| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 116, Jahrgang 1850, Nr. , S. 242 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verbesserungen in der Kohksbereitung in Frankreich.
                           Die Beschaffenheit der zur Locomotivenheizung verwendeten Kohks übt auf die Kosten
                              und die Regelmäßigkeit des Eisenbahnbetriebs einen so entscheidenden Einfluß aus,
                              daß sie von jeher Gegenstand des aufmerksamsten Studiums der Ingenieure war. Reinheit, Dichtigkeit und Festigkeit sind Eigenschaften, welche sich in den Producten der
                              Kohlengruben in ihrem natürlichen Zustande nur selten vereinigt finden und kaum die
                              vorzüglichsten Kohlen von St. Etienne und Newcastle liefern unmittelbar und ohne
                              besondere Zubereitungen Kohks, welche den Ansprüchen auf jene Eigenschaften in
                              einigermaßen befriedigendem Grade entsprechen. Indessen kommen diese Kohlen in Paris
                              zu hoch zu stehen, als daß sie ihrer vorzüglichen Eigenschaften ungeachtet mit
                              Vortheil benützt werden könnten, und es brennen die Nordbahn, die Eisenbahnen von
                              St. Germain, Versailles, Orleans und andere, welche in Paris ausmünden, beinahe
                              ausschließlich Kohks, welche auf den Gruben des Norddepartements und Belgiens
                              erzeugt werden.
                           Diese Kohks nun enthielten, sowie sie noch vor einem Jahre bereitet wurden,
                              durchschnittlich 12 bis 14 Procent Asche, waren leicht und zerreiblich. Der
                              Aschengehalt der Kohks ist, neben dem. daß er, obwohl eine träge und nutzlose
                              Materie, dennoch von den Consumenten bezahlt werden muß, insofern von Nachtheil, als
                              er zu seiner Erhitzung auf einen hohen Temperaturgrad oder Schmelzung eine nicht
                              unbeträchtliche Wärmemenge in Anspruch nimmt und in dem ohnedieß beschränkten
                              Feuerkasten der Locomotiven einen kostbaren Raum einnimmt. Die Zerreiblichkeit der
                              Kohks vermehrt in stark zunehmendem Verhältnisse die durch den Transport sich
                              ergebenden Kohksabfälle, welche, da sie zur Locomotivheizung nicht weiter verwendet
                              werden können, nur zu sehr niedrigem Preise zu verwerthen sind. Im Feuerkasten
                              selbst zerbröckeln solche leicht zerreibliche Kohks und die kleineren Theilchen,
                              welche sich von ihnen ablösen, werden von dem starken Zuge unverbrannt durch den
                              Rauchfang der Locomotive fortgerissen, wodurch ein weiterer Verlust entsteht.
                              Dagegen gewähren diese Kohks den Vortheil, daß sie in einem kleineren Volumen eine
                              größere Menge von Brennstoff einschließen und daher bei gegebenen Dimensionen des
                              Feuerkastens das Verdampfungsvermögen und somit die Zugkraft einer Locomotive
                              vermehren.
                           Aus dem Gesagten läßt sich leicht entnehmen, von welcher Wichtigkeit die Eingangs
                              bezeichneten Eigenschaften der Kohks sind. Eisenbahnverwaltungen, welche von den
                              Orten der Gewinnung des Brennmaterials entfernt liegen, und dieses zu hohen Preisen
                              beziehen, verwenden ein Viertheil bis ein Drittheil ihrer gesammten Betriebsauslagen
                              auf die Heizung, und sind daher bei allen Verbesserungen des Brennstoffs in weit
                              höherem Grade interessirt, als solche, welche so zu sagen den Grubenbau betreiben
                              und bei dem niedrigen Preise der Beschaffenheit desselben weniger Aufmerksamkeit
                              schenken dürfen. Im letzterem Falle befand sich die Verwaltung der belgischen
                              Eisenbahnen. Sie construirte ihre Locomotiven für die ihr in Masse zu Gebot
                              stehenden Kohks von mittelmäßiger Qualität und ließ sich Verbesserungen in der
                              Fabrication derselben bis jetzt wenigstens nicht angelegen seyn. Französischen
                              Ingenieuren, und zwar
                              den HH E. Clapeyron und
                              E. Flachat, bei der
                              Nordbahn und bei der Eisenbahn von St. Germain betheiligt, war es vorbehalten, eine
                              Reihe von höchst wichtigen Verbesserungen in der Kohksfabrication einzuleiten,
                              welche auch bereits in den Etablissements des Norddepartements und des Bassins von
                              Mons in Anwendung gebracht sind.
                           Die Besitzer der Kohlengruben von Agrappe, Bellevue, Jolimet, Roing, Longterre und
                              anderer in dem Bassin von Mons garantiren für die von ihnen fabricirten Kohks einen
                              Aschengehalt, welcher anstatt früher 12 bis 14, nunmehr 6 Procent nicht übersteigt.
                              Dieses Resultat, welches den absoluten Werth der Kohks um 6 bis 7 Procent, mithin
                              auf eine Tonne, welche nach Paris geliefert, 43 Franks kostet, um 2,60 bis 3,00 Fr.
                              erhöht, wird von dem Fabrikanten mittelst eines Aufwandes von 2,00 Fr. per Tonne
                              erzielt. Die Gesellschaften der Nordbahn und der Eisenbahn von St. Germain, welche
                              diese Kohks brennen, erhalten daher für einen Preiszuschlag von 2 Fr. ein um 2,60
                              bis 3,00 Fr. besseres Material. Sie genießen aber außerdem der wesentlichen
                              Vortheile für den Betrieb ihrer Bahnen, daß die Zugkraft ihrer Locomotiven durch den
                              größern Reichthum ihrer Kohks an Brennstoff um 7 Procent erhöht wird, und daß der
                              geringere Aschengehalt der letzteren die Gefahr der Verstopfung des Rostes bedeutend
                              vermindert. Dieser Uebelstand zeigt sich nämlich bei gewissen besonders unreinen
                              Kohksgattungen in solchem Maaße, daß nicht selten der für die Erhaltung des Feuers
                              nothwendige Zug völlig unterbrochen wird, das Feuer selbst erlischt und der untere
                              Theil des Feuerkastens sich so sehr abkühlt, daß man die Roststäbe mit der Hand
                              anfassen kann.
                           Neben Verminderung des Aschengehalts hat man aber den Kohks zu gleicher Zeit einen
                              viel höheren Grad von Dichtigkeit und Festigkeit zu geben gewußt. Die Abfälle der
                              Kohks, welche früher 10 bis 12 Procent des transportirten Quantums betrugen, sind
                              nunmehr auf ein höchst unbedeutendes, kaum zu beachtendes Maaß zurückgeführt. Alle
                              diese Verbesserungen vereinigt, gestatten den Gesellschaften nebendem, daß sie auf
                              die Regelmäßigkeit des Betriebes von wesentlichem Einflusse sind, auch nicht
                              unbedeutende Ersparnisse an den Kosten der Zugkraft zu realisiren. Schon empfinden
                              mehrere Gesellschaften die Wirkungen derselben; die belgische Regierung, von den
                              gemachten Erfahrungen Vortheil ziehend, schreibt ihren Kohkslieferanten ein Maximum
