| Titel: | Ueber ein Verfahren zum Bronziren verschiedener Metalle; von Becquerel. | 
| Fundstelle: | Band 108, Jahrgang 1848, Nr. XI., S. 20 | 
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                        XI.
                        Ueber ein Verfahren zum Bronziren verschiedener
                           Metalle; von Becquerel.
                        Aus dem Moniteur industriel, 1848 Nr.
                              1227.
                        Becquerel, über ein Verfahren zum Bronziren verschiedener
                           Metalle.
                        
                     
                        
                           Die HHrn. Brunel, Bisson und Gaugain haben mich beauftragt, der Akademie der Wissenschaften Muster von
                              verschiedenen Metallen vorzulegen, welche von ihnen durch ein elektrochemisches
                              Verfahren bronzirt wurden. Schon im J. 1841 wurde eine Methode bekannt, wonach man
                              einige Metalle bronzirte, d.h. auf ihnen mittelst der galvanischen Batterie mehr
                              oder weniger dünne Schichten von Messing oder Bronze ablagerte; diese Methode, wobei
                              Cyanalkalien in Verbindung entweder mit Cyankupfer und Cyanzink oder mit Cyankupfer
                              und Cyanzinn angewandt werden mußten, ging jedoch nicht in die Praxis über, sey es
                              wegen des hohen Preises der Cyanmetalle oder aus anderen Gründen.
                           Die HHrn. Brunel, Bisson und Gaugain benutzen statt der Cyanmetalle eine Auflösung folgender Salze in
                              Wasser:
                           
                              
                                 500
                                 Theile
                                 kohlensaures Kali,
                                 
                              
                                   20
                                     „
                                 salzsaures Kupferoxyd,
                                 
                              
                                   40
                                     „
                                 schwefelsaures Zink,
                                 
                              
                                 250
                                     „
                                 salpetersaures Ammoniak.
                                 
                              
                           
                           Soll der Niederschlag nicht aus Messing, sondern aus Bronze bestehen, so ersetzt man
                              den Zinkvitriol durch ein Zinnsalz. Man kann Stabeisen, Gußeisen, Stahl, Blei, Zink,
                              Zinn und die Legirungen dieser Metalle – sowohl unter sich als mit Wismuth
                              und Antimon, nachdem man sie auf geeignete Weise gebeizt (von Oxyd gereinigt) hat,
                              mittelst dieser Auflösungen leicht mit einer Schicht Messing oder Bronze überziehen.
                              Dieß geschieht in der Kälte; der zu überziehende Gegenstand wird mit dem negativen
                              Pol einer Bunsen'schen Batterie in Verbindung gebracht,
                              indem man als zersetzende positive Platte ein Messing- oder Bronzeblech
                              anwendet.
                           Sollen große Oberflächen überzogen werden, so muß man, wie die Erfahrung gelehrt hat,
                              nicht die Dimensionen der Paare in der Batterie, sondern deren Anzahl
                              vergrößern.
                           Nachdem die Gegenstände auf angegebene Weise überzogen und dann auf bekannte Art
                              gefärbt worden sind, halten sie mit der schönsten Bronze den Vergleich aus.
                           Grobkörnigem Gußeisen kann man mittelst dieses Verfahrens ein sehr schönes Ansehen
                              ertheilen. Die so überzogenen Gegenstände oxydiren sich nicht, wenn sie im Innern
                              der Wohnungen aufbewahrt werden. Solche, welche im Freien aufgestellt werden sollen,
                              muß man zu ihrem Schutz mit einem geeigneten Firniß überziehen.