| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 110, Jahrgang 1848, Nr. , S. 434 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 28. August bis 26. October 1848 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem William
                                    											Young und Henry Young in Barnstaple, Devonshire: auf
                                 										Verbesserungen im Ausschmelzen und Raffiniren der Bleierze. Dd. 28. August
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem Charles Rowley in
                                 										Birmingham: auf Verbesserungen in der Knopffabrication. Dd. 28. August 1848.
                              
                           
                              Der Elizabeth Chrees
                                 										in Homerton Castle, Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 										Siegellack, Dd. 29. August 1848.
                              
                           
                              Dem Peter Wright in
                                 										Dudley, Worcester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Schraubstöcken und
                                 										an der dazu erforderlichen Maschinerie. Dd. 31. Aug. 1848.
                              
                           
                              Dem George Nasmyth,
                                 										Civilingenieur in Eury-street, Pimlico, Grafschaft Middlesex: auf eine
                                 										verbesserte Construction feuerfester Fußböden und Dächer. Dd. 4. Septbr. 1848.
                              
                           
                              Dem William Wheldon,
                                 										Ingenieur in London: auf Verbesserungen an Saug- und Druckpumpen. Dd. 4. Sept.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem John Lewis
                                    											Ricardo im Lowndes-square, Middlesex: auf Verbesserungen
                                 										an elektrischen Telegraphen. Dd. 4. Sept. 1848.
                              
                           
                              Dem William Hollands,
                                 										Zahnarzt in der Pfarrei St. James, und Nicholas Green in der Pfarrei Chelsea, Grafschaft Middlesex: auf eine neue Fabrication künstlichen Brennmaterials in
                                 										Blöcken oder Broden. Dd. 4. Sept. 1848.
                              
                           
                              Dem William Losh in
                                 										Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 4. Sept.
                                    											1848.
                              
                           
                              
                              Dem Henry Smith in
                                 										den Vulcan-works, West Bromwich: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 										von Eisenbahnrädern. Dd. 5. Sept. 1848.
                              
                           
                              Dem William
                                    										Dickinson, Mechaniker in Blackburn, Grafschaft Lancaster: auf
                                 										Verbesserungen an Webestühlen, Dd. 11. Sept. 1848.
                              
                           
                              Dem Robert Winfield
                                 										und John Ward in
                                 										Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Röhren und gewissen
                                 										Artikeln, welche theilweise aus Röhren gemacht sind. Dd. 14. Sept. 1848.
                              
                           
                              Dem William Sager,
                                 										Wollhändler in Rochdale, Lancashire: auf verbesserte Methoden und Apparate zum
                                 										Transport von Gütern, Reisenden und Briefen zu Land oder Wasser; zum Theil
                                 										bestehen sie in einer neuen oder verbesserten Methode Dampf zu erzeugen. Dd. 15. Sept.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem Joseph Lillie,
                                 										Ingenieur in Manchester: auf einen Apparat zum Reinigen und Abkühlen von
                                 										Flüssigkeiten, ferner zum Reinigen, Verdichten und Abkühlen von Gasen. Dd. 21. Sept.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem John Frearson,
                                 										Mechaniker in Birmingham: auf Verbesserungen im Biegen oder Gestalten von Eisen,
                                 										Stahl und anderen Metallen. Dd. 21. Septbr. 1848.
                              
                           
                              Dem Henry Wilson in
                                 										Sheffield: auf Verbesserungen in der Fabrication von Meißeln und Hohleisen. Dd. 21. Sept.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem William Roof,
                                 										Chemiker in Stanhope-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
                                 										der Construction von Respiratoren (Maschinen zur Herstellung des gehemmten
                                 										Athemholens). Dd. 21. Sept. 1848.
                              
                           
                              Dem Robert Newall in
                                 										Gateshead, Grafschaft Durham: auf Verbesserungen an Schlössern und Federn und an
                                 										den Methoden das Takelwerk der Schiffe zu befestigen oder anzudrehen. Dd. 28. Sept.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem Andrew Halliday,
                                 										Chemiker in Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Holzsäure. Dd. 28. Sept
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem Fennell Allman,
                                 										Ingenieur in Charles-street, Westminster: auf einen verbesserten Apparat
                                 										um Licht mittelst Elektricität zu erzeugen. Dd.
                                 											28. September 1848.
                              
