| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. , S. 152 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 28. October bis 25.
                              									Novbr. 1847 in England ertheilten Patente.
                           
                              Dem Charles May, Civilingenieur in
                                 										Ipswich, Suffolk: auf Verbesserungen an den Stühlchen für
                                 										Eisenbahnen und den Befestigungsmitteln derselben. Dd. 27. März 1847.
                              
                           
                              Dem Henry Griesbach in Carlton
                                 										Villas, Maida Vale: auf Verbesserungen in der Construction
                                 										von Eisenbahnen, den Locomotiven und Wagen dafür. Dd. 29. März 1847.
                              
                           
                              Dem Alexander Morton, am
                                 										Morton-place, Kilmarnock: auf Verbesserungen im
                                 										Bedrucken des Weberzettels. Dd.
                                 										29. März 1847.
                              
                           
                              Dem John Fisher
                                 										jun., Mechaniker in Radford
                                 										Works, Nottingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 										Spitzen oder Geweben. Dd. 29.
                                    										März 1847.
                              
                           
                              Dem Samuel Hardacre, Mechaniker zu
                                 										Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
                                 										Kardätschen der Baumwolle etc. und zum Schleifen der
                                 										Kratzenzähne. Dd. 29. März
                                    										1847.
                              
                           
                           
                              Dem George Skene zu Bedford: auf
                                 										eine verbesserte Maschinerie zum Bereiten von Infusionen und
                                 										Decocten. Dd. 31. März 1847.
                              
                           
                              Dem Samuel Millbourne,
                                 										Papiermacher im St. Mary's Cray, Grafschaft Kent: auf
                                 										Verbesserungen in der Papierfabrication. Dd. 31. März 1847, aber gültig
                                 										für den 3. October 1846.
                              
                           
                              Dem Henry Woodfull, Papiermacher
                                 										im Foot's Cray, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen an der
                                 										Papiermaschine. Dd. 31. März
                                    										1847, aber gültig für den 3. Octbr. 1846.
                              
                           
                              Dem Edward Evans von der Haigh
                                 										Foundry Company, Wigan: auf Verbesserungen an den Rädern für
                                 										Eisenbahnwagen. Dd. 28. Octbr.
                                    										1847.
                              
                           
                              Dem Jean Jaget, Ingenieur zu
                                 										Paris: auf Verbesserungen an Rechnenmaschinen. Dd. 28. Octbr. 1847.
                              
                           
                              Dem M. Meyer am
                                 										Artillery-place, Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Regen- und Sonnenschirmen. Dd. 2. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Thomas Langton zu Bullwell,
                                 										bei Nottingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 										gestrickten Waaren. Dd 2. Nov.
                                    										1847.
                              
                           
                              Dem William Longmaid zu London:
                                 										auf Verbesserungen in der Fabrication von Soda und Chlor.
                                 											Dd. 2. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Anthony Von Rathen,
                                 										Civilingenieur zu Putney, Surrey: auf Verbesserungen im
                                 										Gewinnen und Anwenden von Triebkraft. Dd. 2. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem William Walker zu Glasgow: auf
                                 										Verbesserungen im Weben. Dd. 2.
                                    										Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Thomas Dunn, von den Windsor
                                 										Bridge Iron-Works, bei Manchester: auf Verbesserungen
                                 										in der Fabrication von Rädern und Achsen für Eisenbahnen,
                                 										ferner in der Construction der Drehscheiben. Dd. 2. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem William Boulnois in
                                 										Baker-street, Portman-square, Middlesex: auf
                                 										Verbesserungen am Geschirr für Zugpferde. Dd. 2. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Jean Victor Coullon,
                                 										Schiffbauer zu Auxerre in Frankreich: auf Verbesserungen im
                                 										Forttreiben der Boote. Dd. 2.
                                    										Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem James Murdock im
                                 										Staples-inn, Middlesex: auf Kapseln oder kleine
                                 										Gehäuse, um die darin eingeschlossenen Substanzen gegen die
                                 										Wirkung der Luft zu schützen, ferner auf das ihm
                                 										mitgetheilte verbesserte Material zur Fabrication dieser
                                 										Kapseln. Dd. 2. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Thomas Hancock in Stoke Newington, Middlesex: auf Verbesserungen an Fabricaten
                                 										welche durch Gutta-percha oder Kautschuk elastisch
                                 										gemacht sind. Dd. 2. Nov.
                                    										1847.
                              
                           
                              Dem Charles Low am
                                 										Rosebery-place, Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Zink, Kupfer, Zinn und anderen Metallen. Dd. 4. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Joshua Westhead, Fabrikant zu
                                 										Manchester: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im
                                 										Verarbeiten des Kautschuks. Dd.
                                 										4. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Jean Durafour, Goldschmied zu
                                 										Lyon in Frankreich: auf ein neues Befestigungsmittel oder
                                 										ein System zu schnüren ohne Schnürlöcher. Dd. 4 Novbr. 1847.
                              