                              des Aschengehalts von 7 Procent vor und hat trotz dieser Bedingung bei der letzten
                              Vergebung niedrigere Preise erzielt, als bei früheren.
                           Das Verfahren, welches zum Zweck der erwähnten Verbesserung der Kohks angewendet
                              wird, ist ein höchst einfaches. Bekanntlich werden die Kohks aus dem bei dem
                              Grubenbetriebe entfallenden Kohlenklein bereitet, welches, zum Hausgebrauch und zur
                              Feuerung größerer Oefen nicht brauchbar, einen weit geringeren Werth hat, als die
                              Stückkohle. Das Kohlenklein ist mit den Producten unreiner Adern vermischt, welche
                              die Arbeiter mit der Spitzhaue ausschroten, um von ihnen aus die Zwischenlager
                              reiner Kohle in großen Stücken absprengen zu können. Schon durch die Art der
                              Gewinnung erhält die Kleinkohle eine Beimischung von großentheils unfühlbaren
                              Unreinigkeiten, welche von Hand zu beseitigen man vielfach vergeblich versucht
                              hatte, ehe die HH. Clapeyron
                              und Flachat in den Gruben von
                              Agrappe das Waschverfahren einführten, welches schon in St. Etienne und Commentry
                              angewendet wurde. Dieses Verfahren, bis dahin im Norden nicht bekannt, wurde von den
                              Grubenbesitzern anfangs mit Mißtrauen und Widerwillen aufgenommen, weil sie keine
                              andere Folge desselben voraussahen, als eine Vermehrung ihrer Auslagen; allein bald
                              zeigte es sich, daß diese Mehrauslagen reichlichen Ersatz fanden in der ungleich
                              besseren Qualität des Productes und in der Gunst der Consumenten, welche sich
                              dasselbe schnell erwarb. Von diesem Augenblicke an führten auch alle Grubenbesitzer
                              das Waschverfahren ein.
                           Der Apparat, dessen man sich zu diesem Zwecke bedient, besteht in einem Bassin von 3
                              bis 4 Quadratmetern Flächengehalt und 0,80 Meter Tiefe, welches durch eine nicht
                              ganz auf den Boden reichende Scheidewand in zwei ungleiche Abtheilungen getheilt
                              wird. Die kleinere Abtheilung enthält einen dicht schließenden Kolben, der
                              ausgezogen und niedergedrückt werden kann. In der größeren Abtheilung befindet sich
                              0,50 Meter über dem Boden ein erster Rost, bestehend in einem feinen Drahtnetz von 1
                              Millimeter Weite, und 0,12 Meter höher ein zweiter Rost, bestehend in paralelen,
                              0,12 Meter untereinander entfernten Eisenstäben. Die größere Abtheilung wird nun 0,55 bis 0,69 Meter
                              hoch mit Wasser gefüllt und auf den zweiten Rost werden 0,15 bis 0,20 Meter hoch
                              Kohlen aufgeschüttet. Der die kleinere Abtheilung ausfüllende Kolben wird nun
                              lebhaft niedergedrückt, so daß das in der größeren Abtheilung befindliche Wasser
                              steigt und die aufgeschütteten Kohlen hebt. Wird diese Bewegung einigemale
                              wiederholt, so werden die Kohlen sowohl von den feinen anhängenden, als von den
                              gröberen erdigen und steinigen Theilen, mit denen sie vermischt sind, befreit.
                              Erstere lösen sich im Wasser auf und fallen durch das Drahtnetz in die untere
                              Abtheilung des Bassins, letztere sammeln sich in dem Zwischenraum zwischen beiden
                              Rosten, die reingewaschene Kohle aber bleibt über dem obern Roste liegen, von wo sie
                              mit der Schaufel abgenommen werden kann. Die Eisenstäbe des zweiten Rostes
                              verhindern die Schaufel tiefer zu dringen und auch von den über dem Drahtnetze sich
                              sammelnden Unreinigkeiten, welche besonders beseitigt werden, unter die reinen
                              Kohlen zu mischen. Die Handarbeit für das Waschen von 17 Hektoliter Kohle, welche
                              zur Bereitung einer Tonne Kohks erforderlich sind, kostet 0,75 Fr., und der Abfall
                              welcher durch das Verfahren entsteht, beträgt 10 Proc. der gewaschenen Kohle. Man
                              hatte anfänglich befürchtet, das Benetzen der Kohle möchte dem leichteren Verkohksen
                              derselben hinderlich seyn und der Mangel an Uebung sowie an gutem Willen von Seiten
                              der Arbeiter schien diese Besorgniß zu bestätigen, allein mit einiger Beharrlichkeit
                              überwand man diese SchwierigkeitenSchwierigkekten, und jetzt wird die gewaschene Kohle ebenso leicht und schnell in den
                              Oefen manipulirt, wie vollkommen trockene, eben aus der Grube geförderte.
                           Was die größere Dichtigkeit und Festigkeit der Kohle betrifft, so wird sie auf
                              folgende Weise erreicht. Bekanntlich bläht sich die Kohle, wenn sie in den Ofen
                              geworfen wird, stark aus, backt zusammen, sinkt sofort theilweise nieder und
                              verliert endlich im Durchschnitt an Dichtigkeit in dem Verhältniß von 48 : 49. Die
                              Aufblähung ist um so stärker und erhält sich um so vollständiger, je schneller der
                              Proceß der Verwandlung in Kohks betrieben wird. So sind Kohks, welche in 12 Stunden
                              fabricirt wurden, sehr leicht und zerreidlich. Solche, zu deren Bereitung 24 Stunden
                              angewendet worden sind, sind dieß schon viel weniger und es ist dieß der Zeitraum,
                              welcher früher gewöhnlich für die Verkohksung vorgeschrieben wurde. Die Gesellschaft
                              der Nordbahn schreibt aber nunmehr eine Behandlung von 48 Stunden vor und erhält
                              hierdurch Kohks, welche beim Transport gar keinen Abfall mehr liefern. Die
                              Gesellschaft der Eisenbahn von St. Germain mußte darauf setzen, daß ihre Kohks, wenn
                              sie nicht einem sehr lebhaften Zuge ausgesetzt sind, weniger leicht brennen, weil
                              ihre Locomotiven sehr viel zu stationiren haben; diese Gesellschaft schreibt daher
                              eine Manipulation der Kohks von 72 Stunden vor. Der Unternehmer der Zugkraft auf der
                              Eisenbahn von Rouen endlich, welcher sehr reine und brennstoffreiche Kohlen von
                              Newcastle verwendet, bereitet seine Kohks selbst und nimmt sich hiefür einen
                              Zeitraum von 96 Stunden.
                           Es ist leicht zu begreifen, wie schwierig es war, die Kohksfabrikanten zu
                              veranlassen, behufs der Erzeugung einer und derselben Quantität die Zahl ihrer Oefen
                              zu verdoppeln und zu verdreifachen, und um so größeren Dank schuldet die Industrie
                              der Einsicht und Beharrlichkeit der Ingenieure, welche sich weder durch diese noch
                              durch andere Schwierigkeiten in Verfolgung ihres Zieles abschrecken ließen und
                              Resultate erzielt haben, deren Werth für den Betrieb von Dampfmaschinen aller Art
                              unbezweifelt ist. (Eisenbahn-Zeitung, 1850 Nr. 7.)
                           
