| Titel: | Bestimmung der hauptsächlichsten Gesetze und Zahlenverhältnisse, welche bei der Berechnung der Dampfmaschinen in Berücksichtigung kommen; von Hrn. V. Regnault. | 
| Fundstelle: | Band 117, Jahrgang 1850, Nr. XIII., S. 82 | 
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                        XIII.
                        Bestimmung der hauptsächlichsten Gesetze und
                           								Zahlenverhältnisse, welche bei der Berechnung der Dampfmaschinen in Berücksichtigung
                           								kommen; von Hrn. V.
                              									Regnault.
                        (Fortsetzung von S. 12 des vorhergehenden
                           								Heftes.)
                        Regnault, über die Gesetze und Zahlenverhältnisse zur Berechnung
                           								der Dampfmaschine.
                        
                     
                        
                           IV. Von der Temperaturmessung.
                           Diese sehr wichtige Abhandlung, welche zum Theil bereits in Poggendorff's Annalen Bd. LVII S. 199 ff.
                              									mitgetheilt wurde, umfaßt im Original die Seiten 163 bis 269. Da die Messung der
                              									Temperatur auch eine technische Wichtigkeit hat, so wollen wir uns dabei etwas
                              									länger als bei den drei vorhergehenden Abhandlungen aufhalten.
                           Dieser Gegenstand, welcher bereits von den HHrn. Dulong
                              									und Petit erschöpft zu seyn schien, indem dieselben vor
                              									mehr als 30 Jahren eine treffliche Arbeit darüber veröffentlichten, ist von Hrn. Regnault noch einmal gänzlich überarbeitet worden; dieß
                              									war nöthig, weil er bei seinen eigenen Untersuchungen fand, daß die Resultate über
                              									die Ausdehnung und Zusammendrückbarkeit der Gase von denen der erwähnten
                              									französischen Physiker abweichen.
                           Die Temperaturmessung ist vielleicht die schwierigste Aufgabe, welche die Physik zu
                              									lösen hat. Wir haben nämlich kein directes Mittel zum Messen der Wärmemengen, die
                              									von irgend einem Körper unter gegebenen Umständen absorbirt worden sind. Es kann
                              									diese Wärmeabsorption nur durch die Veränderungen wahrgenommen werden, welche die
                              									Beschaffenheit des Körpers oder seine Ausdehnung zeigt. Wenn man nun die
                              									Ausdehnungen, welche verschiedene Körper unter gleichen Umständen erleiden, mit
                              									einander vergleicht, so überzeugt man sich sehr  bald, daß diese Ausdehnungen weit entfernt sind ein und
                              									dasselbe Gesetz zu befolgen. Die von verschiedenen Körpern dadurch aufgenommenen
                              									Wärmemengen, daß man sie nach und nach verschiedenen Temperaturen unterwirft, welche
                              									durch die Ausdehnungen eines derselben gemessen werden, sind in sich veränderlich
                              									und ungleich veränderlich, während es noch nicht gelungen ist, die Verhältnisse zu
                              									bestimmen, welche zwischen diesen Veränderungen der Capacität und denen des Volums
                              									existiren.
                           Es ist daher klar, wie schwierig es seyn würde, ein vollkommenes Thermometer zu
                              									construiren, d. h. ein Thermometer, dessen Angaben stets im Verhältniß zu den
                              									absorbirten Wärmemengen stehen würden, oder bei welchem die Zunahme gleicher
                              									Wärmemengen stets gleiche Ausdehnungen hervorbringen würde. Es nehmen jedoch die
                              									Physiker an, daß sie in dem Gasthermometer ein Normal-Instrument gefunden
                              									hätten. Diese Meinung wurde hauptsächlich darauf begründet, daß wenn Thermeter mit
                              									Luft oder mit verschiedenen andern festen oder flüssigen Substanzen hergestellt, und
                              									zwischen 0° und 100° eingetheilt würden, und man annehmen dürfe, diese
                              									Ausdehnung sey auch über 100° hinaus gleichförmig, das Luftthermometer
                              									dasjenige sey, welches bei Temperaturen über 100° stets die niedrigste
                              									Temperatur angebe. Während nun alle übrigen Thermometer alle Temperaturen
                              									verschieden und höher als das Luftthermometer angeben, würde letzteres stets gleiche
                              									Angaben machen, sey die Beschaffenheit der Gase welche sie wolle, sey es z. B.
                              									atmosphärische Luft oder Wasserstoffgas. Dieses Beobachtungsresultat schien außerdem
                              									durch die Meinung bestätigt zu werden, daß die Gase einfachen und allgemeinen
                              									Gesetzen unterworfen seyen.
                           Durch die Untersuchungen des Hrn. Regnault ist aber
                              									bewiesen worden, daß die Gesetze, welche die Ausdehnung der Gase reguliren, durchaus
                              									nicht so einfach seyen als angenommen worden, und daß man daher das Luftthermometer
                              									durchaus nicht als normal ansehen dürfe. Man kann daher die Angaben der
                              									Luftthermometer gleich denen aller übrigen, nur als mehr oder weniger verwickelte
                              									Functionen der Wärmemengen ansehen.
                           Da man nun nicht im Stande ist die Wärmemengen genau zu messen, so muß das
                              									Thermometer wenigstens immer genau mit sich selbst vergleichbar seyn, d. h. es muß
                              									bei gleichen Umständen stets gleiche Angaben machen; und ferner ist es nothwendig,
                              									daß man stets Instrumente anfertigen kann, die sich genau mit einander vergleichen