                           
                              Dem William Nicholson
                                 										in Acton-street, Gray's inn-road, Middlesex: auf eine verbesserte
                                 										Maschinerie zum Comprimiren von Holz und anderen Materialien. Dd. 28. Sept.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem Joseph Gillott
                                 										und John Morrison in
                                 										Birmingham: auf Verbesserungen im Verzieren cylindrischer und anderer
                                 										Oberflächen von Holz und andern Materialien. Dd.
                                 											28. Sept. 1848.
                              
                           
                              Dem Thomas Metcalfe
                                 										in Camden-town, Middlesex: auf Verbesserungen in der Construction von
                                 										Stühlen, Ruhebetten und andern Möbeln zum Sitzen und Anlehnen. Dd. 5. Octbr.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem Edward Massey in
                                 										Liverpool: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Messen der Geschwindigkeit
                                 										von Schiffen und Strömen und zur Ermittelung der Tiefe des Wassers. Dd. 5. Oct.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem Joseph Bailey,
                                 										Spinner in Bradford, Grafschaft York: auf Verbesserungen im Vorbereiten, Kämmen
                                 										und Strecken von Wolle, Alpaca, Mohair etc. Dd.
                                 											5. Octbr. 1848.
                              
                           
                              Dem Elias Handcock in
                                 										Regent-street, London: auf Verbesserungen an dem Mechanismus zum
                                 										Forttreiben der Schiffe im Wasser; dieselben sind auch bei den Locomotiven der
                                 										Eisenbahnen anwendbar. Dd. 12. Oct. 1848.
                              
                           
                              Dem John Ashby,
                                 										Müller in Carshalton, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an der Maschinerie
                                 										zum Reinigen des Korns und Putzen des Mehls. Dd.
                                 											12. Oct. 1848.
                              
                           
                              Dem Daniel Watney und
                                 											John Wentworth
                                 										in Wandsworth, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an den Bohrmaschinen für
                                 										Metalle. Dd. 12.
                                    											October 1848.
                              
                           
                              Dem John Wright,
                                 										Ingenieur in Camberwell, Surrey: auf Verbesserungen im Erzeugen von Dampf und im
                                 										Abdampfen von Flüssigkeiten. Dd. 12. October 1848.
                              
                           
                              Dem Charles de
                                    										Bergue, Ingenieur in Arthur-street, West, City von London: auf
                                 										Verbesserungen an Brücken und Bindebalken. Dd. 12. Oct. 1848.
                              
                           
                              
                              Dem Arthur Dunn,
                                 										Chemiker in Dalston: auf Verbesserungen an den Vorrichtungen um die Temperatur
                                 										und den Druck von Flüssigkeiten zu ermitteln und anzuzeigen. Dd. 12. Oct.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem John Morries
                                    											Stirling in Black Grange: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 										von Eisen und Metalllegirungen. Dd. 12. Oct. 1848.
                              
                           
                              Dem Samuel Lister in
                                 										Manningham, Grafschaft York: auf Verbesserungen im Vorbereiten, Hecheln und
                                 										Kämmen der Wolle und anderer Faserstoffe Dd. 19. Octbr. 1848
                              
                           
                              Dem Frank Hills,
                                 										Chemiker in Deptford, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen im Behandeln gewisser
                                 										Salze und Gase oder Dämpfe. Dd. 19. Oct. 1848.
                              
                           
                              Dem Robert Smith in
                                 										Manchester: auf Verbesserungen in der Anwendung und Zubereitung des
                                 										Steinkohlentheers. Dd. 19. Octbr. 1848.
                              
                           
                              Dem Robert Sievier in
                                 										Upper Holloway, Middlesex: auf Verbesserungen im Zetteln und Weben glatter und
                                 										gemusterter Zeuge. Dd. 19. Oct. 1848.
                              
                           
                              Dem Joseph Asaert,
                                 										Mechaniker in Lille, Frankreich: auf verbesserte Methoden Triebkraft zu
                                 										gewinnen. Dd. 19.
                                    											Oct. 1848.
                              
                           
                              Dem William Brown,
                                 										Weber in Cambridge Heath, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication elastischer Strümpfe und anderer Fabricate. Dd. 28. Oct. 1848.
                              
