| Titel: | Ueber das Verfahren von Thomas und Delisse die Metalle zu beizen oder von Oxyd zu reinigen. | 
| Fundstelle: | Band 111, Jahrgang 1849, Nr. LV., S. 271 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LV.
                        Ueber das Verfahren von Thomas und Delisse die Metalle zu beizen oder
                           von Oxyd zu reinigen.
                        Thomas und Delisse, Verfahren die Metalle zu beizen.
                        
                     
                        
                           Im polytechn. Journal Bd. CVII S. 446 wurde
                              über die Vortheile dieses Verfahrens berichtet, welches darin besteht, dem sauren
                              Wasser (verdünnter Schwefelsäure oder Salzsäure), in das man die Metalle, z.B. das
                              Schwarzblech taucht, um sie von der auf ihrer
                              Oberfläche befindlichen Oxydschicht zu reinigen, gewisse organische Substanzen zuzusetzen, welche verhindern, daß das Metall
                              angegriffen und zerfressen wird, wodurch der Verlust sowohl durch unnütz verbrauchte
                              Säure als durch aufgelöstes Metall vermieden wird. Es wurde bemerkt, daß das
                              Glycerin, der künstliche Gerbstoff und die Schwefel-Fettsäuren (z.B.
                              Glycerin-Schwefelsäure, welche durch Behandlung von Olivenöl mit
                              concentrirter Schwefelsäure entsteht) diese Eigenschaft in hohem Grade besitzen.
                           In der letzten Zeit wurde dieses Verfahren für Hrn. Fontainemoreau in England patentirt. Wir theilen
                              aus der im Mechanics'
                                    Magazine, Decbr. 1848, Nr. 1321 enthaltenen Specification
                              seines Patents mit, was die Erfinder über die zur Erreichung des Zwecks dienlichen
                              Substanzen sagen.
                           
                           
                              „Als geeignet erwiesen sich 1) Zucker, Manna, Gummiarten; 2) die Extracte
                                 von Holz oder Pflanzen, der Pflanzensaft, Lohbrühe; 3) die Destillationsproducte
                                 des Holzes; 4) Talg- und Harzseifen, ferner Glycerin; 5) die Producte,
                                 welche man durch Erhitzen von Stärkmehl, Oelen, Harzen oder Talg mittelst
                                 concentrirter Schwefelsäure erhält.“
                              
                           
                              „Außer dem Glycerin (welches beim Seifensieden in der Unterlauge bleibt
                                 und bisher ohne Verwendung blieb) sind als die wirksamsten und wohlfeilsten
                                 Substanzen zu diesem Zweck die Producte zu betrachten, welche durch Erhitzen von
                                 Theer, Oelen oder Oelkuchen mit concentrirter Schwefelsäure entstehen. Das
                                 Beizen der Bleche geschieht auf gewöhnliche Weise, nur setzt man je 100 Maaß
                                 Sauerwasser, 1 bis 50 Maaß der erwähnten Substanzen zu.“