| Titel: | Ueber Marozeau's Versuche mit Dampfkesseln; Bericht von Morin. | 
| Fundstelle: | Band 117, Jahrgang 1850, Nr. XLVII., S. 241 | 
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                        XLVII.
                        Ueber Marozeau's Versuche mit Dampfkesseln; Bericht
                           								von Morin.
                        Aus den Comptes rendus, Juni 1850, Nr.
                              								24.
                        Morin's Bericht über Marozeau's Versuche mit
                           								Dampfkesseln.
                        
                     
                        
                           Die (französische) Akademie der Wissenschaften hat die HHrn. Poncelet, Regnault, Combes und mich beauftragt, ihr über die Abhandlung Marozeau's bezüglich der Verdampfungs-Apparate Bericht zu
                              									erstatten.
                           Der Verfasser ist seit vielen Jahren durch seine Anstellung in der günstigsten Lage
                              									um hinsichtlich der Dampfkessel die Resultate einer langen Praxis zu sammeln.
                           Die Dampfkessel, womit er seine Beobachtungen anstellte, befinden sich in einem
                              									Etablissement, welches zu der Wesserlinger Kattundruckerei der HHrn. Gros, Odier, Roman und Comp. gehört. Unter
                              									drei ähnlichen Vorrichtungen wählte Marozeau die
                              									Dampfkessel der Bleicherei zu Breuil, welche vor den andern den Vorzug des größern
                              									Alters und des Betriebes mit ununterbrochener Feuerung haben, daher er zahlreichere
                              									Versuche anstellen und vergleichbarere Resultate erhalten konnte.
                           Diese Bleichanstalt hat zwei Dampfkessel aus Eisenblech von 1,215 Meter Durchmesser
                              									und 6 Meter Länge; sie sind beide mit drei cylindrischen Siederöhren von 0,45 Meter
                              									Durchmesser und 6,70 Meter Länge versehen, welche bei dem einen Kessel von Kupfer,
                              									bei dem andern von Eisenblech sind—ein Umstand der übrigens auf die Resultate
                              									ohne Einfluß gewesen zu seyn scheint.
                           Drei Tubulaturen von 0,195 Meter Durchmesser stellen die Verbindung zwischen dem
                              									Kessel und jeder Siederöhre her.
                           Der freie Inhalt für den Dampf beträgt 3,20 Kubikmeter und der Raum welchen das
                              									Wasser einnimmt 6,63 Kubikmeter, was mit den allgemein als zweckmäßig anerkannten
                              									Verhältnissen übereinstimmt.
                           
                           Der Rost hat 1,95 Quadratmeter Oberfläche.
                           Die Gesammt-Heizfläche beträgt, wenn man annimmt daß von der Oberfläche der
                              									Siederöhren nur ⅔ dem Feuer ausgesetzt sind, 30 bis 33 Quadratmeter.
                           Der erzeugte Niederdruck-Dampf wechselte von ⅓ bis ½ Atmosphäre
                              									(über den gewöhnlichen Luftdruck).
                           Die Tubulaturen haben das Eigenthümliche, daß sie über den Wasserspiegel im Kessel
                              									hinaufreichen, und daß durch die zwei vom Roste entferntesten der Länge nach eine
                              									Speiseröhre (Heber) geht, welche das Wasser des Kessels mit dem Boden der
                              									entsprechenden Siederöhre in Communication setzt; dieß bezweckt, daß die
                              									Dampfbildung regelmäßiger erfolgt und weniger Wasser fortgerissen wird.
                           Das Speisewasser zieht, ehe es in den Kessel gelangt, durch ein Schlangenrohr von
                              									0,10 Meter Durchmesser, welches in einer Ofenmauer in neun horizontalen Reihen
                              									angeordnet ist, von denen jede aus vier Röhren besteht; die Gesammtlänge des Rohrs
                              									beträgt also etwa 176 Meter, seine Gesammtoberfläche 66 Quadratmeter und sein
                              									Rauminhalt 1,5 Kubikmeter. Das Wasser kömmt im untern Theil des Schlangenrohrs an
                              									und zieht aus demselben durch eine Röhre in ein Reservoir ab, von welchem es sich in
                              									den Kessel begibt. Umgekehrt ziehen die Flamme und heiße Luft des Kesselofens in den
                              									oberen Theil des besondern Ofens für das Schlangenrohr ein und entweichen an dessen
                              									unterem Theil in den Schornstein; diese Schlangenrohr-Vorrichtung rührt von
                              									Hrn. Adolph Hirn her, welcher sich dieselbe patentiren
                              									ließ.
