| Titel: | Ueber den Reichenbach'schen Distanzmesser; von Professor G. Decher. | 
| Autor: | Georg Decher [GND] | 
| Fundstelle: | Band 116, Jahrgang 1850, Nr. IX., S. 29 | 
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                        IX.
                        Ueber den Reichenbach'schen Distanzmesser; von Professor
                           G. Decher.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Decher, über den Reichenbach'schen Distanzmesser.
                        
                     
                        
                           Der Bericht über die Meßinstrumente des Hrn. Dr. Romershausen zu Halle (im polytechn. Journal Bd. CXIV S. 34) veranlaßt mich, diesen
                              Instrumenten gegenüber die Ehre des Reichenbach'schen Distanzmessers zu retten, von welchem Hr. Dr. August Wiegand zu Halle
                              in einer Lobrede auf die genannten Instrumente in Grunert's Archiv Bd. XIII Heft 2 meint, er sey
                                 praktisch durchaus unbrauchbar.
                           Der Reichenbach'sche Distanzmesser steht keinem andern ähnlichen Instrumente in der Einfachheit
                              seiner Einrichtung und seiner Behandlung nach, übertrifft aber alle bis jetzt
                              bekannten, namentlich in solcher Weise angewendet, wie ich unten zeigen werde, weit
                              an Genauigkeit der damit erhaltenen Ergebnisse; denn er gibt die Entfernungen einer
                              richtig getheilten Latte von dem Instrumente sehr leicht auf 1/500 derselben durch
                              unmittelbares Ablesen, und zwar bei 25 bis 30maliger Vergrößerung des Fernrohres von
                              100' und selbst von 50' an bis 1000', eine Genauigkeit, welche mit dem Längenmesser (Diastimeter) von Dr. Romershausen bei weitem nicht erreicht
                              werden kann; denn – zugegeben, daß dieses Instrument, wie behauptet wird, die
                              Parallaxe des anvisirten Objects auf Secunden genau angibt – für ein Object
                              von 15 Fuß und eine Entfernung von 300' muß das Instrument 1',5 lang seyn, wenn die
                              Entfernung der Stahlspitzen 1'' betragen soll; ein Fehler von 1 Secunde entspricht
                              dann einem Fehler von 0'',015 im Einstellen der Stahlspitzen und demnach einem
                              Fehler von 15/1000 oder 1 1/2 Proc. der gemessenen Entfernung; und die Unsicherheit
                              der Messung wäre über 7mal so groß als bei dem Reichenbach'schen Distanzmesser. Dabei gibt letzteres Instrument zugleich
                              die Elevations- und Depressionswinkel für die geneigten Linien, und mittelst
                              einer Reductionstabelle können deren Horizontal-Projectionen ungleich genauer
                              und schneller gefunden werden, als dieß durch das sogenannte Reductionsniveau von Dr. Romershausen möglich ist.
                           Leider scheint der Reichenbach'sche Distanzmesser, welcher
                              richtig angewendet für die Detailvermessung auf gebirgigem Boden, sowohl bei der Aufnahme mit dem
                              Meßtische, als bei der polygonometrischen Vermessung, eine sehr große Ersparniß an
                              Zeit und Mühe gewährt, den meisten Verfassern von Lehrbüchern der praktischen
                              Geometrie nur dem Namen und dem Principe nach bekannt zu seyn; er findet sich
                              wenigstens meistens nur oberflächlich erwähnt und beschrieben; von einer genaueren
                              Theorie desselben, nach welcher die Theilung der Latte und die Tabelle für die
                              Reduction geneigter Linien auf den Horizont berechnet werden kann, ist nirgends die
                              Rede. Am ausführlichsten scheint derselbe in dem „Handbuch der Meßkunde von Dr. Barfuß“ abgehandelt zu seyn; der Verfasser
                              kennt aber auch nur eine empirische Theilung der Latte, und die Messung schiefer
                              Linien ist bei ihm mit Umständlichkeiten verbunden, wodurch dieselbe viel an
                              Sicherheit verliert. Wahrscheinlich hat auch Hr. Dr. Wiegand sein Urtheil an dieser Quelle geschöpft. Es
                              dürfte deßhalb nicht überflüssig seyn, eine genaue Theorie unseres Distanzmessers,
                              nach welcher ich schon für sechs verschiedene Instrumente die Theilung der Latten
                              sowie die erforderlichen Reductionstabellen ohne einen andern vorausgehenden
                              Versuch, als die Bestimmung der Brennweite des Objectives berechnet habe, nebst
                              einigen zweckmäßigeren Einrichtungen der Latte, als die bisher gebräuchlichen,
                              bekannt zu machen, da ich mich selbst durch mehrfachen Gebrauch jener Instrumente
                              von der Richtigkeit dieser Rechnungen und der Sicherheit der damit vorgenommenen
                              Messungen innerhalb der angegebenen Gränze überzeugt habe.
                           Der Reichenbach'sche Distanzmesser besteht im Wesentlichen
                              aus einem guten achromatischen Fernrohr, das mittelst eines Stativs fest aufgestellt
                              und um eine horizontal gerichtete Achse gedreht werden kann; zur Bestimmung der
                              Neigung der optischen Achse des Fernrohres gegen den Horizont ist dasselbe mit einem
                              verticalen Gradbogen und zum genauen Einstellen mit einer Mikrometerbewegung
                              versehen. Vor dem Oculare desselben sind zwei horizontale Fäden so angebracht, daß
                              deren gegenseitige Entfernung durch Schrauben, denen eine Feder entgegenwirkt,
                              vergrößert oder verkleinert, und ihnen dabei eine gleiche Entfernung von der
                              optischen Achse des Fernrohres gegeben werden kann. Diese Einrichtung läßt sich
                              demnach mit jedem Meßinstrument, mit der Kippregel wie mit dem Theodolit und dem
                              Nivellirinstrument einfach dadurch verbinden, daß man dem gewöhnlichen Fadenkreuze
                              vor dem Ocular des Fernrohrs dieser Instrumente noch die beiden horizontalen Fäden
                              beifügt. In Fig.
                                 9 und 10 ist ein solcher Ocularkopf für einen kleinen Theodoliten von vorn nach
                              Wegnahme der Ocularlinse und im Durchschnitt dargestellt; a,
                                 a sind zwei prismatische Schieber, auf deren Rückseite vom Ocular aus
                              angesehen, die horizontalen Fäden zur Distanzmessung aufgespannt sind, und die durch die
                              Schrauben b, b, denen die Feder e entgegendrückt, in die gehörige Stellung gebracht werden können; die
                              Köpfe dieser Schrauben sind außen durch einen Ring d vor
                              einer zufälligen Drehung geschützt. Der conische Körper f trägt auf seiner dem Ocular zugewendeten Stirnfläche, also in der Ebene
