| Titel: | Ueber Maschinenbäckerei und über die neue Knetmaschine des Hrn. Boland in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 108, Jahrgang 1848, Nr. XLIIXCII., S. 200 | 
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                        XLIIXCII.
                        Ueber Maschinenbäckerei und über die neue
                           Knetmaschine des Hrn. Boland
                           in Paris.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, Dec. 1847, S. 693.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Boland's neue Knetmaschine.
                        
                     
                        
                           Die Kunst der Brodbereitung, so einfach und materiell sie im Allgemeinen erscheinen
                              mag, hat es doch mit einigen Zersetzungsprocessen zu thun, über welche die
                              Wissenschaft Regeln und Gesetze aufstellte, die der Praktiker mit Umsicht beobachten
                              muß, wenn er die Gährung, deren Entwickelung die Basis der Brodbildung ist, richtig
                              leiten will.
                           Das Kneten ist also kein beliebiges und regelloses Vermengen von Wasser und Mehl,
                              sondern eine auf guten Gründen beruhende Operation, zu deren Ausführung die
                              Muskelkraft des Menschen seiner Einsicht zu gehorchen hat. Sie bezweckt den Kleber
                              (Gluten) des Mehls so zuzubereiten, daß er die größtmögliche Ausdehnung erhält, und
                              zwar mit Hülfe der Gährung, die ihn gleich anfangs schon aufregt, bann aber unter
                              Beihülfe der Wärme ihn vollkommen zur Entwickelung bringt.
                           Abgesehen vom Studium der Gährung, wäre jede andere Kenntniß dem Bäcker so zu sagen
                              überflüssig, wenn alle Mehlarten gleiche expansive Eigenschaften besäßen; ein
                              gleiches und regelmäßiges Kneten würde dann zur Entwickelung des im Mehl enthaltenen
                              Klebers hinreichen; dieser Körper kommt aber im Mehl in verschiedener Menge je nach
                              dessen Ursprung, und von verschiedener Qualität, je nach dem System und der
                              Regelmäßigkeit der zur Umwandlung des Getreides in Mehl angewandten Mittel vor.
                           Die Folge davon ist, daß im erstern Fall die Knetung, so vollkommen sie auch seyn
                              mag, dem Brode nicht dieselbe Entwickelung zu geben vermag, welche eine größere
                              Menge übrigens gleich guten Klebers hervorbrächte; im zweiten Fall kann, wenn der
                              Kleber nicht eine theilweise Desorganisation erlitt, ein länger fortgesetztes Kneten
                              wohl dessen Cohäsion wiederherstellen und ihn wieder in den erforderlichen
                              elastischen Zustand versetzen, immer aber auf Kosten der Gährung, deren Gang er
                              momentan unterbricht, wenn diese nicht etwa schon im Voraus sorgfältig regulirt
                              worden war, so daß diese längere Fortsetzung der Arbeit keinen Einfluß mehr auf sie
                              haben kann.
                           
                           Es wäre daher von Nutzen, wenn man sich durch eine einfache und leicht anzustellende
                              Analyse allemal von der Güte und den Mengenverhältnissen der Bestandtheile des Mehls
                              überzeugen würde, ehe man es zum Verarbeiten gibt, obgleich die Arbeiter den Werth
                              desselben in der Regel durch die bloße Uebung recht gut zu beurtheilen wissen.
                           Eine bloße Vermengung von Wasser und Mehl, die nur auf Gerathewohl geschieht, kann
                              schädlich werden und alle Klebermolecüle zusammenpappen; der Kleber gibt aber nur
                              dann eine elastische Membran, wenn er regelmäßig aufgetrieben und ausgezogen wird.
                              Darin besteht die Knetung.
                           Eine je nach der Natur des Mehls und dem Gährungsgrade des Sauerteigs mehr oder
                              weniger lang fortgesetzte gleichförmige Bewegung sollte folglich zur Ausführung
                              dieser Operation hinreichen, wenn die menschliche Kraft nicht oft unvermögend wäre,
                              die sich darbietenden Schwierigkeiten zu überwältigen.
                           Das Kneten mit Menschenhänden, wie es in der Bäckerei gewöhnlich vorgenommen wird,
                              ist nicht so einfach in seiner Ausführung, als dieselbe mit Beihülfe mechanischer
                              Kräfte gemacht werden kann.