                        
                           Bewährtes Mittel zur Wiederherstellung beim Härten verbrannter
                              Stahlwerkzeuge.
                           Das „Bayerische Kunst- und Gewerbeblatt“ (Jahrg. 1847, S.
                              281) und das „Polytechnische Centralblatt“ (Jahrg. 1847, S.
                              1360) enthalten das Recept einer Mischung, durch welche man kleineren Gegenständen
                              aus Stahl, welche durch zu starke Erhitzung ihr feines Korn verloren hatten, oder
                              wie man zu sagen pflegt, verbrannt waren, ihre vorige
                              Güte wiedergeben und solche vollkommen restauriren kann, wenn man sie in
                              rothglühendem Zustande in die Masse taucht, darin ziemlich erkalten läßt, und
                              hernach in gewöhnlicher Weise nochmals härtet.
                           
                           Bei der großen Wichtigkeit, welche dieses Mittel, wenn es sich bewährt, für alle
                              diejenigen Gewerbtreibenden, welche schneidender Stahlwerfzeuge bedürfen, haben muß,
                              hielt es die unterzeichnete technische Deputation für angemessen, durch einige
                              sachkundige Mitglieder praktische Versuche damit anstellen zu lassen. Die Resultate
                              dieser Versuche liegen jetzt vor, und sind vollkommen befriedigend ausgefallen.
                           Es hält sich daher die unterzeichnete Deputation für verpflichtet, auf dieses
                              nützliche Mittel hier nochmals aufmerksam zu machen.
                           Dasselbe besteht, den angegebenen Quellen zufolge, aus einer Mischung von 1 Pfd. Talg
                              und 1/4 Pfd. schwarzem Pech, welche geschmolzen und unter welche flüssige Masse 3/4
                              Pfd. Salmiak, 1/4 Pfd. Blutlaugensalz, 3 Loth schwarzer Pfeffer, 2 Loth Seife und
                              eine Handvoll Kochsalz, sämmtlich in feingepulvertem Zustande, gerührt werden.
                           Zu bemerken ist hierbei, daß bei verbrannten starken
                              Gegenständen aus Stahl das Erwärmen und Eintauchen derselben in diese Masse mehreremale wiederholt werden muß, wenn die nützliche
                              Einwirkung der in Rede stehenden Mischung sich nicht bloß auf die Oberfläche des
                              Stahles erstrecken soll.
                           Die mit den erwähnten Versuchen beschäftigten Mitglieder der unterzeichneten
                              Deputation haben aus Veranlassung einer Notiz des „Polytechnischen
                                 Centralblattes“ (Jahrg. 1847, S. 1359) hierbei zu gleichem Zwecke
                              auch eine Mischung von 10 Pfd. Harz. 5 Pfd. Fischthran, 2 Pfd. Talg und 8 Loth Assa foetida probirt und diese ebenfalls, bei gleicher
                              Anwendung wie die zuerst beschriebene, als vollkommen zweckentsprechend
                              befunden.
                           Bei Vergleichung mit dem älteren, schon länger bekannten Verfahren, wobei die
                              verbrannten Stahlgegenstände in Wasser nochmals abgeschmiedet werden, behielt das
                              Eintauchen in eine der beschriebenen Mischungen insofern den Vorzug, als die
                              Schneide der auf letztere Art behandelten Werkzeuge besser stand als die der naß
                              abgeschmiedeten.
                           Ueberdieß hat das Abschmieden im Wasser den Nachtheil, daß dabei immer die
                              Dimensionen der betreffenden Stahlstücke wesentlich verändert werden, was beim
                              Eintauchen in eine der angegebenen Mischungen keineswegs der Fall ist.
                           Chemnitz, den 14. December 1849.
                           