                           
                              Dem Soren Hjorth in
                                 										Jewry-street, City von London: auf Verbesserungen in der Anwendung des
                                 										Elektromagnetismus als Triebkraft für Schiffe, Eisenbahnen etc. Dd. 26. Oct.
                                    											1848.
                              
                           
                              Dem James Clark,
                                 										Fabrikant in Glastonbury, Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Stiefeln und Schuhen. Dd. 26. Oct. 1848.
                              
                           
                              Dem William Longmaid
                                 										in Beaumont-square, Middlesex: auf Verbesserungen in der Behandlung der
                                 										Eisenoxyde, um Producte daraus zu erhalten, Dd.
                                 											26. Oct. 1848.
                              
                           
                              Den Civilingenieuren William
                                    											Church und Thomas Lewis auf eine verbesserte Maschinerie zur Fabrication
                                 										von Spielkarten und andern Artikeln, welche ganz oder zum Theil aus Papier oder
                                 										Pappe bestehen. Dd. 26. Oct. 1848.
                              
                           
                              Dem Peter Fairbairn,
                                 										Mechaniker in Leeds: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Hecheln,
                                 										Kardätschen, Strecken, Grob- und Feinspinnen von Flachs, Hanf, Werg,
                                 										Seide etc. Dd. 26.
                                    											Oct. 1848.
                              
                           
                              Den Ingenieuren James
                                    											Burrows in Haigh bei Wigan in Lancashire, und George Holcroft in
                                 										Manchester: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen, sowie an deren Kesseln und
                                 										Oefen. Dd. 26.
                                    											Oct. 1848.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of patent-Inventions, Octbr. und November 1848.)
                              
                           
                        
                           Ueber verbesserte Einrichtung der Abdampfkessel.
                           Im polytechn. Journal Bd. CIX S. 235 wurde aus Erdman's Journal
                              									für praktische Chemie ein Bericht über die in der chemischen Fabrik des Hrn. L. Unger in Eilenburg stattgefundene Explosion bei der
                              									Bereitung von holzessigsaurem Natron mitgetheilt. Hr. Prof. Erdmann erklärte diese Explosion aus dem Umstand, daß die am Boden des
                              									Kessels gefundene Masse da, wo sie am Kessel angelegen hat, verkohlt war, welche
                              									Erscheinung darauf hindeute, daß der Boden des Kessels zum Glühen gekommen und
                              									dadurch eine Reduction von Schwefelnatrium durch beigemengte Kohle eingetreten
                              									ist.
                           Hiezu bemerkt Hr. Prof. Plattner in Freiberg im Journal
                              									für praktische Chemie, 1848 Nr. 22: „Da ich schon früher Gelegenheit
                                 										gehabt habe, mich zu überzeugen, daß zur Verhinderung wasserfreier salziger
                                 										Ablagerungen an den Boden solcher  Kessel, die stark erhitzt werden müssen, wobei ein
                                 										Glühen des Kesselbodens leicht eintritt, es sehr zweckmäßig ist, wenn der Kessel
                                 										in einen zweiten Kessel so eingesetzt wird, daß an allen Punkten ein Abstand von
                                 										1–1½ Zoll bleibt, und der dadurch entstehende leere, aber oben an
                                 										den Rändern bis auf eine kleine Oeffnung geschlossene Raum mit einer Flüssigkeit
                                 										angefüllt wird, die bei höherer Temperatur kocht als diejenige, welche sich im
                                 										Kessel befindet — also ganz ähnlich wie ein Wasser- oder Oelbad
                                 										— so sollte ich meinen, daß eine solche Einrichtung sich auch bei der
                                 										Bereitung von holzessigsaurem Natron würde anwenden lassen. Für eiserne Kessel
                                 										würde vielleicht irgend eine schwer kochende, concentrirte wässerige
                                 										Salzauflösung anzuwenden seyn, welche vom Eisen nicht zersetzt wird; das aus
                                 										derselben nach und nach verdampfende Wasser wäre aber öfters durch reines Wasser
                                 										zu ersetzen.“
                           
                        
                           Ueber die Explodirbarkeit des Leuchtgases.
                           Hierüber wurden bei Gelegenheit des Planes, einen Gasometer innerhalb der Stadt
                              									Leipzig aufzustellen, dem sich Befürchtungen großer damit verbundener Gefahr
                              									entgegenstellten, durch die Professoren O. L. Erdmann und
                              									W. Weber Versuche angestellt, aus denen sich ergab daß
                              									ein Gemeng von
                           
