| Titel: | Ueber den Einfluß der Heizflächen auf die Verdampfung der Locomotivenkessel; von Nep. Steinle. | 
| Fundstelle: | Band 108, Jahrgang 1848, Nr. LXXXVI., S. 406 | 
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                        LXXXVI.
                        Ueber den Einfluß der Heizflächen auf die
                           Verdampfung der Locomotivenkessel; von Nep. Steinle.Der Verfasser hat diese Abhandlung für die unter der Presse befindliche zweite
                                 Abtheilung seines „Handbuchs des Eisenbahnwesens (Nördlingen
                                    1848, Verlag der C. H. Beck'schen Buchhandlung)“ bearbeitet.
                                 Dieses Werk enthält eine kritische Zusammenstellung der meisten bis jetzt
                                 bekannt gewordenen Erfahrungen im Eisenbahnwesen, mit besonderer Rücksicht auf
                                 Steigungen, Krümmungen und die zur Vermeidung von beiden zulässigen
                                 Baucapitale.
                           
                        Steinle, über den Einfluß der Heizflächen auf die Verdampfung der
                           Locomotivenkessel.
                        
                     
                        
                           1. Die Bestimmung der Verdampfung und der Bedeutung der dabei thätigen Einflüsse ist
                              höchst schwierig. Die Theorie ist durchaus nicht ausgebildet genug, sie ist nicht
                              viel mehr als eine traditionelle, dürftige, mangelhafte Erklärung der Erscheinungen
                              einer handwerksmäßigen Praxis. Daß die Theorie noch nicht höher steht, liegt darin,
                              daß man, zunächst nur auf die praktischen Resultate bedacht, die wissenschaftlichen
                              Größen meistens vernachlässigt, und die Verdampfung so selten mißt. Ferner geben die einzelnen Versuche in ihren Resultaten große Anomalien. Auch Mathias
                              Etudes sur les machines à vapeur.
                                    1845. beklagt dieß bei seinen Versuchen mit Versailler Locomotiven; er klagt über
                              Einflüsse auf die Verdampfung, von denen man sich keine Rechenschaft geben kann, die
                              aber doch die Resultate bedeutend verändern. Am auffallendsten wird dieß aber durch
                              die Versuche zu Wesserling bewiesen, bei welchen zwei Kessel, welche ganz gleiche
                              Dimensionen hatten, von demselben Arbeiter gemacht waren, von einem Heizer bedient,
                              mit gleichem Brennmaterial geheizt wurden und einen gemeinschaftlichen Schornstein
                              hatten, beständig Effecte gaben, welche sich wie 5 : 6 verhielten, man mochte sie
                              einzeln oder mit einander arbeiten lassen (polytechnisches Journal Bd. XLVII S. 245). Zu allem diesem kommt nun
                              noch die Ungleichheit des Brennmaterials, welche die Vergleichung an verschiedenen
                              Orten gemachter Versuche außerordentlich erschwert. Auch ist der Berichterstatter
                              über Versuche selten so intelligent und fleißig, um kein einflußreiches Verhältniß
                              zu vergessen.
                           