                           Der Zweck der Versuche war nicht nur, das von den Kesseln verdampfte Wasser zu
                              									ermitteln, sondern auch den Einfluß kennen zu lernen, welchen die Art des Heizens
                              									auf die Dampferzeugung hat.
                           Die Beobachtungen dauerten für jeden Versuch 12 bis 24 Stunden und die Beschickungen
                              									des Herdes mit Brennmaterial waren dreierlei Art:
                           1) gleiche Beschickungen bei gleichen Zeitabständen;
                           2) ungleiche Beschickungen bei ungleichen Zeitabständen je nach dem Bedarf der
                              									Fabrik;
                           3) ungleiche Beschickungen bei gleichen Zeitabständen.
                           Die vier ersten Versuche mit sehr guter Steinkohle von Perrat-Grand' croix (in
                              									Stücken) mit Beschickungen von 20 Kilogrammen in Zeitadständen von 15 bis 30
                              									Minuten, gaben wenig abweichende Resultate und das Ergebniß war durchschnittlich
                              									8,90 Kilogr. Dampf per Kilogramm verbrannter
                              									Steinkohle.
                           
                           Zwei darauffolgende, unter gleichen Umständen mit der viel geringern
                              									Ronchamp-Steinkohle angestellte Versuche ergaben per Kilogr. verbrannter Kohle 6,52 Kilogr. Dampf, woraus zuvörderst zu
                              									ersehen ist, daß die unter gleichen Umständen durch diese zwei Steinkohlensorten
                              									verdampften Wassermengen sich zu einander verhalten wie 8,90 zu 6,52, oder ungefähr
                              									wie 4 : 3.
                           Drei andere Reihen von Versuchen wurden mit Ronchamper Steinkohle angestellt, welche
                              									12 bis 22 Proc. Asche hinterläßt, um den Einfluß der Ofenspeisung zu ermitteln, wenn
                              									selbe mit stets gleichen Beschickungen in unregelmäßigen Zeitabständen, oder mit
                              									einigermaßen wandelbaren Beschickungen, je nach dem Bedarf, in gleichen
                              									Zeitabständen stattfindet.
                           Im erstern Fall, wo die Beschickungen 20 Kilogr. und die Zeitabstände nacheinander
                              									18, 23 und 28 Minuten waren, betrug die in der Stunde verbrannte Steinkohle
                              									respective 65, 52 und 42 Kilogr., was für den Quadratmeter Rostoberfläche 33,4 Kil.,
                              									26,7 Kil. und 21,6 Kil. ausmacht. Es wurden im Mittel durch ein Kilogramm
                              									verbrannter Steinkohle 6,49 Kil. Wasser verdampft, ohne daß die mehr oder weniger
                              									schnelle Verbrennung der Kohle zwischen diesen Gränzen von merklichem Einfluß auf
                              									das Ergebniß gewesen wäre.
                           Als man hierauf die Beschickungen auf ungefähr 10 Kilogr. reducirte und die
                              									Zeitabstände regelmäßig und gleich, zu 15 Minuten, wählte, stieg die Menge des
                              									verdampften Wassers auf 7,73 Kil. per Kilogramm
                              									Steinkohle, und bei einer andern Versuchsreihe, wo die Steinkohle etwas besser war,
                              									auf 7,88 Kil.
                           Diese Resultate, welche den Vortheil der auf gleiche und ziemlich kurze Zeitabstände
                              									vertheilten Beschickungen darzuthun scheinen, wurden, wie gesagt, mit einer sehr
                              									mittelmäßigen Steinkohle erhalten; sie sind im Allgemeinen günstiger als diejenigen,
                              									welche Hr. Gavé mit Steinkohlen von Mons und Denain in
                              									mittelgroßen Stücken und von guter Qualität bei Dampfkesseln mit Siederöhren und
                              									vorgewärmtem Speisewasser erhielt.Polytechn. Journal Bd. CII S. 187.