                              
                                 3 Raumtheilen Leuchtgas und 1 Raumtheil atmosphärischer Luft,
                                 
                              
                                 2 Raumtheilen Leuchtgas und 1 Raumtheil atmosphärischer Luft,
                                 
                              
                                 1 Raumtheilen Leuchtgas und 1 Raumtheil atmosphärischer Luft,
                                 
                              
                                 1 Raumtheilen Leuchtgas und 2 Raumtheil atmosphärischer Luft,
                                 
                              
                           in Glascylindern hergestellt und angezündet, langsam abbrennt;
                              									selbst ein Gemeng von einem Raumtheil Leuchtgas und drei Raumtheilen atmosphärischer
                              									Luft zeigte in einer weithalsigen Flasche entzündet nur ein langsames Abbrennen mit
                              									schwacher Flamme in dem Maße als von außen Luft zutrat; erst bei einem Verhältnisse
                              									von einem Volumen Leuchtgas zu vier Volumen atmosphärischer Luft trat ein
                              									plötzliches Abbrennen des Gemenges, eine schwache Explosion ohne Knall oder andere
                              									mechanische Wirkung ein. Gemenge von einem Volumen Leuchtgas mit 5, 6, 7,
                              									8–10 Volumen atmosphärischer Luft brannten plötzlich ab, am lebhaftesten das
                              									Gemenge von einem Volumen Leuchtgas mit sechs Volumen atmosphärischer Luft, weit
                              									schwächer als das von einem Volumen Gas mit 10 Volumen atmosphärischer Luft.
                           Es tritt also hiernach nur dann die Gefahr einer Explosion ein, wenn das Gas mit mehr
                              									als dem dreifachen Volumen atmosphärischer Luft gemengt ist, doch ist eine Explosion
                              									des Leuchtgases in Bezug auf mechanische Wirkung gar nicht mit der Explosion des
                              									eigentlichen Knallgases (aus zwei Volumen Wasserstoffgas und einem Volumen
                              									Sauerstoffgas bestehend) zu vergleichen, noch weniger mit der des Pulvers. Das
                              									praktische Interesse bei dieser Explosionsfrage ist übrigens sehr gering, da bei
                              									einem Gasometer die größte Sorgfalt darauf verwendet wird, in demselben eben nur Gas
                              									aufzufangen. (Fälle wo sich an einem Gasometer Explosionen zeigten, betrafen
                              									größtentheils eine sich im Gasometerhaufe gebildet habende explodirbare Gasmengung,
                              									die übrigens durch Fürsorge für lebhaften Abzug aus diesem Raume verhütet werden
                              									kann.) In der Anlage eines Gasometers erblicken die Genannten keine größere Gefahr,
                              									als in der Anhäufung eines brennbaren Materials überhaupt, und geben noch an, daß
                              									durch Verbrennung des ganzen Inhalts eines 30,000 Kubikfuß haltenden Gasometers nur
                              									eine geringere Wärme erzeugt wird als durch Verbrennung von 12 Cntr. Oel.
                              									(Polytechnisches Centralblatt.)
                           
                        
                           
                           Aetzkalk im Kleinen zu bereiten.
                           Taucht man ein Stück Marmor oder Kreide (kohlensauren Kalk) in fettes Oel oder in
                              									Zuckerlösung, so läßt sich dasselbe weit leichter und in geringerer Hitze seiner
                              									Kohlensäure berauben, d. h. in Aetzkalk verwandeln. Dieß beruht darauf, daß der
                              									Kohlenstoffgehalt des Zuckers oder Oeles die Kohlensäure der Kreide oder des Marmors
                              									in Kohlenoxydgas verwandelt, welches zum Kalk keine Verwandtschaft hat und eben
                              									deßhalb leichter entweicht. (Böttger's polytechn.
                              									Notizblatt, 1848 Nr. 18.)
                           