                           2. Wood hat in seinem Handbuche der Eisenbahnkunde (1839)
                              nach einer damals unter den englischen Ingenieuren verbreiteten Meinung den Satz
                              aufgestellt, daß 1 Quadratfuß der Heizfläche des Feuerkastens, welche der directen
                              strahlenden Hitze des Brennmaterials ausgesetzt ist, dreimal so viel Wasser
                              verdampft als 1 Quadratfuß der Fläche der Feuerröhren. Die Veranlassung zu dieser
                              Meinung gab folgender Versuch Robert Stephenson's:
                           3. Es wurde ein Feuerkasten, ähnlich dem bei Locomotiven, angewendet, mit demselben
                              war ein horizontaler Kessel verbunden, der 5 1/2 Fuß lang und 16 Zoll weit war, und
                              durch welchen die erhitzte Luft auf eine ähnliche Weise wie bei den Locomotiven
                              ging. Der der Wirkung des Feuers ausgesetzte Feuerkasten hatte 6 und die Röhren 24
                              1/2 Quadratfuß Oberfläche. Nachdem der Feuerkasten und der Generator mit Wasser
                              versehen und das Feuer angezündet worden war, gelangten beide Gefäße zu gleicher
                              Zeit zum Sieden, d.h. in 32 Minuten. Es nahm alsdann die Verdampfung ihren Anfang.
                              Nach 70 Minuten, nachdem das Feuer angezündet worden war, hatte der Feuerkasten 6
                              Gallons, und das röhrenartige Gefäß 8 Gallons Wasser verdampft. Diese Verdampfung
                              fand daher in 48 Minuten statt. In dem Feuerkasten wurden demnach 10 und in der
                              Röhre 12,75 Gallons Wasser, im Ganzen 22,75 Gallons = 3,65 Kubikfuß in der Stunde
                              verdampft. Daher verdampfte ein der unmittelbaren Einwirkung der strahlenden Wärme
                              ausgesetzter Quadratfuß von dem Kessel bei diesem Versuch 1 2/3 Gallon = 0,268
                              Kubikfuß Wasser in der Stunde, und ein Quadratfuß von der der durch die Röhren
                              strömenden erhitzten Luft ausgesetzten Oberfläche 1/2 Gallon = 0,080 Kubikfuß in
                              derselben Zeit. Dieß gibt das Verhältniß der relativen Wirkungen des Feuerkastens
                              und der Röhren, oder der strahlenden und der mittheilenden Wärme fast wie 3 : 1.
                           Diese Resultate wurden bei einem Feuer von bei weitem geringerer Intensität als das
                              in den Maschinen ist, erlangt, wie wir denn auch die in den letztern verdampfte
                              Wassermenge doppelt so groß finden, als die von gleicher Heizoberfläche bei diesem
                              Versuche.
                           Die Verdampfung eines Quadratfuß directer Heizfläche beträgt nicht einmal so viel als
                              jene des Quadratfuß totaler Heizfläche des Atlas, wenn die Verbrennung so lebhaft
                              ist, daß auf 100 Pfd. verbrannter Kohks 29,7 Quadratfuß Totalheizfläche kommen, denn
                              in diesem Falle verdampft 1 Quadratfuß Totalheizfläche des Atlas nach der am
                              Schlusse S. 427 mitgetheilten Tabelle 0,2753 Kubikfuß. Ein sicherer Beweis, daß die
                              Verdampfung eines Quadratfuß der Heizfläche des Feuerkastens keine constante
                              ist, sondern daß sie ebenfalls von der Intensität des Feuers abhängig ist. Die ganze
                              Verdampfung bei diesem Versuche ist überhaupt eine sehr geringe, sie beträgt nur
                              3,65 Kubikfuß. Es können also schon wegen der verhältnißmäßig geringen Intensität
                              des Feuers die Resultate dieses Versuches nicht direct zu Schlüssen über beim
                              Locomotivbetriebe vorkommende Verhältnisse benützt werden.
                           4. Schon Pambour griff die Meinung Wood's an, und zwar auf Grund der Versuche mit
                              einem stehenden Locomotivkessel, dessen beide Abtheilungen durch eine Scheidewand
                              geschieden waren, so daß man die Verdampfung durch den Feuerkasten, und jene durch
                              die Feuerröhren direct messen konnte. Der Kessel war sehr lang, und wenn das Feuer
                              sich selbst überlassen wurde, so brachte ein Quadratfuß Heizfläche der Feuerröhren
                              eine weit geringere Verdampfung hervor, als ein Quadratfuß des Feuerkastens; allein
                              je mehr die Verbrennung verstärkt wurde, und besonders je mehr das Feuer durch den
                              aus dem Blaserohr eines benachbarten Kessels kommenden Dampfstrom angefacht wurde,
                              desto weniger war die Wirkung der Röhren bei gleicher Fläche von der Wirkung des
                              Feuerkastens verschieden. Da diese Versuche jedoch keine genauen Resultate geben
                              konnten, so wollte Pambour die erhaltenen Resultate auch
                              nicht anführen, sondern erwähnte dieß bloß, um zu zeigen, wie Stephenson bei einem feststehenden Kessel und geringerer Intensität des
                              Feuers die im vorigen § erwähnten Resultate erhalten konnte. Pambour behauptet nun, daß die beiden Gattungen
                              Heizflächen, wenn sie nicht in zu ungleichem Verhältnisse miteinander stehen, per Quadratfuß gleich viel Dampf entwickeln. Pambour fand als Resultat seiner Versuche, daß bei einer
                              Geschwindigkeit von 18,15 Meilen jeder der 300 Quadratfuß Totalheizfläche der
                              Liverpool-Maschinen stündlich 0,198 Kubikfuß verdampft. Mathias fand bei seinen Versuchen mit den etwas stärkern
                              Versailler-Maschinen von ungefähr 550 Quadratfuß Totalheizfläche, die
                              Verdampfung bei 20 Meilen Geschwindigkeit zu 0,2 Kubikfuß per Quadratfuß Totalheizfläche, also mit Pambour sehr übereinstimmend. Gleiche Uebereinstimmung findet sich bei der
                              Verdampfung der Great-Western-Maschinen von ungefähr 550 Quadratf.
                              Totalheizfläche; sie betrug bei 19,26 Minuten Geschwindigkeit 0,1926 Kubikfuß per Quadratfuß. Mathias fand
                              übrigens außer obigem Angeführten durchaus keine von Pambour's andern Behauptungen über die
                              Verdampfung gerechtfertigt, wie auch die Resultate der von mir zusammengestellten
                              Versuche deren Unrichtigkeit darthun.
                           5. Meine Zusammenstellungen in der Tabelle am Schlusse dieser Abhandlung S. 427 und
                              428 ergeben durch die große Zahl der Erfahrungen und durch die Uebereinstimmungen
                              ihrer Mittelzahlen ziemlich unwiderlegbar, und ohne den im obigen §.
                              angegebenen Resultaten zu widersprechen, folgenden Satz:
                           Die Verdampfung gleicher Heizflächen verhält sich nahe wie die
                                 √ aus den in gleichen Zeiten unter ihnen verbrannten Gewichten Kohks oder
                                 umgekehrt wie die auf 100 Pfd. stündlich verbrannter Kohks treffenden
                                 Totalheizflächen. Man kann annehmen, daß die Temperatur im Heizkasten sowie
                              in den Feuerröhren den in gleichen Zeiten verbrannten Gewichten Kohks ziemlich
                              proportional ist. Es besteht also für den Uebergang der Wärme aus einem Gefäße mit
                              hoher Temperatur in ein solches mit niederer dasselbe Gesetz, als wie beim
                              Ausströmen von Wasser oder Gasen aus einem Gefäße mit hohem Druck in ein solches mit
                              niederem.
                           6. Um zu beweisen, daß sich das in §. 5 angegebene Gesetz bei den angeführten
                              ausgedehnten Versuchen mit Locomotiven erprobt hat, so habe ich, vor der Hand alle
                              weitern theoretischen Betrachtungen außer Berechnung lassend und nur die factischen
                              Erfahrungen ins Auge fassend, obigen Satz in eine Formel eingekleidet, und diese
                              nach den letzten zwei Verticalcolumnen der Tabelle am Schluß dieser Abhandlung S.
                              427 berechnet. Die Manipulation hiebei war folgende: ich zog für die letzten 2
                              Verticalcolumnen das arithmetische Mittel für die Great-Western- sowie
                              für die Liverpool-Versuche. Die mittlere Verdampfung, welche wir d nennen wollen, betrug bei den
                              Great-Western-Maschinen auf 100 Quadratfuß 20,63 Kubikfuß; die
                              Heizfläche, welche auf 100 Pfd. verbrannter Kohks trifft und die wir h nennen wollen, betrug 58,5 Quadratfuß. Für die
                              Liverpool-Maschinen findet sich d = 20,59, h = 45. Um nun die einzelne Verdampfung auf 100
                              Quadratfuß Totalheizfläche = D für die oberste Zahl der
                              vorletzten Columnen, bei welcher H Quadratfuß, in diesem
                              Falle 44,5 auf 100 Pfd. verbrannte Kohks treffen, zu berechnen, dient die Proportion
                              D : d = √h : √H. Hieraus D = (d√h)/√H =
                              158/√H : log. d
                              √h = 2,19808. Für die
                              Liverpool-Maschinen ist d √h = 138. Setzt man die Totalheizfläche einer Maschine =
                              M, den stündlichen Brennverbrauch = B, so ist H = (100 M)/B : D für Great-Western-Maschinen = 15,8
                              √(B/M) etc. Nach
                              diesen Formeln wurde nun folgende Tabelle gerechnet:
                           
                           Great-Western-Maschinen.
                           
                              
                                 Aus 100 Pfd. stündlich verbrannter
                                    Kohkskommen Quadratfuß Totalheizfläche
                                 44,5
                                 47,0
                                 50,6
                                   52,0
                                   55,8
                                 62,6
                                 74,2
                                 81,1
                                 
                              
                                 Verdampfung
                                 
                                    
                                    
                                 Berechnet D
                                    = 158/√H =Wirkliche
                                 23,7023,25
                                 23,0622,95
                                 22,2322,13
                                   21,93  22,26
                                   21,17  21,21
                                 20,4019,26
                                 18,3617,43
                                 17,5816,55
                                 
                              
                                 Die berechnete Verdampfung
                                    übersteigtdie wirkliche um Kubikfuß
                                   0,45
                                   0,11
                                 0,10
                                 – 0,33
                                 – 0,04
                                 1,14
                                 0,93
                                 1,03
                                 
                              
                           Liverpool-Maschinen.
                           
                              
                                 Aus 100 Pfd. stündlich verbrannter
                                    Kohkskommen Quadratfuß Totalheizfläche
                                   29,7
                                 38,2
                                 41,7
                                 47,0
                                 50,6
                                 51,1
                                   56,5
                                 
                              
                                 Verdampfung
                                 
                                    
                                    
                                 Berechnet D
                                    = 138/√H =Wirkliche
                                   25,32  27,53
                                 22,3321,71
                                 21,3720,85
                                 20,1319,17
                                 19,4019,19
                                 19,3016,36
                                   18,36  19,30
                                 
                              
                                 Die berechnete Verdampfung
                                    übersteigtdie wirkliche um Kubikfuß
                                 – 2,21
                                 0,62
                                 0,52
                                 0,96
                                 0,21
                                 2,94
                                 – 0,96
                                 
                              
                                 Verdampfung nach der Formel
                                    D = 158/√H
                                    
                                   28,9
                                 25,5
                                 24,4
                                 23,1
                                 22,2
                                 22,1
                                   21,0
                                 