                              									lassen. Nun erfüllt das Quecksilberthermometer die erste Bedingung gut, die zweite
                              									aber nur sehr unvollkommen. Es können daher zwei Quecksilberthermometer,  welche auf dieselben festen
                              									Punkte, schmelzendes Eis und siedendes Wasser unter dem Druck von 0,760 Meter
                              									zurückgeführt worden sind, über diese festen Punkte hinaus sehr bedeutende
                              									Differenzen zeigen, wenn die Röhren derselben nicht aus Glas von ganz gleicher
                              									Beschaffenheit angefertigt worden sind. Wirklich hängen bei jedem Thermometer,
                              									welches aus flüssigen oder gasförmigen Substanzen besteht, die Angaben nicht allein
                              									von der Ausdehnung der Füllung, sondern auch von der der Röhre ab. Da die Ausdehnung
                              									des Quecksilbers nur die siebenfache von derjenigen des Glases ist, so haben die
                              									Veränderungen, welche von der verschiedenartigen Ausdehnung verschiedener Glasarten
                              									veranlaßt werden, einen wesentlichen Einfluß auf die Angaben des Instrumentes, indem
                              									die Ausdehnung des Glases einen merklichen Bruchtheil von der Ausdehnung des
                              									Quecksilbers bildet. Bei Luftthermometern beträgt dagegen die Ausdehnung der Luft
                              									das 160fache derjenigen des Glases, und es können daher die verschiedenartigen
                              									Ausdehnungen der verschiedenen Glasarten nicht wesentlich auf die Apparate einwirken
                              									und folglich die Vergleichung der Instrumente nicht verhindern. Zu gleicher Zeit ist
                              									es von Wichtigkeit die Bedingungen zu bestimmen, unter denen dieß Instrument
                              									vergleichbar bleibt.
                           Man braucht daher bei der Frage über die Temperaturmessung nicht länger nach einem
                              									Instrument zu suchen, welches die Wärmemengen mißt, oder dessen Angaben proportional
                              									der Temperatur sind. Die Ansprüche der Physiker sind weit bescheidener; sie nehmen
                              									nur die Möglichkeit in Anspruch, Instrumente anzufertigen, welche unter gleichen
                              									Temperaturverhältnissen stets gleiche Angaben machen, d. h. die unter einander und
                              									mit sich selbst vergleichbar sind. Das Studium dieses Wunsches ist Gegenstand der
                              										IV. Abhandlung des Hrn. Regnault, welche von der Messung der Temperatur handelt. Zuvörderst
                              									beschäftigt er sich mit dem Luft- und dann mit dem Quecksilberthermometer.
                              									Endlich widmet er einen bedeutenden Theil seiner Abhandlung der Temperaturmessung
                              									mittelst thermo-elektrischer Ströme. Man ersieht aus dem Gesagten, daß diese
                              									Abhandlung des Regnault'schen Werkes von größter
                              									Wichtigkeit ist; hier müssen wir uns auf sehr gedrängte Angaben beschränken.
                           Luftthermometer.
                           Es gibt zwei Wege, Gase als thermometrische Substanz zu benutzen. Entweder erfolgt
                              									dieß unter solchen Verhältnissen, daß der Druck, denen sie unterworfen sind,
                              									constant bleibt, und es wird ihre  Volumzunahme beobachtet, oder es behält das Gas gleiches
                              									Volum bei, während wir die Zunahme der Elasticität beobachten.
                           Die erstere Methode erfordert die Anwendung einer Capillarröhre, nämlich eine
                              									calibrirte Röhre mit dem mit Luft angefüllten Behälter, welcher der zu messenden
                              									Temperatur ausgesetzt wird. Diese Einrichtung gestattet, daß die calibrirte Röhre
                              									eine gewisse Entfernung von dem umschlossenen Raum habe, dessen Temperatur wir
                              									kennen zu lernen wünschen; ja es ist dieß sogar unerläßlich. Sollen aber mit dem
                              									Apparate hohe Temperaturen gemessen werden, so hat er viel Unbequemes, denn es ist
                              									alsdann der größere Theil der Luft in der calibrirten Röhre enthalten, und nur ein
                              									kleiner Theil bleibt in dem eigentlichen Behälter. Es folgt daraus, daß derjenige
                              									Theil des Gases, welcher durch eine neue Temperaturerhöhung ausströmen will, nur
                              									sehr gering seyn kann, und es schwer halten wird, ihn mit hinreichender Genauigkeit
                              									in der calibrirten Röhre zu messen. Dadurch wird der Apparat zur Messung hoher
                              									Temperaturen unzweckmäßig, und Hr. Regnault verwirft
                              									daher diese Einrichtung der Luftthermometer.
                           Bei der zweiten Einrichtung behält das Gas stets dasselbe Volum, und die bestimmten
                              									Punkte sind die Elasticitäten, welche es unter verschiedenen Umständen zeigt. Kennt
                              									man daher die durch die Elasticität veranlaßten Veränderungen, so kann man durch das
                              									Mariotte'sche Gesetz die Ausdehnungen berechnen, welche die Gase bei
                              									gleichbleibendem Druck erlangt haben. Der auf diese Methode begründete Apparat läßt
                              									sich leichter herstellen, ist weit genauer und seine Angaben sind gleich gut bei
                              									niedrigen und bei hohen Temperaturen. Bei der Anwendung dieser Methode kommen aber
                              									zwei wichtige Fragen zur Lösung. Die erste ist die, ob Luftthermometer, mit Luft von verschiedener Dichtigkeit gefüllt, unter einander
