| Titel: | Verbesserungen an Locomotiven, worauf sich James Pearson, in New North-terrace, St. Davids in Exeter, am 7. Octbr. 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 109, Jahrgang 1848, Nr. XVII., S. 107 | 
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                        XVII.
                        Verbesserungen an Locomotiven, worauf sich
                           									James Pearson, in New
                           								North-terrace, St. Davids in Exeter, am 7.
                              									Octbr. 1847 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1848,
                              									S. 269.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Pearson's Verbesserungen an Locomotiven.
                        
                     
                        
                           Ein Theil meiner Verbesserungen an Locomotiven bezieht sich auf die Form des
                              									Dampfkessels, indem der Feuerkasten in der Mitte, anstatt wie gewöhnlich, am Ende
                              									desselben angeordnet ist. Mein verbesserter  Dampfkessel stellt sich von außen so dar, als bestände er
                              									aus zwei mit ihren Feuerkasten aneinanderstoßenden Dampfkesseln gewöhnlicher
                              									Construction. Die Dampfkessel können ganz von einander getrennt, d. h. mit zwei
                              									separaten aneinanderstoßenden Feuerkasten versehen seyn, mit gemeinschaftlicher
                              									Wasser- und Dampfcommunication, die jedoch beliebig abgesperrt werden kann.
                              									Die Achse der Treibräder befindet sich, wie die Figuren 38, 39 und 40 zeigen, in
                              									der Mitte des Dampfkessels über einem Theil der Feuerbüchse und unter der Fußplatte,
                              									so daß jeder beliebige Theil vom Gewichte der Maschine auf die Treibräder verlegt
                              									und zugleich der Schwerpunkt sehr tief angeordnet werden kann. Die Achsen der
                              									Tragräder sind unter dem cylindrischen Theil des Dampfkessels paarweise in Gestellen
                              									oder Rahmen angeordnet, welche sich um Zapfen P drehen
                              									lassen; beide Rahmen sind durch die Spannstangen R
                              									miteinander verbunden. An den Enden dieser Stangen bringe ich Stücke S von vulkanisirtem Kautschuk an, deren Spielraum durch
                              									Schraubenmuttern in gewisse Gränzen gewiesen wird. Diese elastische Verbindung hat
                              									den Zweck, den Rahmen zu gestatten sich nach jeder Curve zu adjustiren. Der Zapfen
                              										P befindet sich in einer Hülse Q, welche sich in Führungen G ein wenig seitwärts verschieben läßt, um für die Ausdehnung und
                              									Unregelmäßigkeiten Raum zu geben. Die Löcher in den Gelenken L sind aus dem nämlichen Grunde oblong. Kessel und Maschinen sind auf
                              									einem langen Hauptrahmen F gelagert, welcher mittelst
                              									der beiden erwähnten Zapfen P und der Gelenke L mit den unteren drehbaren Rahmen verbunden ist.
                           Ein anderer in Fig.
                                 										42 und 43 dargestellter Theil meiner Verbesserungen bezieht sich auf gekuppelte
                              									Locomotiven. Die Räder werden in Verbindung mit drehbaren Gestellen, wie in Fig. 42 oder
                              										Fig. 43,
                              									angeordnet. In Fig.
                                 										42, wo nur die Treibräder gekuppelt sind, befinden sich die Achsenlager
                              									und Cylinder an den oberen Rahmen befestigt. Die Achsen befinden sich an beiden
                              									Enden der Feuerbüchse unter dem cylindrischen Theil des Dampfkessels. Die Tragräder
                              									sind in der Nähe der Dampfkesselenden angeordnet. Fig. 43 zeigt eine
                              									Maschine mit acht gekuppelten Rädern. Zwei Paare der Radachsen und Cylinder sind an
                              									das eine und zwei Paare an das andere drehbare Gestell befestigt. Die Räder des
                              									einen Gestells sind nicht an die des andern Gestells gekuppelt. Die Schieberventile
                              									können durch Kurbeln, die an der äußeren Seite des Hauptkurbelzapfens befestigt
                              									sind, oder mittelst excentrischen Scheiben an der inneren Seite der Hauptkurbel in
                              									Thätigkeit gesetzt werden. Der Kohlenkasten befindet sich oben auf dem Dampfkessel.
                              									Der Wasserbehälter kann in einem besonderen Tender oder zwischen  dem Kohlenkasten und dem
                              									Dampfkessel angeordnet werden. Beide Dampfkuppeln mögen in einer solchen Höhe
                              									miteinander verbunden werden, daß sie dem Locomotivführer nicht im Wege sind. An
                              									jedem der beiden Räderpaare der drehbaren Gestelle sollte, wie Fig. 39 zeigt, ein
                              									Bremsapparat angebracht werden.
                           Ein anderer Theil meiner Verbesserungen besteht in der Anbringung eines Ventilators
                              									in der Rauchkammer, um die erhitzte Luft durch die Kesselröhren herbeizuziehen und
                              									wie Fig. 38
                              									zeigt, den Schornstein hinauf zu treiben, oder dieselbe, wie die Figuren 42 und 43 zeigen, als
                              									erhitzten Gebläsewind in den Ofen zu führen. Dieser Ventilator gestattet die
                              									Anbringung weiter Blaseröhren, die sich von den Cylindern direct in die frei Luft
                              									münden, wodurch die sonst bedeutende Rückwirkung gegen den Kolben beseitigt wird.
                              									Die Ventilatoren können mittelst Riemen und Rollen von einem der Räder oder
                              									Räderachsen aus in Rotation gesetzt werden, oder auch durch eine kleine an der Seite
                              									des Dampfkessels befestigte Maschinerie, welche zugleich zum Betrieb der
                              									Speisungspumpen verwendet werden kann. Die Ventilatoren mögen durch zwei mit
                              									geeigneten Kuppelungen versehene Rollenpaare in Umdrehung gesetzt werden, von denen
                              									das eine Paar durch einen offenen, das andere Paar durch einen gekreuzten Riemen
                              									getrieben wird, so daß die Ventilatoren stets nach der nämlichen Richtung umlaufen,
                              									die Maschine mag vor- oder rückwärts gehen.
                           
                        
                     
                  
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