| Titel: | Verbesserungen an Baumwollspinnmaschinen, worauf sich William Anderson, Baumwollspinner zu Clitheroe in Lancasshire, am 22. Oct. 1846 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 110, Jahrgang 1848, Nr. XXX., S. 164 | 
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                        XXX.
                        Verbesserungen an Baumwollspinnmaschinen, worauf
                           								sich William Anderson,
                           								Baumwollspinner zu Clitheroe in Lancasshire, am 22. Oct. 1846 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, August 1848, S.
                              									7.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III
                        Anderson's Verbesserungen an Baumwollspinnmaschinen.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Erfindung bezieht sich
                           1) auf ein eigenthümliches Verfahren, die Streckwalzen zu belasten;
                           2) auf Verbesserungen an den sogenannten selbstthätigen Mulespinnmaschinen und
                              									insbesondere auf die unter dem Namen „Smith's
                                    											self-actor“ bekannte Mulemaschine (beschrieben im
                              									polytechn. Journal Bd. LV S. 229). Dieser Theil der Erfindung besteht in einer gewissen
                              									neuen Anordnung des Apparates, wodurch das Loswickeln „backing of“ der spiralförmigen Windungen,
                              									welche nach jedem Auszug des Wagens auf den Spitzen der Spindeln bleiben,
                              									bewerkstelligt wird, ferner in einer neuen Methode, die Umdrehung der Achse der
                              									Twistrollen zu hemmen.
                           Fig. 33 stellt
                              									einen Theil der Mulemaschine mit den an derselben angebrachten Verbesserungen im
                              									Seitenaufrisse, Fig. 34 im Grundrisse dar. A, A ist die
                              									Treibrolle, welche an die Welle B festgekeilt ist und
                              									die Bewegung der Querwelle C vermittelst der Winkelräder
                              										D, D mittheilt. An dieser Querwelle befindet sich
                              									eine Rolle E, welche mittelst eines Riemens die Welle
                              										F in Umdrehung setzt, und noch eine andere  Rolle G, welche während der Operation des Spinnens mit Hülfe
                              									des Riemens I die Rollenachse H in Bewegung setzt. Die Einrichtung der Achse H läßt sich am besten aus dem Längendurchschnitt Fig. 35 und aus den
                              									Querschnitten Fig.
                                 										36, 37, 38 und 39 entnehmen. Fig. 36 ist ein
                              									Durchschnitt nach der Linie A B
                              									Fig. 35; Fig. 37 nach
                              									der Linie C D; Fig. 38 nach der Linie
                              										E F; Fig. 39 nach der Linie
                              										G H. a ist die
                              									Treibrolle; b, b sind die Twistrollen, welche die zum
                              									Treiben der Spindeln dienlichen Trommeln in Bewegung setzen. In dem Innern der
                              									festen Rolle a befindet sich ein Sperrrad c, welches lose an der Achse H sitzt, jedoch durch die Sperrkegel d, d, d
                              									mit der Rolle a verbunden ist, und während des Spinnens
                              									mit ihr rotirt. Dieses Sperrrad ist innen mit einem Zahnkranz e, e versehen, in den das kleine Getriebe f
                              									greift. Letzteres befindet sich an einem Bolzen, welcher durch die gleichfalls lose
                              									an der Welle H sitzende Platte g geht. An dem nämlichen Bolzen, jedoch auf der andern Seite der Scheibe
                              										g, ist ein kleines Sperrrad h befestigt, und ein an das Zahnrad k
                              									befestigter Sperrkegel i wird durch eine Spiralfeder I (Fig. 37) außer
                              									unmittelbarer Berührung mit dem Sperrrädchen h gehalten.
                              									Das Zahnrad k sitzt lose an der Welle H und rotirt in dem Innern der gewöhnlichen
                              									Frictionsrolle m, um welche die Bänder zur Ertheilung
                              									der für das Aufwinden erforderlichen Friction laufen. Die Rolle m dreht sich lose auf der Röhre n, die gleichfalls lose an der Achse H sitzt.