                                 										vergleichbar seyen. Die zweite, ob Gasthermometer,
                                 										mit Gasen von verschiedener Beschaffenheit gefüllt, mit einander übereinstimmen,
                                 										wenn ihre festen Punkte von 0° und
                              									100° regulirt worden sind.
                           Der Apparat, welchen Hr. Regnault zur Lösung dieser Fragen
                              									benutzt, besteht aus zwei Gasthermometern, von denen jedes einen Glasballon von 700
                              									bis 800 Kubikcentimeter Inhalt enthält, uud die sich in eine gekrümmte Capillarröhre
                              									endigen, und Ende mit Ende in eine andere Capillarröhre auslaufen, die mit dem
                              									manometrischen Apparat in Verbindung steht. Die Verbindung der Capillarröhren wird
                              									durch messingene Röhrenstücke bewirkt, in deren länglich viereckigem Anhange  eine Capillarröhre
                              									eingekittet ist, welche den Zweck hat, den Apparat mit einer Luftpumpe in Verbindung
                              									zu setzen, wodurch er nicht bloß getrocknet werden kann, sondern die verschiedenen
                              									Gase sich auch einführen lassen. Die Ballons sind in einem mit Oel gefüllten
                              									Erwärmungsapparat untergetaucht, und dieses Oel wird fortwährend umgerührt, damit
                              									das ganze Bad eine gleiche Temperatur beibehält. Ueber die Einzelnheiten der
                              									Versuche und die Vorsichtsmaßregeln, welche angewendet werden, um das Innere des
                              									Apparates trocken und die Temperatur recht gleichmäßig zu erhalten, gehen wir hier
                              									weg, sowie über das Verfahren zur genügenden Bestimmung des Quecksilberstandes in
                              									den Manometern. Die Versuche wurden auf gleiche Art angestellt, man mochte ein
                              									Luftthermometer mit einem Thermometer vergleichen wollen, welches mit irgend einem
                              									Gase angefüllt war, oder man mochte ein Luftthermometer mit einer anfänglichen
                              									Elasticität von ungefähr 760 Millimeter bei 0° mit einem Thermometer, dessen
                              									Füllung eine größere oder geringere Dichtigkeit hatte, vergleichen wollen.
                           Die Tabellen enthalten die Resultate der Versuche, welche zur Vergleichung von
                              									Luftthermometern, gefüllt mit Luft, unter anfänglichem Druck von 762, 553 und 438
                              									Millimetern, angestellt worden sind. In einer folgenden Versuchsreihe wurde die
                              									anfängliche Elasticität der Luft bis zu 1486 Millimeter geführt. Die Versuche wurden
                              									von 0° bis zu 325° der Scala angestellt, welche mit der Graduirung des
                              									Instrumentes zwischen 0° und 100° gemacht worden war.
                           Alle diese Thermometer stimmten vollständig überein, selbst wenn die in ihnen
                              									enthaltene Luft unter einem sehr verschiedenen Druck war, so daß man mit aller
                              									Sicherheit annehmen darf, daß das Luftthermometer ein
                                 										vollkommen vergleichbares Instrument sey, selbst wenn es Luft von verschiedenen
                                 										Dichtigkeiten enthält.
                           Zwei Thermometer, das eine mit Luft und das andere mit Wasserstoff mit einer
                              									anfänglichen Elasticität von 754 Millimet. bei 0° gefüllt, zeigten von
                              									0° bis zu 325° vollkommene Uebereinstimmung. Dasselbe war mit zwei
                              									Thermometern der Fall, welche mit kohlensaurem Gas gefüllt worden waren und in zwei
                              									Versuchsreihen mit dem Luftthermometer genau übereinstimmten. Das letztere war in
                              									beiden Fällen mit einer anfänglichen Elasticität von 742 Millim. gefüllt, während
                              									die Thermometer mit kohlensaurem Gas eine anfängliche Elasticität in dem einen Fall
                              									von 741 und in dem andern von 464 Millim. hatten. Wir bemerken noch, daß die
                              									Temperaturen bei den verschiedenen Versuchen  so berechnet wurden, daß man den Ausdehnungscoefficienten
                              									der Luft = 0,003665, den des Wasserstoffs = 0,003652 und den der Kohlensäure unter
                              									dem Druck von 741 Millim. = 0,003695 und bei einem Druck von 464 Millim. = 0,003682
                              									annahm.
                           Zwei Versuchsreihen, bei welchen ein Normal-Luftthermometer und ein mit
                              									schweflig saurem Gase gefülltes Thermometer angewandt und die mit dem anfänglichen
                              									Druck von 762 Millimeter für die Luft, und nacheinander von 751,47 Millimet. und
                              									588,70 Millimet. für die schweflige Säure angestellt wurden, zeigten einen sehr
                              									wesentlichen Unterschied zwischen beiden Instrumenten. Das Thermometer mit
                              									schwefliger Säure blieb von 100° ab hinter dem Luftthermometer zurück, und
                              									die Differenzen nahmen regelmäßig mit der Temperatur zu. In der ersten Reihe wurde
                              									0,003825, und in der zweiten 0,003794 als Ausdehnungscoefficient für das
                              									schwefligsaure Gas angenommen. Es nimmt also der mittlere Ausdehnungscoefficient des
                              									schwefligsauren Gases auffallend mit der mittelst des Luftthermometers gemessenen
                              									Temperatur ab. In der That fand man den Werth dieses mittlern Coefficienten für
                              									jeden hunderttheiligen Grad:
                           
