Freilich möchte dieß, besonders falls die Thüre nicht ganz glatt
                              									ist, den Apparat bedeutend vertheuern.
                           Die Dimensionen eines luftdichten
                              									Ofenverschlusses richten sich nach der jedesmaligen Höhe der
                              									Ofenkacheln. Hiernach haben die gebräuchlichsten Sorten eine
                              									Länge von 11 bis 13 und eine Höhe von 8 3/4 bis 10 Zoll. Es muß
                              									indessen bemerkt werden, daß diese Maaße sich auf den Theil der
                              									Zarge beziehen, der von den Ofenwänden wirklich umschlossen
                              									wird.
                           Der Eisenguß zu der kleineren Sorte Thüren wiegt 25–26
                              									Pfd., der zu der größeren 28–29 Pfd. Ein ganz completter
                              									Ofenverschluß kleinerer Sorte wiegt 30 Pfd., die größere Sorte
                              									einige Pfunde mehr.
                           Der Preis eines Ofenverschlusses kleinerer Sorte und mit außen
                              									liegendem Balken ist je nach Sorgfalt der Arbeit 5 1/2 bis 6
                              									Thlr., der der entsprechenden größeren Sorte bis 7 Thlr. Wird
                              									hinter der Zarge noch ein zweiter Rahmen eingesetzt, so werden
                              									dafür 10 Sgr. mehr berechnet. Der Ofenverschluß, bei welchem der
                              									Balken zwischen den beiden Thüren liegt, kostet wiederum 10 Sgr.
                              									mehr.
                           Hat der Ofen einen Aschenfall, so wird die zu demselben führende
                              									Oeffnung in gleicher Weise verschlossen, wie die Einheizöffnung.
                              									Man läßt nur die innere Thüre
                              									fort.
                           Von vielen wird auch empfohlen, Einheizöffnungen, die nicht im
                              									Zimmer, sondern außerhalb liegen, mit dergleichen luftdichten
                              									Verschlüssen zu versehen. In welchem Verhältniß indessen der
                              									hierdurch entstehende Nutzen mit dem Kostenaufwande einer
                              									solchen Vorrichtung steht, hat die Praxis noch nicht
                              									herausgestellt. Solche Thüren hat man übrigens 12 Zoll hoch und
                              									breit machen müssen, um das Hindurchgehen eines menschlichen
                              									Körpers möglich zu machen.
                           
                           Ueber die Vorzüge gehörig gearbeiteter und sorgfältig
                              									eingesetzter luftdichter Ofenthüren bei Oefen, die von innen zu
                              									heizen sind, herrscht aber nur eine Stimme. Sie stellen die
                              									Bewohner geheizter Räume nicht nur vor den gefährlichen
                              									Einwirkungen des Kohlendampfs sicher, sondern gewähren auch
                              									ökonomische Vortheile, da jetzt der Ofen geschlossen werden
                              									kann, wenn sich in demselben auch noch einzelne brennende Stücke
                              									vorfinden sollten, und die Kohlen länger im glühenden Zustande
                              									verbleiben. Wie groß dieser ökonomische Vortheil sey, darüber
                              									sind hierorts, soviel Referent weiß, genauere Ermittelungen
                              									nicht gemacht worden.
                           (Wir werden im nächsten Heft auch den luftdichten Ofenverschluß
                              									des Hrn. Lange in Berlin mittheilen,
                              									welcher bereits eine große Verbreitung gefunden hat.
                           Die Redaction d. p. J.)
                           
                        
                     
                  
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