| Titel: | Verbesserungen an Dampfmaschinen, worauf sich James Petrie, Ingenieur zu Rochdale in Lancashire, am 10 April 1848 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 111, Jahrgang 1849, Nr. XXXI., S. 178 | 
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                        XXXI.
                        Verbesserungen an Dampfmaschinen, worauf sich
                           James Petrie,
                           Ingenieur zu Rochdale in Lancashire, am 10 April
                              1848 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Dec. 1848,
                              S. 373.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Petrie's Verbesserungen an Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht:
                           1) in einer Methode, die sogenannten Expansionsschieber mit den übrigen
                              Maschinentheilen zu verbinden;
                           2) in einem eigenthümlichen Mechanismus zur Bewegung der Expansionsschieber;
                           3) in einer Methode, die Stellung der Expansionsschieber durch die Wirkung des
                              Regulators zu verändern;
                           4) in einem Mechanismus, welcher anzeigt, an welcher Stelle des Hubes der Dampf
                              abgeschnitten wird, und der zugleich gestattet den Dampfzutritt aus freier Hand
                              früher oder später abzuschneiden.
                           Fig. 47
                              stellt den Cylinder einer Dampfmaschine im Aufrisse und die Ventilbüchse mit den
                              Ventilen im Durchschnitte dar.
                           Fig. 48 ist
                              eine Frontansicht der Seitenröhren und Ventilbüchsen einer Dampfmaschine, wobei ein
                              Theil der Vorderseite der Ventilbüchsen weggelassen ist und die Ventile im
                              Durchschnitte sichtbar sind.
                           A, A ist der Dampfcylinder; B,
                                 B das Schieberventil; C, C sind die
                              Expansionsschieber. Diese Schieber sind mit den übrigen unten erwähnten wirksamen
                              Theilen auf folgende Weise verbunden. Die gewöhnliche Stange zur Bewegung der DVentile ist im vorliegenden Falle hohl; durch diese
                              Höhlung tritt die mit den Expansionsventilen verbundene Spindel b, welche
                              an ihrem unteren Ende mit einer verschiebbaren Stopfbüchse verbunden ist, die auf
                              der hohlen Ventilstange a, a gleitet. Die DVentile sind vermittelst Querstangen c, c an die hohlen Stangen a,
                                 a befestigt. d, d ist die Querwelle zur
                              Bewegung der DVentile; zwischen den Armen e, e derselben befindet sich ein Umdrehungszapfen, um
                              welchen ein Hebel g, g¹ schwingt (Fig. 49). Dieser Hebel
                              ist so eingerichtet, daß sein eines Ende mit dem Mittelpunkt der Bewegung der Welle
                              D und sein anderes Ende mit den Enden der Arme e, e beinahe coincidirt, während sich die
                              Umdrehungsachse f zwischen beiden befindet. Es erhellt
                              nun, daß wenn die Querwelle D mit Hülfe des Hebels h und der Stange i auf die
                              gewöhnliche Weise in Bewegung gesetzt wird, das Ende g¹ des Hebels h so lange die nämliche
                              Bewegung wie die Enden der Arme e, e der Querwelle haben
                              muß, als das Ende g des genannten Hebels in dem
                              Mittelpunkt der Bewegung der Querwelle gehalten wird; und da die letztere durch die
                              Gelenke und die Querstange k, k mit der hohlen
                              Ventilstange a, a, das Ende der Hebel g, g' aber mit der Expansionsventilstange b, b verbunden ist, so werden die Ventile B, B und die Expansionsschieber C, C die nämliche Bewegung annehmen, d.h. der Expansionsschieber wird in
                              dem Innern des DVentils unbeweglich bleiben. Wenn nun
                              aber das Ende g des genannten Hebels über oder unter den
                              Mittelpunkt der Querwelle gehoben oder hinabgedrückt wird, so werden die
                              Expansionsschieber C, C ihre Lage im Innern der DVentile entsprechend ändern, so daß sie die Oeffnung,
                              durch welche der Dampf strömt, entblößen; in dieser relativen Lage bleiben sie so
                              lange, als das Ende des Hebels g über oder unter dem
                              Mittelpunkte der Bewegung der Welle D erhoben oder
                              niedergedrückt bleibt.
                           Ich gehe nun zum dritten und vierten Theil meiner Erfindung über. Fig. 50 stellt einen
                              Theil der Kurbelwelle mit dem Excentricum und dem damit verbundenen
                              Differentialapparat im Grundrisse dar. Fig. 51 ist eine
                              Seitenansicht, welche die Methode zeigt, den Differentialapparat mit dem Regulator
                              zu verbinden und zugleich das Verfahren angibt, den Punkt des Hubes zu bestimmen,
                              bei welchem der Dampf abgeschnitten wird, ferner die Anordnung um den Zeitpunkt der
                              Dampfabsperrung aus freier Hand verändern zu können. Die Regulatorspindel l ist, wie gewöhnlich, röhrenförmig; im Innern derselben
                              ist eine Stange mit der verschiebbaren Hülse m
                              verbunden; das andere Ende dieser Stange hebt oder senkt einen Treiber n, der durch einen Schlitz in der hohlen Spindel l tritt. Dieser Schlitz befindet sich zwischen zwei
                              Winkelrädern o, o¹, deren Vorderflächen mit
                              hervorragenden Stiften
                              p, p¹ versehen sind. Beide Winkelräder sitzen
                              lose auf der Spindel l und stehen mit einem dritten
                              Winkelrade im Eingriff. Wenn nun die Kugeln des Regulators auseinander fliegen, so
                              wird der Treiber n gehoben, kommt mit den beiden
                              Hervorragungen p¹, p¹ des obern Winkelrades o in Berührung und
                              dreht somit das Rad q in einer gewissen Richtung. Fallen
                              dagegen die Schwungkugeln zusammen, so kommt der Treiber n mit den Hervorragungen p, p des Rades o in Berührung und dreht das Rad q nach entgegengesetzter Richtung. Das Winkelrad q ist durch Friction mit dem Stift r*
                              verbunden, welcher vermittelst der Wechselräder s, s und
                              der Winkelräder t, t¹ die senkrechte Welle n treibt, an der sich die Schraube v befindet; diese greift in die Zähne des Quadranten w und stellt das Excentricum x so, daß es früher oder später wirkt. Wenn die Stellung des Excentricums
                              x aus freier Hand geändert werden soll, so muß das
                              Winkelrad t¹ an dem oberen Ende der verticalen
                              Achse u mit dem Winkelrade t
                              außer Eingriff gebracht werden, wodurch die Verbindung zwischen der Schraubenachse
                              u und dem Regulator aufgehoben ist, so daß diese
                              Welle aus freier Hand umgedreht und somit die Stellung des Excentricums x zu jeder Zeit verändert werden kann. Um nun aber immer
                              zu wissen, an welcher Stelle des Hubes der Dampf abgeschnitten wird, ist an der
                              senkrechten Achse u eine Mutter angebracht, welche
                              steigt oder sinkt, je nachdem das Excentricum rückwärts oder vorwärts gestellt wird;
                              ein an dem letzteren befestigter Zeiger bezeichnet auf einem Zifferblatte den Punkt
                              des Hubes, bei welchem der Dampf abgeschnitten wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