                           Wenn, wie es wahrscheinlich ist, der Vortheil der Beschickungen in gleichen
                              									Zeitabständen, sich durch neue Versuche bestätigen sollte und bei Anwendung guter
                              									Steinkohlen, wie etwa jener von Perrat-Grand'croix,  in den Apparaten zu Breuil
                              									selbst in diesem Falle Resultate gäbe, welche den ersten in unregelmäßigen
                              									Zeitabständen gemachten Versuchen verhältnißmäßig entsprechen, wo das Kilogramm
                              									verbrannter Steinkohle 8,90 Kilogr. verdampftes Wasser lieferte, während die
                              									Ronchamper Steinkohle nur 6,52 Kil. erzeugte, so würde man mit diesen Apparaten bei
                              									regelmäßigen Beschickungen von dem Kilogramm guter Steinkohle 10,60 Kilogr. Dampf
                              									erhalten — ein Ergebniß von sehr großer Wichtigkeit, welches das der besten
                              									gewöhnlichen Dampfkessel mit allen Vorkehrungen gegen Erkaltung weit überträfe. Es
                              									wäre zu wünschen, daß dieses Resultat durch directe Versuche mit der Steinkohle von
                              									Perrat-Grand'-croix bestätigt würde.
                           Nach Mittheilung dieser vortheilhaften Resultate sucht der Verf. die Ursache
                              									derselben zu erforschen, indem er nacheinander den Einfluß untersucht, welchen die
                              									Verhältnisse der verschiedenen Theile des Apparats darauf äußern können,
                              									hauptsächlich die Nostfläche, die Heizfläche und der Querschnitt des
                              									Schornsteins.
                           Nach den zu Breuil angenommenen Dimensionen hatten die Ofenröste 1,50 Meter Länge auf
                              									1,30 Meter Breite, oder 1,95 Quadratmeter Oberfläche, und da der mittlere
                              									Kohlenverbrauch bei den Versuchen sich auf 50 Kilogr. belief, so ergeben sich
                              									ungefähr 25 Kilogr. verbrannter Steinkohle per
                              									Quadratmeter Rostfläche in der Stunde. Doch glauben wir bemerken zu müssen, daß bei
                              									den Versuchen des Verf. selbst bis 36 und 41 Kilogr. Steinkohle per Quadratmeter des Rosts und per Stunde verbrannt wurden, ohne daß die Resultate dadurch eine
                              									Veränderung zu erfahren schienen. Andererseits ist bekannt, daß Hr. Gavé bei seinen Versuchen im Mittel 45 Kilogr. per Quadratmeter des Rostes und bis 75 Kilogr. per Stunde verbrannte, sowie daß Hr. Wicksted bei seinen Niederdruck-Kesseln 54
                              									Kilogramme per Quadratmeter des Rostes verbrannte und
                              									mit kleiner Newcastle-Kohle 8,38 Kil. Dampf vom Kilogramm Kohle erhielt. Es
                              									scheint uns sonach die vom Verf angegebene Gränze etwas gering zu seyn und dahin zu
                              									führen, daß man den Rösten größere Dimensionen gibt als nöthig ist. Auch ist zu
                              									bemerken, daß die Länge von nur 1,50 Meter, wie sie für die Dampfkesselröste zu
                              									Breuil angenommen ist, für so große Apparate etwas klein erscheint, und daß es
                              									möglich und daher auch vortheilhaft gewesen wäre, ohne dadurch das Heizen zu mühsam
                              									zu machen, sie auf 1,80 Meter zu bringen, um die der directen Strahlung ausgesetzte
                              									Heizfläche zu vergrößern.
                           Die Hälfte der Oberfläche des cylindrischen Dampfkessels ist der Hitze ausgesetzt;
                              									nimmt man nun an, daß nur zwei Drittel von der  Oberfläche der drei Siederöhren wirksam erhitzt seyen, so
                              									kann die gesammte Heizfläche jedes Apparats zu 30 oder 31 Quadratmetern angeschlagen
                              									werden. Da die mittlere Dampferzeugung 390 Kilogr. betrug, so wurden also nur 390/30
                              									= 13 Kilogr. Dampf per Quadratmeter der Heizfläche
                              									erhalten, während man bei den gewöhnlichen Dampfkesseln per Quadratmeter der Heizfläche und per Stunde
                              									20 bis 25 Kilogr. Dampf zu erhalten pflegt.
                           Es erschiene sonach vortheilhaft, die Geschwindigkeit der Verbrennung, wie dieß in
                              									der Anstalt zu Breuil geschieht, zu vermindern, die Heizfläche aber zu vergrößern.
                              									Doch ist zu erinnern, daß Hr. Wicksted bei seinen
                              									Versuchen mit Niederdruckkesseln 28,10 Kilogr. Dampf per
                              									Quadratmeter Heizfläche von je 8,35 Kil. verbrannter Steinkohle, und bei
                              									Hochdruckkesseln mit innerer Siederöhre 24,26 bis 44,76 Kil. Dampf per Quadratmeter Rostfläche erhalten hat, ohne größern
                              									Verbrauch von Brennmaterial. Wir können daher kaum glauben, daß die Vergrößerung der
                              									Heizfläche von so bedeutendem Einfluß sey, wie der Verf. seinen günstigen Resultaten
                              									zufolge annimmt, und da diese Ausdehnung zu einer beträchtlichen Vergrößerung der
                              									Verhältnisse, und folglich auch der Kosten führt, so wäre es wohl zweckmäßig, sie
                              									etwas zu beschränken.