                              
                                 von
                                 0°
                                 bis
                                 98°,12
                                 0,0038251
                                 
                              
                                 von
                                 0°
                                 bis
                                 257°,17
                                 0,0037923
                                 
                              
                                 von
                                 0°
                                 bis
                                 310°,31
                                 0,0037893.
                                 
                              
                           Das
                                 									Quecksilber-Thermometer.
                           Das Luftthermometer ist das einzige Instrument, welches, besonders bei hohen
                              									Temperaturen, zu genauen Experimenten benutzt werden kann, allein seine Benutzung
                              									ist schwierig, ja es kommen Umstände vor, bei denen seine Anwendung unmöglich ist;
                              									dann muß man ein Quecksilber-Thermometer anwenden und eine directe
                              									Vergleichung dieses Instrumentes mit dem Luftthermometer anstellen, um seine Angaben
                              									auf diejenigen des Normalthermometers zu übertragen. Schon Dulong und Petit haben diese Vergleichung
                              									gemacht und eine Tabelle berechnet, welche die erforderliche Reduction erleichtert;
                              									diese Tabelle ist aber nicht genau, selbst bei dem eigenthümlichen
                              									Quecksilber-Thermometer, welches sie benutzten, weil ihre Versuche mit einem
                              									viel zu hohen Ausdehnungs-Coefficienten berechnet worden waren — dem
                              									Coefficient 0,375 von Gay-Lussac.
                           Nachdem Hr. Regnault eine große Anzahl Versuche über
                              									diesen Gegenstand gemacht hatte, gelangte er zu der Ueberzeugung, daß die  verschiedenen
                              									Quecksilber-Thermometer nicht mit einander vergleichbar seyen, entweder weil
                              									sie nicht aus derselben Glasart, oder auf eine verschiedenartige Weise geblasen
                              									seyen. Zu gleicher Zeit suchte er zu bestimmen, ob Quecksilber-Thermometer,
                              									welche aus einer und derselben Glasart bestehen, aber auf verschiedene Weise
                              									geblasen waren, hinlänglich mit einander übereinstimmten, um eine Vergleichung
                              									zuzulassen. Ließ sich dieß durchführen, so war es hinreichend, ein für allemal eines
                              									von diesen Thermometern mit dem Luftthermometer zu vergleichen und dieselbe
                              									Correctionstabelle bei allen ähnlichen Instrumenten anzuwenden. Er stellte daher
                              									eine lange Reihe von Versuchen zu dem Zweck an, mit dem Luftthermometer nicht bloß
                              									Quecksilber-Thermometer zu vergleichen, die aus derselben Glasart auf
                              									verschiedene Weise angefertigt worden waren, sondern auch solche, die aus den
                              									verschiedenen Glasarten bestanden, welche in Frankreich im Handel vorkommen und zu
                              									physikalischen Instrumenten benutzt werden. Die zu diesen Experimenten benutzten
                              									Thermometer waren überfließende (thermomètres à
                                 										déversement); solche lassen sich leichter anfertigen als die Thermometer
                              									mit graduirter Röhre und gewähren den Vortheil, daß man stets sehr leicht die ganze
                              									Quecksilbersäule in das Bad bringen kann. Bei der Anfertigung dieser Thermometer
                              									läßt man das Quecksilber sehr sorgfältig und mehrmals in denselben sieden, darauf
                              									erkalten, und die gekrümmte Spitze der Capillarröhre steckt in einem vorher
                              									erwärmten Quecksilberbade. Man umgibt das Reservoir und die Capillarröhren mit
                              									schmelzendem Eis, während die offene Spitze in dem Quecksilberbade eingetaucht ist.
                              									Wenn das Thermometer genau die Temperatur von 0° angenommen hat, was man
                              									leicht erkennen kann, weil, nachdem man die Kapsel weggenommen hat, die
                              									Quecksilbersäule am Ende der Capillarröhre stationär bleiben muß, nimmt man das Eis
                              									weg. Das Quecksilber, welches in Folge der Temperaturerhöhung entweicht, wird in
                              									einem leeren Schälchen aufgefangen und mit großer Sorgfalt gewogen. Um das Gewicht
                              									des Quecksilbers zu erhalten, welches das Thermometer bei 0° füllte, wird das
                              									Gewicht des Quecksilbers, welches durch die Erhöhung der Temperatur über 0°
                              									entwichen ist, zu dem Gewicht des Thermometers selbst addirt, nachdem man von dem
                              									Ganzen das Gewicht des leeren Apparats abgezogen hat. Da man nun das Gewicht des
                              									Quecksilbers bei 0° kennt, und mit Sorgfalt die Menge wiegt, welche je nach
                              									der Temperaturerhöhung entweicht, so ist es leicht, daraus die Temperatur selbst zu
                              									folgern und sie mit derjenigen zu vergleichen, die durch ein Thermometer angegeben
                              									wird, welches aus demselben Glas aber mit einer Scala angefertigt worden ist. Hr.
                              										Regnault untersuchte nach  und nach mit großer Sorgfalt
                              									die Angaben des Thermometers mit Scala und diejenigen des überfließenden; er zeigte,
                              									daß bei Berücksichtigung aller Umstände, der Ausdehnung der Kugel, derjenigen der
                              									Röhre etc., die Angaben des ersten Thermometers mit denen des zweiten unter gleichen
                              									Umständen, und gleichen räumlichen Inhalt der Reservoirs vorausgesetzt, gleich seyn
                              									würden.
                           Hr. Regnault überzeugte sich durch seine Untersuchungen,
                              									daß er beide Formen des Thermometers ohne Unterschied anwenden könne, gibt aber aus
                              									den bereits angeführten Gründen der Methode des Ueberfließens den Vorzug, da sie
                              									einer größern Genauigkeit fähig ist. Die größten Verluste, welche er bei seinen
                              									Wägungen wahrnehmen konnte, überstiegen niemals 3 bis 4 Milligramme, und dieß ist
                              									bei Temperaturen, wie sie die Versuche erforderten, ganz unwesentlich.
                           Er versuchte nach einander Thermometer, welche aus Flintglas von
                              									Choisy-le-Roi, aus gewöhnlichem, aus grünem und aus schwedischem Glase
                              									angefertigt waren. Jede Glassorte dieser Thermometer ließ er genau analysiren.
                           Da das Flintglas von Choisy-le-Roi immer genau dieselbe Zusammensetzung
                              									hat, weil bei seiner Fabrication die größte Sorgfalt angewendet wird, so ist es zu
                              									vergleichenden Versuchen ganz besonders geeignet. Es wurden drei Thermometer aus
                              									dieser Glassorte angefertigt; die Kugel des einen wurde aus Flintglas gefertigt,
                              									hatte etwa 14 Millim. im Durchmesser, und diese wurde an eine Röhre von demselben
                              									Glase geschweißt. Das zweite wurde dadurch angefertigt, daß man an eine Röhre von
                              									Flintglas eine Kugel an der Lampe blies, und bei dem dritten Thermometer wurde an
                              									einer gleichen Röhre mittelst der Lampe ein cylindrisches Reservoir angeblasen.
                              									Letzteres ergab bei der Analyse einen größern Kieselerdegehalt, wahrscheinlich weil
                              									durch die lange Bearbeitung mit der Lampe andere Bestandtheile verflüchtigt worden
                              									waren.
                           Bei einer Vergleichung dieser drei Thermometer aus dem Flintglase von
                              									Choisy-le-Roi mit dem Luftthermometer zeigten sie von 0° bis zu
                              									325° eine große Uebereinstimmung, und es konnten daher die Correctionen gegen
                              									das Luftthermometer bei allen dreien angebracht werden. Obgleich aber die
                              									Ausdehnungsgesetze bei dem Glase der verschiedenen Thermometer nicht verschieden
                              									waren, so war dieß doch nicht hinsichtlich der absoluten Ausdehnung der Fall, welche
                              									bei jedem Reservoir verschieden war, indem das erste einen weit geringern
                              									Ausdehnungs-Coefficienten zeigte als die beiden andern.
                           
