| Titel: | Maschinen zum Behauen und Bohren von Felsen oder Steinen, sowie zum Einrammen von Pfählen, welche sich William Newton, Civilingenieur in London, einer Mittheilung zufolge am 6. Novbr. 1849 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 119, Jahrgang 1851, Nr. XLIX., S. 246 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XLIX.
                        Maschinen zum Behauen
                           								und Bohren von Felsen oder Steinen, sowie zum Einrammen von Pfählen, welche sich
                           									William Newton,
                           								Civilingenieur in London, einer
                           								Mittheilung zufolge am 6. Novbr. 1849
                           								patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Nov. 1850, S.
                              									243.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI
                        Newton's Maschinen zum Behauen und Bohren von Felsen oder
                           								Steinen.
                        
                     
                        
                           Die Maschine, welche die erste Abtheilung der vorliegenden Verbesserungen bildet, ist
                              										Fig. 24,
                              										25, 26, 27, 28 und 29
                              									dargestellt. Das Princip dieses Theils der Erfindung besteht in der Bearbeitung des
                              									Gesteins mit Hülfe rotirender stählerner Scheiben oder Ringe a, Fig.
                                 										24 und 25. Jedes dieser Schneidinstrumente befindet sich an einer Achse c und wird zwischen einer Schulter und einer
                              									Schraubenmutter b festgehalten. Der Ring oder die Ringe
                              									sind je nach der Beschaffenheit des zu bearbeitenden Materials entweder mit glatten
                              									oder mit sägenförmigen Schneiden versehen. Die Instrumente sind in einem Gestell
                              									gelagert,  welches über
                              									die Steine, deren Oberfläche bearbeitet werden soll, hinwegbewegt wird.
                           Fig. 26 stellt
                              									die Maschine mit dem Schneidinstrumente in arbeitsfähigem Zustande im senkrechten
                              									Längendurchschnitte, und Fig. 27 im senkrechten
                              									Querdurchschnitte dar. Fig. 28 ist eine
                              									perspectivische Ansicht des Messergestells, woraus die Art der Lagerung der Messer
                              									zu entnehmen ist.
                           Zur Aufstellung dieser Maschine ist eine eigene Fundation A nöthig, auf welche eine Eisenbahn B von
                              									geeigneter Breite und Länge gelegt wird. Auf diese Eisenbahn wird ein Wagen C gestellt, welcher den zu bearbeitenden Stein aufnimmt.
                              									An der unteren Seite des Wagengestells befindet sich eine Verzahnung d, in welche ein Getriebe e
                              									greift, dessen Achse mit dem Hauptmotor in Verbindung steht. Dieses Getriebe
                              									ertheilt dem Wagen eine langsame Bewegung längs der Eisenbahn, welche den Stein der
                              									Einwirkung der Messer aussetzt. Die Messer a, a sind, wie erwähnt, kreisrunde, scharfe oder
                              									sägenförmige Stahlscheiben, die an einer in geeigneten Lagern sich drehenden Achse
                              									befestigt sind. Es können im erforderlichen Falle mehrere solcher Messer, wie Fig. 27 zeigt,
                              									an einer und derselben Achse befestigt und durch zwischengelegte Scheiben in dem
                              									gehörigen Abstande von einander gehalten werden, wodurch die Arbeit um so schneller
                              									von Statten geht. Die Achse der Schneidinstrumente endigt sich innerhalb ihrer Lager
                              									in eine Schraube; zwei Muttern i, i dienen um die Messer und die zwischenliegenden Scheiben fest an einander
                              									zu drücken. Die Achse ist in einem Fig. 28 in
                              									perspectivischer Ansicht besonders dargestellten hohlen Halbcylinder g gelagert. Dieser Halbcylinder enthält an jedem Ende
                              									einen Zapfen k, mit dessen Hülfe er in einem doppelten
                              									Querstück m gelagert ist. In diesem Querstück können die
                              									Messer unter jedem beliebigen Winkel gestellt werden, indem man den Halbcylinder um
