| Titel: | Blochmann's Gaslaternen. | 
| Fundstelle: | Band 108, Jahrgang 1848, Nr. XXI., S. 114 | 
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                        XXI.
                        Blochmann's
                           Gaslaternen.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Blochmann's Gaslaternen.
                        
                     
                        
                           Die Laternen, welche zur Straßenbeleuchtung angewendet werden, um die Flammen vor zu
                              starkem Zuge zu schützen, bieten einen um so größern Lichteffect dar, je weniger sie
                              mit Armatur versehen sind. Aus diesem Grunde haben die Glasglocken oder Kugeln mit
                              festen Dächern einen großen Vorzug; sie werden aber wegen der kostbaren Anschaffung
                              und der bedeutenden Unterhaltungskosten nur selten angewandt. Bei allen andern
                              bekannten Laternen wird der Glaskörper namentlich durch die den Ober- und
                              Untertheil derselben verbindenden Stäbe, welche zugleich die Ruthen für die
                              Glasscheiben enthalten, bedingt. Wenn auch diese Stäbe möglichst schwach gehalten
                              werden, so kann man nicht über eine gewisse Gränze gehen, ohne die Stabilität der
                              Laternen zu beeinträchtigen. Gleichzeitig findet durch die bedeutende Erhitzung bei
                              Anwendung von Gasflammen bald eine Zerstörung der Blechdächer statt. Beide
                              Uebelstände werden durch Blochmann's Gaslaternen
                              möglichst beseitigt.
                           Dieselben sind so construirt, daß die gußeisernen
                              Unter- und Obertheile der viereckigen Laternen nur durch einen Stab, die der sechseckigen durch zwei Stäbe aus
                              Rundeisen zusammengehalten werden. Da nun bei den erstem die Flamme vor dem Stabe
                              steht, so kann der Schatten desselben nur auf die Wand, an welcher die Laterne
                              angebracht ist, fallen. Bei den sechseckigen steht die Flamme in ihrer breitesten
                              Ausdehnung zwischen beiden Stäben und es wird nur ein geringer Halbschatten in der
                              Richtung der Aufstellung auf dem Erdboden zu bemerken seyn.
                           Die Glasscheiben werden zwischen den Ober- und Untertheil eingeschoben, durch
                              angenietete Blechwinkelchen an einen rechtwinkelig vorspringenden Rand angedrückt
                              und stecken in den Ecken so zusammen, daß die eine Scheibe um 1/4 – 1/2 Zoll
                              vor der andern vorspringt, also die Zwischenstäbe beider Gattungen von Laternen im
                              Innern des Glaskörpers liegen. Die viereckigen Laternen hängen mit dem Obertheile in
                              den zwei Schenkeln eines Trageisens und werden mit angegossenen Lappen an dieselben
                              angeschraubt; die sechseckigen stehen auf einem mit dem Candelaber verbundenen
                              Bügel. Das Anzünden geschieht von unten her durch die einklappige Thüre im
                              Untertheil der viereckigen und durch die zweiklappige der sechseckigen Laternen. Das Glasdach
                              der Laternen ist mit dem Obertheile derselben durch ein Scharnier verbunden und wird
                              beim Putzen der Bequemlichkeit wegen aufgeklappt.
                           Bei der zweiten Gattung sechseckiger Laternen mit undurchsichtigem gußeisernen Dach
                              ist dasselbe mit den zwei Zwischenstäben unbeweglich verbunden.
                           Die Laternen Fig.
                                 46 und 47 sind in Berlin und Stettin bei den städtischen
                              Gaserleuchtungs-Anstalten angewendet; die in Fig. 48 abgebildete und
                              nach gleichem Princip construirte viereckige Laterne mit undurchsichtigem
                              gußeisernen Dach wird seit 19 Jahren in Dresden und seit 10 Jahren in Leipzig
                              angewandt; beide Gattungen haben sich aufs beste bewährt.
                           
                        
                     
                  
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