| Titel: | Präparirwalzwerk für gepuddeltes Eisen, welches sich Robert Heath und Richard Thomas am 19. Junius 1850 patentiren ließen. | 
| Fundstelle: | Band 120, Jahrgang 1851, Nr. LXXIV., S. 329 | 
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                        LXXIV.
                        Präparirwalzwerk für gepuddeltes Eisen, welches
                           								sich Robert Heath und
                           									Richard Thomas am
                           									19. Junius 1850 patentiren
                           								ließen.
                        Aus dem London Journal of arts, März 1851, S.
                              									168.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Heath's und Thomas' Präparirwalzwerk für gepuddeltes
                           								Eisen.
                        
                     
                        
                           Das Patent bezieht sich auf die Verwandlung der gepuddelten Eisenklumpen in flache
                              									Stäbe (blooms) und besteht in einer neuen Anordnung
                              									zweier rotirenden Flächen, zwischen welche das zu bearbeitende Eisen geführt wird.
                              									Diese Flächen rotiren nach einerlei Richtung, die eine jedoch geschwinder als die
                              									andere, wodurch das zu behandelnde Eisen eine rollende Bewegung um seine Achse
                              									erhält, zugleich aber abwärts bewegt wird und den Apparat unten verläßt.
                           Fig. 29 stellt
                              									die Maschine in der Seitenansicht, Fig. 30 im Grundriß und
                              										Fig. 31
                              									in der Endansicht dar. Auf dem Gestell a, a sind die beiden rotirenden Flächen b, b* gelagert. Diese Flächen
                              									sind aus Eisen und cannelirt. An die Achse der einen b
                              									ist ein Zahnrad c und an die Achse der andern b* ein Zahnrad d befestigt,
                              									welches durch ein Getriebe m in Umdrehung gesetzt wird,
                              									dessen Achse mit einer geeigneten Triebkraft in Verbindung steht. Das Rad d hat einen kleineren Durchmesser als c, weßhalb sich die rotirende Fläche b*, womit es verbunden ist, geschwinder als die andere
                              										b bewegt. Auf dem oberen Theile des
                              									Maschinengestells befindet sich ein verschiebbarer Theil e, welcher zwischen Führungen f, f bewegbar ist. Das innere Ende des Theiles e enthält eine Hervorragung g, welche sich an die Peripherien der rotirenden Flächen b, b* schließt. In Berührung
                              									mit dieser Hervorragung bewegt sich der Theil e so, daß
                              									eine Widerlage entsteht, gegen welche das in Behandlung befindliche Eisen drückt,
                              									damit die Eisenstange ein vollkommenes Ende erhalte. Das äußere Ende des
                              									verschiebbaren  Theils
                              										e ist mit einem um die Achse i, i drehbaren Hebel gelagert. Diese Achse ist
                              									an beiden Enden mit den durch Gewichte k belasteten
                              									Hebeln j versehen, wodurch der Theil e nach den entgegengesetzten Seiten der Flächen b, b* hingedrückt wird. An
                              									der dem Theile e entgegengesetzten Seite der Maschine
                              									ist das Gestell a, a erhöht; in diese Erhöhung ist ein
                              									Stück l eingelegt und so adjustirt, daß es sich gegen
                              									die Seiten der rotirenden Flächen b, b* leicht anlehnt. Dieses Stück bildet einen Stützpunkt
                              									für das in Arbeit befindliche Material und kann nach erfolgter Abnützung durch ein
                              									anderes ersetzt werden.
                           Die Operation mit dieser Maschine ist nun folgende. Das auf gewöhnliche Weise
                              									gepuddelte Eisen wird zwischen die rotirenden Flächen b,
                              										b* gebracht und der Schieber e durch die Gewichte k, k vorwärts gedrückt. Sobald man nun die Maschine in Bewegung setzt, wird
                              									das Material um seinen eigenen Mittelpunkt gerollt; zugleich führt die größere
                              									Geschwindigkeit der Fläche b* dasselbe abwärts. Während
                              									dieser Operation wird das Metall nach der Länge ausgedehnt, und der Schieber e dem durch die Gewichte k,
                              										k erzeugten Druck entgegengedrängt, wodurch das Ende
                              									der Eisenstange eine regelrechte Form erhält. Wenn das Metall die mit den Achsen der
                              									rotirenden Flächen coincidirende Linie überschritten hat, so fällt es in den unteren
                              									Theil der Maschine auf ein Gitter und kann nun entfernt werden. Die während der
                              									Operation abfallenden Schlacken gelangen durch das Gitter in einen Behälter, woraus
                              									man sie gelegentlich entfernt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