                           
                              Dem John Lawson zu Paisley, North
                                 										Britain: auf eine ihm mitgetheilte Maschinerie um Knoten,
                                 										Samen und andere Unreinigkeiten von wollenen, baumwollenen
                                 										etc. Geweben abzusondern. Dd. 4.
                                    										Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Cyprien du Motay zu Paris: auf
                                 										Verbesserungen im Einlegen und Verzieren der Metalle mit
                                 										verschiedenen Substanzen. Dd. 4.
                                    										Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Richard Laming in Clichy la
                                 										Garenne, bei Paris: auf Verbesserungen im Bereiten und
                                 										Reinigen des Kohlengases und im Behandeln eines
                                 										rückständigen Products. Dd. 4.
                                    										Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem George Wells am
                                 										Penton-place, Surrey: auf ein
                                 											„atmosphärisches Signal zu Land und zu
                                    											Wasser“ oder einen Apparat, womit auf
                                 										Eisenbahnen zwischen den Conducteuren und Locomotivführern,
                                 										sowie zwischen Schiffen zur See und dem Ufer Signale gegeben
                                 										werden können. Dd. 4. Nov.
                                    										1847.
                              
                           
                              Dem James Pedder, Ingenieur in New Union-street, Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 										Dampfmaschinen und im Forttreiben. Dd. 6. Nov. 1847.
                              
                           
                              Den Civilingenieuren Robert Davison und William Symington zu London: auf Verbesserungen in der
                                 										Anwendung der Hitze zum Zubereiten, Austrocknen und Conserviren von Brod, Zuckerwerk, Gemüse, Fleisch und
                                 										anderen Eßwaaren. Dd. 6. Nov.
                                    										1847.
                              
                           
                              Dem George Bursill in
                                 										Hornsey-road, und John Radford am Maida-Hill, beides in Middlesex:
                                 										auf Verbesserungen an Briefcouverten und an dem Apparat zur
                                 										Fabrication derselben. Dd. 6.
                                    										Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem John Robertson in Tweedmouth,
                                 										Verwick: auf Verbesserungen in der Architektur. Dd. 9. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Henry Fielder in
                                 										Carlton-villas, Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 										Construction eiserner Balken oder Bindebalken. Dd. 9. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Reuben Dyer zu Boston,
                                 										Grafschaft Lincoln: auf Verbesserungen an zwei- und
                                 										vierräderigen Wagen. Dd. 9. Nov.
                                    										1847.
                              
                           
                              Dem Edward Waud, Spinner zu
                                 										Bradford, Yorkshire: auf verbesserte Maschinen zum
                                 										Vorbereiten und Spinnen von Alpaca, Mohr, Wolle, Flachs etc.
                                 											Dd. 9. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem George Heaton, Ingenieur in
                                 										Birmingham: auf Verbesserungen an Locomotiven. Dd. 9. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Henry Claypole in Liverpool:
                                 										auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
                                 										Zuckerfabrication. Dd. 9. Nov.
                                    										1847.
                              
                           
                              Dem Joseph Baranowski in Clichy
                                 										bei Paris: auf eine Rechnenmaschine. Dd. 11. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Israel Kinsman am
                                 										Ludgate-Hill, London: auf eine ihm mitgetheilte
                                 										Construction der rotirenden Dampf- und Luftmaschinen.
                                 											Dd. 11. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Frederick Bakewell in
                                 										Hampstead, Middlesex: auf einen verbesserten Apparat zum
                                 										Bereiten von Sodawasser und kohlensäurehaltigem Wasser
                                 										überhaupt. Dd. 11. Nov.
                                    										1847.
                              
                           
                              Dem George Soward in
                                 										Huntley-street, Middlesex: auf ihm mitgetheilte
                                 										Verbesserungen im Befestigen der Rahmen von Rollfenstern,
                                 										der Fensterläden und Jalousien. Dd. 11. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Charles Mansfield in
                                 										Cambridge: auf eine Verbesserung im Bereiten und Reinigen
                                 										geistiger Substanzen und Oele zur Beleuchtung, ferner in der
                                 										Construction der Lampen und Brenner dafür. Dd. 11. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem George Taylor in
                                 										Kentish-town: auf einen verbesserten Apparat zum
                                 										Kehren und Reinigen der Schornsteine, Feuerzüge etc. Dd. 13. Novbr. 1847.
                              
                           
                              Dem James Chesterman, Mechaniker
                                 										in Sheffield: auf Verbesserungen im Verfertigen der
                                 										bandförmigen Maaße und ihrer Gehäuse. Dd. 13. Nov. 1847. Dem George Simcox in Kidderminster,
                                 										Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 										von Teppichen und ähnlichen Artikeln. Dd. 16. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem William Newton, Civilingenieur
                                 										im Chancery-lane, Middlesex: auf Verbesserungen im
                                 										Bereiten gewisser Pigmente. Dd.
                                 										16. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem George Phillips in
                                 										Park-street, Middlesex: auf Verbesserungen im
                                 										Reinigen gewisser Oele und geistigen Flüssigkeiten. Dd. 16. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem William Birkmyre, Chemiker in
                                 										Southdown, Cornwall: auf Verbesserungen im Schmelzen von
                                 										Kupfer und anderen Erzen. Dd.
                                 										16. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem William Brunton,
                                 										Civilingenieur in Pool, Cornwall: auf Apparate zum Reinigen
                                 										der Erze von der Gangart. Dd.
                                 										16. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Peter Grafen v. Fontainemoreau
                                 										in South-street, Finsbury: auf ein verbessertes
                                 										Verfahren metallene Röhren zu verfertigen, zu verbinden und
                                 										zu conserviren. Dd. 18. Nov.
                                    										1847.
                              