                              
                                 Die technische
                                       Deputation.      
                                 Der
                                       Handwerker-Verein.
                                 
                              
                                 Prof. Dr. Schnedermann.
                                 Wilhelm Mathes,
                                    Vorsitzender.
                                 
                              
                           
                        
                           Die Goldberger'sche Rheumatismuskette.
                           Die fortwährend sich erneuernden Anpreisungen der von Goldberger fabricirten sogenannten Rheumatismusketten, machen es zur
                              Pflicht vor einer Prellerei zu warnen, an welcher sich Alle, namentlich die Aerzte,
                              betheiligen, welche Hrn. Goldberger empfehlende Zeugnisse ausstellen, es sey denn, daß sie
                              selbst zu den Unwissenden und Betrogenen gehören.
                           Allerdings werden an der blanken Berührungsstelle zweier Metalle, also z.B. von
                              Kupfer und Zink, die entgegengesetzten Elektricitäten entbunden, welche, wenn die
                              Metalle mit der feuchten Haut in Berührung gebracht werden, durch dieselbe strömen,
                              indem sie ihre Wiedervereinigung suchen. – Ist dieser Strom zwischen je zwei
                              Gliedern der Goldberger
                              'schen Kette gleich anfangs so schwach, daß nur ein Arzt,
                              dem Charlatanerie nicht fremd ist, eine heilkräftige Wirkung desselben versprechen
                              kann, so muß jeder Strom ganz verschwinden, wenn die Metalle, wie dieß bei der Goldberger
                              'schen Kette alsbald geschieht, sich mit Oxyd überziehen.
                              Der elektrische Strom circulirt nicht ohne eine gleichzeitige Oxydation des Zinks,
                              und die Kette müßte sehr bald auseinanderfalten, wenn eine nur irgend merkliche
                              Strömung der Elektricität fortdauerte.
                           Daß bei der fortlaufenden Berührung von Metall mit Metall ein Apparat, welcher den
                              Namen einer elektrischen Kette verdient, nicht vorhanden ist, weiß Jeder, welcher
                              nur die ersten Elemente physikalischen Wissens besitzt, sowie es andererseits dem
                              Unterrichtetsten nicht gelingen dürfte, eine Bedeutung des in die Goldberger
                              'sche Kette eingeschalteten Glasröhrchens zu finden. – Es kann
                              nur ein offenbarer Betrug genannt werden, wenn Apparate, bei welchen eine
                              heilkräftige Wirkung ins Gebiet der Unmöglichkeit gehört, zu dem Preise eines
                              Thalers verkauft werden, während jeder Mechanikus sie für 6 Kreuzer liefern würde.
                              (Liebig's und Wöhler's Annalen der Chemie und
                              Pharmacie Bd. LXXIII S. 376.)
                           
