| Titel: | Maschinen zum Schneiden von Abzugsgräben und zum Herausschaffen der Erde, worauf sich Joseph Paul, Gutsbesitzer zu Thorp in der Grafschaft Norfolk, am 29. Juli 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 111, Jahrgang 1849, Nr. XXXIII., S. 183 | 
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                        XXXIII.
                        Maschinen zum Schneiden von Abzugsgräben und zum
                           Herausschaffen der Erde, worauf sich Joseph Paul, Gutsbesitzer zu Thorp in der
                           Grafschaft Norfolk, am 29. Juli 1847 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Dec. 1848,
                              S. 305.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Paul's Maschinen zum Schneiden von Abzugsgräben
                        
                     
                        
                           Fig. 37
                              stellt einen rotirenden Apparat zum Schneiden von Abzugsgräben und zum
                              Herausschaffen der Erde in der Seitenansicht, Fig. 38 im Grundrisse
                              dar.
                           A, A ist ein starkes Gestell von Holz, mit welchem die
                              Hebel B bei a verbunden
                              sind. Letztere können mittelst einer Winde C gehoben
                              oder niedergelassen werden; in Fig. 37 sind sie gehoben
                              dargestellt, so daß die Zähne E den Boden nicht
                              berühren. Ein großes Rad D ist bei b auf den beweglichen Hebeln B gelagert. Der Umfang dieses Rades ist mit einer Anzahl von Zähnen von
                              geeigneter Gestalt besetzt. Wenn der rotirende Schneidapparat von einem Orte zum
                              andern geschafft werden soll, so ruht das Gestell A auf
                              vier Rädern c, c, d, d, deren Achsen entfernt werden,
                              wenn die Maschine in Gang gesetzt werden soll; der vordere Theil des Gestells bewegt
                              sich alsdann wie ein Schlitten, während die Achse der Hinterräder C, C in die Höhe gehoben und in der durch Punktirungen
                              angedeuteten Lage befestigt ist. Ehe jedoch dieser Apparat seine Arbeit beginnt, muß
                              die Linie des Grabens bestimmt und mit Hülfe eines gewöhnlichen Pfluges eine
                              ungefähr 18 Zoll breite und vier Zoll tiefe Furche geschnitten werden; der vordere
                              Theil des Gestelles wird in diese Furche gelegt, während die Hinterräder c, c auf der Oberfläche des Landes laufen. Vor dem
                              rotirenden Schneidapparat ist ein Pferdegöpel aufgestellt; G ist die verticale Welle des letztern, an derem oberen Ende die
                              Querstangen h, h befestigt sind, woran die Pferde
                              gespannt werden.
                           An der Welle G befindet sich eine Winde g² und ein horizontales Kettenrad H. Von dem letztern geht eine endlose Kette i, i nach dem an dem Schneiderad D befestigten Kettenrade F. Eine kleine an dem
                              Gestell des Göpels befestigte Rolle k dient dazu, die
                              Kette in der Ebene des Rades F zu erhalten. Die
                              Umdrehung der Welle G und des Kettenrades 
                              H wird durch die Kette i, i
                              dem Rade F und somit auch dem Rade D mitgetheilt. Sobald dieses in Bewegung ist, läßt man
                              die Hebel B, B allmählich bis auf die verlangte Tiefe
                              herab, oder bis sie auf dem Gestell A, A aufliegen; bei
                              dieser Lage schneidet das Rad D am tiefsten ein. Indem
                              sich aber eine Kette l, l auf g² aufwindet, bewegt sich zugleich das Gestell mit dem Pferdegöpel
                              vorwärts. Das eine Ende dieser Kette ist nämlich an die Vorderseite des
                              Pferdegöpels, das andere Ende, nachdem es über eine Rolle m geführt, an die Winde g² befestigt.
                              Die Rolle m ist mittelst eines Ankers an den Erdboden
                              befestigt. In Folge dieser Anordnung rückt der Pferdegöpel in der Richtung der
                              Furche vor, indem er den Schneideapparat nach sich zieht; dieser rotirt gleichzeitig
                              nach der Richtung der Pfeile um seine Achse und bewirkt den verlangten Einschnitt.
                              Zu beiden Seiten des Rades D über dem Hebel B ist ein nach außen geneigtes Brett x angebracht, mit dessen Hülfe die gehobene Erde auf die
                              Seite geschafft wird. Fig. 39 zeigt einen
                              Hakenzahn zum Zerbrechen der Steine und Ausgraben der Wurzeln.
                           Meine zweite Verbesserung bezieht sich auf die Ausfüllung der geschnittenen Gräben,
                              nach erfolgtem Einlegen der Röhren. Es wird nämlich mit Hülfe eines geeigneten
                              Apparates die Erde neben dem Graben aufgerafft und über die Abzugsröhren geschüttet;
                              zugleich werden die oberen Kanten des Grabens abgeschnitten, so daß sie hineinfallen
                              und die Oeffnung vollends ausfüllen; das Ganze wird endlich mit Hülfe von Pflügen
                              geebnet.
                           Fig. 40
                              stellt einen Pflug dar, der sich zum Ausfüllen der Abzugsgräben eignet. An einer
                              metallenen senkrecht vom Pflugbaum P abwärts sich
                              erstreckenden Stange sind zwei oder mehrere auf beliebige Höhe adjustirbare Messer
                              oder Schaber n angebracht, die, wie der Grundriß Fig. 42 zeigt,
                              mit Hülfe der adjustirbaren Zugketten r, r in den
                              geeigneten Winkel gestellt werden können. Fig. 41 stellt den
                              Abzugsgraben mit den darin befindlichen Pflugmessern n,
                                 n in der Frontansicht dar. Die letzteren schaben, wenn der Pflug durch die
                              Pferde vorwärts gezogen wird, einen Theil der Erde seitwärts im Innern des
                              Einschnittes hinweg, der sofort herabfällt und die Röhren bedeckt. Unmittelbar
                              hinter diesen Schabemessern folgen die eigentlichen Pflugmesser o, o, welche die obern Kanten des Grabens abschneiden
                              und die Erde hinabwerfen, wodurch der Graben beinahe oder ganz ausgefüllt wird. Um
                              den auf vier Rädern t, t liegenden Pflug von einem Orte
                              zum andern zu bewegen, hebt man die um eine Achse s
                              drehbaren Schabeeisen n, n und Pflugmesser o, o in die Höhe.
                           
