| Titel: | Verbesserungen an elektrischen Telegraphen, patentirt für die Civilingenieure Henry Highton und Edward Highton zu London, am 25 Jan. 1848. | 
| Fundstelle: | Band 113, Jahrgang 1849, Nr. VII., S. 13 | 
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                        VII.
                        Verbesserungen an elektrischen Telegraphen,
                           patentirt für die Civilingenieure Henry Highton und Edward Highton zu
                           London, am 25 Jan. 1848.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, März 1849,
                              S. 13.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Highton's Verbesserungen an elektrischen Telegraphen.
                        
                     
                        
                           Unsere erste Verbesserung besteht in der Anwendung hufeisenförmiger Magnete für
                              elektrische Telegraphen, anstatt der Magnetnadeln. Quer über die Schenkel eines
                              leichten Hufeisenmagnetes geht, wie Fig. 1 zeigt, eine
                              Messing- oder Stahlstange mit einem Loch in der Mitte, um das der Magnet auf
                              geeignete Weise balanciren kann. Die Achse tritt zwischen die Schenkel des Magnetes,
                              so daß ein Theil des letzteren über und ein Theil unter der Achse zu liegen kommt.
                              a, b, c sind Adjustirschrauben, durch deren Bewegung
                              der Schwerpunkt in die erforderliche Lage gebracht werden kann. Dieser
                              Hufeisenmagnet hängt an einer Achse, welche über einem gewöhnlichen
                              Multiplicatordraht so angeordnet ist, daß die Schenkel des Magnetes, wie die Figuren 2, 3 und 4 zeigen,
                              parallel zu den flachen Seiten des Multiplicatordrahtes hängen. Zwei oder mehrere
                              Magnete können, wie Fig. 5 zeigt, an einer und derselben Achse aufgehängt werden, um ihre
                              Wirkung zu vereinigen. An der nämlichen Achse wird ein leichter Zeiger befestigt,
                              der sich mit dem Magnete oder den Magneten bewegt, und wie Fig. 2, 5 und 6 zeigen, zur Ertheilung
                              der Signale dient. Zwei oder mehrere Magnete mit Zeigern können, wie die Figuren 7 und
                              8 zeigen,
                              in einem Instrumente vereinigt werden Fig. 6 stellt in der
                              Frontansicht ein
                              Instrument mit einem Zeiger dar, der an seinem unteren Ende einen kleinen Schirm
                              enthält. Die Zeichen erfolgen entweder mit Hülfe der Zeigerspitze oder durch
                              Aufdeckung eines der beiden hinter dem Schirm befindlichen Zeichen, indem das eine
                              zum Vorschein kommt, wenn der Schirm nach der rechten, und das andere, wenn der
                              Schirm nach der linken Seite sich bewegt. Das Fig. 7 in der Frontansicht
                              dargestellte Instrument ist mit zwei Schirmen versehen und eignet sich für eine
                              Linie mit zwei Drähten; jeder Schirm wird durch die Wirkung der ihm zugehörigen
                              Drahtleitung nach der rechten oder linken Seite bewegt. Hinter jedem Schirm befinden
                              sich zwei Zeichen oder Buchstaben. Durch gleichzeitige oder nach einander erfolgende
                              Verdeckung eines der beiden Buchstaben werden die Signale ertheilt. Fig. 8 zeigt ein mit zwei
                              Zeigern ausgestattetes Instrument, welches sich für zwei Drahtleitungen eignet, in
                              der Frontansicht; die Zeichen erfolgen vermittelst der gemeinschaftlichen oder
                              Einzelbewegung dieser Zeiger.
                           Die Figuren 9,
                              10, 11, 12, 13, 14, 15, 16 erläutern
                              eine andere Methode, die Hufeisenmagnete anzuwenden. Der Hufeisenmagnet kann nämlich
                              vortheilhaft in Bewegung gesetzt werden, indem man ihn an einer durch seine Mitte
                              gehende Achse aufhängt, wie die Figuren 9, 10, 13, 14 und 15 zeigen, und indem man
                              einen Multiplicatordraht entweder wie in Fig. 9 und 10 in der Nähe der Pole
                              anbringt, oder ihn wie in Fig. 13 und 14 parallel zu
                              den Schenkeln um den Magneten führt. Ein die Windungen durchkreisender elektrischer
                              Strom wird das Hufeisen, je nach der Richtung des Stroms rechts oder links um seine
                              Achse drehen. Fig.
