| Titel: | Verbesserungen an Eisenbahnwagen, welche sich George Knox, Secretär der Shrewbury-Birmingham-Eisenbahn-Compagnie, am 19. März 1849 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 115, Jahrgang 1850, Nr. XX., S. 109 | 
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                        XX.
                        Verbesserungen an Eisenbahnwagen, welche sich
                           George Knox,
                           Secretär der Shrewbury-Birmingham-Eisenbahn-Compagnie, am 19. März 1849 patentiren ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Dec. 1849,
                              S. 337.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Knox's Verbesserungen an Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand meiner Erfindung bilden:
                           1) eine neue Construction der Eisenbahnwagen, wobei sie sich zusammenschieben lassen
                              und einem Stoße einen größeren elastischen Widerstand darbieten, während zugleich
                              die Bremsen an die Räder sich legen;
                           2) ein verbesserter Bufferapparat;
                           3) die Construction eines elastischen Zughakens oder Kuppelgelenkes;
                           4) eine verbesserte Ventilirvorrichtung für Passagierwagen;
                           5) Verbesserungen an den Naben der Wagenräder;
                           6) Verbesserungen in der Anordnung der zu den Schraubenkuppelungen gehörigen
                              Hebel;
                           7) Verbesserungen im Bau der Eisenbahnwagen und Waggons.
                           Fig. 8 stellt
                              einen meiner Erfindung gemäß construirten Eisenbahnwagen im Aufrisse und zum Theil
                              im Durchschnitte, Fig. 9 im Grundrisse und Durchschnitte dar.
                           Der Wagen besitzt drei Abtheilungen zur Aufnahme der Passagiereffecten und anderer
                              Güter. Diese Abtheilungen sind in gewissen Abständen von einander angeordnet, so daß
                              sie im Fall eines Zusammenstoßes oder einer sonstigen Erschütterung durch eine
                              gewisse Strecke sich bewegen können, ohne mit einander in Berührung zu kommen. Jede
                              Abtheilung liegt über einem Räderpaar, und sämmtliche Abtheilungen sind mittelst
                              Schraubenkuppelungen A mit einander verbunden; die
                              Bufferapparate befinden sich zwischen ihren Gestellen. Diese Buffer bestehen aus
                              einem System von Ringen aus vulcanisirtem (geschwefeltem) Kautschuk B, B mit zwischenliegenden Platten an Stangen D, D. An die Gestelle der ersten und letzten
                              Wagenabtheilung sind verschiebbare Stangen befestigt, welche in den an dem Gestell
                              der mittleren Abtheilung befestigten Lagern F gleiten. H sind Bremsklötze, welche an die durch Schrauben mit einander
                              verkuppelten Federn J befestigt sind. Wenn nun aus
                              Veranlassung eines Stoßes die Wagenabtheilungen einander genähert werden, so kommen
                              die Bremsen in Wirksamkeit, während die Federn J der
                              Annäherung jener Wagenkörper einen Widerstand darbieten. Um jedoch ein
                              Zurückschnellen der letzteren nach dem Stoße zu verhüten, sind Anordnungen
                              getroffen, um die Theile in der Lage, in welche sie durch den ersten Stoß getrieben
                              wurden, zurückzuhalten, und dieses geschieht vermittelst starker Fanghaken, welche
                              in die Zähne der Stangen K einfallen. Letztere sind mit
                              dem Gestelle einer der Wagenabtheilungen verbunden und gleiten durch Lager, welche
                              an den Gestellen der andern Abtheilungen befestigt sind.
                           Fig. 10
                              stellt einen dem zweiten Theile meiner Verbesserungen gemäß construirten
                              Bufferapparat im Durchschnitte dar. A ist der Cylinder,
                              worin die hohle Bufferstange B gleitet. Dieser Cylinder
                              besitzt eine Erweiterung, worin die Federn rings um eine kreisrunde Platte D angeordnet sind. Sowohl die Federn als auch der
                              Cylinder sind an die Platte D befestigt; gegen die
                              convergirenden Enden der Federn stößt das Ende der Bufferstange B. Der Bufferapparat ist mittelst Schraubenbolzen und
                              Muttern an die Planke E befestigt. Der Leichtigkeit und
                              Stärke wegen mache ich die Theile A, B und D aus Schmiedeisen.