                              lm, in welcher auch die Fäden für die
                              Distanzmessung liegen, das rechtwinkelige Fadenkreuz, oder was für die Winkelmessung
                              viel zweckmäßiger ist, außer dem die optische Achse schneidenden horizontalen Faden,
                              zwei sehr nahe liegende parallele Verticalfäden,
                              zwischen welche das Object viel genauer eingestellt werden kann, als es mittelst eines Fadens oder gekreuzter Fäden möglich ist; vier
                              Schrauben g dienen zum Centriren des Fadenkreuzes. Die
                              Schraube h hält den Ring i,
                              in welchem das Fadennetz befestigt ist, in seiner dem Auge des Beobachters
                              entsprechenden Stellung in Bezug auf das Ocular o fest,
                              und es ist eben sowohl für die Distanzmessung als für die Winkelmessung auf diese
                              Stellung eine besondere Sorgfalt zu verwenden. – Für stärkere Fernröhren und
                              mit einer größeren Distanz der Horizontalfäden, wie sie bei der bayerischen
                              Katastervermessung in Verbindung mit der Kippregel gebraucht wurden, ist es für das
                              richtige Ablesen besser, wenn vor jedem der beiden Horizontalfäden eine besondere
                              Ocularlinse angebracht wird; es hat dann das ungenaue Einstellen des Oculars oder
                              vielmehr der Fäden in Bezug auf das Bild der Latte einen weniger bedeutenden
                              Einfluß, als wenn beide Fäden durch eine und dieselbe Ocularlinse betrachtet
                              werden.
                           Dieses Instrument wird mit seiner Drehungsachse C, Fig. 14,
                              lothrecht über dem Anfangspunkt A der zu messenden Linie
                              aufgestellt, und ihm gegenüber am Endpunkte B derselben
                              die Distanzlatte BN
                                  von dem Meßgehülfen in einer solchen Lage gehalten, daß das darauf senkrecht
                              stehende Visir oder Diopter Dd auf das Objectiv
                              O des Fernrohrs gerichtet ist, die Latte also auf
                              der Verbindungslinie OD senkrecht steht. Diese
                              Latte besitzt eine entsprechende Theilung, deren Nullpunkt am besten oben angebracht
                              wird, damit derselbe einestheils nicht so leicht durch Gebüsch, Getreide etc.
                              verdeckt wird, theils weil die Luft in einiger Höhe über dem Boden immer ruhiger
                              ist, als in der Nähe desselben, während die zu messenden Linien selten die größte
                              Länge, für welche die Latte ausreicht, besitzen, und demnach in den meisten Fällen
                              mit beiden Fäden in der ruhigeren Luft abgelesen werden kann. Ferner wird der
                              Nullpunkt am zweckmäßigsten durch die feine Mittellinie eines oben und unten schwarz
                              eingefaßten weißen Streifens gebildet, da auf diese Mittellinie, auch wenn sie gar
                              nicht mehr sichtbar ist, der entsprechende Horizontalfaden (der untere) selbst mit
                              einem wenig geübten Augenmaaße mit größter Schärfe eingestellt werden kann. Die Theilung selbst
                              dagegen, welche an dem oberen der beiden Distanzfäden des Fernrohrs abgelesen, die
                              senkrechte Entfernung der Latte von der Drehungsachse des Fernrohrs, also die Länge
                              der Senkrechten CD' angibt, besteht wie die
                              Theilung der Nivellirlatten, aus versetzten schwarzen und weißen Feldern, welche
                              aber höchstens 1 Zoll oder 2,5 Centim. Länge erhalten dürfen, damit sie noch durch
                              das Augenmaaß leicht in 10 gleiche Theile getheilt werden können; übrigens dürfen
                              sie auch nicht so klein gemacht werden, daß sie der Faden bei der größten Entfernung
                              der Latte ganz bedeckt. In Fig. 13 ist eine solche
                              Theilung dargestellt; jeder einzelne Theil entspricht hier einem Meter Entfernung,
                              und die angeschriebenen Ziffern 1, 2, 4 bedeuten Zehner von Metern, nämlich 10
                              Meter, 20 Meter, 40 Meter etc.
                           Am untern Ende ist die Latte mit einer eisernen Spitze versehen, um diese in den
                              Boden eindrücken, und die Latte auch in einer nicht verticalen Stellung sicher
                              halten zu können, was für einen festen Mann mit einigen durch die Uebung erlangten
                              Vortheilen in der Stellung des Körpers und namentlich in der Haltung der Arme, keine
                              so gar schwere Aufgabe ist, wenn die zu messende Linie sich nicht über 30°
                              gegen den Horizont neigt, ein Fall, der selten vorkommt und für den auch das
                              Fernrohr kaum mehr anwendbar ist.
                           Um endlich auch dem Diopter eine richtige und unwandelbare senkrechte Stellung zur
                              Latte zu sichern, habe ich demselben die in Fig. 11 und 12
                              dargestellte Einrichtung gegeben. Es dreht sich dasselbe nämlich auf einem auf der
                              schmalen Seite der Latte L angeschraubten conischen
                              Zapfen, auf dem es mittelst einer Mutter und Vorlegplatte so festgehalten wird, daß
                              es keine wankende Bewegung machen kann. Auf den schmalen Kanten sind zwei Federn a und b angeschraubt, eine
                              stärkere a, welche durch eine Schraube c in einer bestimmten Lage erhalten wird, und eine
                              schwächere freispielende b. Beim Richten des Diopters
                              legen sich diese Federn in den entsprechenden Einschnitt ef der großen an der vordern Fläche der Latte
                              angeschraubten Schnappfeder F ein, und geben dem Diopter
                              immer dieselbe Lage in Bezug auf die Latte, so daß dasselbe immer senkrecht darauf
                              stehen wird, wenn die Feder a einmal mittelst der
                              Schraube c für diesen Zweck richtig gestellt ist. In
                              unserer Darstellung ist auf den Fall Rücksicht genommen, wo die Latte auf beiden
                              Seiten zum Distanzmessen gebraucht wird, das Diopter also vorwärts und rückwärts muß
                              eingelegt werden können, wenn man nicht vorzieht zwei Dioptern anzubringen, damit
                              der Gehülfe für jede Seite der Latte, die er dem Instrumente zuwendet, das Diopter in derselben Lage vor sich
                              hat.
                           Zur Berechnung der Theilung der Latte und der Reduction der gemessenen geneigten
                              Linien auf den Horizont sey nun allgemein (Fig. 14):
                           
