| Titel: | Centrifugalapparat zum Reinigen und Formen des Zuckers; von J. C. Rohlfs und J. F. Cail. | 
| Fundstelle: | Band 116, Jahrgang 1850, Nr. LXXIV., S. 382 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXIV.
                        Centrifugalapparat zum Reinigen und Formen des
                           Zuckers; von J. C.
                              Rohlfs und J. F.
                              Cail.
                        Aus dem Technologiste, Mai 1850, S.
                              418.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Rohlfs' und Cail's Centrifugalapparat zum Reinigen und Formen des
                           Zuckers.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat zum Reinigen und Formen des ZuckersEr wurde am 16. August 1842 in
                                    England für Hrn. Brooman patentirt, welcher die Beschreibung desselben erst
                                    am 16. Februar 1850 im
                                    Patent-Office einreichte und im Mechanics'
                                       Magazine Nr. 1385 veröffentlichte. ist dem sogenannten Hydro-extractor nachgebildet, womit man in den
                              Färbereien und Druckereien aus den Geweben das Wasser mittelst Centrifugalkraft
                              austreibt.
                           Fig. 10 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt des Apparats und Fig. 11 der Grundriß
                              desselben.
                           B¹ ist ein cylindrischer Behälter, oben offen und
                              unten geschlossen, in welchen man das verkochte Klärsel einlaufen läßt; b⁴, b⁴ sind
                              Mundstücke an den Seiten dieses Behälters, welche auf Oeffnungen derselben befestigt
                              und dazu bestimmt sind, eine Reihe rings um den Behälter angebrachter conischer
                              Zuckerformen D, D an deren schmalen Enden zu halten,
                              während sich die breiten Enden dieser Formen außerhalb des Behälters befinden. Der
                              Behälter dreht sich unten in einer Pfanne B² und
                              oben in einem Lager B³.
                           C, C ist eine Trommel, welche oben und unten an dem
                              Körper des Behälters B¹ befestigt und mit
                              Oeffnungen C¹, C¹ versehen ist, in welchen die großen Enden der Formen ruhen. Diese
                              Oeffnungen C¹, C¹ sind am oberen Theil etwas weiter gemacht, damit man die Formen leicht hineinstecken und
                              der Vorsprung D³ in einen der Ringe E fallen kann.
                           E, E ist eine Reihe Ringe von Tförmigem Eisen, welche durch Träger E¹, E¹, die an der Trommel befestigt
                              sind, an ihren Stellen erhalten werden; jeder Ring hält eine Reihe von Formen D, D fest und verhindert dieselben sich auswärts zu
                              bewegen. Diese Formen D haben an ihren breiteren Enden
                              zwei Böden (Deckel), einen äußeren und einen inneren. Der äußere Boden D¹ ist massiv und verschließt die Oeffnung am
                              Ende der Form gänzlich, wenn man ihn an den inneren Boden D² mit Muttern D⁴, D⁴ schraubt. Der innere Boden besteht aus einem
                              metallenen Rahmen, welcher mit Drahttuch überzogen ist und paßt in eine Vertiefung
                              in den Formen D, D; er ist mit einem vorspringenden
                              runden Metallstück D³ versehen, welches durch den
                              äußeren Boden D¹ geht und den Ring E erreicht, welcher ihn dicht auf der Form hält.
                           Das ganze Gestell dieses Apparats besteht in einem Boden F,
                                 F von der aus der Abbildung ersichtlichen Gestalt, auf welchen ein starker
                              Rahmen F¹ geschroben ist, der das Lager B³ trägt; und aus zwei beweglichen Eisenblechen
                              F³, F³,
                              welche in Vertiefungen (Nuthen) des Bodens F angebracht
                              sind und nebst dem Rahmen F¹ das den Apparat
                              einschließende Gehäuse bilden.
                           C¹ ist eine mit Differentialkegeln verbundene
                              Rolle, welche während der Arbeit die Geschwindigkeit der Maschine allmählich erhöht.
                              G¹ ist ein Rohr um den krystallisirten Zucker
                              in die Maschine zu führen, und F¹ ein Rohr, durch
                              welches die aus den Formen geschleuderte reinigende Flüssigkeit weggeführt wird.
                           Die Maschine wird auf folgende Weise behandelt. Nachdem die Formen D, D und das Gehäuse F¹, F¹ an ihre Stelle gebracht und
                              die Böden D¹, D¹ dicht aufgeschraubt sind, bringt man den Zucker, in geeignetem
                              Zustand, durch das Rohr G¹ in den Behälter B¹. Setzt man nun die Maschine in Bewegung, so
                              wird der Zucker durch Centrifugalkraft in die Formen getrieben. Man sorgt dafür, daß
                              sich die Maschine langsam bewegt bis sich die Masse gesetzt hat. Nun macht man die
                              Böden D¹, D¹
                              durch Drehen der Muttern D⁴ lose, um die aus den
                              Formen getriebene Flüssigkeit ablaufen zu lassen. Hierauf ertheilt man dem Apparat
                              eine der Beschaffenheit des zu reinigenden Zuckers angemessene Geschwindigkeit und
                              sobald der im Zucker enthaltene Syrup herausgezogen ist, gießt man eine hinreichende
                              Menge der zum Reinigen dienenden Flüssigkeit in den Behälter B¹, welche sich durch die Centrifugalkraft in den Formen
                              gleichförmig vertheilt und durch den Zucker dringt. Letztere Operation wiederholt
                              man bis der Zucker hinreichend gereinigt ist; alsdann nimmt man die Formen weg und
                              den Zucker heraus.
                           Anstatt den Zucker durch die Centrifugalkraft der Maschine zu formen und zu reinigen,
                              kann man ihm zuerst in den Formen die Gestalt von Broden geben und dann zur
                              Reinigung in den Apparat bringen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