                        
                           Verkupferung von Stahlwaaren und Eisen ohne Mitanwendung des
                              									elektrischen Stroms.
                           Behufs der Vergoldung von kleinen Stahlwaaren ist es häufig wünschenswerth),
                              									dieselben vorher ganz oder theilweise zu verkupfern. Von den vielen Vorschriften
                              									hierzu gibt folgende immer einen dünnen, festhaftenden Kupferüberzug, der dem
                              									heftigsten Putzen mit Kreide vollkommen widersteht. Man versetzt eine concentrirte
                              									Kupfervitriollösung mit etwas weniger als der Hälfte ihres Volums englischer
                              									Schwefelsäure, wodurch sich ein Theil des gelösten Kupfervitriols in ganz feinen
                              									Krystallen oder als Krystallmehl niederschlägt; in diese Flüssigkeit taucht man die
                              									Gegenstände ein, zieht sie sofort wieder heraus, spült sie einigemal mit heißem
                              									Wasser ab und trocknet sie durch Abreiben mit geschlämmter Kreide. (Mittheilungen
                              									für den Gewerbverein des Herzogthums Braunschweig. 1848. S. 40.)
                           
                        
                           Wohlfeile Methode der Stearinbereitung; von de Milly.
                           Man läßt den mit Dampf geschmolzenen Talg zuerst eine halbe Stunde in fünfgrädiger
                              									Schwefelsäure sieden und schüttet dann 15 Proc. Terpenthinöl (oder ähnliche Oele)
                              									hinzu. Nach einigem Abkühlen wird die Mischung in blecherne Kästchen gegossen, nach
                              									dem völligen Erkalten herausgenommen und in Preßtüchern bei einer Temperatur von
                              									10–12° C. langsam und vorsichtig ausgepreßt, wobei eine Pressung
                              									ungefähr vier Stunden dauern soll.
                           Das abgepreßte, 25–30 Proc. betragende Oel kann zur Beleuchtung, zu
                              									Maschinenschmiere, sowie zu anderen industriellen Zwecken verwendet werden. Bei der
                              									Benutzung desselben zum Seifensieden scheidet man das zugesetzte Terpenthinöl
                              									dadurch ab, daß man im noch kalten Zustande zehngrädige Lauge zugießt, wodurch sich
                              									binnen einer Stunde das zugesetzte Oel als eine Schicht auf der Oberfläche
                              									abscheidet; man schöpft dasselbe ab und kann es von neuem zum Ausscheiden des Elains
                              									aus Talg verwenden.
                           Das nach der Pressung zurückbleibende Stearin wird mit 12–15 Proc. Kalk
                              									verseift und dann auf bekannte Weise mittelst Salzsäure zersetzt. Die
                              									Stearinsäuremasse wird nach dem Auswaschen in Kuchen gegossen und in die warme
                              									Presse gebracht.
                           Abgesehen davon, daß man bei diesem Verfahren eine größere Ausbeute an Stearin
                              									erhält, gewinnen auch die Kerzen an Reinheit, Weiße und Brenndauer, so wie man auch
                              									noch 30 Proc. an Schwefelsäure, Kalk, Brennmaterial und Arbeitslohn gegen die
                              									frühere Fabricationsmethode erspart. Zu einer wohlfeileren Sorte Kerzen nimmt man
                              									ein Theil Stearinsäure und 2 Theile der aus der kalten Presse erhaltenen
                              									Stearinmasse. (Encyklopädische Zeitschrift des Gewerbewesens. 1848. S. 190.)
                           
                        
                           