                                 11 zeigt eine Methode, die Kraft zweier an einer Achse befindlicher
                              Magnete zu vereinigen, und Fig. 16 stellt die
                              Vereinigung mehrerer Magnete dar. Fig. 10 ist ein Grundriß
                              von Fig. 9 und
                              Fig. 12
                              ein solcher von Fig. 11. Fig. 14 ist eine Seitenansicht von Fig. 13. Fig. 15 stellt den von
                              seinen Drahtwindungen in Fig. 13 und 14 entfernten
                              Magnet dar.
                           Die zweite Verbesserung besteht in einer Methode, die galvanische Kette secundärer
                              Batterien zu schließen. Es ist nämlich bekannt, daß es bei zwei entfernten Stationen
                              schwer hält, aus einer Batterie einen hinreichend starken elektrischen Strom zu
                              erzeugen, um an der andern Station eine größere mechanische Wirkung hervorzubringen.
                              Wir lassen daher durch die Batterie an der einen Station, die galvanische Kette
                              einer an der andern Station angeordneten secundären Batterie schließen. Wir
                              befestigen zwei Elektromagnete a, b, c, d, Fig. 17, in
                              verticaler Lage an eine Messingplatte. Der um diese Elektromagnete gewickelte Draht
                              ist mit der telegraphischen Drahtleitung in galvanischer Verbindung und so gewunden, daß die Enden
                              a und c sowie die Enden
                              b und d immer gleiche
                              Polarität zeigen. Ueber diesen Elektromagneten hängt an einer Achse p ein Magnetstab r, p, q,
                              welcher an dem einen Ende, z.B. bei q, etwas schwerer
                              ist und sich bei r gegen einen Aufhälter lehnt. An dem
                              Ende r ist ein Stück isolirten Drahtes w befestigt, dessen beide Enden sich abwärts nach zwei
                              von einander isolirten mit Quecksilber gefüllten Schalen m, Fig.
                                 17 und 19, erstrecken. Wenn der elektrische Strom in der erforderlichen Richtung
                              die Elektromagnete a, b, c, d umkreist, so wird der Pol
                              q des Magnetstabes von c
                              zurückgestoßen und der Pol r von a angezogen. Auf diese Weise stehen die zwei Quecksilbernäpfchen durch die
                              Enden des Drahtes w in metallischer Verbindung und die
                              Kette einer secundären Batterie kann nun auf die bekannte Weise geschlossen werden.
                              Unter den Elektromagneten hängt ein anderer ähnlicher Magnetstab mit einem Stück
                              Draht und Quecksilbernäpfchen; ihre Pole und Aufhälter sind so angeordnet, daß wenn
                              der die Elektromagnete umkreisende Strom den Magnet r, p,
                                 q bewegt, der untere Magnetstab in Ruhe ist, und umgekehrt.
                           Fig. 20
                              stellt drei solche Instrumente in Verbindung mit drei Drahtleitungen dar.
                              Vermittelst jedes einzelnen dieser Instrumente schließt jede Drahtleitung je nach
                              der Richtung ihres Stroms die Kette einer oder der andern secundären Batterie, oder
                              eine der beiden verschiedenen Ketten der nämlichen Batterie. Die Anwendung zweier
                              permanenter Magnete in Verbindung mit den Elektromagneten, von denen jeder sich nur
                              nach einer Richtung frei bewegen kann, hat den Zweck, die Möglichkeit einer
                              zufälligen Schließung der Kette der secundären Batterie in Folge der Vibration der
                              Magnete bei Umkehrung des galvanischen Stroms zu beseitigen. Wir geben diesem
                              Instrumente den Namen „Perönode“ (Kettenschließer), von dem
                              Griechischen πεϱάω und ὁδòς entlehnt.
