| Titel: | Verfahren zur Fabrication von Brennmaterial (in Ziegelform) aus Steinkohlenklein, und Apparate zum Beschicken der Oefen mit Kohlen, welche sich der Ingenieur Henry Bessemer am 20. Sept. 1849 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 120, Jahrgang 1851, Nr. LXXXIX., S. 409 | 
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                        LXXXIX.
                        Verfahren zur Fabrication von Brennmaterial (in
                           								Ziegelform) aus Steinkohlenklein, und Apparate zum Beschicken der Oefen mit Kohlen,
                           								welche sich der Ingenieur Henry
                              									Bessemer am 20. Sept. 1849
                           								patentiren ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov.
                              									1850, S. 297.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VII.
                        Bessemer's Verfahren Brennmaterial aus Steinkohlenklein zu
                           								fabriciren.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand dieses Patents bildet:
                           1) die Erweichung des Steinkohlenkleins mittelst Erhitzens, um dasselbe ohne
                              									Beimengung anderer adhärirender Substanzen mittelst mechanischer Apparate zu Blöcken
                              									pressen zu können;
                           2) die Fabrication von Brennmaterial aus Steinkohlen oder deren Grus, indem man ihnen
                              									die gasartigen oder flüchtigen Bestandtheile theilweise entzieht, um eine für
                              									besondere Zwecke geeignete Kohle zu erhalten;
                           3) die Beschickung der Oefen mit Brennmaterial vermittelst einer Combination
                              									kreisrunder rotirender Roste, welche das Brennmaterial in den Ofen führen und die
                              									Schlacken an dem anderen Ende desselben hinausschaffen.
                           Fig. 1 stellt
                              									den auf den ersten Theil der Erfindung bezüglichen
                              									Apparat, nämlich den Ofen und den Preßmechanismus im Aufriß,
                           Fig. 2 im
                              									Grundrisse dar;
                           Fig. 3 ist ein
                              									Längendurchschnitt des Ofens nach der Linie A B, Fig. 2;
                           Fig. 4 ein
                              									Querdurchschnitt des Ofens und ein Längendurchschnitt des Preßmechanismus uach der
                              									Linie C D, Fig. 2.;
                           Fig. 5 eine
                              									Seitenansicht des Preßapparates und eine Endansicht des Ofens;
                           Fig. 6 und 7 sind Details
                              									der endlosen Kette, in größerem Maaßstabe.
                           Der Ofen zum Erhitzen und Erweichen des Steinkohlenkleins, die Maschine zum Pressen
                              									desselben und die Dampfmaschine, welche die Triebkraft liefert, sind hier in einem Apparate vereinigt, und da die Verbrennungsproducte
                              									den Ofen unter einer hohen Temperatur verlassen,  so kann diese überschüssige
                              									Wärme zur Dampferzeugung für die Zwecke der Dampfmaschine verwendet werden; dazu
                              									bringt man einen Dampfkessel mit den geeigneten Feuercanälen so nahe als möglich an
                              									dem Ende a* des Ofens an.
                           Der Ofen a gehört in die Classe der Flammöfen. c ist die Feuerstelle; d der
                              									Rost; e, f ist eine
                              									bewegliche Unterlage oder endlose Kette eigenthümlicher Construction, welche über
                              									die an den Achsen h angeordneten polygonalen Trommeln
                              										g läuft, und durch kleine eiserne Walzen i in horizontaler Lage erhalten wird. Die Kette besteht
                              									aus einer Anzahl ungefähr 30 Zoll langer eiserner Schienen, welche zu beiden Seiten
                              									eingeschnitten sind und scharnierartig in einander passen. Diese um Bolzen drehbaren
                              									Schienen bewegen sich über die polygonalen Trommeln g
                              									und bieten, wie Fig.
                                 										6 zeigt, an ihrer oberen Seite eine nahezu ebene Oberfläche dar.
                           An dem von dem Feuer entferntesten Ende des Ofens ist ein Behälter j befestigt, in welchen die Kohlen geschüttet werden. In
                              									einem cylindrischen Theil des Behälters befindet sich eine Walze mit hervorragenden
                              									Flügeln. Die Achse dieser Walze trägt außerhalb des Behälters an ihrem Ende eine
                              									Rolle m, welche durch einen endlosen Riemen o in Bewegung gesetzt wird.