                              
                                 die horizontale Distanz A
                                    'B der Stationspunkte A und B
                                 = d
                                 
                              
                                 die Entfernung CB der
                                    Drehungsachse des Fernrohrs
                                    vom          Fußpunkt
                                    B der Latte BN
                                 = d₁
                                 
                              
                                 die senkrechte Entfernung CD' der Drehungsachse von
                                    der          Latte
                                    oder die abgelesene Distanz
                                 = d₂
                                 
                              
                                 die senkrechte Entfernung OD des Objectivs von der Latte
                                 = d₃
                                 
                              
                                 die Entfernung OC des
                                    Objectivs vom Drehungspunkt
                                 = b
                                 
                              
                                 die Entfernung ON des
                                    Objectivs vom Nullpunkt der Latte
                                 = d₄
                                 
                              
                                 die Brennweite des Objectivs
                                 = f
                                 
                              
                                 der Abstand des Bildes der Latte vom Objectiv
                                    (Sammelweite)
                                 = a
                                 
                              
                                 der halbe Abstand der beiden Distanzfäden f und f'
                                 
                                    =e
                                    
                                 
                              
                                 der Abstand DN des Diopters
                                    der Latte vom Nullpunkt
                                 = L
                                 
                              
                                 der Abstand DB desselben
                                    vom Fußpunkt der Latte
                                 = l
                                 
                              
                                 die Länge des zwischen den Visirstrahlen ON und Ox          liegenden
                                    Theiles der Latte
                                 = x
                                 
                              
                                 der Winkel zwischen der optischen Achse COP des
                                    Fernrohrs          und
                                    der Senkrechten OD
                                 = φ
                                 
                              
                                 der Winkel zwischen der optischen Achse und jeder der
                                    Visirlinien          ON und Ox oder Of und Of'
                                 = α
                                 
                              
                                 der am Instrumente abgelesene
                                       Winkel zwischen
                                    der          optischen
                                    Achse und dem Horizont, der für die Depression          positiv, für die Elevation
                                       negativ genommen werde
                                 = δ
                                 
                              
                                 endlich der Winkel, den die Senkrechte CD' mit der
                                    Geraden          CB bildet
                                 = ψ.
                                 