                           Bereitung der chinesischen Tusche.
                           Die Chinesen bedienen sich zur Bereitung ihrer Tusche (in der Mandarinensprache: Chinn-Me; in der Canton-Sprache: Kinn-Mak) des Rußschwarzes (Kienrußes), des Leims
                              									und gewisser ätherischen Oele und wohlriechender Substanzen. Der Hauptbestandtheil
                              									ist das Rußschwarz, von dessen Güte die der Tusche abhängt. Um dasselbe in Menge zu
                              									erhalten, werden Nadeln und kleine Zweigchen der Tanne verbrannt, wo sich dann der
                              									Flatterruß an beweglichen Brettchen anlegt, die an dem Gewölbe des Daches befestigt
                              									und oberhalb der Oefen angebracht sind. Diese Oefen haben in der Regel mehrere
                              									Kamine um den Ruß besser zu zertheilen. Wenn die Brettchen genug davon aufgenommen
                              									haben, wird dem Feuer Einhalt gethan.
                           Das Rußschwarz erster Qualität wird durch langsame und unvollkommene Verbrennung
                              									gewisser Oele erhalten. Das Gefäß ist eiförmig, ein brennender Docht taucht in das
                              									Oel und die in unzureichender Menge zuströmende Luft verhindert die Verbrennung der
                              									durch die Zersetzung des Oels erzeugten Kohle, welche sich an der Wölbung des Topfes
                              									anlegt. Aus diesem sehr zarten Rußschwarz, scheint die sogenannte Nankin-Tusche bereitet zu werden.
                           Du Halde theilt mehrere Recepte zur Bereitung der Tusche
                              									mit Zu Canton wo die Fabrication bedeutend ist, wird wie folgt verfahren.
                           Auf eine gewisse Menge Rußschwarz in einem irdenen Krug mit weiter Mündung gießt man
                              									eine kochende Auflösung von Leim in Wasser, rührt mit einer langen hölzernen Spatel
                              									um, bis alles gut gemischt ist, läßt dann erkalten und beginnt, wenn man die Masse
                              									für hinreichend fest erachtet, mit dem Formen. Die Formen sind in eine Platte von
                              									hartem Holz eingeschnitten und in der Regel parallelepipedisch. Man bringt etwas
                              									Masse in dieselbe, drückt sie fest hinein und erhält auf diese Weise Stangen mit dem
                              									Abdruck der in die Wände der Form gravirten Zeichnungen. Diese Stangen werden an der
                              									Luft bald fest. Dann erhält sie der Verzierer, welcher die Zeichnungen, in Drachen,
                              									Löwen, Pferden, Menschen, Blumen etc. bestehend, mit Gold, auch blau oder grün
                              									bemalt.
                           Zu der aus Oelruß bereiteten Tusche erster Qualität muß der Leim vorher gereinigt
                              									werden, um ihn von seinem übeln Geruch zu befreien. Es wird ihm dann Moschus oder
                              									sonst ein Aroma zugesetzt.
                           Man erkennt die feinste Sorte von Tusche an dem Glanz ihres Bruches und der Feinheit
                              									des Korns; sie hat einen angenehmen Geruch; befeuchtet und auf dem Nagel
                              									aufgerieben, soll sie sich leicht verbreiten. Die geringern Tuschsorten haben einen
                              									matten, körnigen Bruch; die Verzierungen derselben sind bei weitem nicht so
                              									sorgfältig gemacht und das Gold und Silber daran, von sehr geringem Gehalt, daher
                              									sie an der Luft bald schwarz werden.
                           Die chinesische Tusche wird in Cattys zu 12 Taels oder 452 Gramme verkauft. Die
                              									gewöhnlichsten Abtheilungen sind 5, 10, 20, 40, 60 und 80 Stangen im Catty. Die Form
                              									ist meistens ein rechtwinkliges Prisma, doch gibt es auch cylindrische und
                              									elliptische Formen, octaedrische Prismen etc. (Aus dem Moniteur industriel, 1848, Nr. 1276.)
                           
                        
                           Ueber die Tiefe des Oceans etc., Temperatur, Durchsichtigkeit
                              									und Salzgehalt seines Wassers.
                           Einer Abhandlung des Capitäns Wilkins in Nordamerika
                              									hierüber (Endinb. New Philos. Journ. April bis Juli
                              									1848) entnehmen wir folgende Notizen. Die Messung der Meerestiefe unterliegt noch
                              									sehr vielen Schwierigkeiten, obwohl schon verschiedene Verfahrungsweisen dazu
                              									angegeben wurden. Im Mittelmeer erreichte man zwischen 12 und 18,000 Fuß Tiefe den
                              									Boden. Capitän Roß erreichte 15° südl. Breite und
                              									23° westl. Länge eine Tiefe von 4600 Faden oder 27,000 Fuß, ohne auf den
                              									Boden zu gelangen. — Eine freilich nur auf einzelne Versuche sich gründende
                              									Beobachtung läßt schließen, daß große Vertiefungen oder Thäler unter der See beinahe
                              									in rechten Winkeln zu den großen Bergketten Amerika's laufen. — Die  mittlere Temperatur des
                              									Meers ist nahezu 39,5° F. (3⅓° R.) (nach andern 36 und
                              									37° F.) und findet sich so zwischen den Parallelkreisen von 54 und 60°
                              									südl. Breite, und zwar nicht nur auf der Oberfläche, sondern so tief als man noch
                              									gekommen ist. In den höhern Breiten über 60° nimmt der Ocean abwärts an Temp.
                              									zu bis zur Mitte, während gegen den Aequator zu die Temperatur von der Oberfläche
                              									abwärts abnimmt; und ist diese Abnahme über den Wendekreis hinaus für jeden
                              									Breitegrad 23 etwa Faden. Innerhalb der Wendekreise beträgt die Abnahme bis aus 400
                              									Faden Tiefe für je 13 Faden 1° F.; nachher erfordert sie 200–300 Faden
                              									weitere Tiefe zu einem solchen Wechsel. Das Wasser des mittländischen Meeres nimmt
                              									nach Admiral d'Urville in anderm Verhältniß in der
                              									Teperatur ab; letztere beträgt hier nach ihm in einer Tiefe unter 200 Faden im
                              									Mittel 55° F. — Sinnreiche und genaue Versuche über die Tiefe, bis auf
                              									welche das Sonnenlicht in das Meerwasser eindringt (in welcher ein hinabgelassener
                              									heller Gegenstand noch sichtbar blieb) ergaben als Maximum 30 Faden oder 180 Fuß.
                              									— Die unterseeischen Strömungen, deren Lauf man kennt und durch ihre niedere
                              									Temperatur erkennt, sind meistens 500 bis 600 Fuß unter der Oberfläche.
                           Der Salzgehalt und das spec. Gewicht des Seewassers von verschiedenen Breiten und
                              									Tiefen wurde von Dr. Jackson
                              									zu Boston untersucht.
                           