                           In Folge dieser Anordnung fällt eine regulirte Quantität Kohle durch die Oeffnung p in einer dünnen Lage auf die endlose Kette oder
                              									bewegliche Unterlage. Die Bewegung der letzteren nach der Feuerstelle c hin, führt die Kohle in den Rumpf oder Behälter r. Ein Schabeisen s, welches
                              									durch ein Gewicht q gegen die untere Fläche der Kette
                              									gedrückt wird, verhütet die Zurückführung anhängender Kohlenstücke. Die Feuerbrücke
                              										t ist hoch genug, um die Kette gegen die heftige
                              									Einwirkung des Feuers zu schützen; sie bildet zugleich eine Seite des Behälters r. Die Hitze des in c
                              									brennenden Feuers wird gegen die dünne Kohlenlage auf der endlosen Kette
                              									reverberirt. In dem Maaße nun, als die Kohlen der Feuerstelle sich nähern, werden
                              									sie einer stärkeren Hitze ausgesetzt.
                           In Folge der sich steigernden Temperatur werden die Kohlen erweicht, und einige ihrer
                              									flüchtigen Bestandtheile entbunden, welche sich sofort entzünden und die Wirkung des
                              									Ofens erhöhen. Der Grad der Schmelzung der Kohle läßt sich mit Hülfe der
                              									Geschwindigkeit, womit sich die Kette bewegt, und mit Hülfe der Feuerhitze
                              									reguliren.
                           Die so erweichten Steinkohlen werden in einem regelmäßigen und continuirlichen Strom
                              									dem Behälter r zugeführt, und in folgendem Apparat
                              									gepreßt.
                           
                           A ist ein starkes Untergestell, welches einen
                              									rectangulären Kasten bildet, mit einer Flansche A1, die sich rings um die obere Seite erstreckt,
                              									und einer andern Flansche an der unteren Seite, welche mit der oberen durch Rippen
                              										A2 verbunden ist.
                              									Auswendig an der oberen Flansche sind die Lager B
                              									festgeschraubt, welche die Schwingzapfen eines oscillirenden Dampfcylinders C aufnehmen. D ist eine in
                              									Lagern E sich drehende Kurbel von großer Stärke, mit
                              									einem Schwungrade F an dem einen Achsenende. Mit dieser
                              									Kurbel ist die Kolbenstange G verbunden. Von der
                              									nämlichen Kurbel geht eine Verbindungsstange H nach dem
                              									in Führungen J,J laufenden
                              									Querstücke I. Das eine Ende des Untergestells A geht durch den unteren Theil des Ofens a und enthält ein festgeschraubtes massives Eisenstück
                              										K mit zwei ganz durch dasselbe parallel zu einander
                              									gebohrten cylindrischen Löchern, welche ich der Unterscheidung wegen die
                              									Preßcylinder nennen will. Ueber dem Theil K befindet
                              									sich eine Oeffnung r*, durch welche die erweichte
                              									Steinkohle in die Cylinder fällt. Zwei an das Querstück I befestigte Kolben L, L passen in die Cylinder und werden durch die Rotation der Kurbel in
                              									hin- und hergehende Bewegung gesetzt. Die Kurbelwelle enthält an ihrem einen
                              									Ende ein Winkelgetriebe M, welches in ein Winkelrad N greift. Die Achse des letzteren enthält an ihrem
                              									andern Ende ein Stirnrad R, welches mit einem zweiten an
                              									der Achse h der polygonalen Trommel g befindlichen Rade S im
                              									Eingriffe steht. Die Achse h enthält ferner eine Rolle
                              										T, über welche der Riemen o läuft und die Bewegung der Walze k
                              									mittheilt, und dadurch die Zuführung der Kohle nach der endlosen Kette regulirt. Die
                              									Wirkungsweise des Apparates ist folgende.