                              
                           7. Noch besser zeigt sich die Wahrheit des in Rede stehenden Gesetzes, wenn wir nach
                              ihm die in der Tabelle S. 427 vorkommenden extremsten Fälle berechnen. Bei der
                              stärksten und schwächsten Verbrennung der Great-Western-Maschinen
                              findet sich H : h = 44,5 :
                              81,1 = 55 : 100; D : d =
                              23,25 : 16,55 = √100 : √50,4. Bei der stärksten und schwächsten
                              Verbrennung der Liverpool-Maschinen H : h = 29,7 : 56,5 = 100 : 52,6; D : d = √100 : √49.
                           Der Ursache, aus welcher die verhältnißmäßigen Verdampfungen der
                              Liverpool-Maschinen geringer sind, als jene der
                              Great-Western-Maschinen, kann nur darin gesucht werden, daß die
                              stündliche Verbrennung in den erstern Maschinen kleiner ist als in den letztern,
                              daher die durch Ausstrahlung verloren gehenden Procente der ganzen entwickelten
                              Wärmesumme auch größer, wenn wir die durch Ausstrahlung verlorengehende Zahl w (Wärme-Einheiten) bei beiden Kategorien von
                              Maschinen gleich annehmen, was nicht viel von der Wahrheit fehlt. Uebrigens ist auch
                              möglich daß die Qualität der Liverpooler Kohks geringer war, und eine leichte
                              Incrustation der Kessel und Röhrenwände ihre Kraft, Hitze zu absorbiren,
                              verminderte.
                           8. Wir wollen nun nach der oben gefundenen Formel D =
                              158/√H auch die Verdampfung anderer Beispiele
                              berechnen, und diese Berechnungen mit jenen schon vorausgegangenen der
                              Great-Western- und Liverpool-Maschinen, nach der Größe von H, also nach der relativen Stärke der Verbrennung
                              geordnet, in Einer Tabelle zusammenstellen. Ich habe hiebei noch Versuche mit alten
                              Kilingworth-Maschinen angegeben von drei Constructionsverschiedenheiten A, B, C, welche Buchstaben auch chronologisch nach der
                              Zeit ihrer Entstehung geordnet sind. Das Heizflächenverhältniß bei den
                              Kilingworth-Maschinen A, B, C war 10 : 20, 26,
                              45. Die Angaben über die Leistungen der Kilingworth-Maschinen A sind die Resultate aus drei Versuchen, jene über B und C aus zwei. Außerdem
                              kommen noch die 1829 gemachten Versuche Stephenson's mit den Maschinen der Liverpool-Bahn:
                              „Phönix“ und „Arrow“ vor. Die
                              Construction dieser Maschinen ist im Allgemeinen jener des Rocket und der neuern
                              Maschinen sehr ähnlich. Ihr Heizflächenverhältniß beträgt 70 und 71, die
                              Geschwindigkeit bei den Versuchen war 12 Meilen. Es kommt auch ein zweiter Versuch
                              Stephenson's mit dem
                              Rocket vor, bei welchem durch eine kleine Veränderung am Blasrohre seine stündliche
                              Verdampfung auf 29,6 Kubikfuß gesteigert wurde. Ferner geben wir die Angaben
                              Watt's für Kohlenheizung,
                              welche gewiß alle Beachtung verdienen. Auch die Versuche mit den Elsaßer Maschinen
                              wurden eingesetzt, obschon bei ihnen die Verdampfung während der Fahrt und des
                              Stationements nicht ausgeschieden sind, indem letztere bei den dort bestehenden
                              kräftigen Hülfsmitteln des Zuges nicht bedeutend seyn kann. Da sich der Brennwerth
                              guter Steinkohlen zu jenen von Kohks verhält wie 12 : 13, so habe ich für Berechnung
                              der mit Steinkohlen geheizten Kilingworth-Maschinen, der Waggon-,
                              Warwick- und Cornwales-Kessel statt der Formel D = 158/√H, D = 146/√H gesetzt, was sich durch die Vergleichung der Rechnung
                              mit der Beobachtung rechtfertigt. Diese Formel ist natürlich höchst unzuverlässig,
                              sie paßt nur auf Kohlen von dem angegebenen Brennwerthe und auf Maschinen, welche
                              stündlich so viel w entwickeln, und so viel w durch Abkühlung verlieren, wie die
                              Great-Western-Maschinen. Obwohl bei den Versuchen mit dem
                              „Münchner“ auch Kohlen gebrannt wurden, so waren sie doch
                              von solch eminenter Qualität, daß ich die Formel für Kohks auf sie anwendete. Für die Berechnung der
                              Liverpooler-Maschinen habe ich die Formel D =
                              138/√H angewandt, weil, wie obige
                              Zusammenstellung zeigt, die Liverpooler-Maschinen zwar denselben Gesetzen
                              folgen wie die übrigen, aber ein niederer Coefficient als 158, in die Formel
                              substituirt werden muß. Die Formel D = 138/√H habe ich nebst der andern auch bei den meisten jener
                              Beispiele angewandt, deren Totalheizfläche kleiner ist als jene der
                              Liverpooler-Maschinen, und habe den Werth für D,
                              nach der Formel D = 138/√H berechnet, so wie die Differenz der Rechnung und Beobachtung für diesen
                              Fall mit () bezeichnet.
                           9. Aus dem Satze §. 5 geht der Satz hervor: Die zur
                                 Verdampfung eines Kubikfußes Wasser nöthigen Gewichte Kohks, welche wir b nennen wollen, verhalten sich bei gleichen
                                 Totalheizflächen, wie die auf 100 Quadratfuß Totalheizfläche treffenden Kubikfuß
                                 Verdampfung = D, wie die √ aus den in
                                 gleichen Zeiten verbrannten Gewichten Kohks.
                           Wir wollen diesen Satz in eine Formel bringen, welche mit der in §. 6
                              enthaltenen correspondirt. Nach §. 6 betragen für die
                              Great-Western-Versuche die mittlern Werthe von d 20,63, von h = 58,5. Nun ist, wenn wir b aus d und h entwickeln wollen, b
                              gleich den auf 100 Quadratfuß Totalheizfläche treffenden Pfunden stündlich
                              verbrannter Kohks, dividirt durch die auf 100 Quadratfuß treffenden Kubikfuß
                              Verdampfung = d; also
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 108, S. 412
                              
                           Also b : 8,2859 = √58,5 :
                              √H; hieraus für andere Fälle b = (8,2859 √58,5)/√H = 63,4/√H. Da nun h = (100 M)/B, so ist auch b =
                              6,34√(B/M).
                           Sämmtliche Werthe gelten nur für Great-Western-Maschinen und Kohks. Für diese und Liverpool-Maschinen
                              findet sich nach den Mittelzahlen berechnet b = 10,793,
                              h = 45. Hieraus für andere Fälle b = 72,4/√H = 7,24
                              √(B/M).
                              Correspondirend mit der für Steinkohlenheizung entsprechenden Formel D = 146/√H, welche
                              aus der für die Great-Western-Versuche geltenden Formel entstanden
                              ist, erhalten wir b = 63,4/√H × 13/12 = 68,7/√H = 6,87 √(B/M).
                           10. Ist in einem zu berechnenden Fall nicht B, sondern
                              wie gewöhnlich D gegeben, so entwickelt sich aus b = 6,34 √(B/M) und D = 15,8 √(B/M), b = D/2,4921 für
                              Great-Western-Maschinen, b = D/1,906 für Liverpool-Maschinen, für
                              Kohlenheizung b = D/2,125.
                           Die ganze stündliche Verdampfung einer Maschine ist, wie wir schon aus Früherm wissen
                              = 0,01 MD. Es wurde bei Berechnung der folgenden Tabelle
                              nicht der berechnete, sondern der wirkliche Werth von D
                              angesetzt; die Formel wurde für die zwei letzten Verticalcolumnen nicht berechnet,
                              da sie, wie oben erörtert worden, darauf nicht passen kann.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 108, S. 414
                              Bezeichnung der Maschinen und
                                 Kessel, Angabe des gebrauchten Brennmateriales; Totalheizfläche, Quadratfuß;
                                 Pfund stündlich verbrannten Brennmateriales; Auf 100 Pfd. stündlich verbrannter
                                 Kohks kommen Quadratfuß Heizfläche H; Verdampfung; Brennverbrauch; auf 100
                                 Qudrtf. Totalheizfläche; Pfd. um 1 Kubf. zu verdampfen; Berechnete; Wirkliche;
                                 Die Rechnung übersteigt die Wirklichkeit; Kilingworth A (Kohlen); Sans Pareil
                                 (Kohks); Kilingworth B (Kohlen); Liverpool (Kohks); Rocket; Liverpool;
                                 Great-Western; Phönix; Arrow; Birmingham; Münchner; Succés;
                                 Ouragan; Badische Bahn; Succés u. Ouragan; Münchner (Kohlen);
                                 Great-Western (Kohks); Great-Western; Braithwaite's Maschine
                                 (Gaskohks); Watt's Annahme (Kohlen); Crodo (Kohks); Waggon-Kessel
                                 (Kohlen); Warwick; Nuhende Liverpool-Maschinen (Kohks);
                                 Cornwales-Kessel (Kohlen)
                              
