| Titel: | Collins' Verbesserung an Papiermaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 115, Jahrgang 1850, Nr. VI., S. 23 | 
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                        VI.
                        Collins' Verbesserung
                           an Papiermaschinen.
                        Aus dem Practical Mechanics' Journal, August 1849, S. 112
                              und 119.
                        Collins' Verbesserung an Papiermaschinen.
                        
                     
                        
                           Hr. Charles R. Collins hat in seiner bedeutenden
                              Papierfabrik zu Kelvindale eine wichtige Verbesserung eingeführt, wodurch ein
                              bisheriger Uebelstand an den Papiermaschinen beseitigt wird, welcher in der
                              Unregelmäßigkeit besteht, womit das Wasser der Papiermasse entzogen wird, während
                              sie über das endlose Drahttuch geht. Hr. Collins erreicht
                              eine vollkommen gleiche Wasser-Entziehung, ohne eine andere Veränderung an
                              seinen Maschinen vorzunehmen, als daß er eine Röhre anbringt, die mit den
                              Vacuumräumen in Verbindung steht und die jetzt gebräuchlichen schwerfälligen und
                              kostspieligen Pumpen ersetzt. Durch diese Anordnung, welche sich in der Fabrik des
                              Hrn. Collins bewährt hat, sind die Papierfabrikanten in
                              Stand gesetzt, ein vollkommen gleiches Vacuum zu erhalten, und zwar mit den
                              allergeringsten Kosten, und ohne irgend einen Kraftaufwand.
                           Wir lassen nun die Erklärung der neuen Erfindung in gedrängter Kürze folgen:
                           In den Papierfabriken wurden bisher zur Erzeugung des erforderlichen theilweisen
                              Vacuums verschiedene Mittel angewandt, meistens aber mehrere Luftpumpen; jedoch
                              wurden auch Ventilatoren und ein ausströmender Dampfstrahl zum selben Zweck benützt.
                              Die Vorwürfe welche man den Pumpen macht, sind: die bedeutenden Herstellungskosten,
                              ihre Abnützung und leichtes Zugrundegehen während der Arbeit, und die Unmöglichkeit
                              bei dem Kolbenwechsel ein gleichbleibendes Vacuum zu erhalten. Man kann zwar durch
                              Ventilatoren oder einen Dampfstrahl ein gleichmäßigeres Vacuum erzeugen, aber deren
                              Anwendung ist mit Kosten und Kraftverlust verbunden. Hr. Collins vermeidet alle diese Uebelstände durch ein einfaches Mittel,
                              welches keine Kraft absorbirt, und einen gleichmäßigen Luftdruck auf die noch weiche
                              Papiermasse hervorbringt, wodurch alle Unregelmäßigkeiten im Papier vermieden
                              werden. Dieses Mittel besteht in einer mit dem Vacuumraume verbundenen Röhre, welche
                              eine solche senkrechte Länge hat, daß die darin hängende Wassersäule den gewünschten
                              Ueberdruck der Luft auf die Papiermasse hervorbringt. Diese Röhre ist mitten am
                              Boden des Vacuumraumes befestigt, und hat unten einen Hahn, um die Ausflußöffnung
                              nach der Masse des vom Papier kommenden Wassers reguliren zu können. Beim Anlassen
                              der Maschine ist es
                              nothwendig, daß der Vacuumraum ganz mit Wasser gefüllt ist, damit dasselbe beim
                              Oeffnen des Hahns das erste Vacuum herstellt. Während die Maschine im Gange ist,
                              bleibt der Hahn beständig in gehörigem Grade geöffnet. Da das Wasser auf dem Boden
                              des Vacuumraumes sich sammelt und in die Röhre gelangt, so wird die Wassersäule in
                              derselben beständig hinabsinken wollen, und so immer ein theilweises Vacuum
                              erzeugen, welches hinreicht, um einen solchen Luftdruck auf das noch weiche Papier
                              zu erzeugen, daß durch denselben alles überflüssige Wasser entfernt wird. Die Größe
                              der Hahnenöffnung unten an der Röhre hängt von der Menge des Wassers ab, welches dem
                              Papier entzogen wird, so daß während das Wasser ununterbrochen abfließt, doch die
                              Höhe der Wassersäule immer dieselbe bleibt.
                           Die Erfindung des Hrn. Collins betrifft ferner eine
                              luftdichte Verbindung zwischen dem Drahttuche und dem Vacuumraume, welche dadurch
                              erreicht wird, daß Wasser die Fugen bedeckt, und so ein hydraulischer Verschluß
                              hervorgebracht wird.