| Titel: | Das Flachsröst-Verfahren des Hrn. R. B Schenk. Mitgetheilt von Hrn. Wedding. | 
| Fundstelle: | Band 120, Jahrgang 1851, Nr. XLVII., S. 209 | 
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                        XLVII.
                        Das Flachsröst-Verfahren des Hrn.
                           									R. B Schenk.
                           								Mitgetheilt von Hrn. Wedding.
                        Aus den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des
                                 										Gewerbfl. in Preußen, Decbr. 1850, S. 238.
                        Wedding, über Schenk's Flachsröst-Verfahren.
                        
                     
                        
                           Vor acht Jahren wurde in Irland durch die angesehensten Grundbesitzer und
                              									Gewerbetreibenden eine Gesellschaft zur Beförderung und Verbesserung des Flachsbaues
                              									gegründet, welche durch Unterstützungen, durch Rath und That einen für die
                              									Landescultur und die Beschaffung von gutem Flachs für die in und bei Belfast und
                              									Londonderry vorhandenen und an Umfang zunehmenden Spinnereien einen sehr
                              									beachtenswerthen Erfolg erzielt hat. Die alljährlich in den
                              									Haupt-Versammlungen abgestatteten Berichte, und namentlich der letzte für das
                              									Jahr 1848, enthalten schätzbare Mittheilungen, unter denen diejenige über das neue,
                              									aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika durch einen Hrn. R. B. Schenk eingeführte Röstverfahren um so mehr alle
                              									Beachtung verdient, als es sich bestätigt haben soll, daß durch dasselbe nicht nur
                              									ein besseres und gleichmäßigeres, sondern auch mehr Spinnmaterial erzielt wird, als
                              									durch das alte Verfahren.
                           Durch Vertheilung von gutem Samen, durch Anweisung in der Vorbereitung und
                              									Bearbeitung des Ackers, des Säens, Reinigens und Erntens der Flachsstengel, durch
                              									eine zweckmäßige und richtig geleitete, weitere Behandlung der gewonnenen
                              									Flachsstengel, und durch den Gewinn, welcher sich durch den Verkauf des Flachses an
                              									die Spinner ergab, hat diese Cultur einen solchen Umfang im nördlichen und
                              									westlichen Theile von Irland gewonnen, daß nach den angestellten Ermittelungen im
                              									Jahre 1848 an 42000 Acres oder 64188,85 preußische Morgen besäet wurden, welche eine
                              									Ernte von 17494 Tons oder 349880 Cntr.  Flachs lieferten. Da mehrere Partien dieser Flachse zu
                              									einem Preise von Lstr. 90 bis 100 pro Tonne verkauft
                              									wurden, der Samen selbst durch den Gewinn an Oel und Kuchen, von welchen nach den
                              									Einfuhrlisten früher bis zu dem Betrage von 1½ bis 2 Millionen Lstr.
                              									eingeführt wurden, auch noch in Betracht kommt, so ergibt sich schon hieraus, welch
                              									hohes Ziel die Gesellschaft sich gesteckt, und wie sehr erwünscht es wäre, wenn auch
                              									hier bei uns zu gleichen Zwecken Verbände entstünden.
                           Die in dem achten Jahresbericht der Gesellschaft mitgetheilten, auf Erfahrungen
                              									gegründeten Vorschriften lauten in Bezug:
                           a) Auf Bodenbearbeitung und
                                 										Fruchtfolge. Bei Aufmerksamkeit und sorgfältiger Bodenbearbeitung dürfte
                              									Flachs in verschiedenem Boden gezogen werden; doch ist mancher besser dazu geeignet
                              									als anderer. Allgemein ist ein kräftiger, trockener Lehmboden, mit Thonuntergrund
                              									der beste. Unumgänglich nothwendig ist es, daß das Land gut trocken gelegt und
                              									rajolt ist, da guter Flachs nicht gezogen werden kann, wenn das Land mit
                              									Grund- oder Oberwasser angefüllt ist.
                           Ohne Berücksichtigung aller Verhältnisse ist ein Erfolg nicht zu erzielen —
                              									verschiedener Boden erheischt auch abweichende Bearbeitung und Fruchtfolge. Im
                              									besten Boden Flanderns wird Flachs im dritten Jahre bei
                              									Siebenfelder-Wirthschaft, oder im fünften bei Zehnfelder-Wirthschaft
                              									gezogen.
                           Im Allgemeinen gilt als Regel, Flachs innerhalb 10 Jahren nicht mehr als einmal zu
                              									bauen. In Belgien folgt ohne Unterschied Körnerfrucht, gewöhnlich Hafer; in hiesiger
                              									Gegend, in welcher Hafer eine Hauptfrucht bildet, dürfte dieselbe Folge zu empfehlen
                              									seyn; doch muß besonders bemerkt werden, daß nach Hafer eine grüne Frucht oder
                              									Hutung, nie aber zwei oder drei Haferbeschickungen einander folgen dürfen, wie dieß
                              									leider hier nur zu oft geschieht. Es ist unter den hiesigen Ackerwirthen ein sehr
                              									verbreiteter Irrthum, Flachs auf Kartoffeln folgen zu lassen. Ausgenommen in sehr
                              									magerem Lande wird nach Kornfrucht eine bessere Ernte an Körnern und Flachs
                              									gewonnen. Wenn alte Hutung aufgebrochen und mit Kartoffeln bestellt wird, so folgt
                              									hierauf Kornfrucht, und im darauf folgenden Jahre mit Erfolg Flachs.
                           b) Auf Bearbeitung des Bodens.
                              									Von ganz besonderem Werth für den Flachsbau ist das Abtrocknen des Landes und das
                              									sorgfältige und wiederholte Reinigen desselben vom Unkraut, so daß es in den
                              									feinsten, auf große Tiefe gehenden, und recht gereinigten Zustand  versetzt wird. Nur so können
                              									die Wurzeln, die oft bis zu einer Tiefe hinabgehen, welche die Hälfte des Stengels
                              									über Tage beträgt, gedeihen.
                           Nach Weizen ist in leichtem, bröcklichem Boden ein Durchackern oder Pflügen
                              									zureichend, ein zweifaches aber besser, und in schwerem Boden sogar ein dreifaches
                              									empfohlen — eins im Herbst, und zwei im Frühjahr, so daß das Land in der
                              									ersten oder zweiten Woche des Aprils für die Aufnahme des Samens eingerichtet ist.
                              									Natürlich hängt viel von der Art des Bodens und von der Kenntniß und Erfahrung des
                              									Grundbesitzers ab. Das Land sollte durch unterirdische Abzüge gut trocken gelegt
                              									seyn, so daß der Samen auf flache Beete gesäet werden kann, welche zu einer mehr
                              									gleichmäßigen und bessern Ernte beitragen. Bevor indessen die Trockenlegung durch
                              									unterirdische Abzüge allgemeiner in Anwendung kommt, dürfte es nothwendig seyn, nach
                              									Hafer so zeitig als möglich im Herbst zu pflügen. Das Land muß in Raine bearbeitet
                              									werden, damit es Frost und Luft erhält; demnächst Furchen erhalten, welche das
                              									Winterwasser abführen. Im Frühjahr wird es dann gepflügt und geeggt, ordentlich
                              									bestellt, und sorgfältig vom Unkraut gereinigt. Nach dem letzten Eggen wird es
                              									überwalzt, um eine ebene gleichmäßige Fläche zu erhalten, und hierauf wieder mit
                              									einer kurzzackigen Harke vor dem Einsäen aufgebrochen.