                           Die Oefen der besprochenen Dampfkessel haben einen gemeinschaftlichen Schornstein von
                              									32,50 Met. Höhe, 4 Quadratmeter Querdurchschnitt an der Basis und 1 Quadratmeter an
                              									der Spitze. Diese Verhältnisse, deren erstes am unteren Theil ungefähr einem
                              									Querschnitt entspricht, welcher der Summe der Rostflächen gleich ist, und an der
                              									Spitze einem Querschnitt gleich einem Viertel der Nostflächen, sind größer als die
                              									gewöhnlich angenommenen.
                           Watt gab bei Dampfkesseln mit Niederdruck, wo er eine schnellere Verbrennung
                              									unterhielt als die zu Breuil gebräuchliche, seinen Schornsteinen einen Querschnitt
                              									von nur 1/6 der Rostfläche. Man sieht also, daß auch das Verhältniß der Schornsteine
                              									bei den besprochenen Apparaten so gewählt ist, daß es eine Verminderung der
                              									Geschwindigkeit der Luftcirculation bewirken muß.
                           Einfluß des Schlangenrohrs zum Erwärmen des Speisewassers.
                              									— Um den Einfluß des Schlangenrohrs zu erfahren, beobachtete der Verf. die
                              									Temperatur des Rauchs bei seinem Eintritt und seinem Austritt in die Kammer dieses
                              									Apparats, sowie auch 
                              									diejenige des Wassers bei seinem Eintritt und seinem Austritt aus diesem Rohr.
                           Die Differenz der zwei letzteren Temperaturen liefert ihm die jedem Kilogramm des
                              									Speisewassers mitgetheilte Wärmemenge, und der Ueberschuß der Zahl 650 über die
                              									Temperatur des Wassers bei seinem Eintritt in den Apparat, liefert ihm die
                              									Gesammt-Wärmemenge, welche jedem Kilogramm verdampften Wassers mitgetheilt
                              									wurde. Das Verhältniß der ersten dieser Wärmemengen zur zweiten liefert ihm also den
                              									relativen Einfluß der Schlangenröhre auf den Totaleffect.
                           Die Anwendung dieser Methode auf die Resultate der Beobachtungen zeigt, daß die
                              									Schlangenröhre 1/10 des gesammten wärmeerzeugenden Nutzeffects des Apparats
                              									hervorbringt; daraus folgt, daß mit der gemeinen Ronchamper Steinkohle und ohne das
                              									Schlangenrohr, die Dampfkessel 7,02 Kil. Dampf per
                              									Kilogramm Steinkohle, und mit der sehr guten Steinkohle von
                              									Perrat-Grand'croix 9,54 Kil. Dampf erzeugt hätten; im Ganzen sind also die
                              									bei der Construction dieser Dampfkessel getroffenen Einrichtungen für Sparung des
                              									Brennmaterials sehr günstig gewählt.
                           Mittelst der beobachteten Temperatur-Erniedrigung des Rauchs bei seinem
                              									Uebergang in die Schlangenrohrkammer, und indem er die Wärme-Capacität des
                              									Rauchs gleich 0,25 derjenigen des Wassers, und dessen Dichtigkeit derjenigen der
                              									Luft gleich annimmt, drückt der Verf. leicht die durch diesen Rauch verlorene Wärme
                              									als Function seines Volums bei Null Grab aus. Da übrigens die Quantität der im
                              									Schlangenrohr durch das verdampfte Wasser gewonnenen Wärme gleich ist seinem
                              									Gewichte in Kilogrammen, multiplicirt mit der Temperatur-Erhöhung, so kann
                              									man, wenn man den Wärmeverlust durch die Mauer der Schlangenrohrkammer
                              									vernachlässigt und mit dem Verf. den Wärmeverlust durch den Rauch als gleich annimmt
                              									dem Gewinn durch das Wasser, das Volum der Luft von 0° berechnen, welches per Kilogramm verbrannter Steinkohle in den Feuerraum
                              									gelangt ist.