                           A, Fig. 21, stellt eine
                              Perönode mit einem Paar an jedem Ende jedes Magnetstabes befestigter
                              Quecksilbernäpfchen dar, so daß die Bewegung eines jeden Magnetes nicht nur eine
                              Kette schließt, sondern auch eine andere Kette öffnet, indem sie ein kleines Stück
                              isolirten Drahtes aus einem der Paare der Quecksilbernäpfchen hebt. B, in der nämlichen Figur zeigt eine Perönode mit drei
                              Paaren von Quecksilbernäpfchen an jedem Ende jedes Magnetstabes; C, eine mit 8 Paaren an dem einen und 9 an dem andern
                              Ende.
                           Die dritte Verbesserung besteht in der Anwendung einer Hemmung zur Erzeugung einer
                              stufenweisen Bewegung von abwechselnd ungleichen Längen, so daß jedesmal die erste,
                              dritte, fünfte Länge sowie die zweite, vierte, sechste u.s.w. gleich ist, nicht aber die
                              erste der zweiten oder die dritte der vierten. Die Figuren 22, 23 und 24 stellen
                              eine zur Erreichung dieses Zwecks dienliche Anordnung dar. D ist eine Achse, welcher durch ein Gewicht oder eine Feder ein rotatives
                              Bestreben ertheilt wird. A ist ein fest und B ein lose an dieser Achse sitzendes Rad; beide Räder
                              sind mit einer gleichen Anzahl von Zähnen versehen. In dem Rade A ist der Stift P, und an
                              dem Rade B die Feder S
                              befestigt, welche auf den Stift P wirkt, so daß das Rad
                              B das Bestreben hat sich in der Richtung der Achse
                              vorwärts zu bewegen; es kann sich indessen nur eine gewisse Strecke weit bewegen,
                              indem der Stift P in einen Schlitz F, Fig. 24, tritt, dessen
                              Länge der Distanz gleich ist, um die sich das Rad B
                              bewegen kann. Es ist übrigens darauf zu achten, daß die Kraft der Feder S geringer ist als die Kraft des unter dem Einflusse des
                              Gewichtes oder der Triebkraft stehenden Stiftes P. E ist
                              ein dünner Einfall, welcher sich frei hin- und herbewegen kann, und aus einem
                              Metallstück mit zwei Lappen g und h besteht, die so angeordnet sind, daß bei der Rück- und
                              Vorwärtsbewegung des Einfalls die Zähne beider Räder abwechselnd ausgelöst und
                              gesperrt werden. Während nämlich das Rad A durch den
                              Einfall gehalten wird, ist B frei und bewegt sich
                              vermöge der Wirkung der Feder 8 durch die übrige Strecke des von dem Rade A nicht zurückgelegten Raumes. Ist dann der Schlitz F so geschnitten, daß wenn der Einfall einen Zahn des
                              Rades B hält, der folgende Zahn des Rades A bei der Auslösung des Zahns in B stets in gleicher Höhe mit dem oberen Theil des Einfalls sich befindet,
                              so wird sich das Rad und mithin auch die Achse nur um eine sehr geringe Strecke
                              während der Auslösung des Zahns in A bewegen, und die
                              Ergreifung des nächsten Zahns in B wird der Achse
                              gestatten sich um die übrige der Länge eines Zahns und Raumes von A entsprechende Strecke fortzubewegen. Eine solche
                              wechselnde äußerst ungleiche Bewegung zeigt sich für elektromagnetische
                              Druckapparate sehr zweckmäßig. Denn ist der durch eine Hemmung in Rotation gesetzte
                              Apparat ein mit Papier überzogener Cylinder, so ist es zum Erzielen eines deutlichen
                              Abdruckes des Buchstabens oder Zeichens sehr wünschenswerth, daß sich der Cylinder,
                              während der Abdruck erfolgt, so wenig wie möglich, nachher aber um die gewöhnliche
                              zwischen den einzelnen Buchstaben zu lassende Distanz bewege.
                           Die vierte Verbesserung besteht in einer Anordnung, wonach ein stufenweise in
                              Bewegung gesetzter Zeiger oder ein Rad in den Stand gesetzt wird, den übrigen Theil
                              einer Umdrehung auf einmal zurückzulegen oder auf einmal bis zu einem bestimmten Punkt zu gelangen.