                              									seine Zapfen k dreht. Um den Halbcylinder g in jeder Lage festhalten zu können, befinden sich an
                              									den Querstücken zu beiden Seiten die Bolzen n, n. Das eine Ende jedes Bolzens ist mit Schraubengängen
                              									versehen, welche in die zu ihrer Aufnahme bestimmten Löcher geschraubt werden; die
                              									andern Enden sind, wie Fig. 28 zeigt, viereckig
                              									und mit einer Schulter versehen, welche gegen die äußere Seite des
                              									gegenüberliegenden Querstücks drücken, das in Fig. 28 nur in punktirten
                              									Umrissen dargestellt ist. Durch Ansetzen eines Schraubenschlüssels an den
                              									viereckigen Enden n, n kann
                              									man nun die Querstücke m, m
                              									fest gegen die Enden des Halbcylinders g andrücken und
                              									diesem so eine feste Lage geben. Die Querstücke laufen  mittelst Frictionsrollen auf
                              									den an dem beweglichen Rahmen p, p befestigten Leitschienen o, o. Dieser Rahmen kann mit den Leitschienen und dem
                              									ganzen Schneidapparate durch Umdrehung der Schrauben r,
                              										r zwischen geschlitzten Führungen auf und nieder
                              									bewegt werden. Die hin- und hergehende Bewegung des Messergestells geschieht
                              									mit Hülfe einer Lenkstange und Kurbel.
                           Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Nachdem der zu behauende Stein
                              									mittelst Klampen auf dem Wagengestell befestigt worden ist, wird der Halbcylinder um
                              									seine Zapfen k, k so
                              									gedreht, daß die Messer, wie Fig. 27 zeigt, eine gegen
                              									die Oberfläche des Steins geneigte Lage annehmen. Hierauf werden die Messer mit
                              									ihrem Gestell auf den Leitschienen o, o rasch vor und zurück bewegt, während zugleich der
                              									Wagen mit dem Steine langsam vorrückt. Sowie die vordere Kante des Steins sich den
                              									Messern nähert, muß der verticale Rahmen p mit Hülfe der
                              									Schrauben r, r so adjustirt
                              									werden, daß die Messer den Stein gehörig in Angriff nehmen. Wegen ihrer geneigten
                              									Stellung schneiden die Messer in verschiedenen Ebenen, und zwar schneidet immer
                              									eines tiefer als das vorhergehende, wie aus Fig. 27 erhellt. Die
                              									Wirkung der Messer erfolgt dadurch, daß sie unter einem Drucke über den Stein
                              									hinweggerollt werden. Wenn der Stein ganz durch die Maschine gegangen ist, so wird
                              									der Halbcylinder g umgewendet, wodurch die Messer die
                              									erforderliche geneigte Lage in entgegengesetzter Richtung annehmen. Auch die
                              									Bewegung des Getriebes e wird in die entgegengesetzte
                              									verwandelt, und nun entweder die nämliche Fläche zum zweitenmale, oder eine andere
                              									Seite des Steines oder ein neuer Stein in Arbeit genommen.
                           Fig. 29 stellt
                              									eine andere Lagerungsmethode der Messer in der Seitenansicht dar. Eines oder mehrere
                              									Messer a, a sind nämlich in
                              									einem kreisrunden Gestell b gelagert und werden mit
                              									diesem um die Achse c in Rotation gesetzt; d ist die an der Achse c
                              									befestigte Treibrolle. Es erhellt übrigens aus der vorhergehenden Beschreibung, daß
                              									der in Rede stehende Apparat mit Beibehaltung des Princips leicht so umgeändert
                              									werden kann, daß die Steine auch mit krummen und verschieden gestalteten Flächen
                              									behauen werden können.
                           Der zweite Theil der Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an Maschinen zum
                              									Bohren von Felsen und Steinen, z. B. als Vorbereitung zum Sprengen. Mit den
                              									erforderlichen Abänderungen ist diese Maschine auch zum Einrammen von Pfählen
                              									anwendbar. Fig.