                           Um alle Bestandtheile des Teigs recht gut miteinander zu verbinden, mußte man auf ein
                              den physischen Kräften des Menschen angepaßtes Verfahren sinnen; dasselbe besteht
                              darin, die Masse in so viele Theile zu theilen, als er aufheben kann, um sie dann in
                              eine Masse zu vereinigen; sie hierauf neuerdings zu zertheilen und zu vereinigen,
                              bis der Teig ganz fertig ist.
                           Dazu sind in der Regel vier aufeinander folgende Operationen erforderlich, welche man
                              in der Praxis benennt: 1) das Einmachen des Sauerteigs
                              (délayage); 2) das Einteigen des Mehls (frâsage); 3) das
                              Kneten des Teiges (contrefrâsage) und 4) das Durchwirken des
                                 Teiges (pâtonage).
                           Obwohl das Einmachen des Sauerteiges bloß in einer Vermischung desselben mit Wasser
                              besteht, so ist doch nicht sowohl hinsichtlich der Ausführung desselben, als der
                              Erscheinungen bei der Gährung des Sauerteiges sehr viel zu beobachten. Wenn nämlich
                              diese Gährung ihren ersten Grad, die Brodgährung, durchgemacht hat, so verwandelt
                              sich der gebildete Alkohol in Essigsäure, welche den Kleber zersetzt, aus seinem
                              Zusammenhange bringt und ihn zur Brodbildung unfähig macht, indem sie dessen
                              Elasticität zerstört. In diesem Fall muß man den Sauerteig eilends mit Wasser von
                              der Temperatur des Backzimmers verdünnen, um alle Molecüle desselben zu zertheilen
                              und dadurch die schon verdorbenen von jenen zu trennen, welche noch verderben
                              könnten.
                           
                           Im entgegengesetzten Fall ist ein bloßes Zerrissenwerden des Sauerteigs hinreichend,
                              um die in seinen Zellen eingeschlossene Kohlensäure aufzulösen, welche als expansive
                              Kraft bei der Entwickelung (dem Aufgehen) des Teigs so nützlich wirkt; hierbei muß
                              das Wasser eine höhere Temperatur haben, als im vorhergehenden Fall.
                           Aus diesem doppelten Grunde ist das vorherige Anrühren des Sauerteigs mit Wasser
                              unerläßlich und das Umgehen desselben, indem man Wasser, Sauerteig und Mehl
                              gleichzeitig zusammenarbeitete, wäre ein Hauptfehler gegen die Regeln der
                              Brodbildung.
                           Das Einteigen des Mehls (erste Kneten) hat zum Zweck dasselbe mit dem eingemachten
                              Sauerteig zu vereinigen. Ein Arbeiter, der die Regeln beim Backen streng beobachtet,
                              setzt das Mehl in drei Portionen zu, indem er die Masse nach jeder Portion gut
                              durchknetet, weil er auf diese Art einen gleichförmigen Teig von der für das zu
                              bereitende Brod geeigneten Dichtigkeit erhält.
                           Es geschieht oft, daß ein kräftiger Kneter, um seine Arbeit zu verkürzen und zu
                              vereinfachen, statt des dreimaligen Durchknetens nur ein einziges anwendet, aber
                              dabei wird die Menge des Mehls zu derjenigen des erforderlichen Wassers leicht
                              überschritten. Wollte er dann, wo die Gährung es zuläßt, die Folgen seiner
                              Unvorsichtigkeit dadurch wieder gut machen, daß er, nachdem die Knetung so ziemlich
                              beendigt ist, so viel Wasser zusetzt als für das zu viel genommene Mehl erforderlich
                              ist, so würde die Brodbildung dadurch nur um so besser vor sich gehen und das Brod
                              leichter ausfallen; allein der Arbeiter scheut diese, in der Praxis Unterkneten (bassinage)
                              genannte Operation immer, weil sie mit großer Anstrengung verbunden ist.
                           Dieses Unterkneten ist heutzutage nur noch bei einer kleinen Menge Teig und bei einer
                              einzigen Brodsorte, dem sogenannten Kaffeebrode,
                              üblich.
                           Das Durchkneten ergänzt die vorausgehende Operation; es dient, den Gährungskeim in
                              allen gährungsfähigen Theilen des Teigs gleichmäßig zu vertheilen, wobei es zugleich
                              bewirkt daß das Mehl alles Wasser absorbirt, dessen feine Theilchen zu ihrer
                              Vereinigung oder bloßen Vermengung bedürfen.