                           Verschiedene aus gewöhnlichem Glas angefertigte Thermometer, von denen einige
                              									cylindrische, andere kugelförmige Reservoire hatten, während bei einigen auch die
                              									Kugeln an die Röhren angeschweißt worden waren, wurden ebenfalls mit den
                              									Luftthermometern verglichen. Sie zeigten bedeutende Unterschiede von
                              									Flintglas-Thermometern, so daß beide Arten gar nicht zu vergleichen waren.
                              									Die Ausdehnungen des gewöhnlichen Glases waren zwischen 0° und 100°,
                              									je nach der verschiedenen Zusammensetzung, sowie auch nach der Art und Weise der
                              									Verarbeitung des Glases wesentlich verschieden; nun findet man aber in der
                              									Zusammensetzung des gewöhnlichen Glases einen sehr großen Unterschied, weil dabei
                              									keineswegs die Sorgfalt angewendet wird, wie z. B. in der Glashütte von
                              									Choisy-le-Roi. Vergleicht man nun die Resultate, welche mit
                              									Thermometern aus gewöhnlichem Glase erlangt worden sind, unter einander, so gelangt
                              									man zu denselben Folgerungen wie bei den Flintglas-Thermometern von
                              									Choisy-le-Roi, nämlich:
                           Die Quecksilber-Thermometer, welche aus verschiedenen
                                 										Sorten gewöhnlichen Glases angefertigt werden, aus den Glassorten wie man sie
                                 										jetzt zur Anfertigung der chemischen Apparate verwendet, stimmen in den festen
                                 										Punkten die zur Regulirung ihrer Scalen dienen, nicht genau überein; aber die
                                 										Unterschiede sind so gering, daß man sie bei den meisten Versuchen
                                 										unberücksichtigt lassen kann, besonders wenn man solches Glas vermeidet, welches
                                 										viel Blei enthält und das man bei der Bearbeitung mit der Lampe sehr leicht
                                 										erkennt.
                           Die Thermometer aus grünem Glase, wie es in Paris zu den organischen Analysen
                              									verwendet wird, sowie diejenigen aus schwedischem Glase, welches sich durch seine
                              									Strengflüssigkeit auszeichnet, gaben Resultate, welche hinreichend mit denjenigen
                              									übereinstimmen, die man mit den andern Thermometern erlangt hatte. Nur der
                              									Ausdehnungs-Coefficient dieser beiden Glassorten, welche übrigens eine
                              									gänzlich verschiedene Zusammensetzung hatten, war ein anderer als bei dem andern
                              									Glase.
                           In der dritten Abtheilung der vierten Abhandlung, welche von der Temperaturmessung mittelst thermo-elektrischer
                                 										Ströme handelt, zeigt Hr. Regnault, daß diese
                              									Ströme zur Messung der Temperaturen nicht anwendbar sind.
                              									Dieser Theil der Abhandlung ist keines Auszugs fähig.
                           Wir wollen die Folgerungen, welche der Verfasser am Ende dieser langen Abhandlung
                              									macht, noch kurz mittheilen.
                           