                              
                           Zuerst kann man wegen der Kleinheit des Winkels φ
                              und der Länge b im Verhältnisse zu d₂ die beiden Senkrechten CD
                              ' und OD mit hinreichender
                              Genauigkeit der Richtung nach als congruent annehmen, und hat dadurch:
                           1)     d₃ = d₂ – b;
                           ferner gibt das Dreieck ODN:
                           2) tang (φ + α) = L/d₃,       3) 1/d₄ = cos (φ + α)/d₃,
                           
                           und die bekannte Formel der Dioptrik:
                           4)       1/a = 1/f – 1/d₄
                           bestimmt die Entfernung a, in
                              welcher das Bild des Nullpunktes der Latte vom Objectiv erscheint; man zieht
                              daraus
                           5)       sin α = e/a
                              
                           und kennt nun, wenn e als gegeben
                              vorausgesetzt wird, damit und durch das Vorhergehende, die Winkel α und φ, und
                              zuletzt findet man
                           x = L
                              – d₃ tang (φ – α)
                              = d₃ (tang (φ + α)
                              – tang (φ
                              – α))
                           oder sehr nahe
                           6)       x = 2 d₃ tang α/cos²φ,
                           als Länge des der Distanz d₂ entsprechenden Theiles der Latte. Mittelst dieser Gleichungen können
                              also die Theile der Latte für verschiedene Entfernungen berechnet werden, und wenn
                              diese auf die Latte aufgetragen sind, kann man die Unterschiede derselben, ihrer
                              geringen Veränderlichkeit wegen, proportional in kleinere Theile abtheilen.
                           Zuvor müssen wir aber noch den halben Abstand der Distanzfäden genau bestimmen. Dieß
                              geschieht dadurch, daß man nach einer einfachen Proportion die Höhe H der Latte feststellt, welche dem am Instrumente
                              abgemessenen mittleren Abstande der Fäden und einer größten Entfernung D₂ der Latte vom Instrumente entspricht oder
                              entsprechen soll, und darnach die Größe e berechnet.
                              Bezeichnen wir dazu die Größen, welche in der Entfernung D₂ den Größen d₃, d₄, α, φ,
                                 a und x entsprechen, mit D₃, D₄, α₁, φ₁, A und H, so haben wir wie
                              vorher:
                           D₃ = D₂ – b,
                           tang (α₁ + φ₁) = L/D₃,         tang (α₁
                              – φ₁) = (H – L)/D₃
                           und finden daraus α₁
                              nach der bekannten Formel:
                           α₁ = 1/2 (α₁ + φ₁) + 1/2 (α₁ –
                              φ₁).
                           Es ist ferner
                           1/D₄ = cos (φ₁ + α₁)/D₃,
                           womit sich
                           1/A = 1/f
                              – 1/D₄
                           
                           und zuletzt der gesuchte halbe Abstand der Fäden
                           e = A sin
                                 α₁
                           berechnen läßt.
                           Ist dann die Latte auf diese Weise getheilt, so gibt man den Distanzfäden den eben
                              berechneten Abstand, indem man auf einem möglichst ebenen und wenig geneigten Boden
                              die Entfernung D₂ mit der Kette abmißt, am
                              Anfangspunkt das Instrument, am Endpunkt die Latte aufstellt, und die Lage der Fäden
                              mittelst der Druckschrauben so corrigirt, bis sie gleichzeitig auf den Punkten N und H einstehen. Um sich
                              dann zu überzeugen, ob die Fäden gleichweit von der optischen Achse abstehen,
                              bemerkt man sich die Stellung des Instrumentes am Verticalkreise und schlägt das
                              Fernrohr um, so daß der obere Faden der untere, der untere der obere wird, stellt
                              wieder auf die Latte ein, und sieht zu, ob der Gradbogen dieselbe Abweichung vom
                              Horizont angibt. Ist dieß nicht der Fall, so halbirt man den Unterschied, und
                              corrigirt die Fäden von Neuem so, daß sie die Punkte N
                              und H decken. Mit einem guten Augenmaaß erreicht man
                              übrigens denselben Zweck genauer und mit weniger Umständen. Bei dieser Correction
                              oder Prüfung der Distanzfäden, die nach längeren Zeiträumen immer wieder vorgenommen
                              werden muß, kann man sich zugleich von der Richtigkeit der Theilung der Latte
                              überzeugen und im Ablesen einüben, indem man beim Abmessen der Länge D₂ in mehreren Zwischenräumen Zeichen einstecken
                              und die entsprechenden Entfernungen notiren, und dann, wenn die Fäden corrigirt
                              sind, die Latte in den bezeichneten Punkten aufstellen läßt, um ihre Entfernungen
                              mittelst des Instrumentes zu bestimmen.
                           Die Reduction der abgelesenen Entfernung d₂ auf
                              den Horizont ergibt sich einfach wie folgt. Man hat in dem rechtwinkeligen Dreiecke
                              CD'B oder CDB
                              