                              
                                 Wasser aus der Tiefe von 100 Faden
                                 450 Faden
                                 
                              
                                 geschöpft in südl. Breite 63°18″
                                 17°54′
                                 
                              
                                 geschöpft in westl. Länge 55°
                                 112°53′
                                 
                              
                                 von spec. Gewicht 1,026
                                  1,0275
                                 
                              
                                 von der Temperatur 60° F. (12½° R.)
                                 44,5°F.(5⅓°R.)
                                 
                              
                           enthielt in einem Volum von 1000 Gran destillirten Wassers
                           
                              
                                 
                                 Grane.
                                 Grane.
                                 Grane.
                                 Grane.
                                 
                              
                                 Salzsubstanz
                                 —
                                 = 36,00
                                 —
                                 = 37,9
                                 
                              
                                 Chlor
                                 20,73
                                 
                                 20,40
                                 
                                 
                              
                                 Schwefelsäure
                                 1,29
                                 
                                 2,43
                                 
                                 
                              
                                 Kohlensäure
                                 1,29
                                 
                                 0,68
                                 
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                 0,06
                                 
                                 0,09
                                 
                                 
                              
                                 Natron und Natrium
                                 10,12
                                 
                                 10,76
                                 
                                 
                              
                                 Talkerde
                                 1,64
                                 
                                 2,48
                                 
                                 
                              
                                 Kalk
                                 0,83
                                 
                                 1,06
                                 
                                 
                              
                                 Eisenoxyd
                                 Spur
                                 
                                 Spur
                                 
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 = 36,00
                                 ––––––––
                                 = 37,90.
                                 
                              
                           
                        
                           Neuer Haferkasten.
                           Ein in Frankreich von Hrn. Violette empfohlener ist von
                              									Holz, auf vier Füßen stehend, von beliebiger Größe, mit einem beweglichen Deckel
                              									versehen, und endigt unten in einer dreiseitigen Pyramide oder einem Trichter. Am
                              									Fuße der untern, verticalen Vorderseite befindet sich eine viereckige Oeffnung von
                              									zwei Zoll Seitenlänge, die mittelst eines vertical laufenden Schiebers von Zinkblech
                              									nach Belieben geöffnet und geschlossen werden kann; aus dieser Oeffnung fällt der
                              									Hafer in ein vorgesetztes Gefäß. — Es können auf diese Weise weder Staub,
                              									noch Mäuse etc. in den Kasten kommen und den Hafer verunreinigen und zernagen, daher
                              									er niemals eine besondere Reinigung erfordert; der alte Hafer wird immer zuerst
                              									verbraucht und der neue oben aufgeschüttet. Die Anschaffungskosten dieses Kastens
                              									sind unbedeutend. (Moniteur industriel, 1848 Nr.
                              									1282.)
                           