                           Nachdem Feuer in der Feuerstelle angemacht worden ist, läßt man Dampf in den Cylinder
                              									strömen, wodurch die Kurbel in Rotation und durch Vermittelung der Winkelräder M und N und der Stirnräder
                              										R und S die Kette in
                              									eine langsam fortschreitende Bewegung gesetzt wird. Die Achse h der polygonalen Trommel T enthält eine
                              									Rolle, welche vermittelst eines um die Rolle m
                              									geschlagenen Riemens die Zuführwalze k in Bewegung
                              									setzt. Letztere läßt die Kohle in regelmäßiger Weise auf die Kette fallen. Während
                              									nun die Kohlen, durch die Ofenhitze allmählich in theilweise Schmelzung übergehend,
                              									dem Behälter der Rümpfe r sich nähern und in denselben
                              									fallen, schieben die durch die Kurbel in hin- und hergehende Bewegung
                              									gesetzten Kolben L, L,
                              									welche in dem Cylinder K arbeiten, die erweichten Kohlen
                              									in die Abtheilung K1
                              									der Cylinder. Bei ihrem Rückgange nehmen die Kolben  die in Fig. 4 ersichtliche Lage
                              									an, wobei eine neue Portion der von der endlosen Kette herabgefallenen Steinkohlen
                              									in den von dem Kolben verlassenen Raum fallen, um bei vorwärts erfolgender Bewegung
                              									der Kolben gleichfalls in die Cylinder und gegen die durch den vorhergehenden Hub
                              									hineingeschobenen Kohlen gepreßt zu werden. Da die Reibung der längs der Cylinder
                              									gleitenden Kohlen sehr bedeutend ist, so wird dadurch ein kräftiges Zusammendrücken
                              									des Brennmaterials veranlaßt, welches zu dem offenen Ende W des Cylinders in Form einer starren und compacten Masse hinausgeworfen
                              									wird.
                           Fig. 7 stellt
                              									den auf den zweiten Theil der Erfindung bezüglichen
                              									Apparat in der Längenansicht,
                           Fig. 8 im
                              									Grundriß,
                           Fig. 9 im
                              									Längendurchschnitt nach der Linie A B, Fig. 8,
                           Fig. 10 im
                              									Längendurchschnitt nach der Linie C D, Fig. 8, und E F, Fig. 9, dar.
                           Die Figuren
                                 									11, 12,
                              										13, 14 und 15 sind
                              									Durchschnitte des Preßapparates in verschiedenen Stadien
                              									des Preßprocesses.
                           In dem Ofen
                              									a ist die rectanguläre 30 Fuß lange Retorte befestigt.
                              									Dieselbe besteht aus drei durch Flanschen mit einander vereinigten Stücken. Das eine
                              									Ende dieser Retorte ragt aus dem Ofen hervor und hängt über einem Theil des
                              									Preßapparates. Die Retorte ist mit einer Scheidewand b1 versehen, welche sich beinahe durch
                              									ihre ganze Länge und zwar in einer die polygonalen Trommeln c und d tangirenden Richtung erstreckt. Ueber
                              									die letzteren gehen zwei endlose Ketten e und f, welche durch breite Eisenplatten g mit einander verbunden sind. Die äußere Kante der
                              									Platte g ist schräg geformt und bildet eine Art
                              									Schabevorrichtung. Die polygonalen Trommeln sind mit Hervorragungen i versehen, welche zwischen die Kettenglieder
                              									eingreifen. An der oberen Seite der Retorte ist ein zur Aufnahme der Steinkohlen
                              									dienender Rumpf j befestigt, dessen unterer Theil sich
                              									genau an die Schaufeln der Zuführwalze k schließt. Die
                              									Achse r der Trommel d tritt
                              									durch eine Stopfbüchse aus der Retorte. Die Wirkungsweise dieses Theils des
                              									Apparates ist folgende: die Hitze des in s brennenden
                              									Feuers streift der Länge nach unter der Retorte hin und verläßt den Apparat an dem
                              									offenen Ende s1 des
                              									Feuercanals, wo sie noch zur Dampferzeugung, um Triebkraft zu gewinnen, verwendet
                              									werden kann.
                           Wenn die Retorte die Rothglühhitze beinahe erreicht hat, wird die Zuführwalze in
                              									Bewegung gesetzt. Alsbald fällt die Kohle auf die  Scheidewand b1 zwischen die
                              									Schabeisen und wird durch die letzteren gegen das Ende b* der Scheidewand fortbewegt, wo sie auf den heißen Boden der Retorte
                              									abermals zwischen die Schabeisen fällt und durch diese längs dem Boden der Retorte
                              									zurückgeführt wird. In weichem Zustande kommt die Steinkohle an der Oeffnung b3 an, und fällt in
                              									den Behälter t, wo sie die nun zu beschreibende weitere
                              									Behandlung erfährt. Das Gestell A des Preßapparates ist
                              									ein durch Rippen und Flanschen gehörig verstärkter rectangulärer Kasten. An die
                              									obere Flansche dieses Kastens sind die Zapfenlager B
                              									geschraubt, welche die starke Kurbelachse C aufnehmen.