                           c) Auf das Säen. Der beste
                              									Samen ist überhaupt der von Riga, obgleich holländischer in mehreren Theilen des
                              									Landes seit einer Reihe von Jahren mit vollkommenem Erfolg verwendet worden ist.
                              									Amerikanischer Samen ist im Allgemeinen nicht empfehlenswerth, da er nur zu leicht
                              									einen kurzen, ästigen Stengel liefert. Wird er verwendet, so sollte dieß nur in
                              									tiefem, lehmigem Boden geschehen. Beim Ankauf von Samen ist darauf zu achten, daß er
                              									voll, glänzend und schwer, und von einem achtungswerthen Kaufmannshause ist. Er muß
                              									dann von allem fremden Samen, von Unkraut gesichtet werden, da nur dadurch eine
                              									erhebliche Mühe vermieden wird, wenn der Samen aufgegangen ist. Man thut dieß mit
                              									Fegemaschinen und Sieben aus Draht, 12 Fäden auf den Zoll. Selbst geernteter Samen
                              									hat neuerlich so vortreffliche Saat geliefert, daß jedem Ackerwirthe nur empfohlen
                              									werden kann, jedes Jahr nur so viel fremden Samen auszusäen, als für die
                              									nächstjährige Flachs-Aussaat erforderlich ist.Die Samenernte beträgt durchschnittlich etwa 12 Bushels (à 10 Metzen 111,6 Kubikzoll preuß.) pro Acre (à 285,29
                                    											preuß. Quadratruthen), so daß der von einem Acre gewonnene Samen zu 5 dienen
                                    											würde. Die dünneren Saaten  würden sich für diesen Zweck am besten eignen, da Flachs,
                              									welcher dünn steht, auch vielen Samen liefert. Ein solches Verfahren würde,
                              									abgesehen von dem Gewinn am Preise von fremdem Samen, auch noch den Ackerwirth gegen
                              									die Gefahr sichern, an betrüglich behandeltem Samen Verlust zu erleiden. — In
                              									den meisten Fällen wird es am besten seyn, den so gewonnenen Samen im folgenden
                              									Jahre zur Mästung oder an Oelmühlen zu verkaufen, wenngleich er oft gute Saaten
                              									liefert. Die Samenmenge kann zu 3½ Bushel auf den irischen Acre (= 1,62
                              									engl.) und in demselben Verhältniß auf den schottischen und englischen Acre
                              									angenommen werden. Es ist immer besser zu dick als zu dünn auszusäen, da nach dicker
                              									Aussaat die Stengel größer und gerader, mit nur einer oder zwei Samenkapseln ohne
                              									Kopfende aufwachsen; und da die Fasern um vieles besser in Feinheit und Länge
                              									ausfallen, als von Flachsstengeln, wozu der Samen dünn ausgesäet ist, die gewöhnlich
                              									kurz, dick und ästig sind, vielen Samen, aber schlechtere Fasern liefern.
                           Ist der Boden gut durchgearbeitet, locker, und mit Sorgsamkeit gereinigt, so wird er
                              									überwalzt und besäet. Wenn derselbe nicht in Beete eingetheilt ist, so sollten doch
                              									Abtheilungen von 8 bis 10 Fuß Breite angezeichnet werden, um gleiche Samenmengen
                              									ausstreuen zu können. Nach dem Säen wird mit einer feinen Egge geeggt, und zwar
                              									zweimal — einmal auf und ab, und das anderemal kreuzend oder in schräger
                              									Richtung; es erfolgt dadurch eine bessere und gleichmäßigere Vertheilung, und das
                              									Vermeiden von kleinen Furchen durch die Zähne der Egge. Es folgt jetzt wieder die
                              									Walze, die den Samen etwa 1 Zoll tief bedeckt, was gerade angemessen ist. Bei Beeten
                              									sollte die Mitte nur sehr wenig gewölbt seyn, da im entgegengesetzten Falle die Saat
                              									nicht gleichmäßig reif wird; wenn aber der Acker gut mit unterirdischen Abzügen
                              									versehen und trocken gelegt ist, so bedarf es gar keiner gewölbten Beete. Das
                              									gleichzeitige Einsäen von Klee und Gras mit Flachssamen ist in allen Fällen nicht
                              									empfehlenswerth, da diese Pflanzen die Wurzelenden der Flachsstengel beschädigen.
                              									Indessen können in geeignetem Boden Mohrrüben in Furchen gesäet werden, so daß die
                              									Personen, welche den Flachs raufen, über die Reihen schreiten können, die dann
                              									später behackt und gereinigt werden, und immer etwas flüssige Düngung erhalten
                              									müssen. Eine nachträgliche Saat von Rüben oder Winter-Wicken kann auf den
                              									Flachs folgen. Das Ueberwalzen des Bodens nach dem Einsäen des Flachssamens ist
                              									dringend nothwendig, doch darf dieß nicht geschehen, wenn er so naß ist, daß die
                              									Erde an die Walze anhängt.
                           d) Auf Düngung für Flachssaat.
                              									Neuerdings angestellte Untersuchungen haben ergeben, daß die Faser oder der Bast des
                              									Flachses  von dem Boden
                              									gewisse Bestandtheile ansaugen, wenngleich nicht in so hohem Grade als andere
                              									allgemein gebaute Saaten. Diese zu beschaffen, ist nachfolgende Düngung empfohlen,
                              									welche auf das Land vor dem letzten Eggen und vor dem Eintragen des Flachssamens
                              									breit gesäet wird.
                           Auf dem Acre Land:
                           
                              
                                 30
                                 Pfd.
                                 salzsaures Kali, im Werthe etwa
                                 =
                                 2
                                 Sh.
                                 6
                                 Penc.
                                 
                              
                                 28
                                 Pfd.
                                 Kochsalz
                                 =
                                 —
                                 Sh.
                                 3
                                 Penc.
                                 
                              
                                 34
                                 Pfd.
                                 gebrannter und gepulverter Gyps
                                 =
                                 —
                                 Sh.
                                 6
                                 Penc.
                                 
                              
                                 54
                                 Pfd.
                                 Knochenspäne
                                 =
                                 3
                                 Sh.
                                 3
                                 Penc.
                                 
                              
                                 56
                                 Pfd.
                                 schwefelsaure Magnesia
                                 =
                                 4
                                 Sh.
                                 —
                                 Penc.
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 =
                                 10
                                 Sh.
                                 6
                                 Penc.
