| Titel: | Verbesserungen an den Achsen und Achsenbüchsen der Locomotiven und Eisenbahnwagen, welche sich Joseph Barrans, Ingenieur in Deptfort, am 24. November 1849 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 120, Jahrgang 1851, Nr. LXX., S. 324 | 
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                        LXX.
                        Verbesserungen an den Achsen und Achsenbüchsen
                           								der Locomotiven und Eisenbahnwagen, welche sich Joseph Barrans, Ingenieur in
                           									Deptfort, am 24. November
                              									1849 patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Febr. 1851, S.
                              									97.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Barran's Verbesserungen an den Achsen und Achsenbüchsen der
                           								Locomotiven.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand dieses Patents bildet hauptsächlich die Anwendung adjustirbarer Keile
                              									oder Ausfüllstücke, um bei Locomotiven und Eisenbahnwagen die nachtheilige
                              									Seitenbewegung der Achsen in den Achsenbüchsen zu verhüten. Die Erfindung betrifft
                              									ferner ein Verfahren, das Eindringen von Staub in die Achsenbüchsen zu verhüten,
                              									sowie gewisse Vorkehrungen um das zum Schmieren der Achsen verwendete Fett
                              									aufzufangen.
                           Fig. 13 stellt
                              									eine Achsenbüchse in der äußeren Ansicht, Fig. 14 im
                              									Verticaldurchschnitte dar. Der Achsenhals a ist mit
                              									einem Lager gewöhnlicher Construction versehen, und das Ende der Achse mit Stahl
                              									eingelegt. b ist ein keilförmiges Stück, welches
                              									zwischen zwei verticalen Führungen gleitet, durch Umdrehung der Schraube c in die Höhe bewegt und in den geeigneten Abstand von
                              									dem Achsenende gestellt wird, damit letzteres ohne Reibung rotiren, aber auch keine
                              									Seitenbewegung annehmen kann. Der Keil wird nach erfolgter Adjustirung mit Hülfe der
                              									Stellschraube d und eben so die Schraube c mittelst der Mutter e
                              									fixirt. Nach erfolgter Abnützung muß das Stück b von
                              									Zeit zu Zeit adjustirt werden, um der sonst eintretenden Seitenbewegung
                              									vorzubeugen.
                           Fig. 15 stellt
                              									eine andere Achsenbüchse in der äußern Ansicht, Fig. 16 im
                              									Verticaldurchschnitte dar. b ist das Endlagerstück,
                              									welches mittelst des Keiles g auf den gehörigen Abstand
                              									von dem Achsenende adjustirt werden kann. Der Keil ist mit einem Schraubenstiel g1 versehen, und kann
                              									mittelst einer Mutter h angezogen werden. Nach erfolgter
                              									Adjustirung wird der Keil mit Hülfe der Mutter e und der
                              									Stellschraube d, Fig. 15, adjustirt.
                           Eine andere Einrichtung der Achsenbüchse für den nämlichen Zweck ist Fig. 17 in der
                              									äußeren Ansicht und Fig. 18 im Verticaldurchschnitte  dargestellt. Bei dieser Anordnung fällt die Erweiterung
                              									am Ende der Achse ganz hinweg. Das Lagerstück b ist in
                              									eine Schraubenhülse i befestigt, durch deren Drehung
                              									dasselbe dem Achsenende genähert werden kann. Nach geschehener Adjustirung wird die
                              									Hülse i mittelst der Schraubenmutter e und der Stellschraube d,
                              									Fig. 17, festgestellt; die Spitze der letztern tritt nämlich in eine Rinne, welche
                              									außen an der Hülse i in die Schraubengänge geschnitten
                              									ist. Durch die Mitte der Schraube i ist ein Loch
                              									gebohrt, um mittelst einer dünnen Stange das Stück b
                              									herausstoßen zu können, wenn dieses nöthig seyn sollte. In dem gewöhnlichen
                              									Fettbehälter j der Achsenbüchse befindet sich ein
                              									Behälterchen k, um aus diesem vermittelst eines
                              									Baumwollendochtes Oel in einen kleinen Canal über dem Achsenende zu leiten. Auf
                              									diese Weise träufelt das Oel zwischen das Ende der Achse und das Lagerstück b, und macht diese Theile schlüpfrig. Die Theile l und m verhüten das
                              									Eindringen von Staub in die Achsenbüchse. l ist nämlich
                              									ein Flanschenring, welchen man auf die Achse schiebt, worauf der conische Ring oder
                              									Schild m gleichfalls über die Achse geschoben und an die
                              									Rückseite der Achsenbüchse geschraubt wird.
                           Der Verticaldurchschnitt Fig. 19 erläutert eine
                              									andere Anordnung, bei welcher das Lagerstück b in
                              									Gestalt eines Ringes hinter der Achsenbüchse an der Achse angebracht wird. Dieser
                              									Ring ist mit Schraubengängen versehen, und wird bei erfolgender Abnützung durch
                              									Umdrehung der Mutter n, deren hinteres Ende sich gegen
                              									die Nabe o des Rades lehnt, gegen die Achsenbüchse
                              									bewegt. Nach erfolgter Adjustirung wird die Drehung der Schraubenmutter n durch einen an die Nabe des Rades geschraubten Hälter
                              										p verhindert.
                           Jede der im Vorhergehenden beschriebenen Achsenbüchsen ist mit einer Vorkehrung zum
                              									Auffangen und Ansammeln des über das Achsenlager gegangenen Fettes versehen. r ist nämlich eine Fettbüchse, welche in den unteren
                              									Theil der Achsenbüchse paßt und mittelst eines Federhakens s darin zurückgehalten wird. Das Fett träufelt von dem Achsenlager in die
                              									Büchse, aus der es von Zeit zu Zeit entfernt wird, um wieder benützt zu werden, bis
                              									es seine schlüpfrige Eigenschaft verloren hat.
                           
                        
                     
                  
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