                        
                           Ueber eine sichere Methode, Lichtbilder durch die
                              Galvanoplastik zu vervielfältigen.
                           Man nehme zur Vervielfältigung der Lichtbilder auf galvanoplastischem Wege nur solche
                              Bilder, welche recht kräftig sind; vor allem aber muß man darauf sehen, daß sie
                              durch Anwendung der Fizeau
                              'schen Goldsolution gut fixirt sind. Letzteres ist unbedingt
                              nöthig. Bilder, welche nicht vergoldet oder, wie man es nennt, nicht fixirt sind,
                              verschwinden fast vollständig, wenn man auf dieselben eine Kupferplatte ablagern
                              läßt. Ehe ich etwas über die Art und Weise mittheile, wie man mit dem Einbringen des
                              Lichtbildes in den zum Ablagern einer galvanoplastischen Copie bestimmten Apparat
                              verfahren muß, will ich letzteren zuerst kurz beschreiben.
                           Der Apparat besteht aus einem gewöhnlichen sogenannten constanten Element zur
                              Erregung des galvanischen Stroms, und aus einem mit Kupfervitriolauflösung
                              angefüllten cylindrischen Gefäß. Ersteres besteht in einem mit Quecksilber
                              amalgamirten Zinkcylinder, einem porösen Thoncylinder und in einem Stück
                              Messingblech, welches nicht stärker als gewöhnliches Schreibpapier zu seyn braucht.
                              Das in dem Thoncylinder stehende Messingblech ist, damit es eine größere Oberfläche
                              erhält, gefaltet. Man kann sich diese gefalteten Cylinder sehr leicht selbst
                              verfertigen und das Blech wegen seiner Schwäche mit einer gewöhnlichen Schere
                              schneiden. Der Durchmesser des porösen Thoncylinders ist 2 1/2 Zoll, seine Höhe 6
                              Zoll. Der denselben umgebende Zinkcylinder entspricht dieser Größe. Der MessingblechcylinderMelsingblechcylinder muß dieselbe Oberfläche wie der Zinkcylinder haben. Die ganze erwähnte
                              Vorrichtung steht in dem Glasgefäß, welches mit Wasser gefüllt ist, dem man 3
                              Procent Schwefelsäure zusetzt und das mit dem Zinkcylinder in Berührung kommt. In
                              den Thoncylinder gießt man Wasser, welches mit dem vierten Theil
                              Kupfervitriolauflösung vermischt ist und dem man noch 1/2 Loth Schwefelsäure und 1/2
                              Loth gewöhnliche Salpetersäure zusetzt. Nachdem der Apparat 4 Stunden gewirkt hat,
                              setzt man von letzterer Säure nochmals 1/2 Loth zu, und fährt alsdann nach Verlauf
                              von je 4 Stunden auf diese Art fort Zimmer eine gleiche Menge Salpetersäure
                              beizumischen. Nach 2 Tagen ist es am besten den Apparat ganz frisch zu füllen.
                           Durch die zugesetzte Kupfervitriollösung erhält der gefaltete Messingblechcylinder
                              bald einen Kupferüberzug, wodurch seine Wirkung erhöht wird. In einem zweiten
                              Glasgefäß befindet sich eine filtrirte Lösung von reinem Kupfervitriol in
                              destillirtem Wasser. Auf 1 Gewichtstheil Kupfervitriol nimmt man 5 Theile Wasser,
                              also keine gesättigte Lösung. Nachdem der Apparat auf diese Weise vorgerichtet ist,
                              bringt man in das Gefäß in senkrechter Stellung ein blank gescheuertes starkes Stück
                              Kupferblech, welches man auf passende Weise mittelst eines Kupferdrahtes mit dem
                              gefalteten Messingcylinder des galvanischen Apparates in Verbindung setzt. Das
                              Lichtbild wird mit seiner Rückseite auf ein der Größe desselben entsprechendes,
                              einige Linien starkes Brettchen von Tannenholz, auf welchem seiner ganzen Länge nach
                              1/2 Zoll breiter Streifen von Kupferblech durch Metallstifte befestigt ist,
                              aufgelegt, und durch einige Stiftchen oder dreiseitig geschnittene Blechstückchen
                              befestigt, dann vollständig mit destillirtem Wasser benetzt und nun ebenfalls in die
                              Kupferlösung rasch eingetaucht, einigemal darin auf- und niederbewegt und in
                              eine Stellung gebracht, daß es parallel mit dem Kupferblech und von demselben
                              ungefähr 1 bis 1 1/4 Zoll entfernt steht. In dieser Stellung bringt man das Ende des
                              Kupferstreifens mittelst sogenannter Klemmschrauben mit dem Zinkcylinder des
                              galvanischen Apparats in Verbindung. Da das Lichtbild auf dem Kupferstreifen
                              aufliegt, so steht also auch dieses in leitender Verbindung mit dem Zink des
                              galvanischen Elementes. Ersteres muß sich, wenn alles in Ordnung ist, rasch mit
                              einer hellrothen Kupferschicht bedecken. Nachdem letzteres geschehen ist, kann man, um die
                              Ablagerung zu beschleunigen, das Bild und die Kupferplatte bis auf 1/4 Zoll nähern.
                              Nach 6, höchstens 8 Stunden ist die Ablagerung stark genug, und man nimmt das
                              Brettchen mit dem Lichtbild aus dem Gefäß, zieht die das Bild befestigenden
                              Stiftchen aus, wäscht ersteres gut mit Wasser ab, und schneidet dann mittelst einer
                              Schere die Ränder des vollkommen trockenen Bildes ab. Die abgelagerte Platte löst
                              sich leicht von dem Lichtbild ab und enthält eine vollkommen treue Copie des
                              letzteren. Die Vorzüge und Schönheit solcher Ablagerungen sind bekannt, und es
                              bedarf daher keiner weiteren Beschreibung. Bei den bisherigen Einrichtungen der zu
                              ihrer Darstellung benutzten Apparate, wo das Lichtbild stets eine horizontale Lage
                              hatte, war aber die Gewinnung einer guten Copie immer sehr unsicher; mit dem oben
                              beschriebenen Apparat kann man aber stets auf ein gutes Resultat rechnen. Das
                              Lichtbild selbst leidet dabei gar nicht, und es wurden von demselben Bild 20 Copien
                              gewonnen, die alle vollständig gelungen waren. Auch von den letzteren lassen sich
                              mit gleichem Erfolg wieder neue Ablagerungen herstellen, sie müssen jedoch zuvor versilbert werden; wie dieß, so wie das Vergolden am
                              besten geschieht, wird im nächstfolgenden Artikel mitgetheilt werden. Daß das mit
                              dem Messingcylinder communicirende Kupferblech, wenn es wie nach einiger Zeit
                              geschieht, aufgelöst ist, durch ein neues ersetzt, so wie daß die
                              Kupfervitriollösung von Zeit zu Zeit filtrirt werden muß, versteht sich von selber.
                              (Polytechnisches Wochenblatt.)
                           