                                 
                              
                           e) Auf Jäten. Ist Sorgfalt auf
                              									Reinigung des Samens und des Ackers verwendet, so wird wenig Unkraut zum Vorschein
                              									kommen; zeigt sich letzteres dennoch, so muß es vorsichtig ausgejätet werden. In
                              									Belgien geschieht dieß durch Frauen und Kinder, welche mit aufgeschürzten Kleidern
                              									auf allen Vieren vorwärts kriechen. Dieß beschädigt die junge Saat weniger, als wenn
                              									man darauf geht (was, wenn es geschieht, nur von Personen gethan werden sollte,
                              									deren Schuhe nicht mit Nägeln versehen sind). Die Arbeit sollte gegen den Wind
                              									erfolgen, so daß die niedergedrückte Saat wieder aufgeweht, oder doch wenigstens
                              									darin unterstützt wird, ihre aufrechte Stellung wiederzugewinnen. Die schwachen
                              									Pflanzen, nach einer Richtung niedergedrückt, erheben sich bald; wenn sie aber
                              									gebrochen oder zu sehr niedergedrückt sind, was nur nachlässige Jäter thun, so
                              									richten sie sich selten wieder auf.
                           f) Auf Raufen. Die Zeit des
                              									Raufens ist schwer genau festzustellen. Die Faser oder der Bast ist am besten, ehe
                              									der Samen ganz reif ist. Obgleich die Faser fein ist, wenn etwas früh gerauft wird,
                              									so ist dieß doch wegen des bedeutenden Abganges beim Brechen und Hecheln nicht
                              									rathsam; dagegen gleicht das vermehrte Gewicht, wenn später gerauft wird, nicht den
                              									Nachtheil aus, den eine grobe Faser verursacht. Allgemein möchte die beste Zeit zum
                              									Raufen seyn, wenn die Samenkapseln anfangen aus einer grünen Farbe in eine
                              									gelblichbraune überzugehen, die Stengel dagegen auf ⅔theil ihrer Länge vom
                              									Boden ab gelb werden. Lagert irgend ein Theil der Stengel auf dem Boden und leidet
                              									von Nässe, so sollte er so schnell als möglich gerauft, und getrennt von dem Rest
                              									gehalten werden. So lange als der Acker nicht gut trocken gelegt, und nicht
                              									vollständig vor dem Einsäen geebnet ist, wird man stets Flachs von verschiedener
                              									Länge ernten. In solchen Fällen ist es zweckmäßig, jede Länge für sich zu raufen,
                              									und in besonderen 
                              									Gruben zu rösten, oder doch abgesondert von andern zu behandeln. Der Flachs sollte
                              									von den Raufern stets unterhalb der Samenkapseln gefaßt werden, so daß die kürzern
                              									Stengel zurückbleiben. Sind von den letzteren nur wenige, so ist es am besten, sie
                              									gar nicht zu raufen, da der Verlust durch Vermengen und durch Mischen mit Unkraut
                              									den Gewinn aufheben würde. Ist der Acker gut trocken gelegt, eben so geebnet, so
                              									wird der Flachs von gleicher Länge ausfallen. Es kommt ferner wesentlich darauf an,
                              									die Arbeit nicht zu beeilen, und die Wurzelenden wie eine Bürste geordnet zu halten.
                              									Dieß erhöht den Werth für den Spinner, und natürlich auch für den Erbauer, der
                              									reichlich durch einen erhöhten Preis für diese besondere Mühe belohnt wird. Der
                              									geraufte Flachs wird zur Erleichterung der folgenden Arbeit kreuzweise und in den
                              									Mengen, die die Hand erfaßt, über einander gelagert.
                           g) Auf das Abstreifen des
                                 										Samens. Dieß sollte zu derselben Zeit und auf demselben Felde mit dem
                              									Raufen geschehen. Bestände der Vortheil auch nur darin, daß der Flachs von dem Samen
                              									in dieser Weise am leichtesten befreit wird, so sollte schon aus diesem Grunde die
                              									Arbeit so wie angegeben, vollzogen werden; es kommt aber noch außerdem hinzu, daß
                              									der Same ein sehr werthvoller Theil der Ernte ist, der an Oelmühlen abgesetzt, den
                              									Gewinn pro Acre 3, und für die Mastung verwendet,
                              									mindestens 4 Lstr. beträgt. Der Apparat hierzu ist sehr einfach. Er besteht aus
                              									einer Art Harke mit eisernen Spitzen, welche in Holz eingesetzt sind. Man erhält
                              									denselben in Belfast, oder bei jedem einigermaßen geschickten Grobschmied.Die besten Streich-Harken werden aus ½zölligen Quadrateisen
                                    											gemacht, die Kanten den Arbeitern zugewendet, also übereck, 3/16 Zoll unten,
                                    											und oben ½ Zoll auseinanderstehend, und 18 Zoll lang, um hinlängliche
                                    											Federung zu gestatten, und Abgang an Flachs zu vermeiden. Die Zuspitzung
                                    											beginnt oben 3 Zoll von dem Spitzende ab. Man bringt ihn aufs
                              									Feld, wo der Flachs gerauft wird, und befestigt ihn auf einer 9füßigen Bohle, die
                              									auf zwei Füßen ruht. Die Arbeiter stehen oder sitzen mit gespreizten Beinen einander
                              									gegenüber auf beiden Seiten, und zwar in solcher Entfernung von dem Apparate, daß
                              									sie sorgfältig und nacheinander die Flachsstengel durchziehen können. Unter ihnen
                              									und dem Apparate ist ein Tuch ausgebreitet, auf welches die Samenkapseln fallen; der
                              									Flachs wird ihnen nach dem Raufen in sich kreuzenden Lagen und in ein Bündel
                              									gebunden zugetragen. Ein solches Bündel wird dem Arbeiter rechts niedergelegt und
                              									aufgebunden. Er faßt nun eine Handvoll mit der einen Hand oben 6 Zoll von den
                              									Wurzelenden, mit der 
                              									andern etwas näher den Kopfenden, spreizt letztere wie einen Fächer auseinander, und
                              									zieht die eine Hälfte durch die Harke, während die andere darüber gleitet; macht
                              									dann eine halbe Wendung und wiederholt dieselbe Operation mit dem Rest. Einige
                              									ziehen es auch wohl vor, nach Maaßgabe der Zahl der Samenkapseln und ohne Wendung
                              									der Hand den Flachs durch ein- oder zweimaliges Durchziehen von denselben zu
                              									befreien. Sehr häufig ist ein einmaliges Durchziehen zureichend. Der Arbeiter legt
                              									dann die Hände voll links vor sich nieder, kreuzt die einzelnen Lagen, worauf das
                              									Bündel geschnürt und beseitigt wird. Der Grund zu dem sorgfältigen Kreuzen der
                              									einzelnen Lagen nach dem Samen-Abstreifen und Zusammenbinden für das Rösten
                              									besteht darin, daß dieselben sich leichter trennen lassen, sich nicht verschlingen,
                              									wenn sie auf Grasland ausgebreitet werden, was im entgegengesetzten Falle vorkommt.
                              									Ist das Wetter trocken, so beläßt man die Samenkapseln auf dem Felde, indem man sie
                              									auf einem Tuche oder auf sonstige Unterlagen ausbreitet und von Zeit zu Zeit wendet.
