| Titel: | Ueber das Vorkommen von Gold in den Kiesen der Kupfergruben von Chessy und Sain-Bel (Rhône-Depart.) und seine Gewinnung daraus; von den HHrn. Allain und Bartenbach. | 
| Fundstelle: | Band 113, Jahrgang 1849, Nr. LXVIII., S. 293 | 
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                        LXVIII.
                        Ueber das Vorkommen von Gold in den Kiesen der
                           Kupfergruben von Chessy und Sain-Bel (Rhône-Depart.) und seine
                           Gewinnung daraus; von den HHrn. Allain und Bartenbach.
                        Aus den Comptes rendus, August 1849, Nr.
                              6.
                        Ueber die Goldgewinnung aus Kupferkiesen.
                        
                     
                        
                           Man hat viele Proben mit diesen Kiesen angestellt; das Resultat war, daß man das in
                              ihnen enthaltene Kupfer und Zink leicht daraus gewinnen kann und daß sie wenigstens
                              ein Zehntausendstel Gold enthalten.
                           Ihre Zusammensetzung ist:
                           
                              
                                 Schwefel;
                                  
                                 
                              
                                 Eisen;
                                  
                                 
                              
                                 Zink
                                 (etwa 8 Proc.);
                                 
                              
                                 Kupfer
                                 (etwa 5 Proc.);
                                 
                              
                                 Kieselerde;
                                  
                                 
                              
                                 Arsenik;
                                  
                                 
                              
                                 Gold
                                 (wenigstens ein Zehntausendstel).
                                 
                              
                           Es handelte sich nun darum, ein technisches Verfahren zur Gewinnung des Goldes aus
                              diesen Kiesen zu ermitteln. Obgleich die hierauf bezüglichen Versuche noch nicht
                              ganz beendigt sind, können wir doch behaupten, daß die Abscheidung dieser kleinen
                              Menge Gold leicht und wenig kostspielig ist, und daß das Kupfer, Zink und die
                              Schwefelsäure, welche man gewinnt, die Kosten für die Abscheidung des Goldes zum
                              Theil decken werden. Das Verfahren ist im wesentlichen folgendes: nachdem der
                              Schwefel und Arsenik durch gehöriges Rösten entfernt sind, löst man das entstandene
                              Zinkoxyd und Kupferoxyd in Schwefelsäure auf; der Rückstand, welcher aus Kieselerde,
                              rothem Eisenoxyd und Gold besteht, wird ausgewaschen und dann in der Kälte mit
                              Chlorwasser behandelt. Nach mehrstündiger Berührung erhält man (da das Chlor das
                              rothe Eisenoxyd unter diesen Umständen nicht angreift) eine Auflösung von Chlorgold,
                              aus welcher sich das Gold mittelst einer der bekannten Methoden reduciren läßt.
                           Das Rösten dieser Kiese muß so vollkommen als möglich bewerkstelligt werden, denn
                              davon hängt es ab, ob sich das Gold aus ihnen mehr oder weniger leicht abscheiden
                              läßt. Obgleich diese Kiese nur ein Zehntausendstel Gold enthalten, so repräsentiren
                              sie doch ein beträchtliches Quantum von diesem edlen Metall, da sie eine Fläche von
                              48 Quadratkilometern einnehmen.