                              Fig. 22
                              stellt einen solchen Mechanismus dar. Anstatt daß sich aber der Einfall E, wie oben, nur nach zwei Richtungen, nämlich von h nach g und von g nach h bewegt, kann er
                              sich nach vier Richtungen, nämlich von g nach h und zurück, sowie von z
                              nach g und zurück bewegen, indem er mit den Theilen x und y, welche ihm
                              hinreichenden Spielraum gestatten, in Verbindung steht. Angenommen der Einfall E erzeuge bei seiner Bewegung von g nach h und zurück, eine stufenweise Bewegung
                              in den Rädern A und B, und
                              er sey mit einem Haken z versehen, so daß er, wenn er
                              von z nach g bewegt wird,
                              mit den Zähnen der Räder außer Eingriff kommt, angenommen ferner, der Haken z werde in eine zur Ergreifung des Stiftes P geeignete Lage gebracht. Wenn nun bei irgend einer
                              Lage der Räder der Einfall in der Richtung von z nach
                              g bewegt wird, während seine Hervorragungen außer
                              Eingriff mit den Zähnen der Räder sind, so werden begreiflicherweise die Räder
                              rotiren, bis der Stift P gegen den Einfall stößt. Bewegt
                              man dagegen den Einfall von g nach z, so treten seine Hervorragungen wieder in Eingriff und
                              der von dem Einfall bei z losgelassene Stift P sowie die Räder nehmen wieder die stufenweise
                              fortschreitende Bewegung an. Soll nun bei einem telegraphischen Zeigerapparat mit
                              alphabetischem Zifferblatt z.B. der Buchstabe A
                              unmittelbar nach dem Buchstaben B signalisirt werden, so
                              bewegt sich der Zeiger, anstatt stufenweise über das ganze Zifferblatt von einem
                              Buchstaben auf den andern zu springen, in Folge des Ausrückens der Hemmung in einem
                              Zuge auf den Null- oder Anfangspunkt und von da, nach wieder erfolgtem
                              Eingreifen der Hemmung, auf den Buchstaben A.
                           Die fünfte in Fig.
                                 25, 26, 27 dargestellte Verbesserung betrifft die Ertheilung von Signalen
                              mittelst einer Drahtleitung und die Combination der
                              Perönode mit der dritten und vierten Verbesserung. Mit Hülfe der Perönode P wird von der secundären Batterie B aus ein den Elektromagneten m¹ oder m² umkreisender
                              elektrischer Strom erzeugt. Mit den Ankern, welche bei unterbrochener Kette durch
                              Federn in einem geringen Abstande von den Elektromagneten gehalten werden, ist der
                              in den beiden vorhergehenden Verbesserungen beschriebene Einfall verbunden. Wenn der
                              Strom den Elektromagneten m² umkreist, so wird
                              das Rad 2 in eine stufenweise rotirende Bewegung gesetzt. An der Vorderseite dieses
                              Rades, und mit ihm sich bewegend, ist das Zifferblatt D
                              befestigt, und die stufenweise Bewegung wird vermittelst der abwechselnden
                              Transmission und Unterbrechung des den Elektromagneten m² umkreisenden galvanischen Stroms fortgesetzt, bis das verlangte Zeichen des Zifferblattes
                              an eine bestimmte Stelle gelangt, wo es abgelesen werden kann; die Anzahl der
                              Zeichen entspricht der Zähnezahl des Rades, und die abwechselnde Transmission und
                              Unterbrechung des Stroms wird durch die Bewegung eines der Magnete der Perönode
                              erzeugt. Während das Zifferblatt einen Moment in dieser Lage verharrt, wird der
                              andere Magnet der Perönode in Thätigkeit gesetzt, wodurch der Strom der Batterie B um den Magneten m¹
                              geleitet, und der Anker des letzteren angezogen wird. Dadurch kommt der Einfall mit
                              dem Hemmungsrad außer Eingriff, worauf sich letzteres mit dem Zifferblatte in seine
                              ursprüngliche Lage vorwärts bewegt.
                           Die sechste Erfindung betrifft die Anwendung der aus secundären Batterien
                              abgeleiteten Kraft für elektromagnetische Druckapparate. a, Fig.