                              									Läßt man die Kapseln zuerst über ein grobes Sieb laufen, und unterwirft sie dann
                              									einer Fege-Maschine, um Stroh und Blätter abzuscheiden, so wird das Trocknen
                              									erleichtert. Ist das Wetter dagegen feucht, so sollten sie unter Dach gebracht, und
                              									möglichst dünn und gleichmäßig auf einer Scheunentenne oder einem Flur ausgebreitet
                              									werden; dabei müssen Thür und Fenster offen gehalten werden, damit die Luft darüber
                              									streichen kann, wobei man sie zweimal des Tages wendet. Wenn sie beinahe trocken
                              									sind, so kann man sie auf eine Darre bringen, die indessen nur zur Sommerwärme
                              									getrieben wird, wendet sie hierauf fleißig um, bis keine Feuchtigkeit zu spüren. Bei
                              									langsamem Abtrocknen hat der Same Zeit den Saft aus den Hülsen anzusaugen und
                              									vollkommen zu reifen. Nimmt man sie dagegen gleich vom Felde, und unterwirft sie
                              									einem schnellen Abtrocknen, so wird der Saft ausgetrocknet und der Same schrumpft
                              									zusammen, so daß nur wenig Nahrungsstoff zurückbleibt. Bei schönem Wetter sollten
                              									die Kapseln an freier Luft getrocknet, der Same ausgedroschen, und der schwerste und
                              									vollste zum Aussäen oder Oelschlagen verwendet werden. Der leichte Same und die
                              									Spreu geben ein gesundes und nahrhaftes Futter für Vieh. Wo möglich darf der Flachs
                              									selbst nicht den solgenden Tag auf dem Felde verbleiben; er muß so schnell als
                              									möglich von den Kapseln befreit, und nach dem Wasser befördert werden, so daß er
                              									nicht hart werden kann.
                           h) Auf Rösten. Dieser Proceß
                              									erheischt die größte Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Flußwasser ist hierzu am
                              									geeignetsten. Muß Brunnenwasser benutzt werden, so ist es gut, die Grube einige
                              									Wochen oder  Monate
                              									vorher womöglich damit zu füllen, ehe der Flachs hineingebracht wird, so daß Sonne
                              									und Luft das Wasser weich machen kann. Wasser, welches Eisen oder andere
                              									mineralische Bestandtheile enthält, sollte nie hierzu benutzt werden. Hat man
                              									Flußwasser, so braucht die Füllung der Grube erst an dem Tage zu geschehen, an
                              									welchem der Flachs zum Rösten eingelegt wird. Die besten Abmessungen für eine Grube
                              									sind 12 bis 18 Fuß Breite und 3¼ bis 4 Fuß Tiefe. Der Flachs wird in einer
                              									und zwar in geneigter Lage und in regelmäßigen Reihen eingelegt, die Wurzelenden
                              									nach unten. Man bedeckt dieselben dann mit Moos, oder fettem und altem Koppelrasen,
                              									der dünn gestochen und möglichst dicht neben einander gelegt wird, so daß die
                              									Stoßenden neben einander schließen. Vor dem Aufbringen dieser Rasensoden ist es
                              									räthlich, eine Lage von Schilf oder Quecken auf den Flachs auszubreiten, namentlich
                              									in neuen Gruben. Da Soden nicht immer zur Hand sind, so kann man auch Stroh nehmen,
                              									auf welches man gerade so viele Steine packt, um den Flachs unter Wasser zu
                              									behaupten; und vermehrt das Gewicht beim Fortschreiten der Fermentation. Auf diese
                              									Art bedeckt, sinkt er weder zu Boden, noch wird er von Luft und Licht berührt. Eine
                              									kleine Wassermenge, durch die Grube geleitet, soll die Farbe des Flachses
                              									verbessern. In diesem Falle sollte die Richtung, die man dem Wasser gibt, an einer
                              									Seite der Grube entlang erfolgen, und zwar in jeder Grube für sich dergestalt, daß
                              									in der zweiten die Richtung des Wassers gerade der in der anderen entgegengesetzt
                              									ist und nie in einer Richtung. Im Durchschnitt wird eine Zeit von 8 bis 14 Tagen,
                              									nach Maaßgabe der Wärme des Wetters und der Beschaffenheit des Wassers zum Rösten
                              									hinlänglich seyn. Jeder Flachsbauer muß sich übrigens damit bekannt machen, wenn der
                              									Flachs Wasser genug hat, da schon wenige Stunden ihn beschädigen können. In der
                              									Regel hat er zu lange und selten zu kurz im Wasser gelegen. Die beste Probe ist
                              									folgende: man versucht einige Stengel von ziemlich gleicher Dicke dadurch, daß man
                              									das Mark oder den holzigen Theil an zwei Stellen der Mitte in 6 bis 8 Zoll
                              									Entfernung von einander durchbricht, den holzigen Theil faßt, und ihn abzustreifen
                              									versucht. Geschieht dieß abwärts mit Leichtigkeit auf diese Länge, ohne daß die
                              									Faser oder der Bast bricht oder reißt, und ohne daß dieselbe anhängt, so ist es Zeit
                              									die Herausnahme zu bewirken. Man macht diesen Versuch alle sechs Stunden, sobald die
                              									Fermentation nachläßt, da der Wechsel dann sehr rasch folgt. Aus der Grube darf der
                              									Flachs nie mit Gabeln oder Harken in roher Weise genommen werden, dieß muß vielmehr
                              									sorgfältig mit den Händen geschehen, wobei die Arbeiter im Wasser stehen.
                              									Vortheilhaft ist es, 
                              									den Flachs etwa 12 bis 24 Stunden ablaufen zu lassen, wenn er aus der Grube genommen
                              									ist, wobei die Bündel auf die Wurzelenden, und dicht neben einander, oder flach, mit
                              									geringer Neigung gelagert werden; indessen dürfen die Haufen nicht zu groß seyn,
                              									weil der Flachs sich sonst erhitzen und beschädigt werden könnte.
                           Seit etwa einem Jahre ist nach Irland ein Röstverfahren verpflanzt worden, welches
                              									wahrscheinlich das gewöhnliche überflügeln und verdrängen wird. Es besteht, wie
                              									weiter hin noch ausführlicher mitgetheilt werden soll, darin, daß der Flachs nach
                              									dem Raufen, Trocknen und Ausdreschen (wie dieß in Courtrai der Fall) in Gefäße mit
                              									Wasser gebracht wird, welches man mit Dämpfen zu einer Mittel-Temperatur von
                              									90 Graden F. = 26 7/9° R. erwärmt. Durch dieses Verfahren wird die Faser mehr
                              									und gleichförmig vom Wasser durchdrungen, ohne auch nur im Geringsten an Festigkeit
                              									zu verlieren. Die Güte hat sich in allen Fällen, in welchen vergleichende Versuche
                              									angestellt wurden, zum Vortheil desselben im Vergleich zu dem älteren
                              									herausgestellt. Dieses Verfahren ist in Irland patentirt.Nähere Mittheilungen ertheilen die HHrn. Bernard
                                    											und Koch in Newport, Majo, oder der Hr. R. B. Schenk, 3, Clarence Place,
                                    									Belfast.