                           
                              Demselben: auf ihm mitgetheilte
                                 										Verbesserungen im Fabriciren von Achselbändern, Fransen,
                                 										Kartisanen und ähnlichen Artikeln. Dd. 18. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem William Rocke, Ingenieur in
                                 										Dudley, Worcester: auf eine neue Art das Schmiedeisen zu
                                 										behandeln und anzuwenden. Dd.
                                 										18. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Alexander Parkes, Chemiker in
                                 										Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 										Metallen und im Ueberziehen des Eisens und Stahls. Dd. 18. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Themas Martin, Mechaniker in
                                 										New Cross, Deptford. Kent: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Hohlziegeln und Röhren aus Steinzeug. Dd. 18. Nov. 1847.
                              
                           
                           
                              Dem Thomas Walker, Töpfer in
                                 										Hanley, Staffordshire: auf eine neue Methode Artikel aus
                                 										Steinzeug und Porzellan zu verzieren. Dd. 20. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem William Reid, Ingenieur in
                                 										University-street, London: auf verbesserte Apparate
                                 										um Nachrichten mittelst Elektricität zu ertheilen. Dd. 23. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem George Swinborne in Pimlico:
                                 										auf Verbesserungen in der Fabrication thierischen Leims. Dd. 24. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Richard Coad, Chemiker in
                                 										Kennington: auf Verbesserungen im Verzehren des
                                 										Brennmaterials und in der Anwendung der erzeugten Hitze. Dd. 25. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem Pierre Barrat zu Paris: auf
                                 										eine verbesserte Maschinerie zum Bearbeiten oder Auflockern
                                 										der Felder. Dd. 25. Nov.
                                    										1847.
                              
                           
                              Dem Edwin Travis zu Oldham in
                                 										Lancashire: auf Verbesserungen an den Webestühlen. Dd. 25. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem George Holgate in
                                 										Spring-Hill, bei Burnley, Lancashire: auf
                                 										Verbesserungen an den Webestühlen. Dd. 25. Nov. 1847.
                              
                           
                              Dem William Hutchinson in
                                 										Wakeling-terrace, Barnsbury-Park: auf eine ihm
                                 										mitgetheilte Behandlung des Pappdeckels, um ihn dicht zu
                                 										machen und damit er von Feuchtigkeit und andern zerstörenden
                                 										Agentien nicht durchdrungen werden kann. Dd. 25. Nov. 1847.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory
                                    											of Patent-Inventions, Dec. 1847, S.
                                 										372.)
                              
                           
                        
                           Leonhard's elektrischer Telegraph;
                              									von Dr. Garthe.
                           Im gegenwärtigen Augenblick ist die Köln-Mindener
                              									Eisenbahn-Direction damit beschäftigt, die Wegstrecke von
                              									Deutz nach Minden mit einem elektrischen Telegraphen versehen zu
                              									lassen. Sie entspricht dadurch einem einer jeden Eisenbahn in so
                              									vielen Beziehungen notwendigen Bedürfnisse, indem sie dadurch
                              									vor allem das Leben der sich ihr anvertrauenden Personen in
                              									einem bedeutend erhöhten Grade in Schutz nimmt.
                           Die Wahl eines der vielfachen elektro-telegraphischen
                              									Systeme zur definitiven Einführung steht bevor, und es sind drei
                              									derselben, von den Erfindern selbst, zwischen den Stationen
                              									Deutz, Mülheim, Küpersteg und Langenfeld aufgestellt und zu
                              									verschiedenen Zeiten in ihren Leistungen beobachtet worden,
                              									wobei es dem Verfasser gestattet war, mehrmals den Versuchen
                              									beizuwohnen. Nur der Leonhard'sche Telegraph durfte in allen
                              									seinen Einrichtungen untersucht werden, während die beiden
                              									anderen, der HHrn. Fardely und Dr.
                              									Cramer, zum großen Theile unter versiegeltem Verschlusse waren.
                              									Aus den beiden letzteren konnte der Verfasser mit Sicherheit
                              									entnehmen und hat es bei den Versuchen bestätigt gefunden, daß
                              									der Leonhard'sche Telegraph zwei Eigenthümlichkeiten besitzt,
                              									die diesen abgehen, und die eine große
                                 										Sicherheit bei der Anwendung herbeiführen. Diese beiden
                              									Merkmale sind: 1) die größere Unabhängigkeit des Ganges der
                              									Maschine von dem Willen des Telegraphisten; 2) die sinnreiche
                              									Einführung der Gegenkette zur vollständigen Vernichtung des im
                              									Elektro-Magnet gebliebenen Rückstandes magnetischer
                              									Kraft.
                           Nach der Leonhard'schen Einrichtung treibt ein zu diesem Zwecke
                              									eigens angebrachtes Uhrwerk den Zeiger auf der Zeigerscheibe
                              									umher und der Telegraphist arretirt nur durch den Druck auf eine
                              									Feder und stellt so den Buchstaben oder das Zeichen fest,
                              									welches er zu geben beabsichtigt; er kann nie durch ein zu
                              									schnelles Drehen den großen Uebelstand herbeiführen, daß ein
                              									Ueberspringen oder ein Hängenbleiben des Zeigers eintritt, was
                              									bei Einrichtungen, die dieses Uhrwerk nicht besitzen, durch die
                              									Unachtsamkeit des den Telegraphen Bedienenden stets möglich
                              									ist.
                           Die sichere Wirksamkeit eines jeden elektrischen Telegraphen ist
                              									ferner nothwendig dadurch bedingt, daß der vor dem
                              									Elektro-Magnet liegende Anker zu der Zeit, wo er abfallen
                              									soll, auch wirklich abfalle. Dieß bewirkt Hr. Leonhard durch
                              									seine Erfindung der Gegenkette (im preußischen Staate
                              									patentirt). die er durch eine sehr ingeniöse Construction in dem
                              									Augenblicke zur Thätigkeit treibt, wo das Residuum der
                              									magnetisch störenden Kraft vernichtet werden muß. Und diesen
                              									Dienst leistet die Maschine vollständig, während sie, wenigstens
                              									in dieser vollständigen Art, den beiden anderen
                              									Vorrichtungen abgeht. Die zwischen den Anker und die Pole des
                              									Magnets gelegten Lagen von Papier entsprechen ihrem Zwecke aus
                              									leicht zu übersehenden Gründen bei weitem nicht zureichend.
                           Was Hrn. Fardely's Telegraphen vor denen der beiden anderen einen
                              									Vorzug gibt, ist das Arbeiten mit offener Kette – eine
                              									Abänderung, welche Hr. Leonhard bei weiter bevorstehenden
                              									Constructionen ebenfalls an seinen jetzigen Einrichtungen
                              									herbeizuführen gedenkt.
                           Ein schnelleres Arbeiten ist mit den Telegraphen der HHrn.
                              									Fardely und Cramer möglich, aber nach des Obigen Ueberzeugung
                              									nur auf Unkosten Wünschenswerther Sicherheit.
                              									(Eisenbahn-Zeitung, 1847 Nr. 51.)
                           