                                 28, ist eine Perönode, welche vermittelst zweier Paare von
                              Quecksilberschalen b und c,
                              eine der beiden Ketten d, d, e, e schließt, von denen
                              die eine den Elektromagneten l und die andere den
                              Elektromagneten g umkreist. Mit jedem dieser
                              Elektromagnete ist ein Anker verbunden, der, wie Fig. 29 zeigt, um eine
                              Achse a drehbar ist, und bei unterbrochenem galvanischem
                              Strome durch eine Feder s von dem Elektromagneten
                              entfernt wird. Diese Feder ist nicht direct an dem Anker befestigt, sondern mit
                              letzterem ist ein Arm r, r verbunden, dessen anderes
                              Ende mit dem kurzen Arm eines um c drehbaren Hebels l articulirt; an diesen ist die Feder s befestigt, so daß bei geöffneter Kette der Anker von
                              dem Elektromagneten entfernt und der Hebel l, wie Fig. 29 zeigt,
                              aufwärts gezogen wird. Sobald aber der galvanische Strom den Elektromagneten
                              umkreist, so wird der Anker angezogen, und der Hebel l,
                              wie Fig. 30
                              zeigt, niedergezogen. Enthält nun das Ende des Hebels einen kleinen Hammer mit einer
                              Letter, so wird auf einem untergelegten Papier von dieser ein Abdruck erscheinen.
                              Fig. 31
                              stellt diesen Apparat in der oberen Ansicht dar. Befindet sich, wie in Fig. 28, unter
                              den Hämmern ein mit Papier überzogener Cylinder, der bei jedem Schlag der Hämmer
                              durch eine von einem dritten Elektromagneten geleitete Hemmung stufenweise bewegt
                              wird, so ist einleuchtend, daß durch die Wirkung der Perönode a zwei verschiedene Arten von Zeichen in einer Linie auf dem Papier
                              abgedruckt erscheinen werden. Man kann die beiden Hämmer auf einen und denselben
                              Punkt des Cylinders schlagen lassen, ohne daß sie einander im Wege sind, indem sie
                              nie gleichzeitig wirken können, weil die Construction der Perönode immer nur die
                              Schließung einer der Ketten d, d und e, e gestattet.
                           
                           Wenn nun seitwärts von den beiden Elektromagneten f und
                              g
                              Fig. 28, noch
                              ein Paar andere Elektromagnete mit ihrer eigenen Perönode, Batterie und Kette
                              befestigt sind, deren Drähte um den die Hemmung bewegenden Elektromagneten gehen,
                              wenn ferner die Letternhämmer dieser Elektromagnete so angeordnet sind, daß sie
                              neben den zu dem ersten Paare gehörigen Hämmern auf den Papiercylinder, so ist klar,
                              daß sich durch die Kombinationen, welche sich aus den Schlägen von einem der
                              Hämmerpaare oder von allen drei Paaren ergeben, 26 Zeichen drucken lassen.
                              Angenommen, Fig. 32Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. stelle die Druckzeichen der sechs Hämmer dar, so lassen sich
                              diese Zeichen durch die combinirte Wirkung der Hämmer in das Fig. 33 dargestellte
                              Alphabet zusammensetzen.
                           Die Figuren
                                 34, 35,
                              36 und
                              37
                              stellen einen elektromagnetischen eindrähtigen Drucktelegraphen in Verbindung mit
                              einer Perönode und der beschriebenen Hemmung bar. a ist
                              ein von der Achse n isolirter Metallcylinder, welcher
                              durch eine Hemmung in eine stufenweise rotirende Bewegung gesetzt wird. Der
                              Hemmungsmechanismus besteht in den Rädern c, d, g, dem
                              Gewichte w, dem Einfall P
                              und dem Elektromagneten E¹. Dieser Cylinder ist
                              in den Stand gesetzt, vermöge der Wirkung der Stifte p,
                                 p, des Einfalls P und des Elektromagneten E², zu jeder Zeit den übrigen Theil einer
                              Notation in einem Zuge zurückzulegen. Auf dem Umfange des Cylinders ist spiralförmig
                              eine Anzahl Stifte p¹, Fig. 35 angeordnet,
                              welche den Federn A, B, C u.s.w. in Fig. 37 entsprechen und
                              so angeordnet sind, daß bei jeder stufenweisen Bewegung des Cylinders jeder Stift
                              der Reihe nach mit einer der Federn A, B, C in
                              metallische Berührung kommt, während immer der vorhergehende Stift außer solcher
                              Berührung ist. Ein an dem Ende des Cylinders a
                              befestigtes glattes Metallrad q befindet sich mit dem
                              Cylinder a und den Stiften p' in metallischer Berührung. Gegen dieses Rad drückt beständig die Feder 27.