                           i) Auf das Auslegen. Für
                              									diesen Zweck wählt man wo möglich ein reines mit kurzem aber dichtem Grase
                              									bewachsenes Hutungsland, welches man mäht und von allem Unkraut reinigt, das über
                              									die Fläche emporschießt. Der Flachs wird hierauf ganz gleichmäßig und möglichst dünn
                              									ausgebreitet. Sind die für das Raufen gegebenen Vorschristen befolgt, so vertheilen
                              									sich die Handvoll Flachsstengel sehr leicht, ohne zusammenzuhängen. Man wendet ihn
                              									zwei- oder dreimal, während er auf dem Rasen liegt (mit einem etwa 8 Fuß
                              									langen und 1½ Zoll dicken Stock), so daß er nicht verschiedene Farben von der
                              									Einwirkung der Sonne empfängt, was nur zu leicht geschieht, wenn man nicht
                              									aufmerksam ist. Eben so wendet man ihn, wenn Regen in Aussicht steht, welcher ihn
                              									dann etwas niederschlägt und das Wegwehen verhindert.
                           k) Auf Einholen. Sechs bis
                              									zwölf Tage sind für das Auslegen auf Rasen zureichend. Ist das Wetter regnerisch, so
                              									ist ein kürzerer Zeitraum zureichend. Eine gute Probe zur Bestimmung der Zeit seines
                              									Einholens ist, einige Stengel der ganzen Länge entlang zu reiben; bricht hierbei das
                              									Mark oder Holz leicht, lassen sich die Fasern hierbei trennen ohne beschädigt zu
                              									werden, so hat er lange genug auf dem Rasen ausgelegen. Auch findet man darin eine
                              									Anweisung dieß zu  thun,
                              									wenn ein Stengel unter Funfzigen einen Bogen und Sehne bildet, was von dem
                              									Zusammenziehen der Faser und ihrer Trennung vom Mark oder Holz geschieht. Die beste
                              									Probe bleibt aber die, eine kleine Menge mit der Handbreche oder in einer
                              									Flachsmühle zu versuchen. Beim Einholen müssen die Längen gerade, und die Enden oben
                              									erhalten werden, indem sonst beim Brechen und Schwingen großer Abgang stattfindet.
                              									Man bindet ihn in kleine Bündel, und verbessert ihn, wenn er nicht gleich
                              									geschwungen werden soll, dadurch, daß man ihn in kleinen Haufen zusammenstellt,
                              									welche lose aufgebaut und mit Steinen unterlegt werden, so daß er trocken bleibt,
                              									und der Luft freier Durchzug verstattet ist. Haufen auf Pfeilern würden am besten
                              									seyn.
                           l) Auf Darren. Dasselbe mit
                              									Feuer zu verrichten, ist stets sehr schädlich. Wenn der Flachs gut geröstet und auf
                              									Rasen ausgelegen hat, so ist ein solches Abtrocknen nicht nothwendig; um ihn zum
                              									Brechen und Schwingen vorzurichten, reicht das Sonnen vollkommen aus. In einigen
                              									Districten Irlands wird er noch feucht in einen Ofen gethan, hierdurch aber nicht
                              									nur verbrannt, ehe er noch trocken ist, auch der reiche Oel-Antheil
                              									vollständig verdorben. In dieser Beziehung kann die Gesellschaft nicht genug davon
                              									abrathen, da der Flachs dadurch entweder verdorben, oder so entwerthet wird, daß er
                              									kaum halb so viel gilt, als wenn er ordentlich getrocknet wird.
                           m) Auf Brechen und Schwingen.
                              									Geschieht dieß mit der Hand, so sollte es so wie in Belgien gemacht werden, was
                              									weniger Abgang verursacht als das irische Verfahren. Wird es dagegen in Mühlen
                              									vollzogen, so ist dem Ackerwirth zu empfehlen, sich an solche Mühlen zu wenden, die
                              									mit den verbesserten Maschinen versehen sind.Im Jahrgang 1845 der Verhandlungen des preußischen Gewerbe-Vereins
                                    											sind sowohl Abbildungen als Beschreibung von diesen verbesserten
                                    											Flachsbrech- und Schwingemaschinen geliefert worden.A. d Uebers. Die Gesellschaft empfiehlt
                              									hierbei den Ackerwirthen, ihren Flachs von solchen Mühlenbesitzern schwingen zu
                              									lassen, die ihre Arbeiter nach dem Tage und nicht nach dem Gewicht bezahlen, auch
                              									selbst dann nicht, wenn ihm die Anerbietung im Verhältniß höher zu stehen kommt,
                              									indem der Gebrauch, das Schwingen nach dem Gewicht des geschwungenen Flachses zu
                              									bezahlen, dieselben mehr besorgt macht, eine größere Menge im Tage zu liefern als
                              									ein gutes Product.
                           Den hier vorstehend, so weit es irgend anging, wörtlich mitgetheilten allgemeinen
                              									Vorschriften fügt der Secretär der Gesellschaft bei  Abstattung seines Berichts über
                              									die Fortschritte des Flachsbaues in Irland noch diejenigen Beobachtungen hinzu,
                              									welche er in Bezug auf das vorhin erwähnte neue und patentirte Röstverfahren gemacht
                              									hat. Dieselben lauten wörtlich:
                           Gleichzeitig mit der Besichtigung der westlichen und südlichen Districte der
                              									Gesellschaft war ich von dem Comité beauftragt worden das neue, in Amerika
                              									patentirte und in hiesiger Gegend von dem Hrn. Schenk aus
                              									New-York eingeführte Röstverfahren zu untersuchen und darüber zu
                              										berichten.Wir haben über dasselbe einen Bericht von Prof. Payen im polytechn. Journal Bd.
                                       													CXIX S. 62 mitgetheilt.A. d. R. Das Comité wird sich erinnern,
                              									daß nach der ersten, vor etwa 18 Monaten gemachten Mittheilung des Patentträträgers
                              									einige Versuche über die Zweckmäßigkeit des neuen Verfahrens in Belfast nach einem
                              									kleinen Maaßstabe und unter Aufsicht des Secretärs und des Hrn. Haslett, Ackerbauverständigen der Gesellschaft,
                              									angestellt worden sind. Das vollständig befriedigende Resultat bestätigte die
                              									Richtigkeit der Angaben des Patentträgers, daß Flachs überhaupt in 60 Stunden
                              									dadurch geröstet werden könne, wenn man ihn in Gefäßen einlegt, deren Wasserinhalt
                              									auf eine Temperatur von 12½° R. erhalten wird, während nach dem
                              									gewöhnlichen Verfahren hierzu gewöhnlich sieben bis einundzwanzig Tage gehören.
                              									Nachträglich angestellte und vergleichende Versuche mit beiden Verfahrungsarten
                              									durch W. Davison, in der Grafschaft Monaghan, bestätigten
                              									jene Thatsache nicht nur, sondern lieferten auch den sehr wichtigen Beweis, daß das
                              									Ablösen der Faser vom Holz weit beträchtlicher nach dem neuen als nach dem älteren
                              									Verfahren ist; von 112 Pfd. Stengeln wurden nach jenem 24 Pfd., nach letzterem 20
                              									Pfd. Flachs, mithin 20 Proc. zu Gunsten des amerikanischen Verfahrens mehr gewonnen.
