| Titel: | Verfahren bei der Weinsteinsäure-Fabrication kohlensaures Kali zu gewinnen; patentirt für Albert Gatty in Accrington, Lancashire, am 11. Juni 1850. | 
| Fundstelle: | Band 120, Jahrgang 1851, Nr. XVI., S. 65 | 
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                        XVI.
                        Verfahren bei der
                           								Weinsteinsäure-Fabrication kohlensaures Kali zu gewinnen; patentirt für Albert Gatty in
                           									Accrington, Lancashire, am 11. Juni 1850.
                        Aus dem London Journal of arts, März 1851, S.
                              									180.
                        Verfahren bei der Weinsteinsäure-Fabrication kohlensauers
                           								Kali zu gewinnen.
                        
                     
                        
                           Der Patentträger zersetzt zur Gewinnung von kohlensaurem Kali das neutrale
                              									weinsteinsaure Kali (welches nach dem Sättigen des Weinsteins mit Kreide aufgelöst
                              									bleibt) mittelst kohlensaurem Gas und Kalk. In eine Kufe von 2000 Maaß1 Maaß gleich dem Raum welchen 2 Pfd. Wasser einnehmen. Hohlraum,
                              									welche mit einem luftdichten Deckel versehen ist, bringt er 1500 Maaß einer
                              									Auflösung neutralen weinsteinsauren Kalis von 1025 spec. Gewicht, und setzt 170 Maaß
                              									Kalkmilch (auf 9 Pfd. Wasser 1 Pfd. Kalk enthaltend) zu. In der Kufe befindet sich
                              									ein Rührer, an einer verticalen Achse angebracht, welche durch eine luft- und
                              									wasserdichte Stopfbüchse im Deckel geht und mit einer Kurbel versehen ist, um sie
                              									drehen zu können. Man leitet einen Strom kohlensaures Gas durch ein Rohr in die
                              									Flüssigkeit, und mischt es mit derselben durch Umdrehen des Rührers, bis sie mit dem
                              									Gase gesättigt ist. Die Operation ist dann beendigt, und man läßt den Inhalt der
                              									Kufe, welcher aus einer Auflösung von Kali-Bicarbonat und aus unauflöslichem
                              									weinsteinsaurem Kalk besteht, in ein Gefäß auslaufen und darin sich setzen. Die
                              									klare Flüssigkeit, welche das Kali-Bicarbonat enthält, wird abgezogen; der
                              									abgesetzte weinsteinsaure Kalk aber mit 250 Maaß Wasser aufgerührt, um das in ihm
                              									zurückgehaltene Kalisalz auszuziehen; wenn er sich gesetzt hat, zieht man die klare
                              									Flüssigkeit ab. Es wird noch ein zweites und drittes Mal ausgewaschen; die klaren
                              									Flüssigkeiten von diesen zwei Operationen werden in der Folge anstatt Wasser zum
                              									ersten Auswaschen des zunächst erzeugten weinsteinsauren Kalks verwendet. Das
                              									Kali-Bicarbonat welches nach dem ersten Absetzen des weinsteinsauren Kalks
                              									abgezogen wurde, und die Flüssigkeit welche nach dem ersten Auswaschen desselben
                              									abgezogen wurde, dampft man in einer eisernen Pfanne zur Trockne ab und glüht den
                              									Rückstand in einem Flammofen, wodurch man ein für die meisten technischen Zwecke
                              									hinreichend reines einfach-kohlensaures Kali erhält.