                           
                           Die Tabelle eignet sich am besten zum Nachschlagen für einen zu berechnenden Fall,
                              mehr als die Resultate der Formel, welche den Einfluß des Wärmeverlustes durch
                              Ausstrahlung nicht gibt.
                           11. Wegen des Nebenverlustes an Wärme, der bei Maschinen von verschiedener Größe in
                              seiner absoluten Summe nur wenig differirt, sollen die nach unserer Formel
                              berechneten Verdampfungen bei stärkern Verbrennungen, d.h. kleinern Werthen von H, höhere, für schwächere Verbrennungen aber geringere
                              Verdampfungen, d.h. kleinere Werthe für D geben als sie
                              wirklich vorkommen. Unsere Versuche sind übrigens nicht zahlreich genug, um in ihren
                              Mittelzahlen dieses Gesetz nachzuweisen.
                           Am meisten zeigt sich der Einfluß der Nebenverluste an Wärme in §. 7, in
                              welchem die Verdampfungen bei der stärksten und schwächsten Verbrennung miteinander
                              verglichen werden.
                           Die Verdampfung ist bei schwachem Feuer um 6–10 Proc. geringer als die Formel
                              sie angibt. Es wäre also nöthig, in der Formel selbst deßwegen eine Correction
                              anzubringen. Wäre H die Totalverbrennung in der Stunde,
                              N ein constanter Ausdruck für Nebenverluste, so
                              möchte es wohl richtiger seyn, wenn man sagte die Verdampfung verhält sich
                              umgekehrt, wie √(H – N), als wie aus √H.
                              Dieser Werth möchte sich wohl auch der Wirklichkeit auch dann noch mehr annähern,
                              wenn wir den Betrag von N vielleicht selbst um die
                              Hälfte falsch geschätzt hätten. Es ist aber möglich, daß irgend ein unbekannter
                              Umstand auch bei stärkerer Verbrennung den Nutzeffect des Brennstoffes
                              herunterbringt. Kaum würden wir mit einer solchen Formel den wirklichen
                              Verdampfungen bei der Great-Western-Maschine so nahe kommen, wie mit
                              der andern Formel, und in so wenig aufgeklärten Dingen, wie die Feuerungen, müssen
                              wir uns sehr hüten, uns von den Thatsachen zu entfernen. Uebrigens gibt die als Norm
                              gewählte Formel auch nur sehr geringe Differenzen; so übersteigt bei den letzten
                              drei Mittelzahlen der Great-Western-Versuche die berechnete
                              Verdampfung die wirkliche nur um 1,15, 1,24, 1,27 Proc.
                           12. Wir wollen nun auch den Versuch machen, die Gränzen der Werthe von H zu bestimmen, innerhalb welcher obige Formel anwendbar
                              ist. Die Bestimmung der Gränze für den kleinsten Werth von H hat nur für Entwickelung der Theorie, aber nicht für die Praxis Nutzen,
                              da diese Gränze, welcher sich vielleicht die alten Kilingworth-Maschinen
                              näherten, in der Eisenbahnpraxis nicht mehr vorkommt. Um so wichtiger für die Praxis
                              ist hingegen die Bestimmung der Gränze für die höchsten Werthe von H, denn diese treffen wir bei den neuern Maschinen mit den großen
                              Heizflächen. Zur Bestimmung dieser Gränzen wollen wir die hiebei stattfindenden
                              Verhältnisse theoretisch beleuchten, und mit dem Versuche zur Bestimmung der
                              wirksamen Gränzen der höchsten Werthe von H
                              beginnen.
                           13. Nimmt man mit Peclet an, daß Kohks erster Qualität
                              7050 w entwickeln, ferner daß 1 Kilogr. Kohks zu seiner
                              Verbrennung 15 Kubikmeter = 15 × 1,3 = 19,5 Kilogr. Luft verbraucht, so wird
                              die Temperatur dieser Luft im Herde ungefähr 28200/19,5 = 1446° seyn. Von
                              dieser Wärme kann selbst im äußersten Falle nicht mehr benützt werden, als der
                              Ueberschuß derselben über die Temperatur der Feuerröhren am Ende des Kessels.
                           Um wie viel diese höher ist als die Temperatur des Kesseldampfes, läßt sich nicht
                              bestimmen. Letztere beträgt bei 8 Atmosphären 172°, bei 4 Atmosphären
                              145°, bei 1 1/4 Atmosphären 106,6° C. Vernachlässigt man die Differenz
                              der Temperatur der Feuerröhren und des Kesseldampfes, und setzt diese jener der den
                              Kessel verlassenden Gase gleich, so beträgt der Verlust an Nutzeffect hiedurch im
                              ersten Falle 11,9, im zweiten 10, im dritten 7,35 Proc. (Also kann auch selbst im
                              Falle des höchsten Nutzeffectes der Aufwand an Feuerung, um Niederdruck zu erzeugen,
                              nur um ungefähr 4 Proc. höher seyn, als, um Dampf von 8 Atmosphären zu erzeugen. Bei
                              geringerm Nutzeffecte des Brennmateriales ist diese Differenz noch viel
                              geringer.)
                           14. Es fragt sich nun, bei welcher Größe von H werden die
                              durch die Verbrennung gebildeten Gase so viel w
                              abgegeben haben, daß sie mit der Temperatur des Dampfes im Kessel in die Rauchkammer
                              gelangen. Praktisch ist meines Wissens zur Zeit nichts bekann. Ich habe hierüber nur
                              Folgendes gefunden: Stephenson behauptet
                              (Eisenbahnzeitung 1846, S. 45), daß auch bei den längsten bis jetzt angewandten
                              Kesseln die Temperatur des abziehenden Rauches noch hoch genug sey, um Blei zu
                              schmelzen, also 282,5° Celsius, 110° höher als jene des Dampfes von 8
                              Atmosphären. – Leider gibt Stephenson keine Angabe
                              über die dießfallsige stündliche Verbrennung.
                           Der belgische Ingenieur Cabry
                              gab 1846 einen Vorwärmer für das Speisewasser an. Er besteht aus einem Kessel wie
                              der Locomotivkessel, und liegt, von diesem etwas entfernt, in der Rauchkammer so,
                              daß er mit gleich viel Röhren, wie der Locomotivkessel durchbrochen, als Fortsetzung
                              desselben anzusehen ist. Man fand nun bei einem Versuche die Temperatur im Vorwärmer zu
                              90° C., „man glaubt jedoch, daß das Wasser siedend gewesen sey, da
                                 das Instrument zur Messung der Wärme nicht zweckmäßig angebracht werden
                                 konnte.“ Aus letzterm Versuche geht hervor, daß die Temperatur des
                              abziehenden Rauches so gering gewesen ist, daß die Heizfläche des Vorwärmers nicht
                              groß genug war, um mehr Wärme zur Erhitzung des Speisewassers durchzulassen.
                           16. Hieher gehört auch die von Peclet gemachte Erfahrung,
                              daß 1 Quadratmeter Heizfläche bei einer Temperaturdifferenz des unten
                              vorbeiziehenden Rauches von 78°, stündlich 2 Kilogr. verdampfte. Nach diesem
                              Maaßstabe hätte also die Verdampfung eines Kubikfußes 152,25 Quadratfuß Heizfläche
                              erfordert, und 100 Quadratfuß hätten ungefähr 2/3 Kubikfuß verdampft. Wenn diese
                              Wärmedifferenz erreicht ist, so hat das Brennmaterial unter Hochdruckkesseln noch
                              11,9 + 5,4 = 17,3, unter Mitteldruckkesseln 10 + 5,4 = 15,4 Proc. seiner
                              Gesammtwärme in sich.
                           17. Untersuchen wir die Tabelle S. 427 und 428 am Schlusse dieser Abhandlung, so
                              finden wir den höchsten Nutzeffect des Brennmaterials bei den
                              Cornwales-Kesseln erreicht. Bei ihnen wurde 1 Kubikfuß Wasser von 100°
                              durch 5,28 Pfd. Kohlen verdampft. Hätten diese Kohlen auch sogar 7050 w entwickelt, welche vollständig benutzt worden wären,
                              so hätte man durch 100 Pfd. verbrannte Kohks 17,656 Kubikfuß verdampft, und 5,67
                              Pfd. gebraucht um 1 Kubikf. von 0°, (5,67 . 540)/640 = 4,783 Pfd. um 1
                              Kubikfuß von 100° zu verdampfen. Der Nutzeffect des Brennmaterials wäre also
                              doch nur 478,3/5,28 = 90,6 Procent gewesen, was mit unserer obigen Rechnung
                              §. 13 übereinstimmt. Da wohl kein Kessel existirt, welcher besser gegen
                              Nebenverluste an Wärme verwahrt ist, keiner bei so geringer Verbrennung so große
                              Heizflächen hat, so ist anzunehmen, daß dieß der höchste vom Brennmaterial zu
                              ziehende Nutzeffect ist, wenn der Dampfdruck im Kessel 4–5 Atmosphären nicht
                              übersteigt. Es ist auch erwiesen, daß dann die Temperatur des Rauches noch
                              hinreicht, um bei den enormen Dimensionen des Kamins – 4' lichter Durchmesser
                              und 60' Höhe – so wie bei der großen Rostfläche – wohl auch 72
                              Quadratfuß – hinreichenden Zug zu geben. Da bei der jedenfalls höchst
                              geringen Differenz der Temperatur im Kessel und jener des in den Kamin tretenden
                              Rauches auf keinem Wege eine weitere Steigerung des Nutzeffectes des Brennmaterials
                              zu erwarten wäre, so
                              könnte auch ein Ventilator oder eine andere künstliche Verstärkung des Zuges hier
                              keinen Nutzen gewähren, selbst abgesehen von den eigenen Kosten dieses
                              Zugmittels.
                           18. Anders ist dieß bei einem Niederdruckkessel, bei diesem könnte mit Hülfe eines
                              Zuges durch künstliche Mittel der Nutzeffect über 90 Proc. gesteigert werden.
                              Wirklich scheint dieß auch bei dem Versuche nach dem Exhaustionsprincipe Braithwaite's und Ericsson's der Fall gewesen zu seyn,
                              denn die Brennkraft der vorzüglichsten Walliser Kohlen dürfte größer seyn, als jene
                              der bei den erwähnten Versuchen gebrauchten „schlechten
                                 Gaskohks.“
                              Wicksteed fand das Verhältniß ihres Brennwerthes unter
                              einen Cornwales-Kessel wie 9284 : 7734. Bei jenem Nutzeffecte, wie ihn die
                              Kohlen unter dem Cornwales-Kessel gaben, hätte man also in diesem Falle 6,34
                              Pfd. Kohks zur Verdampfung eines Kubikfußes brauchen dürfen, während nur 6 Pfd.
                              nöthig waren, was einen Nutzeffect der Kohks von 95,73 Proc. gibt. Dieses Resultat
                              ist ungefähr um 3 Proc. höher, als man mit Berücksichtigung der Kesseltemperatur und
                              Abkühlung hätte erwarten können. Bei der Unbestimmtheit aller Rechnungen in
                              Brennsachen, und der Unsicherheit in genauer Bestimmung des Brennwerthes, muß
                              übrigens eine so nahe Uebereinstimmung als eine Bestätigung meiner Rechnung
                              angesehen werden.
                           Aus beiden Beispielen, bei welchen auch die stündliche Verbrennung nur sehr gering
                              war, 82 Pfd. und 249 Pfd., geht hervor, daß der Verlust durch Ausstrahlung des
                              Kessels an die Atmosphäre bei guten Schutzmitteln einen sehr unbedeutenden Theil der
                              ganzen entwickelten Wärme ausmacht. Da die Locomotivkessel wohl nie so hinreichend
                              gegen Abkühlung geschützt werden können als stehende Kessel, schon weil das
                              Maschinenhaus fehlt, da ferner noch andere Nebenverluste an Wärme eintreten, so läßt
                              sich nie hoffen, bei ihnen einen Nutzeffect zu erreichen, wie in beiden obigen
                              Beispielen.
                           19. Nachdem wir nun die größtmöglichen Nutzeffecte des Brennmaterials ungefähr
                              bestimmen können, wollen wir herauszubringen suchen, welche relative Größe der
                              Heizflächen zur Erzielung dieser Nutzeffecte nöthig ist, und wiefern dieser durch
                              kleinere Heizflächen fällt. Ich habe mir hiebei mit Rücksicht auf die Form unserer
                              Versuchsresultate in den Tabellen S. 427 und 428 am Schlusse dieser Abhandlung die
                              Aufgabe so gedacht in oder unter einem Kessel werden stündlich 100 Pfd. Kohks oder Kohlen
                              verbrannt, wie viel Kubikfuß verdampft nun ein Quadratfuß der
                                 ersten, zweiten, dritten etc. 10 Quadratfuß Totalfläche, vom Herde an
                                 gerechnet? Wir wollen aber bei Lösung dieser Frage mit den hintersten
                              Heizflächen beginnen, welche für die Praxis am interessantesten sind.
                           20. In folgender Tabelle stehen die Kessel mit der relativ größten Heizfläche, mit
                              dem größten Werthe von H, nämlich die
                              Cornwales-Kessel, oben an. Ihnen folgen jene unter den stehenden Kesseln,
                              welche nach ihnen den größten Werth von H, welchen wir
                              H' nennen, haben u.s.w. Die Differenz H–H' gibt nun die vierte Columne. P entspricht H, P' aber H'. So geht es durch. Die Differenz von H-H' der auf 100 Pfd. stündlich verbrannter Kohks
                              kommenden Quadratfuß Heizfläche beträgt nach S. 428 bei den Cornwales- und
                              Warwick-Kesseln 1215 – 197 = 1018 Quadratfuß, die Differenz der zur
                              Verdampfung eines Kubikfuß nöthigen Pfund Kohlen betrug 6,06 – 5,28 = 0,78
                              Pfd. Man hat also 1018 Quadratfuß Totalheizfläche nöthig, um die von diesen 0,78
                              Pfd. Kohlen erzeugte Wärme zu absorbiren, jeder dieser 1018 Quadratfuß absorbirte
                              also 0,78/1018 = 0,000766 Pfd. Dieser Berechnungsmethode folgend können wir folgende
                              Tabelle über die interessantern, nicht anomalen Versuchs-Resultate in
                              Beziehung auf vom Herde entferntere Heizflächen aufstellen. Wir nehmen bei
                              Berechnung des Nutzeffectes der Locomotiven an, daß die Temperatur des Tenderwassers
                              im Mittel 32° C. beträgt, daß also bei 100 Proc. Nutzeffect 5,387 Pfd. Kohks
                              von 7050 w nöthig sind, um 1 Kubikfuß zu verdampfen. Die
                              Wärmeentwickelung von 1 Pfd. Brennmaterial wurde immer zu 7050 w angenommen.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 108, S. 420
                              Bezeichnung der bei den Versuchen
                                 benützten Kessel oder Maschinen; Auf 100 Pfd. stündlich verbrannter Kohks
                                 treffen Qudrf. Totalheizfläche = H; Zur Verdampfung eines Kubf. waren Pfd.
                                 Kohlen oder Kohks nöthig = P; H – H'; P – P'; Jeder Quadrtf.
                                 Totalheizfläche von H – H' absorbirte sämmtliche Wärme von P – P'
                                 Pfd., also P – P'/H – H' =; Bei 100 Pfd. stündlicher Verbrennung
                                 geben Quadratfuß Totalheizfläche:; Totalsumme der stündlich verbrannten Pfd.
                                 Kohks.; Cornwallis; Warwick; Waggon; Stehende Locomotiven; Crodo; Birmingham;
                                 Great-Western
                              