                                 										30 stellt die Maschine mit der inneren Einrichtung derjenigen Theile,
                              									welche den Gegenstand der vorliegenden Verbesserungen bilden, in der Seitenansicht,
                              										
                              									Fig. 31 im
                              									Grundrisse dar. Fig. 33 zeigt eine Abänderung der Maschine mit der Anordnung der zum
                              									Heben des Bohrgeschirrs dienlichen Theile im Verticaldurchschnitt, Fig. 34 im Grundriß und
                              										Fig. 35
                              									in der Frontansicht. Die übrigen Figuren sind in größerem Maaßstabe dargestellte
                              									Ansichten verschiedener in den Figuren 33, 34 und 35
                              									vorkommender Theile. Das gezimmerte Maschinengestell a,
                              										a läuft auf Rollen, um den Transport der Maschine
                              									nach dem Ort ihrer Bestimmung zu erleichtern. Der innere Mechanismus besteht aus
                              									zwei Paar Frictionscylindern oder Trommeln b, b und c, c, welche, wenn die Arbeit beginnen soll, mit einander
                              									in Berührung, und nach vollbrachter Arbeit außer Verbindung gebracht werden. Die
                              									Achse h der Trommeln b, b ist in dem Gestell a, a gelagert, und das eine Ende derselben mit einer Kurbel
                              									zum Betrieb aus freier Hand oder mittelst Dampfkraft versehen. Die Achse der
                              									Trommeln c, c läuft in zwei
                              									verticalen Stangen g, g
                              									deren untere Enden mit dem kürzeren Ende des Tritthebels e verbunden sind. Wenn daher der Arbeiter mit seinem Fuße das andere Ende
                              									des Tritthebels, dessen Drehungsachse sich in e*
                              									befindet, niederdrückt, so werden dadurch die Trommeln c, c mit den Trommeln b, b in Berührung gebracht, und vermöge der
                              									Reibung zugleich mit den letzteren in Rotation gesetzt. Die Trommeln c, c werden ferner durch den
                              									Seitendruck der kleinen Rollen d, d gegen die Trommeln b, b hingeleitet. An der Achse der Trommeln c,
                              										c befindet sich eine Walze f, auf welcher sich das über die Rolle k
                              									laufende Seil i aufwickelt. Dieses Seil ist mit dem
                              									einen Ende an die Trommel f, mit dem andern Ende an die
                              									Hebezange x befestigt. Diese Zange, welche wie bei den
                              									gewöhnlichen Rammmaschinen eingerichtet ist, halten die Bohrstange u an ihrem in einen Knopf w
                              									ausgehenden Ende fest. Die Bohrstange wird durch Leitungen v, v, in denen sie gleitet, in senkrechter
                              									Lage gehalten. Der schneidende oder bohrende Theil z der
                              									Stange u ist eigenthümlich gestaltet. Fig. 32 stellt die
                              									unteren Enden zweier Bohrstangen in perspectivischer Ansicht und größer gezeichnet
                              									dar. Das Bohren eines Loches in einen Felsen oder Stein geschieht dadurch, daß die
                              									Stange u mit Hülfe der Zange x bis zur erforderlichen Höhe gehoben und dann durch Oeffnen der
                              									Zangenbacken plötzlich losgelassen wird, so daß sie auf den Felsen herabfällt. Ein
                              									Arbeiter steht neben der Stange und gibt ihr, nachdem eine Reihe von Stößen erfolgt
                              									ist, eine leichte Drehung, damit die Schneide den Stein an einer andern Stelle
                              									angreife. Wenn das Gewicht der Stange u groß genug ist,
                              									so bleiben die Trommeln b und c mit einander in Berührung und drehen sich, ohne daß der Arbeiter seinen
                              									Fuß auf den Tritthebel e setzt; sobald aber die Stange
                              									von der  Zange x ausgelöst wird, fällt die Trommel c vermöge ihrer eigenen Schwere herab, und hört auf sich
                              									zu drehen. Ist nun das Gewicht der Zange x groß genug,
                              									um die Reibung und das Gewicht der Achsen und Räder c,
                              										f, g zu überwinden, so
                              									sinkt die Zange herab, indem sie das Seil i nach sich
                              									zieht, und schnappt wieder in den Knopf w der Stange u ein. Durch Niederdrücken des Hebels e wird sodann die Stange u
                              									zum zweitenmal in die Höhe gehoben und auf diese Weise die Operation fortwährend
                              									wiederholt. Es ist klar, daß der nämliche Mechanismus, mit geringen Abänderungen,
                              									zum Heben und Niederlassen des Rammklotzes bei Rammmaschinen angewendet werden
                              									kann.
