| Titel: | Verbesserungen an Chronometern und andern Uhren, worauf sich James Eiffe zu London, am 8. Decbr. 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 113, Jahrgang 1849, Nr. LXII., S. 268 | 
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                        LXII.
                        Verbesserungen an Chronometern und andern Uhren,
                           worauf sich James Eiffe
                           zu London, am 8. Decbr. 1847 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Mai 1849, S.
                              239.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Eiffe's Verbesserungen an Chronometern und andern
                           Uhren.
                        
                     
                        
                           Die erste Abtheilung dieser Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen in der
                              Compensation der Unruhe.
                           Fig. 11 ist
                              ein Grundriß der gewöhnlichen Unruhe, deren compensirende Eigenschaften in dem Kranz
                              a liegen. Dieser Kranz besteht aus zwei Metallen von
                              ungleichem Ausdehnungsvermögen und besitzt, wie Fig. 12 und 13 zeigen,
                              eine glatte passive Stahlstange zur diametralen Unterstützung. Die Arme weichen
                              unter einem Winkel von der radialen Linie ab, um den ganzen Kranz hinsichtlich der
                              Compensation zu unterstützen; oder sie können auch, wie Fig. 13 zeigt, an einer
                              Unruhe angebracht werden, deren Kranz nur aus einem Metalle besteht und daher keine
                              compensirenden Eigenschaften besitzt. Der Kranz a, er
                              mag nun aus einem oder aus zwei verschiedenen Metallen bestehen, ist auf die
                              gewöhnliche Weise durchgeschnitten und getheilt; aber die richtige Lage der Arme
                              wird durch dünne Platten e, e, welche eine compensirende
                              Bewegung, jedoch nicht mehr, gestatten, gesichert. f, f
                              sind Gewichte. d, d, Fig. 14 und 15, sind Arme,
                              deren Wirkung eine geometrische ist, und die den nämlichen Zweck haben wie die oben
                              erwähnten schiefen Arme. d', d' ist die diametrale Stange. Die Arme d, d
                              sind mit Gewichten f und f'
                              versehen, und an der oberen Fläche der größeren Gewichte sind die adjustirenden
                              Platten h, h angebracht, welche sich um Schrauben, die
                              an diesen Gewichten befestigt sind, drehen lassen. Fig. 16
                              ist eine Unruhe mit
                              compensirenden Radialarmen, welche entweder für sich allein oder in Verbindung mit
                              dem gewöhnlichen Compensationskranz compensirend wirken. Die radialen Arme d, d tragen den Kranz a, a,
                              welcher auf die übliche Weise durchgeschnitten und mit den gewöhnlichen Gewichten
                              b, b versehen ist. Die Arme d, d sind mit Schlitzen versehen, in welche Messingstücke d', d' eingelegt sind; diese Messingstücke sind an die
                              Arme gelöthet, füllen jedoch die Schlitze nicht ganz aus. Diejenigen Theile der
                              Stahlarme, an welche die Messingstücke nicht befestigt sind, sind ungefähr in der
                              Mitte ihrer Länge quer durchgeschnitten; in die Einschnitte sind mit Schutzdeckeln
                              versehene Schrauben eingefügt, um dem Ganzen die erforderliche Haltbarkeit und
                              Stetigkeit zu ertheilen.
                           Die zweite Abtheilung dieser Erfindung bezieht sich auf das Compensationspendel, und
                              besteht in einer Verbesserung des Graham'schen
                              Quecksilberpendels. Fig. 17 stellt dieses verbesserte Pendel dar. Bekanntlich ist bei dem Graham'schen Pendel das Quecksilber in einem vollkommen
                              cylindrischen Behälter enthalten; bei ihm finden die Veränderungen des
                              Quecksilberstandes in Folge der Temperaturveränderungen gleichförmig statt; aber
                              gerade das gleichförmige Steigen und Fallen des Quecksilbers verhindert einen
                              gleichförmigen Gang bei allen Temperaturen. Um nun diesen Zweck zu erreichen, und
                              die Schwingungen des Quecksilberpendels regelmäßiger zu machen, gibt der
                              Patentträger dem Behälter eine conische oder sonst veränderte Gestalt, wodurch in
                              der Quecksilbermasse eine Differenz der Bewegung erzielt wird. Der Patentträger
                              bemerkt, daß alle in den Extremen der Temperatur gleichförmig adjustirten Uhren bei
                              mittleren Temperaturen schneller gehen; die Anwendung des conischen Behälters
                              beseitigt jedoch diese Schwierigkeit.
                           Fig. 18 und
                              19
                              stellen eine gewöhnliche Ankerhemmung dar mit einer Anordnung, welche für
                              Beobachtungen als sehr zweckmäßig sich erweist und dabei den Gang der Uhr nicht
                              stört. An die Ankerhaken a, a sind Metallstreifen b, b befestigt, welche auf folgende Weise wirken. An die
                              Enden der um die Achsen d drehbaren Hebel c, c sind die Stahlarme c¹, c¹ befestigt, welche mit den
                              genannten Theilen b, b in Berührung kommen. Die Arme c¹, c¹ sind so
                              befestigt, daß in Folge der Anbringung sehr feiner Federn die Theile b, b während der Auswärtsbewegung der Ankerhaken
                              vorübergehen ohne die Hämmer c², c² zu stören. Dadurch entstehen außer dem
                              gewöhnlichen Picken der Uhr gleichzeitig laute Schläge. Zieht man den verticalen
                              Stift am Deckel des Gehäuses heraus, so wird der Apparat sogleich ohne Reibung und
                              sonstige Störung ausgelöst. Fig. 20 zeigt, wie die
                              Hebel b, b an die Achse des Ankers befestigt werden können;
                              die Wirkung ist hier die nämliche; l, l sind
                              Seidenfäden. Die Feder h wird vermittelst der Schraube
                              m niedergedrückt.
                           Fig. 21 zeigt
                              eine Compensationsvorrichtung, welche an dem oberen Theil des Pendels einer
                              gewöhnlichen Uhr angebracht werden kann. Die Stahlfeder b geht mit gelindem Druck durch den Träger c.
                              Der obere Theil der Pendelfeder ist an den Compensationshebel d befestigt, welcher durch Verlängerung oder Verkürzung der Schraube e adjustirt werden kann.
                           
                        
                     
                  
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