| Titel: | Smee's mechanisches Princip sowohl bei der gewöhnlichen Zink- und Kupferbatterie, als auch bei der constanten Batterie von Daniell angewandt. | 
| Fundstelle: | Band 116, Jahrgang 1850, Nr. LXXXVI., S. 444 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        LXXXVI.
                        Smee's mechanisches Princip sowohl bei der
                           gewöhnlichen Zink- und Kupferbatterie, als auch bei der constanten Batterie von
                           Daniell
                           angewandt.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Febr. 1850, S.
                              249.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Smee's mechanisches Princip bei den galvanischen Säulen
                           angewandt.
                        
                     
                        
                           In der Absicht, Smee's mechanisches Princip der
                              gewöhnlichen Zink- und Kupferbatterie anzupassen, benutzte ich
                              Kupfercylinder, welche mit einem scharfen, fünfschneidigen Instrumente durchlöchert
                              waren. Jedes mit dem Instrumente hervorgebrachte Loch bildet einen Grad mit fünf
                              Zacken, und jede Zacke selbst ist ausgezackt oder stark rauh. Indem ich mehr als
                              dreitausend Löcher in jeden Kupfercylinder machte, wobei überdieß jedes aufgerissene
                              Loch mit zahlreichen vorspringenden Punkten versehen war, fand ich bei meinen
                              Versuchen, daß Smee's mechanisches Princip sich für die
                              gewöhnliche Zink- und Kupferbatterie vollkommen bewährt.
                           Die Form der von mir angewandten Batterie ist ganz dieselbe, welche Thomas Mason in den Annals of
                                 Electricity Bd. III S. 13 beschrieb, nur mit dem Unterschiede, daß ich
                              Zinkstangen anstatt cylindrischer Zinkgefäße nahm, und durchlöcherte Kupferplatten
                              anstatt ganzer. Zum Vereinigen der einzelnen Elemente in Paare nahm ich (statt der
                              mit Quecksilber gefüllten Messingnäpfchen) Klemmen von Messingblech, die von starken
                              Kupferdrähten getragen werden; in diese Klemmen werden die von den Zinkstangen
                              kommenden Kupferdrähte eingedrückt, und halten sie ganz fest. Diese einfache
                              Anordnung gestattet ein so schnelles Verbinden der einzelnen
                              Batterie-Elemente, daß ich in 5 Secunden einen Zinkcylinder, der angefressen
                              wird, aus einer Zelle herausnehmen und einen frisch amalgamirten dafür einsetzen
                              kann. Auf diese Weise kann man mit außerordentlich geringer Unterbrechung des
                              elektrischen Stromes dem Zerfressenwerden der Zinkcylinder fast gänzlich
                              vorbeugen.
                           A, Fig. 20, stellt eine der
                              Zellen der Batterie vor, die aus einem fünf Zoll hohen und fünf Zoll weiten irdenen
                              Gefäße besteht.
                           B ist das durchlöcherte Kupferblech, welches cylindrisch
                              gerollt ist und sich selbst an die innere Gefäßwand anlegt.
                           