                        
                           Ueber das Vergolden und Versilbern der galvanoplastisch
                              gewonnenen Copien von Lichtbildern.
                           Sehr oft kommt es vor, daß die galvanoplastischen Ablagerungen von Lichtbildern,
                              welche auf die im vorstehenden Aufsatze beschriebene Weise gewonnen werden, einen
                              gelben Ueberzug oder gelbe, oft auch bräunliche Flecken erhalten; diese muß man
                              stets zuerst entfernen ehe man das Vergolden oder Versilbern vornimmt. Es geschieht
                              dieß ganz einfach dadurch, daß man das Bild in ein flaches Gefäß bringt, in welchem
                              sich eine Mischung von gleichen Theilen Ammoniakflüssigkeit (sogenannter
                              Salmiakgeist) und destillirtem Wasser befindet. Mit dieser Mischung schüttelt man
                              das Bild gerade so, als wie man verfährt, wenn man die überschüssige Jodschicht von
                              einem Lichtbilde mittelst einer Auflösung von unterschwefligsaurem Natron entfernen
                              will. Die Platte wird dann mit destillirtem Wasser gewaschen und sogleich in die
                              Gold- oder Silberauflösung gebracht. Solche gelbe oder bräunliche Flecken
                              erhält auch das zur Ablagerung benutzte Lichtbild sehr häufig, und man darf dann ein
                              solches Bild für eine neue Ablagerung nicht eher wieder benutzen, als bis man es
                              ebenfalls mit Ammoniakflüssigkeit auf die beschriebene Art behandelte. Ohne es zuvor
                              wieder zu trocknen, bringt man es alsdann in die Kupfervitriollösung.
                           Bei Vergoldung und Versilberung von Lichtbildern kann man auf zweifache Weise
                              verfahren. Entweder bildet man den Ueberzug nur dadurch, daß man das Bild in die
                              Silber- oder Goldauflösung legt, oder man läßt, während das letztere
                              geschieht, den galvanischen Strom einer einfachen Kette auf die Auflösungen wirken.
                              Im ersteren Falle ist natürlich der Ueberzug nur ein sehr schwacher, im letzteren
                              ist er stärker. Bei Anwendung eines besonderen elektrischen Stromes muß man
                              vorsichtig verfahren, damit der Ueberzug nicht zu stark wird, wodurch dann das Bild
                              wie mit einem Nebel überzogen erscheint.
                           Die Versilberungsflüssigkeit, mit welcher man durch bloßes Einlegen der Platte
                              versilbert, bereitet man sich auf folgende Weise: 1 Theil salpetersaures Silberoxyd
                              (Höllenstein) wird in 3 Theilen destillirten Wassers aufgelöst, alsdann 5 Theile
                              Cyankalium (nach der Liebig
                              'schen Methode bereitet, wie es jetzt überall käuflich zu
                              haben ist) in 50 Theilen destillirten Wassers ebenfalls gelöst, filtrirt, und mit
                              der ersten Lösung gemischt. Das Ganze wird dann gelinde erwärmt, mit noch 140
                              Theilen destillirten Wassers verdünnt, einige Augenblicke kochen gelassen und
                              filtrirt. Bei der Anwendung gießt man die Flüssigkeit in ein flaches Gefäß und
                              bringt das vorher mit
                              reinem Wasser gereinigte Bild rasch in dieselbe, so daß es davon ganz bedeckt ist.
                              Man erhält die Flüssigkeit durch Hin- und Herbewegen des Gefäßes in
                              beständiger Bewegung und nimmt das Bild, sobald es die gewünschte Silberfarbe
                              erhalten hat, heraus, spült es mit destillirtem Wasser ab und trocknet es auf die
                              bekannte Art über der Spirituslampe.
                           Zur Versilberung mit dem galvanischen Apparat löst man 1 Theil Höllenstein in 10
                              Theilen destillirten Wassers, und 3 Theile Cyankalium in 50 Theilen Wassers, kocht
                              Alles einige Augenblicke und filtrirt. Um sie zu benutzen, bringt man das zu
                              versilbernde Bild in die Flüssigkeit, verbindet ersteres durch einen Draht mit dem
                              Zink eines einfachen galvanischen Apparates, wie er in dem vorstehenden Aufsatze
                              beschrieben wurde, während man ein Stückchen Platinblech, welches durch einen Draht
                              mit dem Kupfercylinder des Apparates in Verbindung steht, in die Silbersolution
                              eintaucht, ohne aber das Bild zu berühren. Zum Vergolden nimmt man auf 1 Theil
                              Goldchlorid 3 Theile Cyankalium und 36 Theile Wasser. Man verfährt damit, wie es bei
                              der zuletzt angeführten Silberauflösung beschrieben wurde.
                           Zum Vergolden durch bloßes Einbringen in die Flüssigkeit stellt man letztere dar,
                              indem man 1 Theil Goldchlorid, 3 Theile Cyankalium in 116 Theilen Wasser auf die
                              bereits angegebene Art auflöst. Man kann mit derselben auch durch den galvanischen
                              Apparat vergolden und erreicht dann rascher seinen Zweck.
                           Mischt man 10 Theile der letztern Goldauflösung und 1 Theil von der zuerst
                              angeführten Silbersolution und wendet den galvanischen Apparat an, so erhalten die
                              Bilder, welche damit behandelt werden, einen grünlichgelben Ueberzug, eine grüne
                              Vergoldung. (Polytechn. Wochenblatt.)
                           