                           Fig. 12 ist
                              der Durchschnitt einer Modification dieses Bufferapparates. Hier werden drei in
                              einander steckende schraubenförmig gewundene Federn angewendet, welche der Reihe
                              nach in Wirksamkeit kommen, und einen größern elastischen Widerstand darbieten.
                              Diese Federn befinden sich in einer cylindrischen schmiedeisernen Kammer A, worin die schmiedeiserne hohle Bufferstange B gleitet. Eine feste Stange c verhütet, daß sich die Federn zu weit ausdehnen und die Bufferstange zu
                              weit hinaustreiben.
                            Fig. 13Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. stellt die Anordnung, um dem Zughaken die nöthige Elasticität zu ertheilen,
                              im Durchschnitte dar. A ist die Planke, durch welche der
                              Stiel C des Hakens geht. An dem Ende des letzteren ist
                              eine Scheibe C¹ befestigt, die sich wie ein
                              Kolben in dem Cylinder B bewegt. In dem Cylinder B befinden sich drei in einander steckende
                              schraubenförmige Federn, welche der Hakenstange beim Herausziehen den erforderlichen
                              elastischen Widerstand entgegensetzen. Diese Federn kommen nach einander in
                              Wirksamkeit.
                           
                           Fig. 14
                              stellt einen Ventilirapparat für Passagierwagen im Grundrisse, Fig. 15 in der Ansicht
                              von Innen, Fig.
                                 16 im Durchschnitt und Fig. 17 in der äußern
                              Ansicht dar. Fig.
                                 18 zeigt die Platte mit einem Einschnitt, durch welchen der Knopf des
                              Keils tritt. Der bewegliche Schieber D ist mit Schlitzen
                              versehen, welche den Schlitzen in dem festen Laden E
                              entsprechen, und wird durch Federn F, F beständig gegen
                              die letzteren gedrückt. Er kann mit Hülfe des Keils G,
                              dessen Knopf durch den Schlitz in der Platte J tritt,
                              mit Leichtigkeit in die Höhe gehoben werden. Je nachdem der Knopf an dem einen oder
                              dem andern Ende des Schlitzes sich befindet, ist die Ventilation geöffnet oder
                              geschlossen.
                           Die Verbesserungen in der Construction der Naben der Eisenbahnräder bestehen darin,
                              daß man den inneren Enden derselben eine conische oder glockenförmige Gestalt gibt,
                              wodurch die Achse weniger geneigt ist, an der Stelle hinter der Nabe zu brechen.
                              Fig. 19
                              ist eine Ansicht dieses Theils meiner Erfindung. A ist
                              die Achse, B sind die conischen Enden der Nabe.
                           Der in Fig. 21
                              und 22
                              dargestellte Theil meiner Erfindung besteht in der Anwendung dreier mit Gewichten
                              versehener Arme bei den Schraubenkuppelungen der Eisenbahnwagen. Diesen Armen gebe
                              ich eine solche Länge, daß sich kein Mann zwischen die Wagen zu begeben braucht, um
                              die Kuppelung aufzuschrauben.
                           Fig. 23
                              stellt einen Theil des Gestells eines Eisenbahnwagens in der Seitenansicht dar; das
                              Neue besteht dabei darin, daß anstatt der Verzapfungen und Einschnitte eiserne
                              Hülsen in Anwendung kommen. Die übrigen Figuren sind verschiedene Ansichten der
                              angewendeten Hülsen. A, A ist das Untergestell; B, B sind die Endbalken; C
                              die Querstreben; D, D die Diagonalstreben; F, F die Longitudinalstreben; G,
                                 G die an die Enden der Querstreben und das Gestell befestigten Hülsen; H, H Hülsen für die Diagonalstreben. Die übrigen Hülsen
                              N, O, P, Q sind den genannten ähnlich.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