                           BD/CD =
                              1/d₂ = tang
                                 ψ,     CB = d₁ = d₂/cos ψ
                              
                           und dann in dem Dreiecke CBA
                              
                           A'B = d = d₁ cos (δ + φ + ψ)
                           als die gesuchte horizontale Entfernung der Stationspunkte A und B. Für die
                              Interpolation ist es jedoch zweckmäßiger, die an der abgelesenen Distanz d₂ anzubringende Reduction:
                           R = d
                              – d₂
                           zu berechnen, und diese nach den Werthen des durch die
                              Beobachtung gegebenen
                              Winkels δ in eine Tabelle, wie die unten folgende
                              zusammenzustellen. Man hat dann:
                           d = d₂ + R.
                           Das einfachste Mittel, sich in der Anwendung dieser Tabelle zu üben und von ihrer
                              Richtigkeit zu überzeugen, wird darin bestehen, das Instrument und die Latte an zwei
                              in verschiedener Höhe liegenden Punkten aufzustellen, und zwar zuerst das Instrument
                              oben, die Latte unten, und dann die Latte an der obern und das Instrument an der
                              untern Station, und die jedesmal abgelesenen Distanzen, die nicht gleich seyn
                              werden, mittelst der Tabelle auf den Horizont zu reduciren, wodurch jedesmal
                              dieselbe horizontale Distanz zum Vorschein kommen muß. Eine mehrmalige Wiederholung
                              dieses Verfahrens bei verschiedenen Entfernungen und Höhenunterschieden wird für den
                              Gebrauch des Instrumentes und der Tabelle der beste Lehrmeister und zugleich die
                              beste Empfehlung desselben seyn.
                           Nach der vorhergehend beschriebenen Einrichtung des Instrumentes, der Latte und
                              Reductionstabelle hat also der Geometer nur dafür zu sorgen:
                           1) daß die Distanzfäden die richtige Entfernung von einander haben;
                           2) daß die Drehungsachse des Fernrohrs lothrecht über dem Anfangspunkte A der zu messenden Linie, und das Instrument dabei so
                              aufgestellt ist, daß der verticale Kreis oder Gradbogen die Neigung der optischen
                              Achse gegen den Horizont richtig angibt;
                           3) daß die Fäden genau mit dem Bilde der Latte zusammentreffen, was man leicht durch
                              ein geringes Neigen des Kopfes darnach beurtheilen kann, ob die Fäden auf der Latte
                              unverrückt bleiben. Ist dieß nicht der Fall, so muß der Ocularkopf so lange verrückt
                              werden, bis es erreicht ist;
                           4) wenn der untere Faden auf Null eingestellt ist, so muß in demselben Augenblicke
                              bloß durch Verrückung des Auges mit Vermeidung jeder fühlbaren Bewegung des Körpers
                              auch die Stellung des obern Fadens abgelesen werden, was übrigens in kurzer Zeit
                              mehrmal wiederholt werden kann;
                           5) sogleich nachdem die abgelesene Distanz notirt, und ohne daß in der Stellung des
                              Instrumentes das Geringste geändert worden ist, wird die Elevation oder Depression
                              der optischen Achse am Gradbogen abgelesen und aufgezeichnet, und zwar genügt es,
                              wenn diese Winkel auf Zehntel-Grade bestimmt werden.
                           