                           21. Aus dieser Tabelle geht hervor: 1) daß in praktischen
                                 Fällen bei Locomotiven der Nutzeffect des Brennmaterials wahrscheinlich kaum
                                 über 75 Proc., 6,8 Pfund Kohks per Kubikfuß Wasser
                                 gebracht werden kann, man mag die Heizflächen auch noch so sehr vergrößern;
                              2) daß ein höherer Werth für H als 100 wahrscheinlich
                              weder die Verdampfung vermehrt, noch den Brennverbrauch zur Verdampfung eines
                              Kubikfuß verringert; 3) daß die Formel D =
                              158/√H für keinen höhern Werth von H als 100 anwendbar seyn dürfte, geht sowohl aus obiger
                              Tabelle, als aus jener §. 10 hervor, besonders wenn man erwägt, daß die nach
                              obiger Formel in dieser Tabelle berechnete Verdampfung des Crodo die wirkliche um 50
                              Proc. derselben übersteigt, daß die WaggonkesselWoggonkessel bei H = 176 nur 67,7, die Warwickkessel bei
                              H = 197 nur 76 Proc. Nutzeffect geben, ferner, daß
                              der Kessel mit dem Ventilator schon bei H = 100 die
                              äußerste Gränze des Nutzeffectes erreicht hat. Auch bedarf nach den Erfahrungen von
                              Peclet §. 16 bei einem Dampfdrucke von 4
                              Atmosphären ein Kessel, bei welchem der abziehende Rauch nach Utilisirung von 84,6
                              Proc. der Wärme nach 15,4 Proc. der vom Brennmateriale erzeugten Wärmesumme enthält,
                              einer Vergrößerung von weitern 100 Quadratfuß, um 2/3 Kubikfuß zu verdampfen, also
                              um die Wärme von 2/3 × 1/5,67 = 0,119 Pfd. Kohks zu absorbiren, oder den
                              Nutzeffect um (0,119 × 100)/5,67 = 2,1 Proc. zu steigern. Hiebei wäre aber
                              vorausgesetzt, daß die mittlere Temperaturdifferenz unter den Heizflächen durch die
                              Absorbirung von Wärme nicht fallen würde. Da dieß aber nicht möglich ist, so können
                              100 weitere Quadratfuß Heizfläche auch den Nutzeffect bei weitem nicht um 2,1 Proc.
                              steigern.
                           22. Wenn wir übrigens bei Bestimmung des Nutzeffectes unter den höchsten vorkommenden
                              Werthen von H auch irren würden, so beträgt der Irrthum
                              wohl nur 2–4 Proc. des Nutzeffectes. Diese Irrthümer können sich stets nur
                              auf die schwächsten Verdampfungen beziehen. Diese kommen nun entweder bei sehr
                              starken Steigungen oder bei Gefällen vor, auf welchen Wind und Wetter entscheiden,
                              ob die Gravitation noch der Zugabe der Dampfkraft bedarf, um die entsprechende
                              Fahrtgeschwindigkeit zu erreichen. Im ersten Falle verschwinden solche Fehler in der
                              Differenz zwischen Kostenanschlag und wirklichen Anlagskosten der Steigungen, und
                              haben also gar keinen praktischen Einfluß. Eben so im zweiten Falle, denn hier
                              werden Anlagskosten kaum in Anschlag gebracht. Der Verlust von Wärme durch
                              Ausstrahlung ist bei ein und demselben Kessel, bei ein und derselben Temperatur
                              seines Dampfes ziemlich constant; auch dürfte der Nebenverlust durch Kohksstücke,
                              welche durch den Herd fahren, bei schwacher Heizung viel mehr Procente des gesammten
                              Kohksverbrauches ausmachen als bei starker. Da sich nun die Nebenverluste an Wärme
                              bei einer Rechnung nicht von der im Dampfe verbrauchten Wärme ausscheiden lassen,
                              also ihr ganzer Betrag auf jene zur wirklichen Dampferzeugung verwandte Wärme
                              repartirt werden muß, so kann bei sehr schwacher Verdampfung, bei einem sehr großen
                              Werthe von H, der Werth von b, d.h. die zur Verdampfung eines Kubikfuß Wassers nöthigen Pfund Kohks,
                              leicht größer ausfallen als bei einem kleinern Werthe von H.
                           23. Nachdem wir die Verdampfungskraft der dem Kamine nächsten Heizflächen untersucht
                              haben, wollen wir zu jener der dem Herde nächsten übergehen. Für die praktische
                              Anwendung gibt die Tabelle §. 10 hinreichende Aufklärung, denn bei den neuern
                              Locomotiven wird man nie mehr zu jenen kleinen Werthen von H
                              gelangen, wie sie in den obersten Zeilen dieser Tabelle vorkommen.
                           Diese Untersuchung ist vorzüglich nur von praktischem Interesse, um die Behauptung zu
                              widerlegen, daß die Heizfläche des Feuerkastens, weil sie der
                                 strahlenden Wärme ausgesetzt ist, ein größeres Verdampfungsvermögen
                              besitze, als eine gleich große, nur der mittheilenden Wärme ausgesetzte
                              Heizfläche.
                           24. Die Unrichtigkeit der bisherigen Annahme, daß 1 Quadratfuß
                                 Heizfläche des Feuerkastens dreimal so viel verdampft als einer der Röhren, geht
                                 aus dem bisher Entwickelten genügend hervor. Außerdem habe ich, um hierüber
                              klar zu werden, die verschiedensten Gleichungen mit unsern Versuchsresultaten
                              durchgemacht. Stets zeigte sich, daß die Verdampfung der
                                 Feuerbüchse denselben Gesetzen unterliegt wie jene der Röhren. Immer wird ihr
                                 Quadratfuß Heizfläche mehr verdampfen als jeder der Röhren, aber nicht
                              deßwegen, weil er der strahlenden Hitze, sondern weil er
                                 überhaupt einer viel höhern Temperatur ausgesetzt ist, weil die
                              Temperaturdifferenz zwischen dem Kesselwasser und den die Heizflächen umspülenden
                              Gasen viel größer ist. Es kann sich, wie dieß bei dem erwähnten Versuche Robert
                              Stephenson's mit dem
                              stehenden Kessel der Fall war, wohl treffen, daß bei einer gewissen Quantität
                              stündlich verbrannter Kohks und bei einem gewissen Heizflächenverhältnisse die
                              Verdampfung des Quadratfuß des Feuerkastens wirklich dreimal so groß ist als jene
                              eines Quadratfußes der gesammten Röhrenfläche. Bei Veränderung der genannten
                              Verhältnisse kann die Verdampfung aber eben sowohl kleiner als größer ausfallen.
                           25. Wir können übrigens nach unserer Formel das Heizflächenverhältniß bestimmen, bei
                              welchem der Quadratfuß Heizfläche des Feuerkastens dreimal so viel verdampft als
                              jener der Röhren. Setzen wir die Verdampfung des Feuerkastens gleich jener der
                              Röhren = a, so beträgt die Verdampfung von beiden
                              zusammen 2 a. Setzen wir die Heizflächen des
                              Feuerkastens = 1, jene der Röhren und des Feuerfastens
                              zusammen bei gleicher stündlicher Verbrennung = x, so
                              ist a : 2 a = √1 :
                              √x = √1 : √4. Demnach würde die
                              Verdampfung des Quadratfuß Heizfläche des Feuerkastens nicht mehr als dreimal so
                              viel als jene der Röhren betragen, wenn das Heizflächenverhältniß 1 : 3 nicht
                              übersteigt.
                           