                              									Aus Versuchen, die von HHrn. W. Nenshaw und Comp. in
                              									Manchester angestellt worden sind, ergibt sich ferner, daß aus ersterem 101 und aus
                              									letzterem 96 Lea Garn gesponnen wurden. Trotz der günstigen Erfolge dieser Versuche,
                              									nahm das Comité doch Anstand, diese Erfindung zu empfehlen, ehe und bevor es
                              									dieselbe nicht noch in größerem Maaßstabe versucht hätte, da in allen Fällen kleine
                              									und vereinzelte Versuche, sie mögen noch so gut geleitet werden, nicht zureichend
                              									und genügend sind. Es war vielmehr wünschenswerth, die Zweckmäßigkeit des neuen
                              									Verfahrens zu rösten und zu trocknen, in ausgedehnterem Maaßstabe in einer für einen
                              									solchen Zweck besonders eingerichteten Anstalt zu prüfen, und durch  Behandlung einer großen
                              									Flachsmenge nicht nur die Anwendung desselben, sondern auch die Kosten, welche
                              									dasselbe verursacht, festzustellen. Hr. Schenk, der
                              									Patentträger, war mittlerweile mit dem Baron Richard A. O'Donnell zu Newport, Majo, und außerdem mit den HHrn. Bernard und Koch zu Manchester
                              									in Verbindung getreten und hatte in jener Gegend seit einigen Monaten eine Anstalt
                              									zur Arbeit nach diesem Verfahren gegründet.
                           Es war mir daher von dem Comité der Auftrag ertheilt worden, einen Bericht über
                              									dieses Unternehmen abzustatten. Indem ich diesem Auftrage Folge gebe, fühle ich mich
                              									zugleich veranlaßt, demselben einige Beobachtungen mit Bezug auf den Hauptwerth und
                              									die Anwendbarkeit dieses Verfahrens beizufügen.
                           Die Gebäude, in welchen dieß Verfahren ausgeübt wird, liegen am Newportflusse, über
                              									½ Meile vom Dorfe und eine kleine Strecke von einer guten Schwingemühle mit
                              									12 Standpfosten, welche durch Wasserkraft betrieben wird, entfernt; letztere ist
                              									durch die Compagnie von dem Baron Richard O'Donnell
                              									gemiethet. Die Gebäude, welche die Gefäße und Trockenhorden enthalten, sind einfach
                              									von Holz als Schuppen in wohlfeiler Weise ausgeführt. An einem Ende desselben
                              									befinden sich vier Gefäße in paralleler Stellung gegen einander nach der Länge des
                              									Gebäudes. Sie sind aus zölligen Dielen, parallelopipedisch, 6 Fuß lang, 6 Fuß breit
                              									und 4 Fuß tief gemacht. Sie haben eingesetzte Boden, mit Löchern durchbohrt.
                              									Unterhalb derselben lagern Dampfröhren, welche die Gefäße kreuzen, mit Sperrhähnen
                              									am Eintritt, um den Dampf nach Belieben und Erforderniß absperren zu können. Der
                              									Dampf wird in einem kleinen Kessel entwickelt, der auch zum Betrieb von zwei
                              									Centrifugal-Trockenmaschinen dient, die ebenfalls patentirt sind und dazu
                              									dienen, das Wasser aus dem Flachs zu entfernen, sobald er aus den Gefäßen
                              									herausgenommen wird. Der Flachs wird in die leeren Gefäße, mit dem starken Ende nach
                              									unten, in einer halbgeneigten Lage eingebracht, gerade so wie dieß in einer
                              									Röstgrube geschieht, jedoch nur in einer Lage. Das Wasser wird dann hineingelassen,
                              									und ein Rahmen über dem Flachs gelagert, der hier die Steine und das Stroh, oder den
                              									Rasen in den Röstgruben vertritt, und das Aufsteigen des Flachses beim Eintritt der
                              									Gährung verhindern soll.
                           Die Dämpfe werden dann durch Oeffnung der Einlaßhähne eingeleitet, und das Wasser im
                              									Verlauf von 18 bis 20 Stunden zu 24 bis 26° R. erwärmt. Sobald die Gährung
                              									beginnt, werden die Dämpfe abgesperrt, da jene fortgesetzt erfolgt, bis der Flachs
                              									geröstet ist, was  in
                              									weiteren 40 Stunden erfolgt, so daß überhaupt 60 Stunden von dem Zeitpunkte ab, wo
                              									das Wasser eingelassen wurde, hierzu gehören. Bemerkt muß hierbei werden, daß, wenn
                              									das Wasser erwärmt wird, ehe der Flachs in die Gefäße eingelegt wird, oder wenn die
                              									Temperatur über 26° R. hinaus gesteigert wird, der Proceß auch nicht im
                              									mindesten gefördert, die Gährung vielmehr im Gegentheil verzögert wird. Am besten
                              									ist es, die Wärme des Wassers, den Naturgesetzen gemäß, nach und nach zu steigern;
                              									weil sonst ein gleichmäßiges Sättigen mit Wasser und das Erzielen einer guten
                              									Beschaffenheit und Farbe nicht erreicht werden kann. Mit Schluß der 60 Stunden wird
                              									der Flachs herausgenommen, das Wasser abgelassen, und dem Gefäße das Abkühlen
                              									gestattet. Man beginnt hierauf den Proceß durch Einlegen von frischem Flachs und
                              									Einlassen von frischem Wasser wieder. Sobald der Flachs herausgenommen ist, wird er
                              									in die Centrifugal-Maschine gesteckt, die aus einem runden Gefäße aus Eisen
                              									besteht, und mit großer Geschwindigkeit durch Dampfkraft in Bewegung gesetzt wird,
                              									wodurch vermittelst Centrifugalkraft das Wasser zum Ablaufen gelangt. Es werden etwa
                              									30 Päckchen gleichzeitig in diese Maschine gelagert, und in Zeit von 3 bis 5 Minuten
                              									etc. 20 Pfd. Wasser daraus entfernt. Es gehören daher nur wenige Stunden dazu, um
                              									den Inhalt eines Gefäßes, welches etwa 2 Tonnen Flachs enthält, auf diese Weise zu
                              									entwässern. Die Centrifugal-Maschine beseitigt indessen nur einen Theil des
                              									Wassers, und es muß der Flachs daher noch nachträglich vollständig getrocknet
                              									werden. Im Sommer, oder eigentlich im Verlauf von 6 Monaten, kann dieß in
                              									gewöhnlicher Weise, durch Auslegen auf Grasland, an offener Luft geschehen, während
                              									des Winters müssen dagegen andere Mittel gewählt werden. Für diesen Zweck ist neben
                              									dem Rösthause ein Schuppen errichtet, durch Thüren mit jenem verbunden; hierin sind
                              									Horden aus Latten, in 5 bis 6 Etagen aufgestellt. Der Flachs wird durch Frauen auf
                              									diesen Horden möglichst dünn ausgebreitet, und der Raum mittelst Dampfröhren
                              									erwärmt. In diesem Schuppen kann täglich der Inhalt eines Gefäßes abgetrocknet
                              									werden. Abgetrocknet wird der Flachs in kleine Bündel aus Händevoll geschnürt, oder
                              									in solcher Größe, als passend für die Bearbeitung unter der Brechmaschine
                              									erscheint.