                           Das Luftthermometer ist das einzige Instrument, welches mit Sicherheit zur Messung
                              									hoher Temperaturen angewendet werden kann; Hr. Regnault
                              									ist der Meinung, daß Quecksilber-Thermometer über 100° E. hinaus keine
                              									Sicherheit gewähren.
                           Das Luftthermometer muß auf die Veränderungen der Elasticität begründet werden,
                              									welche ein gegebenes Luftvolum erleidet, wenn es in verschiedene Temperaturen kommt.
                              									Man muß bei Anfertigung der Luftthermometer wo möglich durch directe Versuche die
                              									Elasticität zwischen 0° und 100° bestimmen, indem man das Reservoir in
                              									schmelzendes Eis untertaucht, oder in den Dampf von siedendem Wasser hält. Ist aber,
                              									wegen der Einrichtung des Apparats, die directe Bestimmung der beiden festen Punkte
                              									der Thermometerscale unmöglich, so wird es nothwendig, den Ausgangspunkt des
                              									Luftthermometers von der Temperatur des umgebenden Mediums zu nehmen, welche
                              									mittelst eines Quecksilber-Thermometers bestimmt worden ist, und alsdann den
                              									Punkt für die Temperatur des schmelzenden Eises zu berechnen.
                           Wenn das Thermometer Luft enthält, welche bei 0° eine Elasticität von 760
                              									Millimet. hat, und wenn es die Temperatur von 350° nicht zu übersteigen
                              									braucht, so wird die Elasticität der Luft nicht größer als 1720 Millim. werden. Es
                              									ist alsdann nicht zu fürchten, daß das Glas-Thermometer irgend eine
                              									Formveränderung erleide. Bei höheren Temperaturen dagegen tritt diese Gefahr sehr
                              									hervor, einerseits wegen des bedeutenden inneren Drucks, und andererseits weil das
                              									Glas merklich erweicht wird. Es ist daher zweckmäßig, die Luftthermometer, wenn sie
                              									zur Messung hoher Temperaturen angewendet werden sollen, mit Luft von geringerer
                              									Elasticität zu füllen. Wenn z. B. die Luft von 0° eine Elasticität von 300
                              									Millimet. hat, so erlangt sie bei 500° eine Elasticität von 850 Millimet.,
                              									welche diejenige des äußern Drucks um etwa 90 Millimet. übersteigt.
                           Experimentirt man in hohen Temperaturen, so kann man durch eine eigenthümliche
                              									Einrichtung des Apparats die Gefahr der Formveränderung desselben vermeiden. Die
                              									Unkenntniß des Gesetzes für die Ausdehnung des Gehäuses eines Thermometers, welche
                              									auch aus Platin statt aus Glas bestehen kann, hauptsächlich bei einem Luftpyrometer,
                              									ist eine Quelle der Unsicherheit, die aber nie zu bedeutenden Irrthümern führen
                              									kann, wie man aus den Versuchen ersieht, die mit gläsernen Luftthermometern bis zu
                              									350° aufwärts angestellt worden sind. Die Fehler mögen bedeutender seyn, und
                              									selbst einige Grade betragen, sobald  die Temperatur 300° übersteigt, wenn die
                              									Ausdehnung des Gehäuses zwischen 0° und 100° unbekannt ist und der
                              									scheinbare Ausdehnungs-Coefficient aus der Elasticität der Gase zwischen
                              									0° und 100° abgeleitet wurde.
                           Schließlich deutet Hr. Regnault die Möglichkeit der
                              									vortheilhaften Benutzung eines Thermometers mit Quecksilberdämpfen in den vielen
                              									Fällen an, wo keine große Genauigkeit nothwendig ist. Dieses Instrument würde daher
                              									gewissermaßen ein Pyrometer zur Messung der Temperaturen über dem Siedepunkt des
                              									Quecksilbers seyn. Wenn das Quecksilber zum Sieden gelangt, so vertreibt es die Luft
                              									vollständig aus dem Apparat, und da sich die Quecksilberdämpfe wie ein permanentes
                              									Gas verhalten, so dehnen sie sich so aus, daß sie mit dem äußern Druck im
                              									Gleichgewicht bleiben. Mittelst einer eigenthümlichen Einrichtung ist es möglich,
                              									das an den Seiten verdichtete Quecksilber herauszuziehen und sein Gewicht zu
                              									bestimmen, was geschehen kann, sobald der Apparat bis zu der Temperatur des
                              									umgebenden Mediums abgekühlt ist. Mittelst einer sehr einfachen Formel und unter der
                              									Voraussetzung, daß die Quecksilberdämpfe denselben Ausdehnungs-Coefficienten
                              									wie die Luft haben, kann man die Temperatur bestimmen, welcher der Apparat
                              									ausgesetzt worden ist. Zur Vermeidung der Oxydation des Quecksilbers ist es am
                              									Anfang des Experiments, wenn der Quecksilberdampf die Luft aus dem Apparat noch
                              									nicht ausgetrieben hat, erforderlich, in das Gefäß ein wenig ätherisches Oel zu
                              									bringen, welches zuerst die Luft austreibt und alsdann selbst ausgetrieben wird.
                           Hr. Regnault bemerkt, daß er einige Versuche nach dieser
                              									Methode in der Porzellanfabrik zu Sèvres anzustellen beabsichtige.
                           V. Von der absoluten Ausdehnung des
                                 										Quecksilbers.
                           Diese Abhandlung umfaßt die Seiten 271 bis 328 und enthält zahlreiche Versuche über
                              									den Gegenstand. Hr. Regnault bestimmte die Ausdehnung des
                              									Quecksilbers durch Messung des verschiedenen Drucks, welchen gleich hohe
                              									Quecksilbersäulen von verschiedener Temperatur ausüben. Das Volum des Quecksilbers
                              									bei 0° = 1 gesetzt, ist es nach seiner Bestimmung bei t° des
                              									Luftthermometers gegeben durch
                           