                              Die Federn A, B, C... sind von einander isolirt und
                              communiciren durch Drähte mit den entsprechenden Elektromagneten A, B, C... in Fig. 36. So lange kein
                              Stift des Cylinders unter einer Feder sich befindet und sie zur Erzielung eines
                              sicheren metallischen Contactes ein wenig hebt, ruht die Feder auf einem nicht
                              leitenden Block r, Fig. 37, so daß in diesem
                              Falle die Federn mit dem Cylinder in keinem metallischen Contacte stehen. Die
                              Elektromagnete E¹ und E² werden mittelst einer Perönode Z,
                              Fig. 34,
                              bewegt. Die Magnete A, B, C in Fig. 36 sind so
                              angeordnet, daß die zu ihnen gehörigen Letternhämmer alle auf denselben Punkt m des Cylinders schlagen können. m ist ein Cylinder, welcher durch eine Schraube eine Längenbewegung und durch das
                              Gewicht w² und die Hemmung k, l eine rotirende Bewegung erhält.
                           Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Mit Hülfe eines der Magnete der
                              Perönode wird ein secundärer Strom um den Elektromagneten E¹ geleitet, in dessen Folge der Einfall P dem Cylinder a zu rotiren gestattet, bis ein
                              Walzenstift mit irgend einer verlangten Feder, z.B. M,
                              in Berührung kommt. Vermittelst der Bewegung des andern Magneten der Perönode und
                              eines in entgegengesetzter Richtung die Leitung durchlaufenden Stromes wird zwischen
                              den Näpfchen c², c² eine Verbindung hergestellt; der secundäre Strom umkreist mm den
                              Elektromagneten E², durch dessen Wirkung der
                              Cylinder a in seiner dermaligen Lage festgehalten wird;
                              die Räder c und d vollenden
                              jedoch den Rest einer Rotation. Der Strom geht sofort von E² nach der Feder 27, von da nach dem Rad q des Cylinders, von da durch den Cylinder nach dem mit der Feder M im Contacte befindlichen Stifte, und weiter nach dem
                              Elektromagneten M, Fig. 36, wo er den
                              Abdruck des entsprechenden Buchstabens auf dem Papiercylinder m veranlaßt. Der Strom tritt nun weiter in den gemeinschaftlichen Draht
                              h, umkreist den Elektromagneten E³ und bewegt den unter dem Einflusse des
                              Gewichtes w² stehenden Papiercylinder M vermittelst der Hemmung um eine geringe Strecke,
                              worauf er zu dem andern Ende der Batterie zurückkehrt. Wenn die metallische
                              Verbindung der Näpfchen c², c² unterbrochen wird, so wird in Folge des
                              Aufhörens der Thätigkeit der Perönode der Einfall P von
                              dem Rade o ausgelöst, folglich kann der Cylinder den
                              Rädern c und d bis zu dem
                              Anfangspunkte folgen. Der Druckhammer M wird nun von dem
                              Papier aufgehoben, und die den Papiercylinder treibende Hemmung gestattet dem Papier
                              die übrige dem Raum zwischen Mittelpunkt und Mittelpunkt des Buchstabens
                              entsprechende Strecke zurückzulegen. Auf diese Weise kann jeder beliebige Buchstabe
                              gedruckt werden.
                           Die siebente Verbesserung besteht in der Anwendung der Perönode auf einen nach Morse's System construirten Telegraphen. Zu diesem Zwecke
                              bedienen wir uns eines Morse'schen Instrumentes mit zwei
                              Zeichenstiften, wozu nach dem gewöhnlichen System zwei Drahtleitungen erforderlich
                              wären. Anstatt jedoch diese Stifte durch eine primäre Batterie von der entfernten
                              Station aus in Thätigkeit zu setzen, bewirken wir dieses durch eine secundäre
                              Batterie, deren beide Ketten durch eine Perönode in Wirksamkeit gebracht werden,
                              wodurch eine Drahtleitung gespart wird. Jeder der beiden Zeichenstifte wird
                              vermittelst der Batterie und der mit den Quecksilbernäpfchen der Perönode verbundenen Fetten in Thätigkeit
                              gesetzt.