                           26. Berechnen wir nun nach dieser Formel auch die Versuchsresultate Stephenson's §. 3. Die Röhren
                              verdampften dort 12,75 Gallons, der Feuerkasten 10, beide zusammen 22,75. Hieraus
                              ergibt sich nach obigem §. 10 : 22 = √100 : √517. Das
                              berechnete Heizflächenverhältniß ist demnach 100 : (517 – 100) = 100 : 417.
                              Factisch war dieß Verhältniß 100 : 408, also gewiß eine Uebereinstimmung zwischen
                              Rechnung und Wirklichkeit, wie sie nicht näher gewünscht werden kann.
                           Da ich nun auch den Versuch, welcher der falschen Behauptung
                                 Stephenson's zu Grunde lag, nach meinem aufgestellten Satze erklärt habe, so ist
                                 die Richtigkeit des letztern um so fester begründet.
                           27. Wie sehr man die Verdampfung des Quadratfuß der Heizfläche
                                 des Feuerkastens zu jener der Röhren überschätzt hat, wie wenig sie
                              verhältnißmäßig von der nächsten der Röhren, wenigstens bei nicht sehr lebhaftem
                              Feuer, verschieden ist, geht aus folgenden unserer Versuchsresultate hervor: 1) bei
                              Williams VersuchenPolytechn. Journal Bd. LXXXIV S. 89
                                    und 191. verhält sich die Verdampfung beim vordersten, zweiten und letzten Drittel
                              der Heizflächen, wie 100,57,43. 2) 100 Quadratfuß Heizfläche des Feuerkastens verdampften (nach der Tabelle S. 428) bei
                              Lemaitre's VersuchenPolytechn. Journal Bd. C S. 345. 21,4 Kubikfuß, wobei 36,4 Quadratfuß auf 100 Pfd. stündlich verbrannte
                              Steinkohlen kommen; bei den Liverpool-Versuchen verdampften (S. 427) 100
                              Quadratfuß Heizfläche, wovon nicht ganz 1/5 dem Feuerkasten angehörte, 20,85
                              Quadratfuß, wobei auf 100 Pfd. stündlich verbrannter Kohks 41,7 Quadratfuß
                              kommen.
                           Da nun zur Verdampfung eines Kubikfußes in dem ersten Falle 12,8 Pfd. Kohlen, im
                              zweiten Falle 11,5 Kohks nöthig waren, so stellt sich das Verhältniß der absoluten
                              Heizkraft beider Brennmaterialien wie 10 : 11, und die Verdampfungskraft des
                              Quadratfuß Heizfläche wohl auch ungefähr so zu Gunsten der Heizfläche des
                              Feuerkastens, was unsere Behauptung bestätigt. 3) Der Quadratfuß des Feuerkastens
                              verdampfte bei dem §. 3 erwähnten Versuche Stephenson's auch nur 0,268 Kubikfuß.
                           28. Ich habe auch einmal die Verdampfung eines jener Kessel berechnet, welche Alban für seine Maschinenfabrik in Plauen erbaut hat, und sie bei
                              gleichen Heizflächen fast gleich mit jener der Liverpool-Maschinen gefunden,
                              wenn sie ohne Einwirkung des Blasrohres verdampfen. Der Verbrauch zur Verdampfung
                              eines Kubikfußes betrug bei Alban's Maschine 9,07 Pfd. Kohle, D =
                              3,87, H = 280,5; bei den Liverpool-Maschinen der
                              Brennverbrauch 8,97 Pfd. Kohks, D = 3,6, H = 342. Da nun bei Alban's Kessel eigentlich die ganze Heizfläche
                              der strahlenden Hitze ausgesetzt ist, und die Flamme sehr direct an sie anschlägt,
                              bei den Liverpool-Maschinen aber nur ungefähr der fünfte Theil der
                              strahlenden Hitze ausgesetzt ist, und auch die Flamme parallel zur Länge der
                              Feuerröhren abzieht: so ist wohl unbestreitbar, daß die Verschiedenheit dieser
                              Construction keinen Einfluß auf die Verdampfung geübt hat. Uebrigens ist auch noch
                              zu bemerken, daß wegen Reductionen die Resultate der Rechnung über die Leistungen
                              von Alban's Kessel nicht ganz richtig seyn können. Jedenfalls sind sie aber so
                              annähernd, daß sie die gleiche Verdampfungsfähigkeit bei strahlender und
                              mittheilender Wärme beweisen.
                           29. Im Jahr 1845 lieferte die Maschinenfabrik zu Vulcan Foundry für die
                              Main-Neckar-Bahn die Locomotive Haßia mit ganz
                                 eigenthümlichen Constructionen (Organ 1845). „Bei derselben
                                 durchzieht der kupferne Feuerkasten auch die ganze Länge des horizontal
                                 liegenden cylindrischen Kesseltheiles, ebenfalls ringsum nach allen Seiten einen
                                 4 Zoll breiten Zwischenraum zwischen Kessel und Feuerkasten für eine
                                 Wasserschicht bildend, und statt der gewöhnlichen horizontalen Heizröhren hängen
                                 circa 180 Stück 9–27 Zoll lange,
                                 kesselförmige, oben 4 Zoll unten 1 Zoll weite, und durch einen conischen
                                 Pfropfen von Innen geschlossene messingene Röhren oder Trichter senkrecht von
                                 der flachen Decke des kupfernen Feuerkastens herab, welche mit Wasser gefüllt
                                 und von der Flamme bestrichen werden.“ Bei dieser Maschine ist die
                              Constructionstendenz, die Feuerluft möglichst senkrecht an den größern Theil der
                              Heizflächen anstoßen zu lassen, offen ausgesprochen. Es scheint aber nicht, daß
                              diese Construction besondere Vortheile vor der gewöhnlichen gezeigt hat, sonst wäre
                              dieß wohl im „Organ“ mitgetheilt worden.
                           Diese Maschine legte im Ganzen auf der Taunusbahn 500 Wegstunden zurück und brauchte
                              per Wegstunde 92 Pfd. Kohks, während das Mittel des
                              Brennverbrauches im Jahre 1845 78,5 Pfd., Vorheizung etc. einbegriffen, beträgt. Wir
                              können keine Vergleichung der Kaliber und Steuerungsverhältnisse anstellen, doch
                              kann man keinenfalls einen günstigen Schluß für den Kessel ziehen.
                           