                              									An die Röhre n ist die Scheibe o befestigt, welche das Getriebe p enthält. An
                              									dem andern Ende der Röhre n ist ein Sperrrad q befestigt, welches durch Sperrkegel r, r, r mit dem Getriebe s
                              									verbunden ist; letzteres steht mit einem Rade in Eingriff, welches an der Seite des
                              									gewöhnlichen hin- und her oscillirenden Rades (mangle-wheel) befestigt ist. t ist die
                              									Rolle zum Rückwärtsdrehen der Spindeln (the
                                 										backing-off pulley), welche lose an der Welle H steckt, jedoch während des Rückwärtsdrehens durch das Frictionsband u, u mit derselben verbunden wird, indem man das
                              									letztere gegen die an der Büchse der Garnrolle b
                              									festsitzende Rolle v drückt. Es erhellt somit, daß
                              									während der Wagen ausgezogen wird und die Operation des Spinnens vor sich geht, die
                              									in Rotation gesetzte Garnrollenachse H die Garnrollen
                              										b, b und die Frictionsrolle v mit sich nimmt. Der Treibriemen wird sodann auf die lose Rolle geschoben
                              									und die Welle H durch nachher zu beschreibende Mittel
                              									rückgängig gemacht. Sobald aber das Aufwinden des Garns beginnt, kommt das Zahnrad
                              										k im Innern der Frictionsrolle m in Rotation, und da der Sperrhaken i in das Sperrrad k
                              									einfällt, so wird dadurch die Rotation des Getriebes f
                              									verhütet; die Scheibe g und das  Rad c kommen in Umdrehung, und vermittelst der Sperrhaken d, d, d wird sofort der ganze Apparat mit der Achse H in Eingriff gebracht. Der Apparat, um die an der
                              									Garnrollenachse befindliche feste Rolle a zu bremsen und
                              									diese Achse rückgängig zu machen, ist Fig. 33 und 34
                              									dargestellt. An dem einen Ende des belasteten Hebels w
                              									ist die Bremse x befestigt und an dem andern Ende
                              									desselben befindet sich ein Stift y, welcher auf einem
                              									Haken z ruht. Wenn der Wagen seinen Auszug beinahe
                              									vollendet hat, so zieht eine Hervorragung des Wagens den Haken z zurück. Diese Bewegung gestattet dem Hebel w zu fallen, die Bremse mit der Rolle a in Berührung zu bringen und auf diese Weise die
                              									Rotation der Achse H zu hemmen. Ein anderer Theil des
                              									Wagens kommt gegen den Hebel I und drückt ihn nieder,
                              									wodurch der belastete Hebel w wieder in seine
                              									ursprüngliche Lage gehoben und die Bremsvorrichtung zurückgezogen wird. Ein anderer
                              									Theil des Wagens schlägt nun gegen den Finger 2, wodurch der Haken 3 von dem Stift 4
                              									abgehoben und der belastete Hebel 5 veranlaßt wird zu fallen und mit Hülfe der
                              									Stange 6 die Kuppelung 7,8 in Eingriff zu bringen. Die eine Hälfte 7 der Kuppelung
                              									sitzt an der Büchse des Zahnrades 9 fest, welches durch das an der Querwelle F befindliche Getriebe 10 umgetrieben wird. Die andere
                              									Hälfte 8 der Kuppelung sitzt an der Rolle 11, an welche das eine Ende der Kette 12
                              									befestigt ist. Das andere Ende der Kette 12 ist an den Hebel 13 und dieser ist an
                              									das Frictionsband u befestigt. Sobald nun die Theile 7
                              									und 8 der Kuppelung in Eingriff gebracht sind, drücken sie das Frictionsband u gegen die Rolle v, ziehen
                              									dadurch die Garnrollenachse um eine Rotation zurück und lösen die Garnspiralen von
                              									den Spitzen der Spindeln ab. Ein anderer Theil des Wagens stößt alsdann gegen den
                              									Hebel 14 und hebt den belasteten Hebel 5 in seine ursprüngliche Lage zurück. Dadurch
                              									kommen die Theile 7, 8 der Kuppelung außer Eingriff, worauf der Wagen zurückgeht und
                              									das Garn aufwickelt.
                           Die verbesserte Methode, die Streckwalzen zu belasten, ist Fig. 40 dargestellt; a, a, a sind die oberen, b, b,
                                 										b die unteren Walzen. Das erste Paar der Streckwalzen ist auf die übliche
                              									Weise beschwert, das zweite und dritte Paar aber wird vermittelst der auf beiden
                              									liegenden Walze c belastet. Durch diese Methode wird das
                              									Anknüpfen erleichtert und Zeit und Arbeit gespart.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