                           Wenn der Kleber an seiner Elasticität nichts eingebüßt hat, so bewirkt das Kneten
                              eine bedeutende Cohäsion. Der Teig verlängert sich unter den Händen des Kneters und
                              bald gebietet dem Arbeiter die Unzulänglichkeit seiner Kraft, die Masse in Theile zu
                              bringen, die er getrennt leichter bearbeitet, indem er sie, bloß mit der Hand, unten
                              und oben abschneidet und
                              sie auf den Boden des Backtrogs aufschlägt, damit möglichst viel Luft in dieselben
                              eindringt.
                           Mit größern Kräften, als der Mensch entwickeln kann, ließe sich folglich das Kneten
                              leicht auf zwei unumgänglich nothwendige Operationen reduciren, das Durchkneten und
                              das Auseinanderziehen.
                           Die bisherigen mechanischen Vorrichtungen zum Kneten haben noch keine große
                              Verbreitung erlangt; sie entsprechen aber auch den Anforderungen der Theorie und
                              Praxis nur unvollkommen.
                           Einige Bäcker glaubten, daß die menschliche Hand dem Teig Wärme mittheile, die ihm
                              das Eisen wieder entziehen müsse. Andere waren der Meinung, daß die
                              ammoniakalischen, manchmal auch sauren Ausdünstungen des menschlichen Körpers bei
                              dem mühsamen Kneten die Gährung befördern helfen. Keine dieser Vermuthungen aber
                              wurde bisher erwiesen; sie haben aber die Fortschritte der Bäckerei sehr
                              aufgehalten.
                           Andererseits haben einige Mechaniker Maschinen zu Tage gefördert, um den Teig zu
                              mischen, aber dabei die Erfahrung des Bäckers gar nicht zu Rathe gezogen.
                           Die Lembertine, eine im Jahr 1811 von dem Bäcker Lembert zu Paris erfundene Knetmaschine, war der Anfang
                              zu einem vernunftgemäßen Fortschritt in der Bäckerei; doch wurde bei dieser
                              Erfindung leider auf das vorherige Einmachen des Sauerteigs nicht Bedacht
                              genommen.
                           Die Lembertine ist nichts als ein viereckiger hölzerner Backtrog, welcher nach
                              Belieben geöffnet und verschlossen werden kann und mittelst eines Schwungrades mit
                              Kurbel horizontal um seine Achse gedreht wird.
                           In dieser Vorrichtung vereinigen sich der Sauerteig, das Wasser und das Mehl, die,
                              ohne ein vorausgehendes Anrühren der beiden ersten, zu gleicher Zeit hineingebracht
                              werden, ohne die zur Entwickelung der Gährung so nothwendige Mitwirkung der Luft,
                              vermöge des eigenen. Gewichts der Masse, welche nur in horizontaler Richtung bewegt
                              wird. Kurz, es findet nur eine und zwar unvollkommene Vermengung, aber keine Knetung
                              Statt.
                           Einige Jahre nach Erfindung der Lembertine, welche nur kurze Zeit in Gebrauch war,
                              wurden mehrere andere Vorrichtungen ohne bessern Erfolg eingeführt und beinahe
                              ebenso schnell als dem Zweck nicht entsprechend wieder aufgegeben.
                           Ein anderer Pariser Bäcker, Fontaine, griff vor einigen
                              Jahren den Lembert'schen Backtrog wieder auf und versah
                              ihn innerlich mit der ihm noch fehlenden fixen Knetvorrichtung. Bei außerordentliche
                              Einfachheit erfüllt
                              sie vollkommen die Aufgabe, alle Teigtheilchen nach allen Richtungen vom Platz zu
                              verdrängen. Diese Knetvorrichtung (beschrieben und abgebildet im polytechnischen
                              Journal Bd. XCV S. 473) bestund bloß in zwei
                              den inneren Raum des Trogs diagonal durchschneidenden hölzernen Stäben, welche nach
                              dem Kneten leicht herausgenommen werden konnten.
                           Die Gebrüder Mouchot, die
                              Gründer der interessanten Bäckerei mit Luftheizung zu Montrouge, haben dieselbe bei
                              sich eingeführt, aber vielleicht nicht mit Recht die hölzernen Stäbe durch eiserne
                              Zähne ersetzt, welche an der obern Innenwand des Trogs perpendiculär und bleibend
                              befestigt werden.
