| Titel: | Verbesserungen an den Centrifugalapparaten für Zuckerfabriken und zum Trennen der Flüssigkeiten von festen Substanzen überhaupt; patentirt für die Ingenieure David Napier und James Napier am 4. Juni 1850. | 
| Fundstelle: | Band 120, Jahrgang 1851, Nr. XXII., S. 95 | 
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                        XXII.
                        Verbesserungen an den Centrifugalapparaten für
                           								Zuckerfabriken und zum Trennen der Flüssigkeiten von festen Substanzen überhaupt;
                           								patentirt für die Ingenieure David
                              									Napier und James
                              									Napier am 4. Juni
                              								1850.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Febr.
                              									1851, S. 65.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Napier's Verbesserungen an den Centrifugalapparaten für
                           								Zuckerfabriken.
                        
                     
                        
                           Die Verbesserungen bestehen:
                           1) in der Construction von Centrifugal-Apparaten, bei denen die Zuführung und
                              									Entleerung der Substanz während der Centrifugalthätigkeit stattfindet;
                           2) in hängenden „Hydro-Extractoren“, deren Vibration dem
                              									Gebäude worin sie angebracht sind, sich nicht mittheilen kann;
                           3) in einem verbesserten rotirenden Behälter, welcher so eingerichtet ist, daß er die
                              									Entleerung der Substanz in gewissen Intervallen erleichtert, nachdem dieselbe der
                              									Centrifugalwirkung ausgesetzt war;
                           4) im Anbringen einer Bremsvorrichtung an den Trommeln oder rotirenden Behältern der
                              									Hydro-Extractoren.
                           Die Figuren
                                 									27, 28,
                              										29 und
                              										30
                              									stellen den ersten und zweiten Theil unserer Erfindung in verschiedenen Ansichten
                              									dar. Der die Bewegung mittheilende Riemen ist um die kleine Rolle a geschlagen, welche an dem oberen Ende der Spindel A befestigt ist. Diese Spindel ist oben in dem Querstück
                              										B und unten in einer Pfanne c gelagert, welche an dem Boden des gußeisernen Gehäuses angebracht ist.
                              									Der cylindrische Theil der Trommel D besteht aus
                              									durchlöcherten Platten, welche an einen gußeisernen Boden genietet sind. Dieser
                              									Boden ist in der Mitte mit einer Nabe versehen, durch welche die Spindel A tritt. Unterhalb der Nabe ist die Spindel mit Hülfe
                              									einer Mutter an die Trommel befestigt. Die Trommel D ist
                              									mit einem flachen Kranze d versehen, an welchen mit
                              									Hülfe der senkrechten Stäbe e der gezahnte Ring f befestigt ist. E ist eine
                              									geneigte Ebene in Form einer Schraube, deren äußerer Durchmesser etwas kleiner als
                              									der innere der Trommel ist, so daß sie sich leicht in der Trommel bewegt, wobei ein
                              									hinreichender Zwischenraum bleibt, um ein Drahtgewebe einzuschieben. Die
                              									Schraubenwindungen werden durch die Stäbe g in
                              									geeignetem Abstande von einander  gehalten. Diese Stäbe sind oben durch einen starken Ring
                              										h mit einander verbunden und unten an eine
                              									kreisrunde Platte befestigt, welche mit einem Loche versehen ist, das frei auf die
                              									Nabe der Trommel D paßt. An den Ring h sind Wagen i, i, i befestigt mit Rollen,
                              									welche so angeordnet sind, daß sie in der abgedrehten Vertiefung des Ringes f laufen; andere Rollen j,
                              										j, j sind so an den Ring
                              										h befestigt, daß sie gegen den inneren Durchmesser
                              									des Ringes f wirken. An den Ring h sind ferner die Träger k, k befestigt, in denen eine Schraube o gelagert ist, welche in den gezahnten Theil des Ringes
                              										f greift. An dem einen Ende der Schraubenspindel
                              									befindet sich ein Zahnrad l, dessen Zähne so beschaffen
                              									sind, daß die an das obere gußeiserne Gehäuse F
                              									befestigte geneigte Ebene m zwischen ihnen hindurch sich
                              									bewegen kann. Angenommen nun, die Trommel D und mit ihr
                              									der gezahnte Ring f und die in diesen greifende Schraube
                              									werden in Rotation gesetzt, so tritt die geneigte Ebene m bei jeder Umdrehung in einen neuen Zahn des Rades l, und fetzt dadurch auch die Schraube o in
                              									Umdrehung um ihre Achse. Da aber diese Schraube in den Ring f greift, so kommt dadurch die Schraube E
                              									innerhalb der Trommel D in einer solchen Richtung in
                              									Rotation, daß die in der Trommel befindliche Substanz gehoben und dann vermöge der
                              									Centrifugalkraft durch die Oeffnung G ausgeworfen wird.
                              										H ist ein Recipient, welcher die ausgeworfene
                              									Substanz auffängt.