                           Der Gehülfe hat dabei nichts zu beobachten, als was früher schon erwähnt wurde,
                              nämlich daß die Latte in dem Endpunkte B fest
                              aufgestellt wird, daß das Diopter auf das Objectiv des Instrumentes zeigt, und die
                              schmale Seite der Latte in einer verticalen Ebene liegt. Das letztere kann übrigens
                              der Gehülfe nicht leicht selbst beurtheilen; es muß ihm daher von dem Geometer durch
                              Winken angedeutet werden. Die ganze Behandlung des Instrumentes und der Latte ist
                              also sehr einfach und erfordert gewiß den möglich kleinsten Zeitaufwand für die
                              Bestimmung der Entfernung eines Punktes aus einer
                              Station, wobei die Resultate hinsichtlich der Genauigkeit jede billige Anforderung
                              befriedigen, und namentlich den für Detailvermessungen nothwendigen Grad der
                              Genauigkeit selbst bei geringer Hebung des Beobachters erreichen.
                           Aus dem Vorhergehenden ersieht man, daß die Theilung einer Latte streng genommen für
                              jedes Fernrohr besonders berechnet werden muß; es geht indessen auch daraus hervor,
                              daß kleine Abweichungen in der Brennweite des Objectivs und in seiner Entfernung von
                              der Drehungsachse des Fernrohrs nur sehr kleine Aenderungen in jener Theilung
                              bewirken; es dürfte deßhalb für Manchen erwünscht seyn, wenn ich hier die Theilung
                              der Latte, sowie die Reductionstabellen für zwei verschiedene Instrumente, wie sie
                              meistens angewendet werden, mittheile, und bei einem derselben zugleich die Art und
                              Weise der Rechnung zeige.
                           Das erste dieser Instrumente ist ein Multiplications-Theodolit oder ein terrestrisches Universalinstrument mit einem Fernrohr zum Durchschlagen
                              von 12 bis 15maliger Vergrößerung; die beiden Kreise (Horizontal- und
                              Höhenkreis) sind nach der Centesimaltheilung in 400° und entsprechend weiter
                              getheilt; der Höhenkreis gibt an den Nomen Unterschiede von 5 Minuten an. Die
                              Brennweite f des Objectivs ist 0,2928 Meter, und der
                              Abstand desselben von der Drehungsachse 0,20 Meter. Die dazu gehörige Latte ist
                              etwas über 3 Meter lang, und nach dem metrischen Maaße getheilt, weil mir dieses für
                              das Ablesen die zweckmäßigste Eintheilung gab, nämlich Theile, die einer
                              Längeneinheit entsprechen, und nicht zu groß und nicht zu klein sind. Die Latte ist
                              nämlich auf der einen Seite von unten auf als Nivellirlatte in Centimeter
                              eingetheilt, welche bis zu Entfernungen von 50 Meter durch das Augenmaaß leicht noch
                              genau in 10 gleiche Theile getheilt werden können, so daß das mit einer sehr
                              empfindlichen Libelle versehene Fernrohr bei Stationen von 100 Meter von der Mitte
                              aus die Höhen auf 1 Millimeter sicher angibt. Auf der andern Seite ist die Latte als
                              Distanzlatte von oben herab, wie in Fig. 13 dargestellt ist, so getheilt, daß
                              jeder Theil, der etwa 1,5 Centim. groß ist, einem Meter Unterschied in der
                              Entfernung entspricht, und daß darauf die Distanzen von 10 bis 200 Meter leicht auf
                              1/500, und mit einiger Uebung des Beobachters, namentlich bei ruhiger Luft und guter
                              Beleuchtung selbst bis auf 1/1000 derselben genau abgelesen werden können.
                           
                              
                                 Die Entfernung L des Diopters
                                    dieser Latte vom Nullpunkte ist
                                 = 1,623 Met.
                                 
                              
                                   „          „          l    „        
                                    „          „        „  
                                    vom
                                    Boden          „
                                 = 1,4 Met.
                                 
                              
                                 die Hauptdistanz D₂ zur
                                    Correction der Fäden ist
                                 = 200 Met.
                                 
                              
                                 und die entsprechende Höhe H der
                                    Latte
                                 = 3 Met.
                                 
                              
                           Mit diesen Werthen berechnet sich zuerst der halbe Abstand der Fäden wie folgt.
                           Es ist:
                           1) D₃ = D₂
                              – b = 200,00 Met. – 0,20 = 199,80
                              Met.;
                           2) tang (α₁ +
                              φ₁) = L/D₃ = 1,623/199,80 = tang 0,5171°
                           3) tang (α₁
                              – φ₁) = (H – L)/D₃ = (3 – 1,623)/199,80 = tang
                              0,4387°
                           4) α = 1/2 (α₁ + φ₁) + 1/2 (α₁ – φ₁) = 0,4779°
                           5) 1/D₄ = cos (φ₁ + α₁)/D₃ = cos 0,5171/199,80 = 0,005005
                           6) 1/A = 1/f – 1/D₄ = 1/0,2928 – 0,005005 = 3,41029
                           7) e = A sin α₁
                              = 1/3,41029 sin 0,4779°
                           also:
                           
                              e = 0,0022014 Met.
                              
                           
                              log e = 7,342694.
                              
                           Die Berechnung der Theile der Latte, für welche es genügt, wenn sie für die
                              Entfernungen von 10, 20, 40, 60, 100, 150 und 200 Meter nach den obigen Formeln
                              durchgeführt wird, indem man damit die Werthe von x für
                              die dazwischen liegenden Zehner von Metern leichter durch Interpolation erhalten
                              kann, wird sich am einfachsten und sichersten in der nachstehenden tabellarischen
                              Form herstellen lassen, worin die Buchstaben d. E. decadische Ergänzung bedeuten.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 39
                              
                           Mit diesen Werthen ergibt sich dann durch eine leichte Interpolation die nachstehende
                              Tabelle für die Theilung der Distanzlatte, aus welcher man steht, wie die
                              Unterschiede in den Theilen allmählich mit der Entfernung zunehmen, und zwar im
                              Anfang sehr merklich, zuletzt aber nur sehr wenig. Man sieht ferner daraus, daß man
                              auch bei den kleinern Distanzen die Zwischenräume zwischen den angegebenen
                              Theilungspunkten in 10 gleiche Theile theilen darf, um die Theile für 1 Meter
                              Unterschied in der Entfernung ohne wahrnehmbaren Fehler zu erhalten.
                           
                           
                              
                                 Distanzen.
                                 Entsprechende LängenderLatte von Null
                                    an.
                                 Unterschiede.
                                 
                              
                                         10
                                    Met.
                                         0,14659
                                    Met.
                                 