                        
                           Ueber die artesischen Brunnen und die Fauvelle'sche Erfindung zu
                              									beschleunigter Bohrung derselben.
                           Der Brunnen zu Grenelle in Paris und derjenige zu
                              									Neu-Salzwerk in Preußisch-Minden haben den Beweis
                              									geliefert, daß man in gewissen Tiefen stets Wasser erhält und
                              									zwar bei beträchtlichen Tiefen warmes oder heißes Wasser; es
                              									erhielt also hiedurch die Theorie über die innere Wärme der Erde
                              									eine neue glänzende Bestätigung. Außerdem ist hiedurch die
                              									Hoffnung gegeben worden daß die Thermen, welche bisher so
                              									sparsam über die Erde ausgebreitet waren, auf künstliche Weise
                              									leicht vermehrt werden könnten und so der leidenden Menschheit
                              									neue Mittel und Wege zur Heilung der Gebrechen gegeben würden.
                              									Diese Hoffnungen sind sehr schön und leicht auszusprechen,
                              									bedenkt man aber die Schwierigkeiten welche mit dem Bohren so
                              									tiefer Brunnen verknüpft sind, und die enormen Kosten die ein
                              									Privatmann nicht zu erschwingen vermag, da man sich in den
                              									meisten Fällen auf eine Tiefe von 1500 bis 2000 und noch mehr
                              									Fuß gefaßt machen muß, ferner die Länge der Zeit welche zur
                              									Bohrung solcher Brunnen erforderlich ist, so werden diese
                              									schönen Hoffnungen wieder getrübt, besonders wenn man noch in
                              									Betrachtung zieht, daß wenn das Wasser oben nicht ausläuft, am
                              									Ende alle Mühe, Kosten und Zeit umsonst seyn können, da der
                              									menschliche Geist vorher die Tiefen der Erde nicht zu ergründen
                              									vermag und die sogenannten Wasserschmecker, die früher und jetzt
                              									noch in manchen Gegenden mit der Wünschelruthe eine so große
                              									Rolle spielten, hiebe: nicht zu Rathe gezogen werden können.
                           Bekanntlich sind die Chinesen die ersten welche artesische
                              									Brunnen bohrten; man trifft in China Salzquellen von
                              									1500–1800 Fuß Tiefe, ebenso auch Springquellen von heißem
                              									Wasser, das aus ähnlicher Tiefe kommt. Olympiodorus in
                              									Alexandrien spricht ebenfalls von Brunnen die man 200, selbst
                              									500 Ellen tief daselbst gebohrt habe; in Europa sind, soviel man
                              									weiß, die ältesten zu Modena und in Frankreich, in der Provinz
                              									Artois, woher bekanntlich ihr Namen hergeleitet wird. Erst aber
                              									seit etwa 60–70 Jahren hat sich das Bohren von
                              									artesischen Brunnen überall verbreitet, und seitdem wurde das
                              									tiefe Bohren in die Erde überhaupt, nicht allein zu dem Zwecke
                              									Brunnen zu erhalten, sondern auch weit häufiger als früher zu
                              									bergmännischen Arbeiten, Sondirungen des Terrains u.s.w.,
                              									besonders zum Auffinden von Steinkohlen angewandt, und die
                              									schönste Frucht welche daraus hervorgegangen ist, ohne von den
                              									andern wichtigen geologischen Ergebnissen zu reden, ist die
                              									Gewinnung der Soolquellen in dem Muschelkalkgebirge, wodurch das
                              									Kochsalz, das nöthigste Bedürfniß des Menschen, sowohl als
                              									Nahrung als für die Gewerbe von gleicher Bedeutung, nicht mehr
                              									zur Nothdurft, sondern zum Ueberflusse geboten wird.
                           Mit diesen vielen Versuchen hat sich auch das Verfahren immer
                              									mehr ausgebildet; wer aber dasselbe gesehen und Kenntniß davon
                              									genommen hat, wird sich von der Langsamkeit und Unvollkommenheit
                              									in allen Theilen überzeugt haben, besonders wenn man das
                              									Ausreinigen des Bohrlochs in Augenschein genommen hat, welches
                              									mit dem technischen Ausdruck „Löffeln“
                              									belegt wird und vielleicht eine der langweiligsten Arbeiten ist
                              									welche aufzuweisen sind, eine Arbeit die man mit dem
                              									Wasserschöpfen der Danaiden vergleichen könnte. Bedenkt man nun
                              									es soll ein Brunnen von tausend und mehr Fuß, wie der zu
                              									Grenelle von 547 Meter, und der zu Salzwerk welcher mehr als
                              									hundert Meter tiefer ist, gebohrt werden, welche lange Arbeit
                              									steht hiebei bevor, welche unvorhersehbare Schwierigkeiten
                              									müssen überwunden werden welche Schweißtropfen kostet nicht der
                              									jahrelange Fleiß und welch große Summen müssen hingeopfert
                              									werden bis am Ende ein Ziel erreicht ist!
                           Man sollte glauben der Mensch hatte schon längst Mittel und Wege
                              									aufgefunden diese Arbeit zu beschleunigen und zu fördern,
                              									besonders in unserer betriebsamen Zeit, wo ein jeder nach neuen
                              									Erfindungen und Entdeckungen hascht; trotz der Wichtigkeit und
                              									des großen Einflusses auf die Wissenschaften und technischen
                              									Gewerbe blieb es aber immer beim Alten, und mit wenigen
                              									Modificationen werden die alten Mittel heutzutage noch
                              									verwendet.
                           Aus diesen Gründen mußte im vorigen Jahre die Nachricht von Arago, daß es einem Franzosen Namens
                              										Fauvelle gelungen sey ein neues
                              									beschleunigendes Verfahren zum Bohren artesischer Brunnen zu
                              									entdecken, bei jedermann Freude erregen, da hiedurch auf einmal
                              									alle die Schwierigkeiten gehoben zu seyn schienen und nicht
                              									allein Zeit, sondern auch Kostenersparnisse in hohem Grade in
                              									Aussicht standen. Daß die Erfindung in der That gemacht und
                              									nicht bloß wie heutzutage viele um den Leuten das Geld aus der
                              									Tasche zu locken nur scheinbar war, dafür bürgte einestheils die
                              									Autorität und der gute Namen Arago's
                              									und der Umstand daß durch Unterstützung der Akademie und unter
                              									Aufsicht Arago's, ihres beständigen
                              									Secretärs der mathematisch-physikalischen Classe, der
                              									Erfinder praktische Versuche zu Perpignan anstellen mußte,
                              									anderntheils aber daß man wenige Monate nachher von Patenten
                              									las, welche der Erfinder nicht allein in den meisten deutschen
                              									Staaten, sondern auch in England, Holland, Belgien u.a. erhalten
                              										hatte.Hr. v. Fauvelle hat das
                                    											Princip feiner Erfindung in einer der franz. Akademie
                                    											der Wissenschaften eingereichten Notiz beschrieben,
                                    											welche in den Comptes rendus
                                    											veröffentlicht und daraus im polytechn. Journal Bd. CII
                                       											S. 354 mitgetheilt wurde. Seitdem ist es aber mit der Erfindung wieder ganz stille
                              									geworden, und nur durch Privatnachrichten ist mir bekannt daß in
                              									neuester Zeit unter Leitung des Erfinders in Belgien Versuche
                              									damit gemacht werden sollen.
                           Die Sache ist wichtig genug um öffentlich besprochen zu werden,
                              									denn nach den Berichten Arago's wird
                              									durch die Maschine in kürzester Zeit das geleistet, was man
                              									durch die jetzt im Gebrauch stehenden in Jahren nicht erreichen
                              									könnte. Welche Vortheile hieraus für die Wissenschaft und die
                              									Gewerbe erzielt werden könnten, ist kaum zu berechnen: auf der
                              									einen Seite könnte man in wenigen Wochen die schönsten
                              									geognostischen Untersuchungen über die verschiedensten
                              									Gebirgsformationen anstellen, die Zunahme der Wärme im Innern
                              									der Erde auf bisher nicht erreichbare Tiefen ergründen, sich
                              									über tiefliegende Steinkohlen- und Salzlager
                              									vergewissern, in den wasserärmsten Gegenden tiefliegende, nie
                              									versiegende Quellen, ja an vielen Orten sogar Thermen anbohren;
                              									auf der andern Seite aber wäre dem Fabricanten mit Leichtigkeit
                              									ein Mittel geboten sich Springquellen zu verschaffen, ja durch
                              									den geringen Aufwand womit man warme und heiße Quellen anbohren
                              									könnte, wäre ihre Anwendung Wasserwerke im Gang zu erhalten,