                        
                           Ueber ein Auflösungsmittel des Kohlenoxydgases; von Felix Leblanc.
                           Als ich den Sauerstoff in einem Leuchtgas mittelst Halbchlorkupfer-Ammoniak
                              bestimmen wollte, entdeckte ich eine noch unbekannte Thatsache. Dieses Reagens löst
                              nämlich eine große Menge Kohlenoxydgas auf; es löst sogar das ölbildende Gas
                              auf.
                           Leitet man einen Strom Kohlenoxydgas in eine Auflösung von Halb-Chlorkupfer
                              (salzsaurem Kupferoxydul) in Salzsäure, so wird das Gas in beträchtlicher Menge
                              absorbirt und fast eben so schnell wie das kohlensaure Gas durch Aetzkali; die
                              Temperatur der Flüssigkeit erhöht sich aber verhältnißmäßig nur wenig.
                           Das Halbchlorkupfer-Ammoniak verhält sich bei Ausschluß der Luft eben so und
                              es wird ebensoviel Gas durch dieselbe Menge aufgelösten Kupfers absorbirt. Diese
                              Auflösung wird dann in Berührung mit der Luft blau.
                           Nachdem das saure Halb-Chlorkupfer mit Kohlenoxydgas gesättigt worden ist,
                              kann man es mit vielem Wasser verdünnen, ohne daß sich Halb-Chlorkupfer
                              niederschlägt oder Gas entbindet. Durch Kochen und im luftleeren Raum wird das Gas
                              ausgetrieben.
                           Als ich eine Kupferlösung von bekanntem Gehalt anwandte und das Volum des fixirten
                              Kohlenoxydgases bestimmte, fand ich Zahlen, welche gleichen Aequivalenten Kupfer und
                              Kohlenoxyd nahe kommen.
                           Die Eisenoxydul- und Zinnoxydulsalze wirken nicht auf das Kohlenoxydgas.
                           Das Kohlenoxyd scheint die Rolle eines zusammengesetzten Radicals zu spielen, wie das
                              Cyan. Auch habe ich gefunden, daß das Cyan von Halb-Chlorkupfer absorbirt
                              wird, wobei ein chromgelber Niederschlag entsteht, welcher seine Farbe an der Luft
                              schnell verändert. (Comptes rendus, April 1850, Nr.
                              16.)
                           
