| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication der Kerzen, worauf sich Fennell Allman, Ingenieur in London, am 4. Mai 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. C., S. 421 | 
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                        C.
                        Verbesserungen in der
                           								Fabrication der Kerzen, worauf sich Fennell Allman, Ingenieur in London, am 4. Mai 1847 ein Patent
                           								ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Dec. 1847, S. 360.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VI.
                        Allman's Verbesserungen in der Fabrication von
                           								Kerzen.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand dieser Erfindung bildet die Anfertigung gepreßter
                              									Kerzen; ferner die Anfertigung von Kerzen mit einer Hülle von
                              									gutem Material, die mit einem Material geringerer Qualität
                              									gefüllt ist.
                           Die in kaltem Zustande zur Verfertigung gepreßter Kerzen zu
                              									verwendenden Materialien sind Wachs, Wallrath, Stearin oder
                              									Stearinsäure, und Mischungen derselben; es darf jedoch kein
                              									Elain oder Olein dabei seyn, weil dieses das Festwerden der dem
                              									Druck ausgesetzten Materialien verhindern würde. Fig. 8 stellt die Maschine zur Anfertigung gepreßter
                              									Kerzen im horizontalen Längendurchschnitte dar. Sie besteht aus
                              									einem zur Aufnahme der fetten Substanz dienlichen Cylinder a, der mit einem halbkugelförmigen
                              									Deckel versehen und in den Mantel c
                              									eingepaßt ist. Der Cylinder wird während der Verfertigung der
                              									Kerzen mittelst zweier in verticale Rinnen des Gehäuses c einführbarer Hervorragungen a', a' in der geeigneten Lage
                              									erhalten. Diese Anordnung gestattet den Cylinder, wenn er leer
                              									ist, herauszunehmen, um ihn wieder zu füllen. An den Deckel b ist eine Röhre d befestigt, durch welche die
                              									Fettsubstanz von dem Kolben e
                              									gepreßt wird und auf diese Weise bildet sich rings um den Docht
                              										f die Kerze. Der Docht wird von
                              									einer Spule g geliefert, von welcher
                              									er um die Rolle h durch einen in der
                              									Flansche des Cylinders a und in dem
                              									Steg i befindlichen Canal und so
                              									fort durch die Dille j in die Röhre
                              										d geleitet wird. Die Bewegung
                              									des Kolbens e erfolgt auf die
                              									nämliche Weise wie bei einer hydraulischen Presse, indem man
                              									nämlich Wasser durch den Canal I in
                              									den cylindrischen Raum k preßt. Soll
                              									der Kolben in die Vertiefung m
                              									zurückgezogen werden, um den Cylinder a behufs der Füllung herauszunehmen, so läßt man das
                              									Wasser durch den Canal n ausfließen,
                              									während der Kolben durch das Gegengewicht o zurückgezogen wird. Die Liederung des Kolbens bildet
                              									ein stählerner Ring, welcher durch den Druck der harten, fetten
                              									Substanz gegen die innere Cylinderwand gepreßt wird.
                           Den aus der Röhre d herausgepreßten
                              									zusammenhängenden Fettcylinder mit dem eingeschlossenen Dochte
                              									schneidet man in Stücke von der geeigneten Kerzenlänge.
                           Mit Hülfe des in Fig. 9
                              									abgebildeten Apparates gibt man dem Kerzenende eine conische
                              									Gestalt. Eine Achse u, an deren
                              									Enden zwei krumme Messer befestigt sind, wird nämlich mittelst
                              									eines um die Rolle v geschlungenen
                              									Riemens in Rotation gesetzt. Gegen diese Messer schiebt man die
                              									Kerze durch ein in der Führung w
                              									angebrachtes Loch und ertheilt ihrem Ende auf diese Weise die
                              									erforderliche conische Gestalt.
                           Um dünne Kerzenröhren oder Hüllen anzufertigen, schraubt man den
                              									in Fig.
                                 										10 im Durchschnitt dargestellten Deckel b auf den Cylinder a. Im vorliegenden Falle ist ein
                              									Cylinder x an den Steg i befestigt, welcher die Röhre d beinahe ausfüllt und nur einen
                              									engen ringförmigen Raum übrig läßt. Durch diesen Raum wird die
                              									Fettsubstanz gepreßt und muß daher in Röhrenform zum Vorschein
                              									kommen. Die Fettröhre wird nun in Stücke von geeigneter Länge
                              									zerschnitten und jedes Stück mit Hülfe des in Fig.
                                 										11 abgebildeten Apparates mit Materialien
                              									geringerer Qualität gefüllt. Die röhrenförmige Fetthülle a wird nämlich in die Röhre b geschoben, so daß ihr unteres Ende
                              									auf dem zinnenen Boden c, der das
                              									conische Ende der Kerze bilden soll, aufsitzt. Der Docht wird
                              									von der Spule d durch die Mitte der
                              									Fetthülle aufwärts geführt, an den Arm e befestigt und das die Kerzenröhre umgebende Gehäuse
                              									mit kaltem Wasser gefüllt; hierauf wird die geringere Substanz
                              									in geschmolzenem Zustande in die Röhre gegossen. Nachdem das
                              									Ganze erstarrt ist, entfernt man die Kerze aus dem Apparate.
                           
                        
                     
                  
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