| Titel: | Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen und Pumpen, worauf sich Henry Hornblower, Ingenieur am Dalgleish-place in der Grafschaft Middlesex, am 25. Januar 1848 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 111, Jahrgang 1849, Nr. LXXXII., S. 407 | 
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                        LXXXII.
                        Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen und
                           Pumpen, worauf sich Henry
                              Hornblower, Ingenieur am Dalgleish-place in der Grafschaft
                           Middlesex, am 25. Januar 1848 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Oct. 1848, S.
                              173.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Hornblower's Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen und
                           Pumpen.
                        
                     
                        
                           Bei den seither construirten Rotationsdampfmaschinen oder rotirenden Pumpen fand
                              immer ein beträchtlicher Kraftverlust statt, in Folge der großen Reibung, welche durch das
                              Schleifen der Kolbenenden gegen die Endplatten der Maschine erzeugt wurde. Es wurden
                              zwar zur Beseitigung dieses Uebelstandes verschiedene Versuche gemacht, doch besteht
                              immer noch eine bedeutende Reibung in allen denjenigen Fällen, wo die Enden des
                              Kolbens während seiner Rotation mit der inneren Fläche der stationären Endplatten in
                              dichter Berührung sind; denn um die Kolbenenden dampf- oder wasserdicht zu
                              erhalten, hat man es für nothwendig erachtet, die Endplatten dicht gegen die Enden
                              der Kolben anzuschließen. Der Patentträger läßt, um dem besagten Uebelstand
                              abzuhelfen, die Enden der Kolben in Führungen laufen, welche in beweglichen Scheiben
                              angebracht sind. Letztere mögen rotirende Endplatten genannt werden, indem sie in
                              der That als die Endplatten der Maschine wirken, während die gewöhnlichen Endplatten
                              nur als Deckel dienen.
                           Fig. 11
                              stellt eine nach dem verbesserten Princip construirte rotirende Pumpe im
                              Seitenaufrisse dar; die gewöhnliche Endplatte oder der Deckel, sowie die
                              hinzukommende rotirende Endplatte sind weggelassen, um die innere Construction und
                              Anordnung der Maschinentheile deutlich darzulegen. Fig. 12 ist eine
                              Frontansicht, der wirksamen Theile der Pumpe, von dem äußeren Cylinder getrennt;
                              Fig. 13
                              zeigt einen Theil des letzteren abgesondert im Durchschnitte; a, a, a, Fig. 11 und 13, ist das äußere
                              Gehäuse oder der Cylinder; b, b,
                              Fig. 11 und
                              12, eine
                              innere Trommel oder Cylinder mit den Kolben c, c, c. Die
                              Enden dieser Kolben laufen in Rinnen, welche in die innere Fläche der rotirenden
                              Endplatten d, d geschnitten sind. Fig. 14 stellt eine der
                              letzteren dar. Die Peripherien dieser rotirenden Endplatten sind, wie die Endansicht
                              Fig. 12
                              und der Durchschnitt Fig. 12* zeigt, mit
                              einer geeigneten hänfenen, ledernen oder metallenen Liederung versehen, um sie
                              dampf- oder wasserdicht zu machen. Um den Anschluß der Endplatten an den
                              Cylinder vermittelst der Liederung zu bewirken, ist an die äußere Fläche der
                              Endplatten eine ringförmige Platte d* geschraubt; durch
                              Anziehen der Schrauben wird die Liederung dampf- oder wasserdicht gegen den
                              Cylinder angepreßt. Zum Zurückdrängen der Kolben c, c
                              dient ein in dem Cylinder angeordnetes excentrisches Stück e,
                                 e. Dieses Excentricum ist mit einem adjustirbaren Aufhälter f, Fig. 11 und 13, versehen,
                              welcher auf eine geeignete Weise dicht geliedert ist. Der Druck der Liederung oder
                              des adjustirbaren Theiles dieses Aufhälters wird mit Hülfe einer Schraube g regulirt. Die Kolben c, c
                              passen in Vertiefungen, welche in die Trommel b
                              geschnitten sind, so daß, wenn die Trommel rotirt und sämmtliche Kolben mit dem
                              Excentricum e, e in Berührung kommen, diese Kolben, wie
                              Fig. 11
                              zeigt, in ihren Vertiefungen sich zurückbewegen müssen. Die Kolben sind
                              paarweise dergestalt angeordnet, daß sie vermittelst einer Stange h, h, welche durch die Hauptwelle j der Maschine geht, gemeinschaftlich wirken. Wenn daher einer der Kolben
                              in Folge der Berührung mit dem Excentricum e, e in seine
                              Vertiefung zurückgedrängt wird, so wird der gegenüberliegende Kolben durch die
                              Stange h nach außen gedrängt und mit der inneren Fläche
                              des Cylinders a, a in Berührung gebracht. Die
                              eigenthümliche Construction dieser Kolben wird am deutlichsten aus den abgesonderten
                              Ansichten Fig.