                           Gegen diese Vorrichtung lassen sich übrigens noch zwei gewichtige Einwürfe machen;
                              erstens wurde dabei nicht für das Einmachen des Sauerteigs gesorgt, während die
                              Nothwendigkeit desselben doch von Parmentier und Mallouin hinlänglich nachgewiesen wurde. Ein anderer
                              Fehler ist das beständige Verschlossenseyn des Trogs während der Operation.
                              Allerdings wird dadurch das Wasser verhindert auszutreten, aber die Luft kann auch
                              nicht eintreten, und doch ist dieselbe unentbehrlich nicht nur zur Gährung, sondern
                              auch zur Brodbildung.
                           Die Gährung kann nicht eintreten ohne Zutritt der Luft, welcher sie ihren Sauerstoff
                              entzieht um Kohlensäure zu bilden, die durch ihre Expansion dem Brod die
                              erforderliche Porosität ertheilt.
                           Das Kneten führt die Luft ein und hält sie in den Poren des Teigs zurück; diese
                              behalten so ihre Zellenform; die Zellen werden noch vergrößert durch weitere
                              Erzeugung von Kohlensäure während der Gährung, deren Spannung die Luft noch
                              erhöht.
                           Bei der nun zu beschreibenden Knetmaschine von Boland sind
                              nicht nur die mechanischen Bedingungen, sondern auch die Gesetze der Brodbildung
                              genau beobachtet.
                           Auf den beiden Enden eines halbcylindrischen Backtrogs, Fig. 1 und 2, liegt eine sechskantige
                              gußeiserne Welle C auf, die sich in Lagern dreht, welche
                              außerhalb befestigt sind, damit von dem Oel (zum Schmieren) nichts in den Teig
                              gelangen kann; umgedreht wird dieselbe durch ein Zahnrad, ein Winkelrad und ein
                              Schwungrad mit Kurbel.
                           Im Innern des Troges sind radial an den beiden Endpunkten der Achse oder Welle C die beiden eisernen Klingen A, die eine in aufsteigender, die andere in absteigender Richtung
                              befestigt. Diese Klingen stehen nicht rechtwinkelig gegen die Längenrichtung der
                              Achse, sondern sind in schiefer Richtung angebracht, und zwar die eine in
                              entgegengesetzter Richtung von derjenigen der anderen, entsprechend der Neigung der beiden anderen
                              Klingen J, welche von ihnen ausgehen und von denen jede
                              in Form eines Schraubenganges erst auf die halbe Länge des Schraubenganges an der
                              inneren Oberfläche des Backtroges vorübergeht, um den Teig von demselben
                              abzustreichen und der anderen Klinge zuzuführen. Die spiralförmigen Klingen J beginnen am Ende der radial stehenden Klingen A und laufen dann im Bogen wieder auf die Welle zurück.
                              Vier gekrümmte Zwischenarme I verbinden die
                              schraubengangförmigen Klingen mit der Welle und zwar zwei auf der einen und zwei auf
                              der anderen Seite.
                           Die Vorrichtung zum Ausheben der Welle mit ihren Klingen ist unten beschrieben.
                           Hinsichtlich der auf die Knetung zu verwendenden Kraft legt der Erfinder viel Werth
                              darauf, daß der Teig immer nur aufgehoben, ausgezogen und ausgestreckt, niemals aber
                              zerrissen und aufgeweicht wird.
                           Das Durchwirken des Teigs, welches geschickte Arbeiter behufs vollkommener Knetung
                              vollbringen, beweist nur die Unzulänglichkeit ihrer Kraft, weil sie es bloß mit
                              Theilen (Bruchstücken) vornehmen können. Das Ausziehen der ganzen Teigmasse thut
                              dieselbe Wirkung.
                           Ist aber die ununterbrochene und allgemeine Bewegung des Teigs nicht eine
                              Hauptursache, daß die Maschinenkneterei bis jetzt den erwarteten Erfolg nicht
                              hatte?
                           Beim Kneten mit Menschenhänden erleidet die Gährung nur augenblickliche und
                              theilweise Unterbrechungen. Der vom Arbeiter eben bearbeitete Teigtheil erhält,
                              sobald er aus seinen Händen kömmt, das durch die Arbeit einen Augenblick
                              unterbrochene innere Leben wieder, während bei der Knetmaschine die beständige
                              Bewegung des Teigs dessen Leblosigkeit verlängert; deßhalb muß man bei Anwendung der
                              Maschine dem Teig vor dem Auswirken einige Zeit Ruhe gönnen, damit er hinlänglich
                              aufgehen kann.
