| Titel: | Verbesserungen an Dampfmaschinen, worauf sich William Schwarz, Kaufmann in London, am 4. Mai 1848 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 111, Jahrgang 1849, Nr. LXV., S. 323 | 
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                        LXV.
                        Verbesserungen an Dampfmaschinen, worauf sich
                           William Schwarz,
                           Kaufmann in London, am 4. Mai 1848 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan 1849, S. 1.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Schwarz's Verbesserungen an Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in einer Constructionsmethode der Dampfmaschinen, wobei der
                              Dampf, nachdem er in einem Cylinder seine Wirkung ausgeübt hat, in einen zweiten
                              Cylinder strömt, um in diesem eine noch vortheilhaftere Wirkung auszuüben. Der durch
                              die Röhre A, Fig. 16, 17 und 18, aus dem Dampfkessel
                              herbeigeleitete Dampf strömt durch das Schiebventil B
                              bei seiner tiefsten Lage, und durch die Canäle C und D über und unter dem Kolben E in den oberen kleineren Cylinder; inzwischen schneidet das Ventil F die Communicationen nach dem größeren unteren Cylinder
                              ab. Die Schiebventile B und F nehmen hierauf die in den Abbildungen dargestellten Lagen an, und der
                              unter dem kleinen Kolben enthaltene Dampf entweicht in den größeren Cylinder,
                              während der oben in dem kleineren Cylinder enthaltene Dampf den Kolben niederdrückt.
                              Der nun plötzlich in den größeren Cylinder G strömende
                              Dampf treibt den Kolben H abwärts, und die unter dem
                              Kolben enthaltene Luft durch das Ventil I hinaus, worauf
                              das letztere durch den äußeren Luftdruck und die Feder K
                              wieder geschlossen wird.
                           Wenn der große und kleine Kolben in der tiefsten Lage angekommen ist, öffnet sich das
                              die äußere Luft unter den Kolben zulassende Ventil L,
                              und das Ventil F schneidet die Communication zwischen
                              beiden Cylindern ab, während es den aus dem Cylinder G
                              nach der Luftpumpe N führenden Canal y öffnet. Der Kolben H wird
                              nun durch den atmosphärischen Luftdruck aufwärts getrieben und theilt, indem er
                              gegen die Stangen M drückt, seine Bewegung dem Balancier
                              und der ganzen Maschine mit. Inzwischen ist das Ventil B
                              in seine tiefste Lage gelangt und der Dampf strömt unter den kleinen Kolben, bis derselbe in seine
                              höchste Lage gelangt, worauf die vorhergehende Operation sich wiederholt. Die
                              Stangen M sind an die Platte S befestigt, welche in der Mitte für den freien Durchgang des Dampfes eine
                              große Oeffnung besitzt und mit zwei Federn T versehen
                              ist, welche den Zweck haben, die Bewegung des aufsteigenden Kolbens den Stangen M mit größerer Regelmäßigkeit mitzutheilen. Der
                              Mechanismus der Schieberventile wird durch den Hebel R
                              in Bewegung gesetzt und letzterer durch das Excentricum U regulirt. O ist die Kaltwasserpumpe, P die Speisepumpe und Q der
                              Balancier. Dieser Construction zufolge wird für den abwärtsgehenden Lauf der
                              Dampfdruck, und für den aufwärtsgehenden Hub der atmosphärische Druck verwendet. Die
                              in Rede stehende Maschine erfordert, in Vergleich mit anderen Maschinen, eine sehr
                              geringe Menge Brennmaterial.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