                           30. Aus allem diesem geht die Unwahrscheinlichkeit hervor, daß
                                 strahlende Hitze eine größere Verdampfungskraft hat, als mittheilende, daß
                                 ferner der Winkel, unter welchem die Feuerluft auf die Heizfläche stößt, einen
                                 Einfluß äußert.
                           Es ist im Vorstehenden wohl unwidersprechlich gezeigt worden, daß die Größe der
                              Totalheizfläche die Hauptsache, Lage und Richtung derselben aber in Beziehung auf
                              den Effect ziemlich gleichgültig ist. Daher habe ich auch die Ueberzeugung, daß mit
                              den langen Kesseln Stephenson's jede Forderung in Beziehung auf Größe der Verdampfung und
                              Oekonomie des Brennmaterials erreicht werden kann. Ich glaube nicht, daß ein
                              breiteres Geleise größere Verdampfung zuläßt, sondern halte dafür, daß durch den
                              Luftwiderstand der großen Stirnflächen der Frachteffect hinter jenem des schmalen
                              Geleises zurückbleibt. Ich verwerfe alle Kesselkünsteleien der
                              „Haßia“, die Rückleitungsröhren Hawthorn's. Sie leisten bei gleicher
                              Totalheizfläche nicht mehr als Stephenson's lange Kessel, sind aber schwieriger zu reinigen und
                              veranlassen gewiß häufigere und theurere Reparaturkosten, als Stephenson's einfache Kessel, welche bei ihrer
                              großen Länge auch noch den Vortheil haben, das Locomotivgewicht auf den Schienen
                              mehr zu vertheilen.
                           