                                 
                              
                                         20
                                 0,29498
                                 0,14839
                                 
                              
                                         30
                                 0,44466
                                 0,14968
                                 
                              
                                         40
                                 0,59474
                                 0,15008
                                 
                              
                                         50
                                 0,74492
                                 0,15018
                                 
                              
                                         60
                                 0,89516
                                 0,15024
                                 
                              
                                         70
                                 1,04544
                                 0,15028
                                 
                              
                                         80
                                 1,19575
                                 0,15031
                                 
                              
                                         90
                                 1,34608
                                 0,15033
                                 
                              
                                       100
                                 1,49642
                                 0,15034
                                 
                              
                                       110
                                 1,64677
                                 0,15035
                                 
                              
                                       120
                                 1,79712
                                 0,15035
                                 
                              
                                       130
                                 1,94747
                                 0,15035
                                 
                              
                                       140
                                 2,09782
                                 0,15035
                                 
                              
                                       150
                                 2,24818
                                 0,15036
                                 
                              
                                       160
                                 2,39854
                                 0,15036
                                 
                              
                                       170
                                 2,54890
                                 0,15036
                                 
                              
                                       180
                                 2,69926
                                 0,15036
                                 
                              
                                       190
                                 2,84963
                                 0,15037
                                 
                              
                                       200
                                 3,00000
                                 0,15037
                                 
                              
                           Um ferner die Berechnung der Reductionstabelle in gleicher Weise durchzuführen, sucht
                              man zuerst den Winkel ψ und den Werth von d₁ wie folgt:
                           
                              
                                 d₂ =d E. log d₂ =log l =log tang ψ
                                       =ψ
                                       =φ =
                                 Met.10,009,000000,146139,14613    8°,86    9,97
                                 Met.20,008,69897–8,84510    4°,45    4,74
                                 Met.40,008,39794–8,54407    2°,23    2,12
                                 Met.60,008,22185–8,36798    1°,49    1,25
                                 Met.100,008,00000–8,14613    0°,89    0,56
                                 Met.150,007,82391–7,97004    0°,59    0,21
                                 Met.200,007,69897–7,84510    0°,45    0,04
                                 
                              
                                 φ + ψ =
                                 18,83
                                 9,19
                                 4,35
                                 2,74
                                 1,45
                                 0,80
                                 0,49
                                 
                              
                                 d. E. log cos ψ =log d₂ =
                                 0,004121,00000
                                 0,001061,30103
                                 0,000271,60206
                                 0,000121,77815
                                 0,000042,00000
                                 0,000022,17609
                                 0,000012,30103
                                 
                              
                                 log d₁
                                    =
                                 1,00412
                                 1,30412
                                 1,60233
                                 1,77827
                                 2,00004
                                 2,17611
                                 2,30104
                                 
                              
                           und gibt der weitern Rechnung, bei welcher man sich darauf
                              beschränkt, die Winkel δ von 5° zu
                              5° zu nehmen, die nachstehende übersichtliche Einrichtung, wobei zu bemerken
                              ist, daß δ' für δ + φ + ψ steht.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 41
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 42
                              
                           
                           
                           Bezeichnet man dann die vier Werthe von R, welche
                              zwischen zwei in der vorstehenden Tabelle aufeinanderfolgende eingeschaltet werden
                              sollen, mit R', R'', R''', RIV, die letzteren selbst mit R und R₁, so hat man
                              nach der gewöhnlichen Interpolationsformel, indem man die dritte und die höhern
                              Differenzen vernachlässigt:
                           R'   = R + 1/5
                              Δ R – 2/25 Δ² R,
                           R''  = R + 2/5
                              Δ R – 3/25 Δ² R,
                           R''' = R + 3/5 Δ R – 3/25 Δ² R,
                           RIV = R + 4/5 Δ R –
                              2/25 Δ² R,
                           oder für die fortgehende Berechnung zweckmäßiger:
                           R'   = R  + 1/5 Δ R – 2/25
                              Δ² R,
                           R''  = R'  + 1/5 Δ R – 1/25 Δ² R,
                           R''' = R''  +
                              1/5 Δ R,
                           RIV = R''' + 1/5 Δ R + 1/25
                              Δ² R,
                           wozu dann das Glied
                           R₁ = R
                              IV + 1/5 Δ
                                 R + 2/25 Δ² R
                              
                           als Controle dienen wird.
                           Auf diese Weise erhält man die beiden Tabellen A und B, welche auf einen Streifen dünne Pappe aufgezogen, und
                              sogleich im Felde zur Reduction benützt werden können. In der Mitte einer jeden
                              derselben ist eine Spalte mit dem Kopfe: Δ
                              für 10 Met., welche die nahe constanten Differenzen der
                              in derselben Zeile stehenden Zahlen enthält (nur die beiden ersten Spalten unter 10
                              und 20 Met. machen davon eine fühlbare Ausnahme), und die Interpolation für die
                              Distanzen, welche zwischen die in der Tabelle angegebenen fallen, erleichtert. Ein
                              Beispiel wird die Anwendung klar machen:
                           Man habe auf der Latte die Distanz 113,70 Met. abgelesen bei einer Depression der
                              optischen Achse des Fernrohrs von 18,3°, und will dieselbe auf den Horizont
                              reduciren.
                           Die Tabelle B (Depression) gibt als Reduction für 110
                              Met. bei 18° Depression: 500 Met., bei 19°: 551, und demnach ist bei
                              18,3°
                           R = 500 + (551 – 500)/10 × 3 = 515
                              Centim.
                           
