| Titel: | Verfahren den Kautschuk bleibend elastisch zu machen, worauf sich J. P. Westhead, Fabrikant in Manchester, in Folge einer Mittheilung am 4. Nov. 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 109, Jahrgang 1848, Nr. IX., S. 47 | 
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                        IX.
                        Verfahren den Kautschuk bleibend elastisch zu
                           								machen, worauf sich J. P.
                              									Westhead, Fabrikant in Manchester, in Folge einer Mittheilung am 4. Nov. 1847 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Jun. 1848, S.
                              								347.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Westhead's Verfahren den Kautschuk bleibend elastisch zu
                           								machen.
                        
                     
                        
                           In der letzten Zeit wurden mehrere Verfahrungsarten angegeben, um den Kautschuk in
                              									höherem Grade oder bleibend elastisch zu machen (wo man ihn dann vulcanized oder converted
                                 										india-rubber nennt); um dieß bei Kautschukblättern oder bei Geweben
                              									mit Kautschukfäden vortheilhaft zu bewerkstelligen, benutzt der Patentträger
                              									folgenden Apparat, worin sie dem Einfluß von schwefligsaurem Gas, sowie auch
                              									trockener und feuchter Hitze ausgesetzt werden.
                           Fig. 12 ist
                              									ein senkrechter Durchschnitt des Apparats. a ist ein
                              									metallener, innen verzinnter Behälter; derselbe wird durch das Dampfgehäuse b erhitzt, welches mit einem Mantel von Holz oder einem
                              									sonstigen schlechten Wärmeleiter umgeben ist; ein beweglicher Deckel a′ wird auf dem Behälter a befestigt, wenn der Apparat in Gebrauch ist. Man leitet Dampf in das
                              									Gefäß a vermittelst des Rohrs c und in das Dampfgehäuse b vermittelst des
                              									Rohrs d. Das Wasser, welches durch Verdichtung des
                              									Dampfs entsteht, wird mittelst der Röhren e und f abgezogen. Die Röhre g ist
                              									an ihren Enden mit dem oberen und unteren Theil des Behälters a verbunden; diese Röhre geht durch einen (in der Zeichnung nicht
                              									abgebildeten) Dampfkessel, um die Luft zu erhitzen, welche durch sie in den Behälter
                              										a gelangt; sie ist mit zwei Schiebern h, i versehen, um die
                              									Communication mit dem Behälter absperren zu können; bei j ist ein mit einem Ventil k versehener Kegel
                              									oder Trichter an ihr befestigt; und bei l befindet sich
                              									ein Ventilator (mit Flügeln)  um Luft in die Röhre g und
                              									den Behälter a treiben zu können. Unter dem Kegel j ist eine Pfanne angebracht, in welche Schwefel kommt,
                              									den man anzündet, wenn schwefligsaures Gas in den Apparat gelangen soll.
                           n ist ein Gestell aus verzinnten Eisenstangen, welches
                              									mittelst eines Flaschenzugs in den Behälter a
                              									hinabgelassen und aus ihm herausgezogen werden kann; in ihm werden die
                              									Kautschukfabricate aufgehängt; wenn die Artikel nicht aus bloßem Kautschuk bestehen,
                              									sondern derselbe mit Baumwolle etc. verwebt ist, muß der Behälter a vor dem Einlassen von Wasserdampf so stark erhitzt
                              									werden, daß sich kein Dampf auf den Fabricaten verdichten kann, wodurch sie
                              									verunreinigt oder entfärbt würden.
                           Nachdem die Fabricate in dem Gestell n aufgehängt worden
                              									sind, läßt man dasselbe in den Behälter a hinab und
                              									befestigt auf letzterm den Deckel; die Schieber h und
                              										i werden dann aufgezogen und man läßt mittelst des
                              									Ventilators die Luft circuliren, bis die Temperatur der Luft im Behälter a etwa 66° R. beträgt; hierauf öffnet man das
                              									Ventil k des Kegels, damit schwefligsaures Gas zutritt
                              									und mit der Luft durch den Apparat circulirt. Das Zulassen von schwefligsaurem Gas
                              									wird etwa 1½ Stunden fortgesetzt; und man erhöht die Temperatur der Kammer
                              									allmählich auf 84° R. durch Einlassen von Dampf in das Gehäuse b. Nun werden die Schieber h, i und das Ventil k
                              									geschlossen, worauf man Dampf sowohl in den Behälter a
                              									als in das Gehäuse b zuläßt, bis die Temperatur auf etwa
                              									110° R. erhöht ist (wozu beiläufig 2 Stunden Zeit erforderlich sind); dann
                              									wird der Dampf abgesperrt und die Operation auf die Art beendigt, daß man wieder
                              									erhitzte Luft durch den Behälter a strömen läßt, welche
                              									den Kautschuk austrocknet.
                           
                        
                     
                  
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