                              									welche während der strengen Winterzeit stillestehen, leicht
                              									ausführbar, ja eine Benützung ihrer Wärme selbst zu technischen
                              									Zwecken wäre leicht denkbar. (Mein Vater hat z.B. in den
                              									königlichen Gärtnereien zu Cannstatt über dem Ablauf eines, aus
                              									nicht sehr beträchtlicher Tiefe kommenden artesischen Brunnens,
                              									dessen Wasser beim Ausfluß beständig 16° R. zeigt, eine
                              									Gemüsetreiberei errichtet, welche ohne weitere Erwärmung in der
                              									ersten Frühlingszeit die schönsten Sommergemüse liefert.) Dieß
                              									sind aber noch nicht alle Vortheile, welche durch ein
                              									beschleunigtes und somit wohlfeiles Verfahren zum Bohren von
                              									artesischen Brunnen erzielt würden, es lassen sich noch viele
                              									andere denken, und deßhalb wäre es sehr zu wünschen daß der
                              									Erfinder in den Staaten wo er Patente erhalten hat, die Sache
                              									zur Ausführung bringen oder wenigstens solche Resultate seiner
                              									Versuche bekannt machen möchte, wodurch dieselbe constatirt
                              									würde, während an andern Orten, wo er keine Patente erlangt hat,
                              									man sich mit Versuchen abgeben sollte.
                           Obgleich ich nicht so glücklich war Zeichnungen oder eine nähere
                              									Beschreibung des Fauvelle'schen
                              									Verfahrens zu Gesicht zu bekommen, so habe ich mir doch aus den
                              									kurzen Andeutungen des Hrn. Arago das
                              									Verfahren so weit als es möglich war verständlich gemacht, doch
                              									ohne zu wissen ob es mit dem Fauvelle'schen übereinstimmt. Arago sagt nämlich, das Bohrgestäng sey hohl, anstatt
                              									wie bisher massiv, mit Beihülfe hülfe des
                              									Wassers werde die Reinigung des Bohrloches immer durch die
                              									Bewegung des Gestänges zu Stande gebracht u.s.w.
                           Nehme ich als Grundversuch des Ganzen folgendes Experiment an,
                              									das sich jedermann leicht augenscheinlich machen kann: man nehme
                              									einen hohlen Cylinder von Glas oder Metallblech unten mit einem
                              									Boden, fülle ihn mit Wasser und werfe mehrere Körper hinein die
                              									vermöge ihres Gewichts zu Boden sinken, fasse den Cylinder mit
                              									der Hand und bewege ihn schnell auf und ab, so werden nach
                              									wenigen Bewegungen die schweren Körper in dem Wasser aufsteigen
                              									und durch Bewegungen desselben am Ende oben ausgeworfen werden.
                              									Trägt man nun dieses einfache Problem auf eine hohle
                              									schmiedeiserne oder gezogene Röhre über, die unten eine
                              									Schärfung hat und in der Mitte noch mit einem S förmigen Erdbohrer versehen ist,
                              									so aber daß die Zwischenräume offen bleiben, und verwendet
                              									diesen hohlen Bohrer zur Eintreibung in die Erde mit jeder
                              									beliebigen Kraft, so hätte man, da diese Kraft eine auf-
                              									und abbewegende seyn muß, schon das erreicht daß, wenn man die
                              									Bohrröhre mit Wasser füllt, die sogenannten Bohrspäne durch
                              									diese Auf- und Abbewegung, also beim Tieferbringen des
                              									Bohrers selbst, immer ausgeworfen und das Bohrloch stets rein
                              									erhalten würde, und somit wäre ein besonderes Ausreinigen, das
                              									sogenannte Löffeln, wobei man stets das ganze Bohrgestäng
                              									ausheben muß, umgangen und die eigentlichen Bohrarbeiten könnten
                              									ununterbrochen fortgeführt werden, wodurch gegenüber dem
                              									bisherigen Verfahren mindestens die Hälfte der Zeit erspart
                              									würde.
                           Die zwei hiebei auftretenden Bedürfnisse sind hohle Röhren und
                              									Wasser, dazu kommt noch die Kraft um die durch das Gewicht des
                              									Wassers beschwerten Röhren auf und ab zu bewegen. Die Röhren
                              									müssen nicht nothwendig eine sehr weite Oeffnung haben, da man
                              									den Bohrer so einrichten kann, daß keine allzu großen Felsstücke
                              									in dieselbe gelangen, daß diese vielmehr leicht zermalmt werden,
                              									und wenn sich größere Stücke doch hineinpressen, so werden diese
                              									durch den Druck des Wassers in der Röhre, welcher wie eine Art
                              									Bramah'sche Presse wirkt, hinausgepreßt. Wesentlich kommt es
                              									aber bei denselben auf die Stärke und Güte des Eisens an, damit
                              									Abbrechungen derselben nicht so leicht möglich sind. Die
                              									Aneinanderfügung der Röhren könnte am besten, wie bei dem alten
                              									Bohrgestäng, mittelst Schrauben geschehen. Durch diese Umstände,
                              									namentlich durch die Dicke des Eisens, wird aber das Gewicht
                              									eines solchen Bohrgestänges um ein bedeutendes größer ausfallen
                              									als bei einem Stangengestäng. Das Wasser, als ein wesentliches
                              									Erforderniß zu dieser Bohrmethode, dürfte in Gegenden wo man es
                              									weit herführen muß, eine bedeutende Schwierigkeit verursachen;
                              									bedenkt man noch dabei daß der Verlust desselben ein großer ist,
                              									indem es, oben ausgeworfen, überallhin zerstäubt wird, nur
                              									weniges davon wieder gesammelt werden kann, und immer wieder
                              									neues zufließen muß um dem Zweck gehörig zu entsprechen, so
                              									kommt ein großes Quantum Wasser heraus das hiebei täglich
                              									verbraucht würde. Was nun die Bewegung des durch die größere
                              									Eisenmasse und das ganze Gewicht einer bei größeren Tiefen sehr
                              									beträchtlichen Wassersäule beschwerten Bohrgestänges betrifft,
                              									so wird sie ebenfalls ungleich schwieriger seyn als bisher.
                              									Bedenkt man hiebei noch, daß bei Anwendung von Menschenkräften,
                              									wie dieses gewöhnlich mit Hülfe zweier großen Hebel geschieht,
                              									die Arbeiter beständig der Feuchtigkeit und Nässe durch das
                              									Umherspritzen des Wassers ausgesetzt sind, so könnte man bei all
                              									diesen erschwerenden Umständen am Ende auf den Glauben kommen,
                              									daß eine solche neue Methode hinter der alten zurückbleiben
                              									müßte. Was aber hiebei durch ein größeres Gewicht des
                              									Bohrgestänges und des Wassers die Bewegung des ganzen Apparates
                              									erschwert, dürfte durch die Bewegung des Wassers selbst wieder
                              									erleichtert werden, denn ist das Wasser in der Bohrröhre einmal
                              									in auf- und abgehender Bewegung, so hilft es zur
                              									Emporhebung des ganzen Gestänges mit – ein Umstand den
                              									auch Arago hervorhob.
                           Somit könnte man mit einem solchen Bohrgestänge, wenn auch in
                              									Hinsicht des complicirteren Apparates und der Kosten einer
                              									bedeutenden Wasserzufuhr eine Vertheuerung einträte, jedenfalls
                              									in der Hälfte der Zeit als bisher Bohrlöcher von beträchtlicher
                              									Tiefe herstellen, und die Kosten, welche bisher durch die Länge
                              									der Zeit erwuchsen, könnten erspart werden, und würden sich
                              									mindestens ausgleichen. Theoretisch hat die Sache ihre
                              									vollkommene Richtigkeit, es fragt sich nun ob sie sich in der
                              									Praxis als nutzbar erweist) jedenfalls scheinen Hrn. Fauvelle Schwierigkeiten in den Weg
                              									getreten zu seyn, die wahrscheinlich bei tieferen Bohrungen
                              									eintreten, immerhin wird sie aber einer weiteren
                              									Ausbildung fähig seyn, da man seine bisherigen Versuche als den
                              									ersten Anfang eines ganz neuen Verfahrens ansehen muß. Durch
                              									Bildung einer Aktiengesellschaft (Fauvelle und Comp.) werden ihm
                              									zu einer Vervollkommnung desselben die Mittel geboten, und durch
                              									die überall erlangten Patente wird er vor der Nachahmung seiner
                              									Erfindung geschützt seyn. Doch werden die Staaten, welche ihm
                              									die Patente ertheilt haben, sich diese wichtige und
                              									gemeinnützige Entdeckung nur mit großen Summen erkaufen können.
                              									Stuttgart, im Decbr. 1847. Dr. Otto
                              									E. J. Seyffer. (Augsb. Allg.
                              									Ztg.)
                           