                           Es können etwa 10 Gefäße wöchentlich in dieser Anlage geröstet werden, oder 20
                              									Tonnen, woraus 2½ bis 3 Tonnen Flachsfasern oder Flachs erfolgen. Im Jahre
                              									würde dieselbe daher 120 bis 150 Tonnen Flachs für den Markt liefern können, oder
                              									den Ertrag von 400 bis 500 Acres. Das Brennmaterial für den Dampfkessel besteht aus
                              										 Schäven, mit
                              									geringem Zusatz von Torf. — Hr. Bernard schätzt
                              									die Kosten des Röstens, Trocknens, Heizens und Schwingens des Flachses pro Tonne 10 bis 11 Lstr., oder 3 Lstr. pro Acre. Zieht man von diesem Betrage die Kosten für
                              									das Schwingen mit 10 P. pro Stein, oder 6 Sh. pro Centner ab, so betragen diejenigen für Rösten und
                              									Trocknen etwa 24 Sh. pro Acre — eine Summe,
                              									welche sicher niedriger ist, als der Betrag für dieselben Arbeiten, wenn sie in
                              									gewöhnlicher Weise von den Ackerwirthen verrichtet würden. Die Anzahl der beim
                              									Rösten und Trocknen beschäftigten Personen beträgt überhaupt in dieser Anstalt 40,
                              									von denen 10 Männer, der Rest Frauen sind. Die Schwingemühle enthält 12 Ständer, von
                              									denen jeder im Tage 3½, alle zusammen 42 Stein liefern. Die Mühle kann daher
                              									nicht allen Flachs schwingen, den die andere Anstalt zu rösten im Stande ist; es
                              									würden hierzu 18 Ständer gehören. In der Mühle sind 12 Männer und 11 Weiber
                              									beschäftigt; so daß für alle Zweige beider Anstalten 22 Männer und 41 Weiber, oder
                              									126 Hände thätig sind. Es werden jährlich 1500 Lstr. an Lohn ausbezahlt.
                           Zur Zeit meines Besuches war die Gesellschaft ganz besonders damit beschäftigt,
                              									Flachs, welcher bereits im vorigen Jahre in gewöhnlicher Weise geröstet worden war,
                              									zu brechen und zu schwingen; da derselbe jedoch wegen einer verspäteten Ernte nicht
                              									genügend bearbeitet worden war, so war er nochmals in Gefäßen geröstet worden. Die
                              									Faser war zwar grob, jedoch fest, und hatte viel Natürliches an sich. Von
                              									dießjähriger Ernte, nach Courtraischer Weise getrocknet, war eine kleine Quantität
                              									geröstet und geschwungen. Die erzielten Proben waren von ausgezeichneter
                              									Beschaffenheit, einige davon vollkommen den feinsten Gattungen irischen Gewächses
                              									gleich. In der Anstalt selbst werden Hecheln gebraucht, um den Flachs nach dem
                              									Schwingen zu prüfen. Eine kleine Quantität ist bereits nach England verschifft
                              									worden. Der Flachs wird von den Ackerwirthen nach den Bezirken gebracht, sobald er
                              									gerauft und getrocknet ist, was nach dem Courtraischen oder doch wenigstens nach
                              									einem ähnlichen Verfahren geschieht. Der Same ist noch daran, und er wird in langen
                              									Schobern aufgestapelt, diese mit Flachs von geringerer Güte eingedeckt, und mit
                              									groben Stricken, die aus den Werg-Abgängen beim Schwingen gemacht werden,
                              									zusammengeschnürt. Eine Stein-Unterlage erhält den Schober trocken, welcher
                              									mit einem Graben zum Abführen des Regenwassers umgeben ist. Wenn ein Schober
                              									eingeholt wird, so wird zuvörderst der Same abgeschlagen und gereinigt, und der
                              									beste hiervon für die Aussaat reservirt, der Rest aber zum Futter oder zum
                              									Oelschlagen verwendet. Für ersteren Zweck sind die  Hülsen und Blätter ebenfalls
                              									werthvoll. — Hr. Bernard schätzt den mittleren
                              									Ertrag pro Acre auf 7 Bushels, ohne Rücksicht auf
                              									leichten Samen und Hülsen. Zu bemerken bleibt noch, daß Flachs nach der
                              									Courtraischen Methode getrocknet und nach dem patentirten Verfahren geröstet, eine
                              									Faser von außerordentlicher Güte liefert, während ein eben so behandelter, aber nach
                              									dem alten Verfahren gerösteter Flachs eine weit schlechtere Faser liefert, so daß
                              									kaum eine einzige Probe von feinerer Gattung darin zu ermitteln ist. Das Rösten
                              									macht er im Herbst desselben Jahres oder im Sommer des folgenden. Die Gesellschaft
                              									hat die Verschlechterung bis zu einem gewissen Grade bei dem Courtraischen Verfahren
                              									zugegeben, die Anwendung desselben aber nichtsdestoweniger mit Rücksicht auf die
                              									Ausbeute an Samen empfohlen.
                           Die Vortheile des neuen Röstverfahrens bestehen nun im Folgenden:
                           1) Alle Einwendungen, welche dagegen erhoben werden, daß der Same durch Abstreichen
                              									nicht gewonnen werden könne, sey es wegen ungünstigen Wetters zum Trocknen der
                              									Kapseln, wegen Mangels an Händen zum Abstreichen und Rösten in einem Tage, wegen
                              									unaufmerksamer Arbeiter an den Harken, durch welche die Flachsstengelenden
                              									beschädigt werden, oder wegen der Kosten des Abtrocknens der Kapseln u. s. w. sind
                              									beseitigt; jetzt ist nur nothwendig die ganze Pflanze zu trocknen., sobald sie
                              									gerauft ist, und den Samen auszudreschen. Wenn daher dieß Verfahren allgemein
                              									angewendet wird, so wird der Same der ganzen irischen Ernte jedes Jahr mit der
                              									größten Leichtigkeit gewonnen. Der Werth desselben kann dadurch abgeschätzt werden,
                              									wenn man den ganzen Ertrag einer Mittelernte in Betracht zieht. Nimmt man 75000
                              									Acres im Mittel als mit Flachs bestellt, und nach Hrn. Bernard's Abschätzung 7 Bushels guten Samen per Acre an, so gibt dieß für die Ernte 525000 Bushels. — Von
                              									dieser Quantität werden zum Aussäen auf dieselbe Grundfläche im folgenden Jahre
                              									187500 Bushels verwandt, und es verbleiben daher 337500 Bushels zum Futter und zum
                              									Oelschlagen. Der Werth von 187500 Bushels zur Aussaat mit 10 Sh. angenommen, gibt
                              									Lstr. 93750; von 337500 Bushels zum Futter und Oelschlagen mit 5 Sh. angesetzt
                              									dagegen Lstr. 84375; und endlich von leichtem Samen und Hülfen von 75000 Acres zu 10
                              									Sh. = Lstr. 37500, so daß hiernach der ganze Jahresbetrag Lstr. 215605 beträgt.
                           Räumt man den Werth des amerikanischen Röst-Verfahrens in Bezug auf
                              									Gleichförmigkeit in Ausbeute und Oekonomie im Vergleich  mit dem gewöhnlichen Verfahren
                              									ein, so glaube ich auch die hohe Wichtigkeit für das Land durch obige Thatsachen
                              									bewiesen zu haben, das hierdurch zur allgemeinen Wohlfahrt so viel beitragen wird,
                              									während früher hierin in bedeutendem Umfange nur Nachlässigkeit und Verlust
                              									stattfand.