                        
                           
                           Ueber den Arsenikgehalt des käuflichen Zinks.
                           Der Apotheker Schäufele zu
                              Thann (Elsaß) hat viererlei Sorten käuflichen Zinks untersucht; seine Analysen
                              ergaben folgende Resultate:
                           1) alle (untersuchten) Zinksorten sind arsenikhaltig;
                           2) wenn man sie nach ihrem Gehalte ordnet, so enthalten 1000 Gr.
                           
                              
                                 
                                 nach Villain's
                                 nach Jacquelain's
                                 
                              
                                 
                                 Methode analysirt:
                                 
                              
                                 a) französischer Zink
                                     0,00426  Gr.
                                         0,019      
                                    Gr.
                                 
                              
                                 b) schlesischer Zink
                                     0,00097   „
                                         0,008526  
                                    „
                                 
                              
                                 c) Zink von Altenberg (bei
                                    Aachen)
                                     0,00062   „
                                         0,00522    
                                    „
                                 
                              
                                 d) Zink von Corfali
                                     0,000038 „
                                         0,0045675
                                    „
                                 
                              
                           3) zehn weitere Sorten, ohne Angabe des Ursprungs, ergaben einen Arsenikgehalt
                              zwischen 0,00013 und 0,00097 in 1000 Gr.;
                           4) der französische Zink, welcher den größten Arsenikgehalt hat, ist sonach von
                              gewissen Anwendungen auszuschließen; der schlesische Zink und der von Altenberg sind
                              zu allgemeinerem Gebrauch zulässig; der von Corfali ist der reinste und kann Wohl zu
                              medicinisch gerichtlichen Untersuchungen ohne vorhergehende Reinigung dienen; in
                              technischer Hinsicht ist zu bedauern daß er eisenhaltig und daher spröder ist. Zink,
                              welcher Arsenik oder Eisen enthält, löst sich in Folge dieser beigemischten
                              fremdartigen Metalle leichter in verdünnten Säuren auf. Zink in Körnern wird wegen
                              seines krystallinischen Zustandes nicht so leicht angegriffen als der gewalzte. (Journal de Chimie médicale, März 1850.)
                           
                        
                           Robinson's Verbesserung in der Fabrication von Orseille und
                              Persio.
                           Bisher pflegte man zur Fabrication von Orseille und Persio die gemahlenen Flechten
                              mit flüssigem Ammoniak zu einem Teig anzumachen und denselben dann der Einwirkung
                              der Luft auszusetzen; da das Gemisch eine dicke Masse bildet, so ist eine sehr lange
                              Zeit erforderlich, damit durch wiederholtes Umwenden nach und nach die ganze Masse
                              mit der Atmosphäre in Berührung kommt, was die Fabrication umständlich und
                              kostspielig macht.
                           Die Verbesserung von James Robinson, welche sich derselbe
                              am 30. August 1849 in England patentiren ließ, besteht darin, daß man den auf
                              gewöhnliche Art bereiteten Teig durch kleine Oeffnungen hindurch in Behälter treibt,
                              wobei derselbe der Luft viele Berührungspunkte darbietet, so daß die zur Fabrication
                              bisher verwendete Zeit bedeutend abgekürzt wird. Der Apparat besteht in einem
                              Cylinder, dessen Boden mit zahlreichen Löchern von etwa einem achtels Zoll
                              Durchmesser versehen ist und aus welchem der Teig mittelst eines Kolbens durch diese
                              Löcher getrieben wird. Um Orseille in Teigform zu gewinnen, wird der Teig auf diese
                              Weise täglich zweimal zertheilt und dieser Proceß drei Tage lang fortgesetzt.
                           Um den auf angegebene Weise zertheilten Orseille-Teig zu trocknen und dadurch
                              in Persio zu verwandeln, nimmt ihn der Patentträger durch eine ähnliche Maschine und
                              läßt ihn dünne auf eine geeignete Fläche fallen, um ihn zu trocknen; nach dem
                              Trocknen wird er wie gewöhnlich gemahlen. (London Journal of
                                 arts, April 1850, S. 159.)