                           Die achte Verbesserung besteht in der Anwendung der Auflösung eines Ammoniaksalzes
                              als Erregungsmittel für die Batterien elektrischer Telegraphen. Wir geben zu diesem
                              Zwecke dem salzsauren oder schwefelsauren Ammoniak und als Metallen dem Zink und
                              Kupfer den Vorzug. Es ist rathsam den metallischen Elementen eine große Oberfläche
                              zu geben, weil das Leitungsvermögen obiger Auflösung geringer ist als dasjenige der
                              gewöhnlichen Säure. Auch sollten die Metalle in einem bedeutenden Abstande von
                              einander angeordnet werden, weil sonst das sich bildende Kupfersalz auf dem Zink
                              eine metallische Kupferablagerung bilden könnte. Der Vorzug einer solchen Batterie
                              besteht darin, daß das an dem negativen Metalle freigewordene Ammoniak im Wasser
                              löslich ist und daher keinen nichtleitenden Ueberzug auf der Oberfläche des Metalles
                              bildet, wodurch dem Strome ein Hinderniß in den Weg gelegt wird. Es ist ferner
                              rathsam, zwischen beide Metalle eine poröse Sandlage zu bringen. Solche Batterien
                              mit einer salzsauren Ammoniaklösung eignen sich, vermöge ihrer Eigenschaft auf lange
                              Zeit eine constante Wirkung zu behaupten, ganz besonders für elektrische
                              Telegraphen.
                           Die neunte Verbesserung bezieht sich auf eine Methode, die über der Erde
                              fortgeleiteten Telegraphendrähte zu isoliren. Die Drähte werden durch 1 oder 2 Zoll
                              im Durchmesser haltende Löcher gesteckt, welche in die Tragpfosten gebohrt sind.
                              Nöthigenfalls werden Einschnitte in die Pfosten bis zu den Löchern gemacht, um den
                              Draht, wie Fig.
                                 38 und 39 zeigt, leicht in das Loch bringen zu können. An den Draht wird ein
                              Glaskörper, eine Art Glasperle, Fig. 40, 41 und 42 gereiht, deren Loch
                              nach Außen sich erweitert, damit der Draht auf einer kleinen Fläche aufliege und die
                              Feuchtigkeit, welche in die Perle ihren Weg finden sollte, leicht ablaufen könne.
                              Die Perle enthält, wie Fig. 41 zeigt, einen
                              Einschnitt, durch welchen der Draht in das Loch geschoben und die Perle angereiht
                              werden kann. Dieser Einschnitt hat eine solche Richtung, daß nach erfolgtem Anreihen
                              der Perle der Draht nicht herausschlüpfen kann, es sey denn daß die Perle
                              absichtlich quer zur Richtung des Drahtes gedreht werde. Der auf diese Weise an den
                              Draht gereihte Glaskörper wird in die Mitte des durch den Pfosten gebohrten Loches
                              geschoben und daselbst festgekittet oder auf sonstige Weise befestigt.
                           
                           Die zehnte Verbesserung bezieht sich auf die Anwendung emaillirter Metalle als
                              Isolirungsmittel für die Telegraphendrähte, anstatt des Porzellans, des Glases, der
                              Gutta-percha und anderer für diesen Zweck seither angewandter Substanzen. Auf
                              diese Weise erhalten wir Isolatoren, welche nicht brüchig und bei gleichem Gewichte
                              und Volum weit stärker sind, als die aus den gewöhnlichen Materialien gefertigten.
                              Sehr gut eignet sich für den angegebenen Zweck eine durch den Tragpfosten gesteckte
                              Röhre von emaillirtem Eisen Fig. 38, oder eine durch,
                              gesteckte emaillirte Eisenstange Fig. 43, die der
                              vollkommenen Isolirung wegen noch durch eine Glasperle geschoben werden mag, und an
                              deren beide Enden der Telegraphendraht eingehängt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