                           Die Figuren
                                 									33, 34
                              									und 35
                              									stellen eine andere Methode, das Bohrgestänge zu heben und fallen zu lassen, in
                              									verschiedenen Ansichten dar. An eine in dem Gestell a,
                              										a gelagerte Welle, welche mit Hülfe einer Kurbel in
                              									Umdrehung gesetzt werden kann, ist ein cylindrisches Rad n befestigt. Dieses Rad, welches Fig. 36, 37 und 38 in größerem Maaßstabe
                              									abgebildet ist, besitzt auf der einen Seite eine hohe Flansche y, und auf der andern Seite einen niedrigeren Rand. Quer
                              									über den Umfang des Cylinders n ist ein keilförmiges
                              									Stück s gegossen und der hohe Theil desselben mit der
                              									Flansche y verbunden. Eine verschiebbare Rolle l ist mit ihrem Lager m
                              									durch Bolzen mit dem Gerüste a verbunden. Die Bolzen
                              									treten durch Löcher, welche, wie die Figuren 33 und 35 zeigen, in
                              									geeigneten Abständen von oben bis unten in die senkrechten Führungen des Gerüstes
                              									gebohrt sind. Wenn die Welle o mit dem Rade n in Umdrehung gesetzt wird, so kommt das Seil jedesmal
                              									nach einer Umdrehung mit dem Keil s in Berührung und
                              									gleitet, anstatt sich auf dem Cylinder weiter aufzuwickeln, von demselben ab, so daß
                              									das ganze während einer Umdrehung auf den Cylinder gewickelte Seilstück plötzlich
                              									abgestreift wird. In Folge dieses plötzlichen Schlaffwerdens des Seiles fällt der
                              									Bohrer durch sein eigenes Gewicht auf das Gestein. Die Bohrstange u, welche in Führungen v,
                              										v läuft, bleibt in diesem Fall mittelst eines Ringes
                              										w an das Seil i
                              									befestigt. Ist in Folge der wiederholten Stöße das Bohrloch so tief geworden, daß
                              									das Seil i nicht mehr lang genug ist, um ein weiteres
                              									Herabsinken der Stange zu gestatten, so steigt der Arbeiter mittelst einer Leiter an
                              									der Maschine hinauf, und befestigt die Rolle l an der
                              									zunächst tieferen Stelle des Gerüstes.
                           Eine andere Methode das Seil zu verlängern oder zu verkürzen, ist Fig. 34 im Grundriß, und
                              										Fig. 36,
                              										37 und
                              										38 in
                              									abgesonderten Ansichten dargestellt. p ist ein Rad oder
                              									Cylinder mit einer hohen  Flansche an der einen Seite, welches neben dem festen Rade n lose auf der Achse o sich dreht. An der Nabe
                              									des Rades p sind vier oder mehrere Vertiefungen r, Fig. 38, angebracht, in
                              									welche ein kleiner Handhebel q, Fig. 37 greift, dessen
                              									Drehungsachse sich an dem festen Rade n befindet.
                              									Angenommen nun, das Seil solle nachgelassen werden, um das Gestänge in das Bohrloch
                              									hinabzulassen, so zieht man den Hebel q aus dem Einschnitt r, dreht das Rad p um seine Achse o, bis eine hinreichende Seillänge abgewickelt ist, und
                              									bringt dann den Hebel wieder in einen der Einschnitte. Es ist zu bemerken, daß das
                              									Seil von dem Rad n durch ein in der Flansche y angebrachtes Loch t nach
                              									dem Rade p geht, auf welchem es zu beliebiger Länge
                              									aufgewickelt werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