                        
                           Ueber Schneider's Schwefelsäure-Fabrication ohne
                              									Bleikammern.
                           Hr. Schneider hat seine im polytechn.
                              									Journal Bd. CVI S. 395 besprochene Erfindung, Schwefelsäure ohne
                              									Bleikammern zu fabriciren und sie bis auf 66° B. ohne
                              									Platinblase zu concentriren, der franz. Akademie der
                              									Wissenschaften mitgetheilt. Auch hat er Alles vorbereitet, um
                              									vor einer Commission – den HHrn. Dumas, Pelouze und Payen
                              									– entscheidende Versuche anzustellen. Zur directen
                              									Verwandlung der schwefligen Säure in Schwefelsäure benutzt er
                              									als porösen Körper den Bimsstein.
                              										(Comptes rendus, Dec. 1847, Nr.
                              									25.)
                           
                        
                           Vergiftung durch Zinkoxyddämpfe.
                           Hr. Reboulleau berichtet, daß in einer
                              									im J. 1840 neu errichteten Messinggießerei, deren Kamin die
                              									Zinkoxyddämpfe nicht hinreichend abzuführen vermochte, alle mit
                              									dem Gießen beschäftigten Personen durch Einathmung derselben
                              									mehr oder weniger von einem Unwohlsein befallen wurden, dessen
                              									Anfälle ihrer Aufeinanderfolge und den Symptomen nach dem
                              									intermittirenden Fieber glichen. Diese Anfälle fanden
                              									größtentheils bei Nacht statt und waren am andern Tag vorüber
                              									und die meisten Arbeiter waren nach einigen Anfällen für die
                              									Zukunft ganz davon befreit. Gewiß ist es jedoch nicht, ob diese
                              									Zufälle nicht auch dem von dem Zinkoxyd mitgerissenen
                              									Kupferoxyd, oder auch einem Arsenikgehalt des Zinks
                              									zuzuschreiben sind. (Comptes rendus,
                              									Sept. 1847, Nr. 13.)
                           