                           Dieses sind also die Hauptbedingungen auf welche sich das Kneten reduciren läßt und
                              denen bei der neuen Knetmaschine entsprochen ist.
                           Man sieht, daß alle wirksamen Theile dieser Knetmaschine, um den Widerstand zu
                              vermindern, von der schmalen Seite und nacheinander in den Teig greifen, sich ferner
                              in allen Richtungen kreuzen, ohne die allgemeine Bewegung zu hemmen, den Teig
                              aufheben, ausdehnen und ausziehen, während die bisherige, zwar schnellere aber
                              ungeregelte Bewegung des Teiges in den Maschinen die Zerreißung und Aufweichung
                              desselben zur Folge hatte.
                           Obgleich allgemein anerkannt ist, daß das Kneten an freier Luft demjenigen im
                              geschlossenen Backtrog vorzuziehen ist, so kann man doch auch in solchen Fällen, wo ein
                              geschlossener beweglicher Backtrog wünschenswerther ist, z.B. bei der Bereitung von
                              Schiffszwieback, den beschriebenen Apparat benutzen, denn man braucht nur die Achse
                              mit ihren Klingen durch einen cylindrischen allseitig verschlossenen Trog gehen zu
                              lassen, an welchem man einige gut verschließbare Thüren angebracht hat. Man würde
                              dann das Einmachen des Sauerteigs und das erste Vermengen des Mehls mit demselben im
                              offenen Backtrog ausführen; sodann denselben verschließen und nun das weitere
                              Durchkneten auf die Art bewirken, daß man den Trog mittelst einer Verzahnung, welche
                              um eines seiner Enden angebracht ist, in entgegengesetzter Richtung von derjenigen
                              des Knetapparats sich drehen ließe; mittelst dieser gleichzeitigen Bewegung des
                              Backtrogs und Knetapparats würde der Rest der Operation in viel kürzerer Zeit und
                              wenigstens ebenso gut ausgeführt. In gewöhnlichen Bäckereien ist es jedoch
                              vorzuziehen, die ganze Knetoperation bei freiem Luftzutritt vorzunehmen.
                           
                        
                           Erklärung der Abbildungen.
                           Fig. 1 zeigt
                              die Boland'sche Knetmaschine im verticalen
                              Längendurchschnitt;
                           Fig. 2 im
                              Grundriß;
                           Fig. 3 zeigt
                              dieselbe im Seitenaufriß von der Seite des Schwungrads;
                           Fig. 4 ist der
                              Aufriß von der entgegengesetzten Seite.
                           Dieselben Buchstaben bezeichnen in allen Figuren dieselben Theile.
                           A, A Eisenklingen, welche radial an der Treibwelle
                              befestigt und mit spiralförmigen Klingen verbunden sind. B Gestell des Backtrogs. C Treibwelle, welche
                              mit ihren beiden Enden auf den Zapfenlagern a, a ruht.
                              D Zahnrad, welches auf dieser Welle aufgesteckt ist
                              und seine Bewegung von einer endlosen Schraube E erhält.
                              F Winkelrad, am Ende der Achse dieser endlosen
                              Schraube; in dasselbe greift ein anderes Winkelrad G,
                              auf dessen Achse ein Schwungrad H angebracht ist,
                              welches der Arbeiter mittelst der Kurbel K in Umdrehung
                              versetzt: auf diese Weise theilt er die Bewegung zwei starken schraubengangförmigen
                              Eisenklingen I, I mit, welche mit der Welle C durch zwei gekrümmte Zwischenarme J, J verbunden sind. Diese Klingen bearbeiten bei ihrer
                              Umdrehung den im offenen Backtrog enthaltenen Teig.
                           Um nach hinreichendem Durchkneten des Teigs die Welle mit ihren Klingen herausheben
                              zu können, ist an beiden Enden des Trogs derselbe Apparat angebracht. Das Lager der
                              Welle C befindet sich nämlich am Ende von Hebeln K, deren andere Enden mit Zahnbogen versehen sind; in diese greifen die
                              Zahnräder L, welche mittelst der Kurbel M ihre Bewegung erhalten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