                           
                              
                                 1 + 0,000179007 t + 0,0000000252316 t2,
                                 
                              
                                 also bei
                                 50°
                                 =
                                 1,009013
                                 
                              
                                 also bei
                                 100°
                                 =
                                 1,018153
                                 
                              
                                 also bei
                                 150°
                                 =
                                 0,027419
                                 
                              
                                 also bei
                                 200°
                                 =
                                 0,036811
                                 
                              
                                 also bei
                                 250°
                                 =
                                 0,046329
                                 
                              
                                 also bei
                                 300°
                                 =
                                 0,055973
                                 
                              
                                 also bei
                                 350°
                                 =
                                 0,065743.
                                 
                              
                           Wir bemerken hier noch, daß Fzarn (Annuarie de Chimie par Millon et Reiset, 1848, p. 498) mit Zugrundelegung von Regnault's
                              									Bestimmung der Ausdehnung des Quecksilbers, Tafeln zur Reduction des
                              									Barometerstandes auf 0° berechnet hat.
                           VI. Ueber das Gesetz der
                                 										Zusammendrückbarkeit der elastischen Flüssigkeiten.S. 329 bis 428 des französischen Originals.
                           Die Untersuchungen, welche über die Gültigkeit des Mariotte'schen Gesetzes bei hohen
                              									Druckkräften angestellt worden sind, haben eine gemeinschaftliche Quelle der
                              									Ungenauigkeit, welche in dem bedeutenden Einflusse der Fehler der Volumbestimmung
                              									besteht, wenn die Gase durch hohen Druck bereits auf einen sehr kleinen Raum
                              									comprimirt worden sind. Regnault construirte seine hiezu
                              									dienenden Apparate deßwegen so, daß derselbe Raum der Manometerröhre bei successiven
                              									Versuchen unter immer größeren Druckkräften gefüllt werden konnte, und das Volum
                              									durch Steigerung des Druckes jedesmal nur auf die Hälfte vermindert wurde. Die
                              									Volume 1 und ½ waren am Manometer durch zwei Merkstriche bezeichnet. —
                              									Eine ausführliche Beschreibung des Apparates, welcher im Collége de France in einem für Savart's
                              									hydraulische Versuche eigens erbauten Thurme aufgestellt war, findet man in dem Regnault'schen Werke S. 341–367. — Keines
                              									der untersuchten Gase folgt auch bei geringen Druckkräften dem Mariotte'schen
                              									Gesetze. Atmosphärische Luft, Stickgas und Kohlensäure sind stärker, Wasserstoffgas
                              									ist weniger zusammendrückbar als der Function Textabbildung Bd. 117, S. 92 entspricht, welche das Mariotte'sche Gesetz ausdrückt. Wollte man die
                              									Eigenschaft der ersteren Gase aus einem unvollkommenen Gaszustand erklären, so käme
                              									für das Wasserstoffgas die Ungereimtheit eines mehr  als vollkommenen Gaszustandes
                              									heraus. Hr. Regnault glaubt, daß Textabbildung Bd. 117, S. 93 einer ziemlich verwickelten Function des Druckes aus der Temperatur gleich
                              									zu setzen sey, deren Form auf experimentellem Wege allein wohl schwerlich werde
                              									aufgefunden werden. Er berechnet Interpolationsformeln nach der Form r/m = 1 + A (m - 1) + B (m - 1)2, worin m das
                              									Verdichtungsverhältniß, r das Verhältniß der Druckkräfte
                              									bedeutet, und die Coefficienten A und B die folgenden Werthe erhalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 117, S. 93
                              Atmosphär. Luft.; Stickgas.;
                                 										Kohlensäure.; Wasserstoffgas.; Zeichen; log.;
                                 										Zeichen; log.; Zeichen; log.; Zeichen; log.; A; B
                              
                           Aus diesen Formeln ergeben sich für das Verdichtungsverhältniß m die beistehenden Druckkräfte:
                           
                              
                                 
                                    m
                                    
                                 Atmosph. Luft.
                                 Stickgas.
                                 Kohlensäure.
                                 Wasserstoffgas.
                                 
                              
                                 1
                                 1,000000
                                 1,000000
                                 1,00000
                                 1,000000
                                 
                              
                                 2
                                 1,997828
                                 1,998634
                                 1,98292
                                 2,001110
                                 
                              
                                 3
                                 2,993601
                                 2,995944
                                 2,94873
                                 3,003384
                                 
                              
                                 4
                                 3,987432
                                 3,991972
                                 3,89736
                                 4,006856
                                 
                              
                                 5
                                 4,979440
                                 4,968760
                                 4,82880
                                 5,011615
                                 
                              
                                 6
                                 5,969748
                                 5,980350
                                 5,74296
                                 6,017676
                                 
                              
                                 7
                                 6,958455
                                 6,972791
                                 6,63985
                                 7,025102
                                 
                              
                                 8
                                 7,945696
                                 7,964112
                                 7,51936
                                 8,033944
                                 
                              
                                 9
                                 8,931573
                                 8,954361
                                 8,38153
                                 9,044244
                                 
                              
                                 10
                                 9,916220
                                 9,943590
                                 9,22620
                                 10,056070
                                 