                           
                              
                                 Ferner hat
                                 man bei
                                 18°
                                 für 10 Meter
                                 die Differenz:
                                 37
                                 
                              
                                 
                                         
                                    „
                                 19°
                                   „   „
                                 „        „
                                 42
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                 
                                 also bei
                                 18,3°
                                       „
                                 „        „
                                 39
                                 
                              
                                 
                                         
                                    „
                                   „
                                 für 1 Meter
                                 „        „
                                   4
                                 
                              
                                 
                                 und   „
                                   „
                                 für 3,7 Met.
                                 „        „
                                 15
                                 
                              
                           Die vollständige Reduction der abgelesenen Distanz ist sonach 530 Centim. und
                              folglich
                           113,70 Met. – 5,30 Met. = 108,40 Met.
                           die auf den Horizont reducirte Entfernung des Stationspunktes
                              der Latte von der Station des Instrumentes.
                           Mit einiger Uebung läßt sich diese kurze Rechnung, wie dieß beim Meßtische nothwendig
                              ist, schon im Felde leicht und schnell ausführen; bei polygonometrischen Messungen
                              wird man besser thun, sich, wie schon bemerkt, die Neigungswinkel zu notiren, und
                              die Reduction zu Hause zu berechnen.
                           Das zweite Instrument, für welches hier noch die Theilung der Latte und die
                              Reductionstabellen folgen, ist ein Distanzmesser mit
                                 Kippregel für die Aufnahme mittelst des Meßtisches; das Fernrohr besitzt
                              eine 25 bis 30malige Vergrößerung, und vor jedem Distanzfaden eine Ocularlinse; aber
                              kein Collectivglas. Die Brennweile des Objectivs ist = 1,675 bayer. Fuß, und der
                              Abstand desselben von der Drehungsachse = 0,833 Fuß. Die dazu gehörige Latte ist zum
                              Zusammenlegen eingerichtet, sie wird in ihrer ganzen Länge bis zu 1000 Fuß, die
                              Rückseite der untern Hälfte bis 500' gebraucht. Der Abstand des Diopters vom Boden
                              ist 4,8 Fuß; der Abstand von Null bei der ganzen (1000') Latte = 12', bei der 500'
                              Latte = 4'; der Hauptdistanz D₂ = 1000'
                              entspricht die Höhe H = 15',3. Die 1000' Latte ist in
                              Felder von 7''' bis 8''' Länge eingetheilt, welche einem Unterschiede von 5' in der
                              Entfernung entsprechen; bei der 500' Latte, die von 50' anfängt, haben die Felder
                              oder Theile bis zu einer Distanz von 250' nur 3''' Länge und entsprechen
                              Entfernungsunterschieben von 2 Fuß; von 250' bis 500' ist dagegen die Theilung auf
                              dieselbe Weise, wie auf der 1000' Seite beschaffen. Diese Latte hat ein Diopter wie
                              das in Fig.
                                 11 und 12 dargestellte.
                           
                           Mit den eben angegebenen Werthen berechnet sich die Theilung der Latte für dieselbe
                              durch die 1000' Latte bestimmte Fädendistanz wie folgt:
                           
                              
                                 Distanzen.
                                 Werthevon x bei der
                                    500'Latte.
                                 Werthevon x bei der
                                    1000'Latte.
                                 
                              
                                     50'
                                 0,7325'
                                   –
                                 
                              
                                   100
                                 1,4970
                                   1,5147
                                 
                              
                                   150
                                 2,2361
                                   2,2752
                                 
                              
                                   200
                                 3,0296
                                   3,0376
                                 
                              
                                   300
                                 4,5631
                                   4,5679
                                 
                              
                                   400
                                 6,0968
                                   6,1000
                                 
                              
                                   500
                                 7,6307
                                   7,6328
                                 
                              
                                   600
                                 –
                                   9,1658
                                 
                              
                                   700
                                 –
                                 10,6992
                                 
                              
                                   800
                                 –
                                 12,2327
                                 
                              
                                   900
                                 –
                                 13,7663
                                 
                              
                                 1000
                                 –
                                 15,3000
                                 
                              
                           Die Reductionstabellen folgen unter C, D, E und F und bedürfen nur der Bemerkung, daß die Werthe von δ hier gewöhnliche oder Sexagesimal-Grade
                              bedeuten.
                           
                           
                              A.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 44
                              Reduction für die Elevation
                              
                           
                           
                              A.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 45
                              Reduction für die Elevation
                              
                           
                           
                              B.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 46
                              Reduction für die Depression.
                              
                           
                           
                              B.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 47
                              Reduction für die Depression.
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 48
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 49
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 50
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 116, S. 51
                              
                           
                        
                     
                  
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