                        
                           Ueber die empfindliche Schicht der
                              									Daguerre'schen Platten.
                           Wenn man eine Silberplatte den Joddämpfen aussetzt, nimmt sie
                              									zuerst eine gelbe Farbe an und wird hierauf nacheinander
                              									rosenroth, roth, violett, grünlichblau; alle diese Farben kann
                              									man die einfache Schicht nennen: sie
                              									besitzen fast alle denselben Grad von Empfindlichkeit.
                           Setzt man das Jodiren fort, so bildet sich eine zweite Reihe von
                              									Schichten, welche den ersteren ähnlich ist; die Platte wird
                              									wieder gelb und dann nacheinander rosenroth, roth, violett,
                              									grünlichblau. Diese zweite Schicht ist fünfundzwanzigmal empfindlicher als die erste.
                           Wenn man das Jodiren noch weiter fortsetzt, so erhält man eine
                              									dritte Reihe derselben Schichten, sie ist aber etwas weniger
                              									empfindlich als die zweite und die Oberfläche des Silberblechs
                              									beginnt angegriffen zu erscheinen. Nach dem Waschen in
                              									unterschwefligsaurem Natron zeigt sie sich milchicht, was der
                              									Reinheit des Bildes schadet. Claudet.
                              										(Comptes rendus, Dec. 1847, Nr.
                              									25.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Anwendung der
                              									Gutta-percha zu Treibriemen für Maschinen und zu Sohlen
                              									für Stiefel und Schuhe.
                           Die Gutta-percha-Compagnie in London (Adresse: Gutta percha Company's works,
                                 										Wharf-road, City-road, London) liefert
                              									bis jetzt hauptsächlich Treibbänder für Maschinen und Sohlen für
                              									Stiefel oder Schuhe aus Gutta-percha, welche in England
                              									immer mehr in Gebrauch kommen.
                           Treibbänder. Zeugnisse von
                              									Maschinenfabriken, Spinnereien und mechanischen Webereien
                              									bestätigen, daß sich die Vorzüge der Treibbänder aus
                              									Gutta-percha vor den ledernen Treibriemen während
                              									achtmonatlichen Gebrauchs über Erwarten bewährt haben; jene
                              									Treibbänder zeichnen sich durch ihre Dauerhaftigkeit und Stärke
                              									aus; sie werden überdieß durch Berührung mit öliger oder fetter
                              									Maschinenschmiere, ferner mit Säuren, Alkalien oder Wasser, gar
                              									nicht benachtheiligt. Die Leichtigkeit, womit man einzelne
                              									Stücke der Gutta-percha miteinander verbinden kann,
                              									gestattet Treibbänder von jeder Länge herzustellen. Dieselben
                              									laufen ganz gerade und regelmäßig über die Rollen, können von
                              									geringerer Breite als die ledernen Riemen angewandt werden und
                              									erfordern bei weitem seltener eine Reparatur als letztere.
                           Sohlen. Hinsichtlich der Sohlen aus
                              									Gutta-percha hat die Erfahrung gelehrt, daß dieselben
                              									viel länger als lederne Sohlen ausdauern, ferner daß sie bei
                              									nasser und kalter Witterung die Füße vollkommen trocken und warm
                              									erhalten, indem sie von der Feuchtigkeit nicht eher durchdrungen
                              									werden als bis sie ganz abgenutzt sind. (Ueber die Anwendbarkeit
                              									der Gutta-percha zu Sohlen dürften die bisherigen
                              									Erfahrungen keineswegs als entscheidend zu betrachten seyn. Die
                              									Redact.)
                           Die Artikel aus Gutta-percha, welche die (Compagnie
                              									demnächst in den Handel bringen wird, sind: Galoschen, Röhren
                              									von allen Größen, Harnröhren-Sonden, Katheter und andere
                              									chirurgische Instrumente, Ornamente für Gemälderahmen, Peitschen
                              									und Peitschenschnüre, Schlagbälle und Spielbälle. (Mechanics' Magazine.)
                           