                           Wenn die Maschine zur Bearbeitung von mit Syrup gemischten Zuckerkrystallen
                              									angewendet wirb, so läßt man die Mischung durch die Röhre I in die Trommel D treten. Wenn nun letztere
                              									mit großer Geschwindigkeit rotirt, so tritt die Flüssigkeit durch das Sieb in das
                              									Gehäuse C und fließt durch die Oeffnung T aus, während die feste Substanz durch die Schraube E langsam gehoben und oben in einem verhältnißmäßig
                              									trockenen Zustande ausgeworfen wird. Die Quantität der in die Trommel geleiteten
                              									Substanz kann mit Hülfe einer in der Speisungsröhre I
                              									befindlichen Klappe n nach Belieben regulirt werden. Der
                              									an der oberen Mündung der Trommel ausgeworfene Zucker fällt zwischen den beiden
                              									gußeisernen Gehäusen C und F
                              									hinab und sammelt sich in einem mit einem Loch versehenen Sack H aus Segeltuch, unter welchem der zur Aufnahme des
                              									Zuckers bestimmte Behälter angebracht ist.
                           Zur Einführung von Flüssigkeiten in den rotirenden Cylinder D, damit diese auf die darin zu behandelnde Substanz einwirken, ist die
                              									Röhre K vorgerichtet und an den oberen Deckel L. befestigt. Das obere Ende dieser Röhre sollte mit dem
                              									die Flüssigkeit enthaltenden  Behälter in Verbindung gesetzt und ein Hahn angebracht
                              									werden, um die Verbindung zu reguliren. Die Lage und Form der Ausgußmündung der
                              									Röhre K richtet sich nach Art und Beschaffenheit der zu
                              									behandelnden Substanz; die Fig. 27 dargestellte Form
                              									derselben eignet sich besonders für Zuckerfabriken. Die Röhre K sollte die Flüssigkeit in einem ununterbrochenen Strome liefern, und da
                              									der zu behandelnde Stoff in der Trommel allmählich in die Höhe steigt, so sollte die
                              									Flüssigkeit nicht zu nahe an dem oberen Ende der Trommel eingelassen werden, weil
                              									sonst der Stoff in feuchtem Zustande die Trommel verließe. Sollte es wünschenswerth
                              									erscheinen, während der Rotation verschiedene Flüssigkeiten anzuwenden, von denen
                              									eine oberhalb der andern wirkt, so wird für jede derselben eine besondere Röhre
                              									erforderlich seyn, und in diesem Falle kann jede Qualität von Flüssigkeit, nachdem
                              									sie die Substanz durchdrungen hat, in besonderen kreisrunden Rinnen wie M aufgefangen werden. Oder angenommen, gekörnter Zucker
                              									sey die zu behandelnde Substanz, und Syrup oder Wasser werde durch die Röhre K in einem Strahle zugeführt, so wird diese Flüssigkeit
                              									durch den Zucker dringen und ihren Weg in den Trog M
                              									nehmen, woraus sie durch die Röhre y an den Ort ihrer
                              									Bestimmung abgeleitet werden kann. Auf ähnliche Weise leiten wir auch Dampf aus der
                              									Röhre r in das Innere der rotirenden Trommel. Das obere
                              									und untere Gehäuse C und F
                              									hängt mit andern Maschinentheilen an Stangen Z, deren
                              									untere Enden mit Hülfe von Schraubenmuttern an das äußere gußeiserne Gehäuse, und
                              									deren obere Enden an das Querstück B befestigt sind. An
                              									dieses Querstück ist der Ringbolzen N befestigt, mit
                              									dessen Hülfe der ganze Apparat in hängende Lage gebracht wird. Die Verbindung
                              									zwischen dem Ringbolzen N und dem Aufhängepunkt kann mit
                              									Hülfe eines Kugelgelenks bewerkstelligt werden.
                           Fig. 32 stellt
                              									die als der dritte Theil unserer Erfindung bezeichnete verbesserte Trommel dar. Sie
                              									enthält einen falschen Boden a2, welcher durch Stangen b2 mit dem nach innen hervorragenden
                              									Ring c2 verbunden ist.
                              									Radiale Arme d2 dienen
                              									zur Verstärkung des Ringes c2 und werden gleichfalls durch die Spindel q
                              									getragen. Der Boden a2
                              									besitzt eine lange Nabe p, welche auf die Spindel q paßt. Mit der Nabe p ist
                              									eine Vorrichtung verbunden, um den Boden a2 und mit ihm die ganze Füllung mittelst einer
                              									Schnur oder auf sonstige Weise zu heben.
                           Fig. 33
                              									erläutert den vierten Theil unserer Erfindung. Ein Hebel s ist so angeordnet, daß er den Bremsring t
                              									hebt und mit der rotirenden  Trommel h2 in Berührung bringt, indem er gegen das aufwärts
                              									hervorragende Ende drückt. Obgleich wir in obiger Beschreibung von dem Zucker als
                              									der zu behandelnden Substanz gesprochen haben, so ist doch klar, daß auch andere
                              									Stoffe, z. B. Farbhölzer, zum Behuf der Extraction einer ähnlichen Behandlung
                              									unterzogen werden können.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