                        
                           
                           Winterkartoffeln und Aufbewahrung der Kartoffeln.
                           In der Grafschaft Dorset in England, berichtet Lord Portman, gingen die spät, im April und Mai, gelegten Kartoffeln ganz zu
                              									Grunde; die seinem Rath zufolge im Januar und Februar gelegten hatten nur geringen
                              									Schaden genommen. Als sich die Krankheit bei den Kartoffeln zeigte, waren sie schon
                              									groß genug um ausgezogen werden zu können, und die Ernte eine so reichliche, daß sie
                              									den Verlust an Spätkartoffeln einigermaßen ersetzte. — Die zur Aufbewahrung
                              									der Kartoffeln anempfohlenen Mittel versuchte er sämmtlich, fand sie aber alle
                              									unverlässig und unzureichend, ausgenommen folgendes: „ich bestreue sie mit
                                 										an freier Luft zerfallenem Kalk und vergrabe sie in nicht zu dicken Schickten in
                                 										tiefen, in vollkommen trockenem Boden ausgehöhlten Silos. Von einem Felde
                                 										erkrankter Kartoffeln waren 9/10 ganz verfault, und 1/10, welches beinahe ganz
                                 										gesund war, wurde auf obige Weise gerettet.“ (Moniteur industriel 1848, Nr. 1277.)
                           
                        
                           Ueber die, unter dem Namen Muscardine bekannte Krankheit der
                              									Seidenwürmer und ein wirksames Mittel die Seidenzuchtanstalten davor zu bewahren;
                              									von Guérin-Méneville.
                           Eine Menge Substanzen wurden zu obengenanntem Zweck empirisch angepriesen; aber kein
                              									einziger positiver Versuch konnte als sichere Grundlage für meine Untersuchungen
                              									dienen. Ich mußte insbesondere leicht ausführbare Verfahrungsweisen ermitteln, die
                              									weder große Kosten noch Gefahren für die Seidenzüchter mit sich bringen, deren
                              									größter Theil im südlichen Frankreich seinen kleinen Wohnraum auch als Arbeitsstätte
                              									benützt. Diese Verhältnisse immer im Auge habend, benützte ich doch auch die
                              									Gelegenheit in drei Werkstätten im Großen zu verfahren.
                           Einige von mir im vorigen Jahre angestellte Versuche ergaben, daß die ätherischen
                              									Oele, namentlich das Terpenthinöl, auf die Keimkörner bedeutend einwirken. Da ich
                              									jedoch befürchtete daß dieses Oel, indem es die Muscardine-Keimkörner
                              									zerstört, zu gleicher Zeit wegen seines Geruchs auch die Würmer umbringen könnte, so
                              									hielt ich es für besser es als Räucherung (Fumigation) anzuwenden, wo der Geruch
                              									nicht so lang anhält, und zu hoffen war, diese mikroskopischen Samenkörner auch in
                              									den kleinsten Krümmungen zu erreichen, zu welchen man bei Waschungen nicht gelangen
                              									kann.
                           Ich ließ sonach in einem großen gesunden Locale, sowie in kleinen, engen Stuben,
                              									welche im vorigen Jahr inficirt worden waren, Terpenthinöl verdunsten und darin die
                              									Zucht wie gewöhnlich vor sich gehen und hatte eine vortreffliche Ernte, indem 25
                              									Gramme Eier 53½ Kilogr (1 Unze also 107 Pfd.) Cocons gaben, während die nicht
                              									so behandelten Locale und beinahe alle Züchtereien der Umgegend von der Muscardine
                              									verheert wurden und gewöhnlich nur 20–25 Kil. Cocons von 25 Gr. Eier
                              									(40–50 Pfd. per Unze) erhielten. Dieser unter veränderten Umständen zu
                              									wiederholende Versuch ist einmal sehr gelungen und verspricht uns ein sehr wirksames
                              									Mittel die Seidenzuchtlocale zu desinficiren.
                           Zu gleicher Zeit stellte ich in großen Kisten Versuche mit Terpenthinöl, in
                              									Waschungen und in Dampfform, ferner mit Chlor, schwefliger Säure und vielen andern
                              									Substanzen an, welche wegen ihrer Wohlfeilheit allgemein angewandt werden könnten
                              									und diese im Großen noch zu wiederholenden Versuche wurden vom besten Erfolge
                              									gekrönt. (Aus den Comptes rendus, Oct. 1848, Nr.
                              									17.)