| Titel: | Verfahren Chlorkohlenstoff als Auflösungsmittel für Kautschuk, Gutta-percha und andere Gummiharze zu bereiten; patentirt für George Simpson, Chemiker in Newington Butts, und Thomas Forster, Fabrikant in Streatham, am 26. April 1849. | 
| Fundstelle: | Band 115, Jahrgang 1850, Nr. XXVIII., S. 138 | 
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                        XXVIII.
                        Verfahren Chlorkohlenstoff als Auflösungsmittel
                           für Kautschuk, Gutta-percha und andere Gummiharze zu bereiten; patentirt für
                           George Simpson,
                           Chemiker in Newington Butts, und Thomas Forster, Fabrikant in
                           Streatham, am 26. April 1849.
                        Aus dem London Journal of arts, Decbr. 1849, S.
                              332.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Simpson's Verfahren Chlorkohlenstoff zu bereiten.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht: 1) in einem Verfahren Einfach- oder
                              Zweifach-Chlorkohlenstoff zum Auflösen von Kautschuk, Gutta-percha und
                              Gummiharzen überhaupt zu bereiten; 2) in einer Methode das Steinkohlenöl so zu
                              behandeln, daß es zu demselben Zweck geeigneter wird.
                           Der Apparat zum Bereiten des Chlorkohlenstoffs ist in Fig. 43 abgebildet. a ist eine eiserne Blase, mit einem Dampfgehäuse b versehen; sie ist durch ein Rohr c mit einem Gefäß aus Steinzeug d verbunden, welches mittelst eines Dampfgehäuses e erwärmt wird; das Gefäß d ist mit dem
                              Schlangenrohr f in der Kufe g verbunden. Die Blase a wird mit
                              Schwefelkohlenstoff beschickt und das Gefäß d mit
                              Fünffach-Chlor-Antimon; man läßt hierauf Dampf in die Gehäuse
                              einströmen; der Dampf des Schwefelkohlenstoffs muß also durch das
                              Antimonsuperchlorid in das Schlangenrohr f ziehen, wo er
                              zu einer Flüssigkeit verdichtet wird, welche in einen Behälter ablauft. Das Product
                              wird mit Kalk in einer gewöhnlichen Blase rectificirt und besteht in
                              Chlorkohlenstoff, einem wohlriechenden und nicht brennbaren Auflösungsmittel für
                              Kautschuk, Gutta-percha etc. Auf acht Gewichtstheile Antimonsuperchlorid
                              wendet man einen Gewichtstheil Schwefelkohlenstoff an. Bei der erwähnten Operation
                              wird dem Antimon dasjenige Chlor, welches es abgeben kann, vollständig entzogen; man
                              sättigt das
                              zurückgebliebene Dreifachchlorantimon wieder mit Chlor auf gewöhnliche Weise, um es
                              neuerdings anwenden zu können.
                           Zur Behandlung des Steinkohlenöls wendet man denselben Apparat an, nur macht man das
                              Gefäß d und das Schlangenrohr f aus Blei. In die Blase a gibt man das
                              Steinkohlenöl (welches vorher auf gewöhnliche Art gereinigt worden seyn muß) und das
                              Gefäß d beschickt man mit einer Auflösung von Chlorkalk.
                              Man läßt Wasserdampf in die Gehäuse b und e ziehen und leitet einen Dampfstrom in die Blase. Der
                              Dampf des Steinkohlenöls zieht durch das Gefäß d in das
                              Schlangenrohr f und wird verdichtet. Auf 8
                              Gewichtstheile Chlorkalk, welcher in Wasser aufgelöst wird, nimmt man 14 bis 16
                              Gewichtstheile Steinkohlenöl.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