                           Wenn das untere Erdreich gehoben werden soll, um für landwirthschaftliche Zwecke
                              verwendet zu werden, bediene ich mich eines Apparates ähnlich dem Fig. 43, 44 und 45 in der Seitenansicht,
                              im Grundriß und in der Frontansicht dargestellten. A¹, A¹ ist eine viereckige auf
                              Hebeln B¹, B¹
                              gelagerte Welle. Die Hebel B¹, B¹ lassen sich heben oder senken, je nach der
                              Tiefe aus welcher das Erdreich gehoben werden soll. An die Welle A¹ sind die Zähne oder Zinken C¹, C¹
                              geschraubt. Der ganze Apparat ruht auf einem vierräderigen Wagengestell. An der
                              Welle A¹ ist ein Kettenrad F¹ befestigt, um das eine Kette i, i
                              läuft. Die Methode, den Apparat in Wirksamkeit zu setzen, ist die nämliche, wie sie
                              in Fig. 37
                              beschrieben wurde. Bei der in Rede stehenden Maschine wirken die Zähne so, daß sie
                              ihren Schnitt aufwärts machen und das Erdreich nach der Vorderseite der Achse
                              aufwerfen, während bei den erwähnten Maschinen der Schnitt abwärts gerichtet ist,
                              wobei sie das Erdreich nach hinten werfen. Um das Erdreich tiefer ausschneiden zu
                              können, befestige ich die Zähne, wie Fig. 46 zeigt, zu beiden
                              Seiten des Kettenrades F¹ anstatt an die Welle
                              A¹.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