                           C eine messingene von einem starken Kupferdraht
                              getragene Klemme; der Kupferdraht ist am oberen Ende des Kupferbleches
                              angelöthet.
                           D ein 5 1/4 Zoll hoher massiver Zinkcylinder von 1 1/2
                              Zoll Durchmesser. Oben ist in seine Mitte ein kupferner Leitungsdraht
                              eingelöthet.
                           E stellt zwei mit einander verbundene Zellen sammt den
                              Leitungs- oder Poldrähten dar.
                           Ich will nun zuerst die Wirkung der Batterie mit glatten, und dann derjenigen mit
                              durchlöcherten Kupfercylindern angeben. Beide Batterien waren neu, und bei beiden
                              waren 10 Zellen mit einander vereinigt, die einander durchaus gleich waren, nur mit
                              dem Unterschiede daß die einen durchlöcherte Kupfercylinder, die anderen
                              undurchlöcherte hatten. Beide Batterien enthielten verdünnte Schwefelsäure, die aus
                              1 Theil Schwefelsäure und 7 Theilen Wasser bestand.
                           Der erste Versuch mit den glatten Cylindern dauerte eine Stunde, und lieferte 81
                              Kubikzoll Knallgas.
                           In derselben Zeit lieferten die durchlöcherten Cylinder 135 Kubikzoll desselben
                              Gases.
                           Letztere Batterie war hierauf mehrere Monate lang im Gebrauch, und um zu erfahren, um
                              wie viel ihre Stärke während dieser Zeit abgenommen habe, wählte ich aus 50 Zellen
                              diejenigen heraus, deren Kupfercylinder am meisten angegriffen schienen; ich erhielt
                              noch in einer Stunde 114 Kubikzoll Gas.
                           Wurden beide Batterien, die eine mit glatten, die andere mit durchlöcherten
                              Kupfercylindern, mit zwei Flüssigkeiten in Thätigkeit gesetzt, wie dieß bei der
                              constanten Batterie von Daniell der Fall ist, wobei die
                              schwefelsaure Kupferauflösung durch ein Diaphragma von starkem Papier von der Säure
                              getrennt ist, so erhielt ich folgende Resultate:
                           Zehn Zellen mit glatten Cylindern gaben in der Stunde achtzig Kubikzoll gemischtes
                              Gas.
                           Zehn Zellen mit durchlöcherten Cylindern dagegen in einer Stunde hundert und
                              sechsundachtzig Kubikzoll desselben Gases.
                           Nachdem ich letztere Batterie wiederholt bei meinen Versuchen gebraucht hatte, fand
                              ich, daß der Grad vom Durchschlagen der Löcher sich mehr erhöht hatte, was ohne
                              Zweifel vom Niederschlagen des Kupfers auf denselben herrührte. Dieser Niederschlag
                              darf jedoch nicht zu stark werden, denn nachdem die Batterie einige Monate lang
                              gearbeitet hatte, wurden die Zacken glätter, woraus eine Abnahme der Stärke der Batterie zu erklären
                              seyn möchte. Aus den angeführten Versuchen möchte ich schließen, daß die Grove'sche Batterie ebenfalls dadurch viel wirksamer
                              gemacht werden kann, daß man durchlöcherte statt glatter Platincylinder oder Platten
                              anwendet.
                           Ich fand ferner, daß zwei mit einander verbundene Zellen Wasser, freilich langsam,
                              zersetzten, wenn sie durchlöcherte Kupfercylinder hatten, was ich aber mit glatten
                              Cylindern nie erreichen konnte.
                           Obgleich ich von durchlöcherten Kupfercylindern stets und unter allen Umständen eine
                              größere Menge Gas erhielt als von glatten, so erhielt ich doch nicht immer genau
                              dieselben Resultate. So bekam ich z.B. mit einer Daniell'schen Batterie einmal dreimal so viel Gas als mit derselben Batterie
                              bei glatten Cylindern; und von der gewöhnlichen Zink- und Kupferbatterie mit
                              durchlöcherten Cylindern erhielt ich ein anderesmal mehr als doppelt soviel Gas, als
                              die glatten Cylinder geliefert hatten. Die Verschiedenheit dieser Resultate mag
                              einentheils von der verschiedenen Reinheit des Zinks und Kupfers herrühren,
                              anderntheils von der mehr oder weniger guten Amalgamation des Zinks, oder der
                              Witterung oder sonst unbekannten Ursachen. Die ebenbeschriebene Batterie kann leicht
                              entweder als Batterie von Smee mit einer erregenden Flüssigkeit angewandt werden, oder mit zweien wie bei der
                              Daniell'schen. Jedenfalls ist dieselbe sehr wirksam,
                              wenig kostspielig, und sehr leicht zu handhaben.
                           Ch. Chalmers.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