                        
                           Zusammenstellungen zur Bestimmung des Verhältnisses der
                                 Lebhaftigkeit des Verbrennens zur Dampfbildung und zum
                                 Brennmaterial-Verbrauche.
                           Die nun mitzutheilende Tabelle soll folgende Fragen lösen: 1) Wie viel verbraucht man
                              bei Verbrennung von verschiedener Raschheit zur Production eines Kubikfußes Dampf an
                              Brennmaterial? 2) Wie viel Kubikfuß verdampft bei Verbrennung von verschiedener
                              Raschheit der Quadratfuß Heizfläche? Als Maaßstab für die Raschheit des Verbrennens
                              wurde die Anzahl Quadratfuße Totalheizfläche angenommen, welche auf 100 Pfd. in der
                              Stunde verbrannter Kohks kommen.
                           Die Hauptaufgabe der Tabelle ist: die Verdampfungs-Verhältnisse von
                              Locomotiven verschiedener Stärke, jene der Great-Western- und jene der
                              Liverpool-Manchester-Bahn zu vergleichen; sie sind nach der Zahl
                              Quadratfuß Heizfläche geordnet, welche auf 100 Pfd. in der Stunde verbrannter Kohks
                              treffen. (Letzte Verticalcolumne.) Bei der Ungleichheit der unter gleichen Umständen
                              erzielten einzelnen Resultate konnten hier die Gesetze nur durch Mittelzahlen
                              herausgebracht werden, und diese selbst sind aus einer zu geringen Zahl einzelner
                              Versuche entstanden, um sehr verlässige Resultate zu geben; hie und da erscheinen
                              Anomalien störend in den bei abnehmender Raschheit der Verbrennung steigenden oder
                              fallenden Verhältnissen. Das Verfahren war nun folgendes: man nahm das Mittel aus
                              den Versuchen 1–3, hierauf jenes aus 1–6, weiter jenes aus 3–9,
                              6–12 etc. Es wurden so immer drei einander entsprechende Mittelzahlen
                              gefunden, die Pfunde Kohks zur Verdampfung eines Kubikfußes, und die auf 100 Pfd. in
                              der Stunde verbrannter Kohks treffenden Quadratfuß Heizflächen. Leider läßt aber die
                              Unsicherheit über die Qualität des in den verschiedenen Fällen gebrauchten
                              Brennmaterials keine ganz genaue Vergleichung zu, doch
                              erhält man immer, für die Praxis wohl meistens ausreichende, Anhaltspunkte durch
                              diese Zusammenstellung, besonders für Locomotiven.
                           Der bedeutende Effect des Brennmaterials, welcher sich bei den Angaben von Parkes herausstellt, rührt davon her, daß er seine
                              Verdampfungen für Wasser, das siedheiß in den Kessel tritt, berechnete.
                           Das Verhältniß der Heizfläche der Feuerbüchse zu jener der Röhren wurde, um Brüche zu
                              vermeiden, ohne an der nöthigen Genauigkeit zu verlieren, so angegeben, daß die
                              Heizfläche der Feuerbüchse = 10 gesetzt wurde.
                           Bei den Angaben über Lemaitre's
                              Röhrenkessel (polytechn. Journal Bd. C S.
                                 345) wurden mehrere Columnen nur für die Mittelzahlen, nicht für die
                              einzelnen Versuche eingesetzt, um die Reductionen aus den französischen Maaßen zu
                              vermeiden.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 108, S. 427
                              Namen und Bezeichnung der
                                 Maschinen, so wie der Bahn, auf welcher sie laufen; Columnen-Nummer;
                                 Totalheizfläche, Quadratfuß; Heizflächenverhältniß 10 zu; Ueberdruck im Kessel;
                                 Ind. Stunde; verbrannte Pfund Kohks oder Kohlen; verdampften Kubikfuß Wasser;
                                 Zur Verdampfung von 1 Kubf. Wasser waren Pfund Kohks nöthig; Auf 100 Pfd. in der
                                 Stunde verbrannte Kohks kamen Qdrtf. Totalheizfläche; Mittelzahlen; Zur
                                 Verdampfung eines Kubikfuß Wasser waren Pfund Kohks nöthig; Durch 100 Quadratf.
                                 Totalheizfläche wurden Kubikfuß verdampft; Auf 100 Pfd. in der Stunde verbrannte
                                 Kohks kamen Quadratfuß Heizfläche; Great-Western-Maschinen,
                                 breites Geleise; North Star; Aeolus; Apollo; Venus; Neptun; Atlas; Vesta; Star;
                                 Leeds; Firefly I; Fury; Vulkan
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 108, S. 428
                              Namen und Bezeichnung der
                                 Maschinen, so wie der Bahn, auf welcher sie laufen; Columnen-Nummer;
                                 Totalheizfläche, Quadratfuß; Heizflächenverhältniß 10 zu; Ueberdruck im Kessel;
                                 Ind. Stunde; verbrannte Pfund Kohks oder Kohlen; verdampften Kubikfuß Wasser;
                                 Zur Verdampfung von 1 Kubf. Wasser waren Pfund Kohks nöthig; Auf 100 Pfd. in der
                                 Stunde verbrannte Kohks kamen Qdrtf. Totalheizfläche; Mittelzahlen; Zur
                                 Verdampfung eines Kubikfuß Wasser waren Pfund Kohks nöthig; Durch 100 Quadratf.
                                 Totalheizfläche wurden Kubikfuß verdampft; Auf 100 Pfd. in der Stunde verbrannte
                                 Kohks kamen Quadratfuß Heizfläche; Laufende Locomotiven;
                                 Birmingham-London-Bahn; Harvey; Combe; Maschine; Badische Bahn;
                                 Crodo; Stehende Liverpool-Maschn.; Goliath II; Firefly II; Braithwaite's
                                 Maschine mit Ventilator.; Schlechte Kohks; Lemaitre's Röhrenkessel für
                                 Schiffsmaschinen; Niederdruck.; Cornwallis-Maschine nach Henwood; Nach
                                 den Angaben v. Parkes; Cornwallis; Kessel; Warwick; Waggon