                        
                           Anwendung der Baumwollabfälle (von
                              									Spinnereien) als Dünger.
                           Hr. Abrand versuchte die Abfälle
                              									seiner Baumwollspinnerei, welche aus dem zusammengekehrten Flaum
                              									und Staub, dem Abgang beim Abhaspeln des Garns (womit täglich
                              									das Oel und Fett von den Maschinentheilen abgewischt wird) und
                              									aus den Baumwollkernen bestehen, welche meistens weggeworfen
                              									werden und bekanntlich zur Selbstentzündung sehr geneigt sind,
                              									zum Düngen von Mistbeeten etc. zu benützen. Am 5. Decbr. 1845
                              									wurden 60 Spargelwurzeln in ein Beet mit solchem Kehricht,
                              									übrigens im freien Küchenfelde, eingesetzt und mit langem Stroh
                              									bedeckt; am 1. Januar 1846 wurde schon eine ansehnliche Menge
                              									Spargel geschnitten; derselbe Versuch wurde ein Jahr darauf mit
                              									gleichem Erfolg wiederholt und jedesmal bis zur eigentlichen
                              									Spargelzeit (Mai) fort Spargel erhalten. – Von am 10.
                              									Febr. gepflanzten Melonen wurde am 8. Mai die erste sehr gute
                              									und reife erhalten. – Behufs der Anlage solcher Beete
                              									gräbt man den Boden 3 Fuß breit und von der gewöhnlichen Tiefe
                              									solcher Beete aus, belegt den Grund mit gährendem
                              									Baumwollkehricht, welches man mit den Füßen eintritt, 9 Zoll
                              									hoch, begießt reichlich, legt eine sehr dünne Schicht Mist
                              									darauf und zuletzt obenauf eine 5 1/2 bis 6 Zoll dicke Schicht
                              									Erde. Diese Schicht kann nach der anzubauenden Pflanze von
                              									verschiedener Dicke seyn. v. Aubert.
                              										(Moniteur industriel 1847, Nr.
                              									1173.)