                           Mittelst dieser annähernden Methode, welche übrigens den geringsten Werth des
                              									gesuchten Luftvolums liefert, berechnet der Verf. das in der Praxis zur Verbrennung
                              									eines Kilogramm Kohle erforderliche Luftvolum im Mittel zu 15 Kubikmeter, was mit
                              									den von andern Physikern auf anderm Wege erhaltenen Schätzungen übereinstimmt.
                           Nach diesem Volum der in den Feuerraum eingedrungenen Luft von 0° berechnet
                              										Marozeau das Volum, welches diese Luft im  Schornstein einnimmt, und
                              									daraus die Geschwindigkeit, mit welcher der Rauch oben aus dem Schornstein tritt,
                              									dessen Querschnitt 1 Quadratmeter beträgt. Er findet auf diese Weise, daß bei
                              									Anwendung eines einzigen Kessels, welcher in der Stunde 41,5 Kil. verbrennt, die
                              									Geschwindigkeit der Luft 0,23 Meter in 1 Secunde beträgt, bei zwei Kesseln 0,46
                              									Meter, und daß wenn jeder Feuerraum das Maximum von Kohle verbrennt (welches er für
                              									jeden zu 100 Kil. schätzt), diese Geschwindigkeit 1,11 Meter wäre. Diese Resultate,
                              									wovon die zwei ersten sich auf die Feuerräume der Anstalt zu Breuil mit gewöhnlich
                              									langsamer Verbrennung beziehen, und wovon das letztere sich dem der bisherigen
                              									Verbrennung in den gewöhnlichen Feuerräumen sehr annähert, zeigen den großen Einfluß
                              									der bedeutenden Dimensionen, welche man den Schornsteinen der Wesserlinger Fabrik
                              									gab; da endlich die lebendige Kraft sowie die Temperatur, welche die Luft bei ihrem
                              									Austritt behält, mechanische Kräfte sind, die ohne Nutzen erzeugt werden und
                              									verloren gehen, so leuchtet durch diese Endresultate der relative Vorzug der
                              									Apparate zu Breuil vor jenen mit gewöhnlichen Dimensionen ein.
                           Um den Wärmeverlust durch den Schornstein directer zu bestimmen, untersucht der Verf.
                              									zuerst, welches die anfängliche Temperatur des Rauchs im Feuerraum seyn kann, und
                              									nimmt, um wenigstens eine höhere Gränze derselben zu finden, an, daß die Verdampfung
                              									ausschließlich durch Abkühlung dieses Luft- oder Rauchstroms stattfindet;
                              									nach dieser Hypothese kann er mit Hülfe der Erwärmung des Wassers im Schlangenrohr,
                              									der Temperatur-Erniedrigung des Rauchs in der Kammer dieses Rohrs, der
                              									Temperatur des Speisewassers und der Temperatur des austretenden Rauchs, den Werth
                              									dieser anfänglichen Temperatur der Luft bestimmen, welchen er im Mittel = 1080
                              									findet.
                           Das Verhältniß der Temperatur des Rauchs bei seinem Austritt aus der Kammer des
                              									Schlangenrohrs zu dieser anfänglichen Temperatur betrachtet der Verf. dann als den
                              									Ausdruck des proportionalen Wärmeverlustes im ganzen Apparate. Wir müssen aber
                              									bemerken, daß diese Schätzung, in welcher der Nenner der für die anfängliche
                              									Temperatur des Rauchs durch eine Hypothese gefundene Werth ist (welche Hypothese ihn
                              									viel zu hoch ergibt), nothwendig dahin führt, daß man den gesuchten Wärmeverlust zu
                              									gering anschlägt.
                           Jedenfalls scheint aus Marozeau's Beobachtungen und seinen
                              									Erörterungen derselben hervorzugehen:
                           1) daß die Verhältnisse der Verdampfungs-Apparate in der Bleichanstalt zu
                              									Breuil im Allgemeinen hinsichtlich der Brennmaterial-Ersparniß  vortheilhafter sind als die
                              									gewöhnlichen, und daß sie keinen andern Nachtheil haben, als zu absoluten
                              									Dimensionen und folglich zu größern Anschaffungskosten zu führen;
                           2) daß die Anwendung des das Speisewasser vorwärmenden Schlangenrohrs eine namhafte
                              									Ersparung an Brennmaterial zur Folge hat;
                           3) daß man mittelst dieser Apparate im laufenden Dienste durch Speisung des Feuers in
                              									gleichen Zeitabstänben mit kleinen Beschickungen vom Kilogramm geringer Steinkohle
                              									7,80 Kil. Dampf und von sehr guter Steinkohle 9 bis 10 Kilogr. Dampf erhält.