                           2) Eine Arbeit, welche in Folge der Schwankungen in der Luftund Wassertemperatur
                              									bisher in ihrem Erfolge zweifelhaft blieb, auch von der Umsicht der Ackerwirthe und
                              									von der Aufmerksamkeit der Arbeiter abhing, ist durch das neue Verfahren einem
                              									bestimmten und sicheren Ziele zugeführt. Es ist jedem, der Flachsbau getrieben, nur
                              									zu wohl bekannt, daß eine schwüle Nacht die Fermentation des Flachses, der dem
                              									Rösten unterworfen und beinahe abgeröstet ist, über die angemessene Gränze steigern
                              									und die Faser so schwächen kann, daß dadurch beim Schwingen ein erheblicher Abgang
                              									stattfindet. Dieß erregt auch in der Regel eine solche Besorgniß, daß meistens der
                              									Flachs zu wenig geröstet wird; und wenn gleich dieser Fehler durch Behandlung auf
                              									dem Graslande wieder auszugleichen versucht wird, so kommt doch immerhin eine große
                              									Menge solchen Flachses auf den Markt, dessen Fasern mit den holzigen Bestandtheilen
                              									noch verbunden sind. Die gleichbleibende Temperatur des durch Dämpfe erwärmten
                              									Wassers sichert das gleichförmige Rösten des Flachses, während die Hände immer
                              									geschickt genug sind, genau die Zeit abzumessen, wenn der Proceß eingestellt werden
                              									muß. In allen den von der Gesellschaft geleiteten Behandlungen ist nur ein Fall
                              									vorgekommen, daß ein Gefäß in Folge von Nachlässigkeit nicht gehörig geröstet worden
                              									ist.
                           3) Eine sich gleichbleibende Beschaffenheit des Flachses und eine sich
                              									gleichbleibende Behandlung kann nur von solchen Personen verlangt und erwartet
                              									werden, die Jahr aus Jahr ein damit beschäftigt sind, keineswegs aber von
                              									Landarbeitern, die alle 12 Monate nur einmal sich mit dem Rösten und Ausbreiten des
                              									Flachses auf Grasland abgeben. Es bedarf wohl kaum noch weiterer Beweise, daß eine
                              									so kritische und halb chemische Arbeit sich unmöglich als eine beiläufige für
                              									Landbebauer eignet.
                           4) Es ist oft genug anerkannt worden, daß Flachs weit häufiger gebaut werden würde,
                              									wenn ein Markt für gerauften vorhanden wäre, da die Landbauer eben nicht für die
                              									Mühe und das Risico, welches mit den nachfolgenden Arbeiten verbunden ist,
                              									eingenommen sind. Mit Rücksicht hierauf hatte die Gesellschaft 5 Jahre früher zu
                              									Verbindungen von Flachshändlern in Irland aufgemuntert. Dieser Handel hat indessen
                              									aufgegeben werden müssen, da zu viele Schwierigkeiten für die  Unternehmer sich
                              									herausstellten, eine so große Menge grün gerösteten Flachses zu behandeln. Dieselben
                              									bestehen bei dem amerikanischen Verfahren indessen nicht, da der Flachs, nachdem er
                              									auf dem Felde abgetrocknet und gestapelt ist, ohne die geringste Gefahr für die Güte
                              									desselben in diesem Zustande bis dahin erhalten werden kann, daß das Rösten erfolgen
                              									kann. Es besteht daher wirklich jetzt der größte Reiz für Capitalisten zu einem
                              									solchen Handel, bei welchem das Material, auf welches ihre Speculation sich
                              									gerichtet, einer Veränderung nicht unterworfen ist.
                           5) Wo Dämpfe für den Betrieb irgend einer Gattung von Maschinerie vorhanden sind, da
                              									können auch zu verhältnißmäßig geringen Kosten Gefäße aufgestellt, und die
                              									überflüssigen Dämpfe, ohne Errichtung eines besonderen Kessels oder sonstiger
                              									Apparate, benutzt werden. Das Verfahren ist fast in allen Theilen des Landes
                              									ausführbar, und ganz besonders dann zu empfehlen, wenn eine Schwingemühle durch
                              									Dampf betrieben wird; dient doch der Abgang beim Brechen und Schwingen als
                              									Brennmaterial. Die Mühle würde dann den in den Gefäßen gerösteten Flachs bearbeiten,
                              									während der durch die Abgänge erzeugte Dampf die Maschine zum Brechen und Schwingen
                              									der Flachsfasern in Gang setzt, und das Wasser zum Rösten erwärmt.
                           Dieß sind die Hauptpunkte, auf welche ich die Vortheile begründe, welche aus der
                              									Annahme dieses neuen Röstverfahrens erfolgen müssen. Es gibt noch andere von
                              									geringerem Betrage, jedoch von großem Interesse, wozu unter anderen die gehören, die
                              									Röstwasser zur Düngung des Landes zu benutzen, eine Menge Hände Jahr aus Jahr ein zu
                              									einer Arbeit verwenden zu können, die bisher bei dem gewöhnlichen Verfahren der
                              									üblichen Beschäftigung beim Landbau entzogen wurden; das Zuziehen derselben zu einer
                              									halb industriellen Beschäftigung, wodurch System und Industrie in Districte
                              									verpflanzt wird, in welchen der entmuthigende Erfolg von bloßem Ackerbau kein
                              									Resultat geliefert hat; die Gleichförmigkeit und der Vorzug der Handarbeit, wodurch
                              									die Eigenschaften des inländischen Flachses nur gewinnen, und die
                              									Continental-Spinner veranlaßt werden können, sich denselben zu beschaffen.
                              									Dieß sind noch einige der Vortheile, welche daraus hervorgehen müssen.
                           Dem Comité dürfte vielleicht scheinen, als hätte ich eine zu sanguinische Ansicht von
                              									den Vortheilen des neuen Verfahrens; ich spreche indessen nur aus der durch
                              									persönliche Beobachtungen gewonnenen Ueberzeugung, und nachdem ich, als einen Grad
                              									von Vorsicht, jedes durch einzelne und kleine Versuche veranlaßte Zeugniß und so
                              									lange zurückgewiesen 
                              									hatte, bis ich durch die Resultate überführt worden war, die ich bei den Arbeiten
                              									selbst gewonnen hatte, die zu Newport, Grafschaft Majo, gemacht wurden, einer
                              									Gegend, wo jede mögliche Schwierigkeit obwaltete, und wo noch vor 3 Jahren der
                              									Flachsbau, mit Ausnahme für häusliches Bedürfniß fast unbekannt war. Meiner Meinung
                              									nach bleibt jetzt nur noch festzustellen übrig, ob dieses neue Verfahren die Faser
                              									schwächt, und ob Leinen hieraus gemacht, sich eben so leicht und rein bleichen läßt,
                              									als solches aus Flachs in alter Weise bearbeitet; wenn aber durch competente Richter
                              									bestätigt wird, daß nach dem Verspinnen, Weben und Bleichen das Leinen eben so gut
                              									ist, als solches aus Flachs nach älterem Verfahren geröstet, so kann ich mich nur
                              									beeilen, dem Comité die Annahme desselben zu empfehlen, da ich glaube, daß es dann
                              									bestimmt ist, eine vollständige Revolution in dem Bau und der Behandlung des
                              									Flachses in Irland zu bewirken.