| Titel: | Ventilirapparate für Gebäude, Wagen und Schornsteine, welche sich Joseph Heinrich Tuck zu Paris, am 16. März 1847 für England patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 108, Jahrgang 1848, Nr. LXXXVII., S. 429 | 
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                        LXXXVII.
                        Ventilirapparate für Gebäude, Wagen und
                           Schornsteine, welche sich Joseph
                              Heinrich Tuck zu Paris, am 16. März
                              1847 für England patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, April 1848, S.
                              197.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Tuck's Ventilirapparate für Gebäude, Wagen etc.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in der Anordnung gekrümmter oder geneigter Gänge bei
                              Schornsteinaufsätzen oder den Mündungen sonstiger zur Ableitung von Rauch, Dünsten
                              oder warmer Luft dienlicher Canäle, wodurch innerhalb des Schornsteins oder
                              sonstigen röhrenförmigen Canals ein luftverdünnter Raum erzeugt wird, welcher zur
                              raschen Abführung von Rauch oder Dünsten hinreicht.
                           Fig. 23
                              stellt den über dem cylindrischen Aufsatz a eines
                              Schornsteins anzubringenden Apparat im Aufrisse dar. b,
                                 b ist ein konischer Hut, welcher mit krummen Platten oder Scheidewänden c, c, c versehen ist, die zwischen dem Hut und dem
                              cylindrischen Schornsteinaufsatz krumme Canäle bilden. Der gegen die Seiten des
                              Aufsatzes und seines Hutes schlagende Wind strömt durch die offenen krummen Canäle
                              aufwärts und tritt oben an der offenen Mündung des Hutes heraus; dadurch wird in dem
                              cylindrischen Theil a ein luftverdünnter Raum erzeugt
                              und der Luftzug sowie die Entfernung des Rauchs bedeutend befördert. Zur Verhütung
                              eines abwärtsgehenden Zuges ist dem Hut b noch der Fig. 24
                              abgebildete Apparat beigegeben. Dieser Apparat besteht aus einem Kranz d, von dem sich eine Reihe gekrümmter Metallstreifen i, i, i spiralförmig erheben. Diese Spiralstreifen
                              verhüten das Hinabdringen des Windes in den Schornstein, während der durch den
                              Apparat Fig.
                                 23 emporgezogene Rauch zwischen den Spiralen seitwärts frei entweichen
                              kann. In Fig.
                                 25 sind die Spiralstreifen cylindrisch angeordnet.
                           Fig. 26 zeigt
                              eine Modification des Apparats zur Herstellung eines luftverdünnten Raumes im
                              Schornstein. a ist der cylindrische Schornsteinaufsatz.
                              Im vorliegenden Falle werden die Windcanäle durch eine Reihe rings um den Cylinder
                              a in geneigter Lage angeordneter hornförmiger Röhren
                              b, b, b gebildet. Das untere und weitere Ende jedes
                              Horns nimmt die äußere Luft oder den Wind auf; die oberen und engeren Enden münden
                              sich in den Cylinder. Vermöge ihrer geneigten Lage leiten die Hörner die
                              Luftströmungen fortwährend von außen aufwärts in den Schornstein, wodurch in dem
                              unteren Theil des letztern eine Luftverdünnung erzeugt und somit der Zug befördert wird.
                              Ueber dieser Vorrichtung können, wenn man will, zur Verhütung eines abwärtsgehenden
                              Zuges obige Blechspiralen angebracht werden.
                           Fig. 27
                              stellt einen anderen die Ventilation des Schornsteins gleichfalls bezweckenden
                              Apparat in der perspectivischen Ansicht dar. Dieser Apparat besteht in einem
                              beweglichen Hut, welcher durch den Druck des Windes um den Schornsteinaufsatz
                              gedreht wird. a ist der cylindrische um den Aufsatz
                              drehbare Theil b, die Vorderseite des Hutes; letztere
                              ist in Folge der fächerartigen Gestalt des hinteren Theiles c, c des Hutes stets dem Winde zugekehrt. Dieser hintere Theil ist durch
                              eine krumme Platte d, d geschlossen, auf der Seite ist
                              jedoch der Hut bei e, e, e offen. Die Oeffnungen e, e, e, durch welche der Rauch oder Dampf ausströmt,
                              sind durch krumme Scheidewände geschützt, und der obere Theil des Hutes ist durch
                              eine flache Platte d geschlossen, welche das
                              Hinabschlagen des Windes in den Schornstein verhindert. Der Wind schlägt gegen die
                              Vorderseite b und geht längs der fächerförmigen Seiten
                              fort; indem er nun über die Seitenöffnungen e, e, e
                              hinwegzieht, erzeugt er im Innern des Hutes einen luftverdünnten Raum, und veranlaßt
                              dadurch eine rasche Entleerung des Rauchs.
                           Zur Ventilation von Wagen dient der Fig. 28 im
                              Verticaldurchschnitte abgebildete Apparat. a, a stellt
                              das Dach des Wagens vor; b, b sind Luftlöcher, über
                              welchen die geneigten oben mit einer Oeffnung d
                              versehenen Platten oder Scheidewände c, c befestigt
                              sind. Ueber dem Ganzen ist ein Hut e, e angeordnet,
                              dessen Enden in der Längenrichtung des Wagens bei f, f
                              offen sind. Zwei geneigte Klappen g, g sind an
                              horizontalen Achsen h, h so angeordnet, daß sie sich
                              unter jedem beliebigen Winkel stellen lassen. Diese Klappen sind durch Querstangen
                              mit einander verbunden, wodurch ihre Bewegungen gleichzeitig werden. Ein von dem
                              einen Schieber ausgehender Arm i ist mit einer Schnur
                              oder Kette k verbunden, welche oben um eine Rolle l geht, um die Personen im Wagen in den Stand zu setzen,
                              den Luftzug zu reguliren oder auch ganz zu hemmen. Zur Vermeidung des Lärmens beim
                              Zuklappen können die Ränder der Klappen mit irgend einem weichen Stoffe bekleidet
                              werden. Wenn die Klappen geschlossen sind, so kann keine Luft aus dem Innern des
                              Wagens entweichen, sind sie aber geöffnet d.h. befinden sie sich in der abgebildeten
                              Lage, so bewirkt der entstehende Luftzug in der Kammer zwischen der Wagendecke und
                              den geneigten Scheidewänden eine Luftverdünnung, in deren Folge die warme Luft und
                              die Dünste im Wagen aufwärts durch den Aufsatz ins Freie geführt werden.
                           
                        
                     
                  
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