                                 15, 16, 17, 18 und 19 erhellen. An jedem Ende des Kolbens befinden sich zwei hervorragende
                              Ränder (siehe Fig.
                                 19 und 12), welche in entsprechenden Rinnen der rotirenden Endplatte d laufen. Der obere Rand und die Enden der Kolben sind
                              mit einer Lederliederung i, i, i versehen, welche einen
                              wasser- oder dampfdichten Schluß nicht nur gegen die innere Fläche des
                              Cylinders, sondern auch gegen die rotirenden Endplatten d,
                                 d bildet. Die Kolben für eine Pumpe oder Dampfmaschine, welche nur nach
                              einer Richtung arbeiten sollen, sind mit Lappen k, k
                              versehen, um ihre einwärtsgehende Bewegung zu befördern, wenn sie gegen das
                              Excentricum e, Fig. 11, kommen. Bei
                              Maschinen, welche nach beiden Richtungen zu arbeiten haben, müssen die Kolben, wie
                              Fig. 20
                              und 21
                              zeigen, zu beiden Seiten mit solchen Lappen k versehen
                              seyn. An ihrer inneren oder unteren Seite besitzen die Kolben eine flache Feder l, welche sie beständig andrückt und ihnen doch dabei
                              einen hinreichenden Grad der Elasticität gewährt, um mit Leichtigkeit und ohne
                              nachtheilige Reibung arbeiten zu können. Fig. 15 stellt einen der
                              Kolben mit seiner Feder l in der Seitenansicht dar; Fig. 16 ist
                              eine Seitenansicht mit Hinweglassung einer der Seitenplatten des Kolbens; Fig. 17 ist
                              ein verticaler Längendurchschnitt; Fig. 18 eine Ansicht der
                              Fig. 19
                              gegenüberliegenden Seite des Kolbens; Fig. 19 ein Grundriß
                              desselben mit den Lappen an beiden Seiten und der Liederung in der Mitte.
                           Fig. 20
                              stellt eine rotirende Dampfmaschine mit Hinweglassung der Endplatte in der
                              Seitenansicht, und Fig. 21 im Verticaldurchschnitte dar. Die Maschine gleicht der
                              beschriebenen rotirenden Pumpe, ausgenommen daß die Dampfwege nicht so weit sind,
                              als die in das Innere der Maschine Fig. 11 führenden
                              Wassercanäle; und da Dampfmaschinen öfters nach beiden Richtungen arbeiten müssen,
                              so sind die beiden Enden des Excentricums e, e geneigt,
                              um die Bewegung der Kolben nach beiden Richtungen zu gestatten; auch sind die Kolben
                              in diesem Falle zu beiden Seiten mit Lappen k, k
                              versehen. Der Dampf tritt durch die Röhre m in die Maschine und verläßt
                              dieselbe, nachdem er seine Wirkung gethan, durch die Röhre n. Durch Umdrehung des Hahnes o kann die
                              Richtung der Maschine augenblicklich umgekehrt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