                              
                                 11
                                 10,899724
                                 10,931833
                                 10,05345
                                 11,069454
                                 
                              
                                 12
                                 11,882232
                                 11,919120
                                 10,86324
                                 12,084456
                                 
                              
                                 13
                                 12,863838
                                 12,905516
                                 11,65541
                                 13,101144
                                 
                              
                                 14
                                 13,844670
                                 13,891052
                                 12,43018
                                 14,119504
                                 
                              
                                 15
                                 14,824845
                                 14,875770
                                 13,18695
                                 15,139650
                                 
                              
                                 16
                                 15,804480
                                 15,859712
                                 13,92608
                                 16,161632
                                 
                              
                                 17
                                 16,783675
                                 16,942920
                                 14,64771
                                 17,185470
                                 
                              
                                 18
                                 17,762562
                                 17,825436
                                 15,35148
                                 18,211230
                                 
                              
                                 19
                                 18,741258
                                 18,807321
                                 16,03733
                                 19,238963
                                 
                              
                                 20
                                 19,719880
                                 19,788580
                                 16,70540
                                 20,268720
                                 
                              
                           
                           VII. Von der Zusammendrückbarkeit der
                                 										Flüssigkeiten und derjenigen des Quecksilbers.S. 429 bis 464 des Originals.
                           Die älteren Versuche über Zusammendrückbarkeit tropfbarer Flüssigkeiten leiden
                              									sämmtlich an einer Ungenauigkeit, welche daraus entstand, daß die Correction wegen
                              									der Zusammendrückbarkeit der Gefäßwände auf willkürlichen Voraussetzungen beruhte.
                              										Regnault hat darum seine Versuche über
                              									Zusammendrückbarkeit des Wassers in Glas- und Messinggefäßen, und solche über
                              									die des Quecksilbers in einem Glaspiezometer so eingerichtet, daß gleichzeitig die
                              									Volumänderung der Substanz der Gefäßwände daraus entnommen werden konnte. Die
                              									Compression geschah nicht durch eine Schraube, sondern durch gespannte Luft, was den
                              									großen Vortheil bietet, daß man die Kraft ganz allmählich einwirken lassen kann, so
                              									daß eine dauernde Formänderung des Piezometers nicht so leicht zu fürchten ist. In
                              									fünf auf einander folgenden Versuchen war das Piezometer 1) außen und innen dem
                              									atmosphärischen Drucke, 2) außen einem stärkeren, innen dem atmosphärischen Drucke,
                              									3) außen und innen dem stärkeren Drucke, 4) außen dem atmosphärischen, innen dem
                              									stärkeren Drucke und 5) wieder dem Druck wie unter Nr. 1 ausgesetzt.
                           Es ergaben sich hieraus jedesmal drei Gleichungen, wovon zwei zur Bestimmung der
                              									Compression der Flüssigkeit und der Gefäßwand, die dritte zur Controle diente. Die
                              									Formeln sind von Lamé berechnet für 1) eine sphärische
                              									Hülle, 2) eine cylindrische Hülle mit ebenen und 3) eine cylindrische Hülle mit
                              									sphärischen Grundflächen. Bedeuten μ und k die cubische Zusammendrückbarkeit der Flüssigkeit und
                              									der festen Substanz; V und U
                              									die Volume der im Piezometer 1) und 2) enthaltenen Flüssigkeit; N und M die Verhältnisse
                              									dieser Volume zu demjenigen der starren Masse des Piezometers;  die
                              									scheinbare Verminderung von V und U bei einem inneren Drucküberschuß P;
                              									′ und ″ die scheinbare Zunahme bei bloß äußerem
                              									und bei innerem und äußerem Druck, so ist nach Lamé:
                           für eine sphärische Hülle
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 117, S. 94
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 117, S. 95
                              
                           für eine cylindrische Hülle mit ebener Grundfläche
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 117, S. 95
                              
                           für eine cylindrische Hülle mit sphärischer Grundfläche
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 117, S. 95
                              
                           Für das Wasser erhielt Regnault folgende Resultate:
                           
                              
                                 für den Druck von 1 Atmosphäre
                                 in einer Kupferkugel:
                                 
                              
                                 
                                    μ
                                    
                                 0,000047709
                                 
                              
                                 
                                    k
                                    
                                 0,000001317
                                 
                              
                                 für den Druck von 1 Atmosphäre
                                 in einer Messingkugel:
                                 
                              
                                 
                                    μ
                                    
                                 0,000048288
                                 
                              
                                 
                                    k
                                    
                                 0,000001440
                                 
                              
                                 für den Druck von 1 Atmosphäre
                                 in einem Glascylinder mit sphär. Grundfläche:
                                 
                              
                                 
                                    μ
                                    
                                 0,000046677
                                 
                              
                                 
                                    k
                                    
                                 0,000002368.
                                 
                              
                           Die Zusammendrückbarkeit des Quecksilbers ergab sich für den Druck von 1 Atmosphäre =
                              									0,000003517, also für eine Belastung durch eine Quecksilbersäule von 1 Meter Höhe =
                              									0,000004628. — Bei diesen Versuchen fand Regnault,
                              									daß ein plötzlich einwirkender Druck von 10 Atmosphären aus dem Wasser nicht so viel
                              									Wärme entbindet, um dessen Temperatur um 1/50° C. zu erhöhen.Es schließt sich hieran die Arbeit Grassi's, eines
                                    											Schülers von Regnault, welche im polytechn.
                                    											Journal Bd. CX
                                       												S. 31 mitgetheilt worden ist.
                           
                              (Der Beschluß folgt im nächsten Heft.)