                              									Die Kurbel wird durch die auf sie wirkende Kolbenstange des oscillirenden
                              									Dampfcylinders F in Notation gesetzt. Letzterer ist
                              									zwischen dem Gestell H direct über der Kurbelachse
                              									angeordnet. Zur Regulirung der Bewegung dienen die zu beiden Seiten der Kurbelachse
                              									angeordneten Schwungräder J, J. Von der nämlichen Kurbel geht eine Lenkstange nach einem Querstück K, das an beiden Enden in Führungen L, L gleitet.
                           An dieses Querstück sind drei Kolben M, M, M befestigt, welche in
                              									cylindrischen durch den massiven Eisenblock N gebohrten
                              									Löchern arbeiten. An der oberen Seite dieses Eisenblockes befindet sich eine weite
                              									Oeffnung N1, durch
                              									deren unteren Theil die Kolben M sich bewegen, und
                              									unmittelbar über der Oeffnung N1 befindet sich jener Behälter, in welchen die
                              									erweichten Kohlen fallen. In die cylindrischen Löcher des Blockes N tritt von der andern Seite her noch ein anderes System
                              									von Kolben P, P, P, welche den Kolben M
                              									entgegenwirken. An die Flansche A1 des Untergestells sind zwei Führungen Q und R geschraubt, in deren
                              									Löchern die Kolben P gleiten, so daß diese, wenn sie aus
                              									ihren Cylindern in dem Blocke N ganz herausgezogen sind,
                              									ohne Schwierigkeit wieder eintreten können. Die Kolben P
                              									sind an ein Querstück S befestigt, dessen Enden durch
                              									die Lenkstangen T mit den an den Schwungrädern J, J angebrachten
                              									Kurbelzapfen U, U verbunden
                              									sind (siehe Fig.
                                 										8). Diese Kurbelzapfen haben gegen die mittlere Kurbel C eine solche Stellung, daß sie mit ihr einen Winkel von
                              									45 Graden bilden.
                           In Folge dieser Anordnung nähern sich die Kolben abwechselnd und entfernen sich von
                              									einander.
                           Es wurde bereits oben beschrieben, wie die Kohle ihren Weg durch die Retorte nimmt,
                              									und wie sie in den Behälter geworfen wird. Kette und Zuführwalzen werden durch
                              									folgende Mittel in Bewegung gesetzt. Von einem der Schwungräder J geht ein Treibriemen I
                              									nach einer Rolle V, auf deren Achse W eine endlose Schraube X
                              									angebracht  ist, welche
                              									in das an die Achse der polygonalen Trommel d befestigte
                              									Rad Y greift.
                           Auf diese Weise wird die Bewegung des Schwungrades in das Innere der Trommel
                              									fortgepflanzt. Indem die Kolben M und P während einer Rotation der Kurbel C nach und nach die in Fig. 11, 12, 13, 14, 15 dargestellte Lage
                              									einnehmen, comprimiren sie die zwischen ihnen befindlichen weichen Kohlen zu festen
                              									Cylindern, welche nach jedem Hub aus der Maschine fallen. Da der Brennmaterialblock
                              									leicht an dem Kolben M hängen bleibt, so bediene ich
                              									mich, um ihn loszumachen, folgender Vorrichtung. An einer in der Leitstange R gelagerten Achse 5 sind die Stäbe 4, 4, befestigt,
                              									welche durch eine Stange 8 mit einander verbunden sind, und auf den an das Querstück
                              										S befestigten Rollen 10 ruhen. In der Fig. 9
                              									dargestellten Lage befindet sich das Verbindungsstück 8 in einigem Abstande über dem
                              									Kolben P. Wenn sich jedoch das Querstück S rückwärts bewegt und das Herausstoßen der Kohlenblöcke
                              									durch die Kolben gestattet, so tritt die Rolle über den geneigten Theil der Stangen
                              									4*, worauf diese durch ihr eigenes Gewicht herabsinken, die Stange 8 mit den
                              									Kohlenblöcken in Berührung kommt und sie von den Kolbenenden ablöst.
                           Ein Hauptzweck des beschriebenen Apparates besteht in der Veränderung der
                              									Bestandtheile der Steinkohlensorten durch Austreiben gewisser flüchtiger
                              									Bestandtheile derselben, um ein Brennmaterial zu erzielen, welches für bestimmte
                              									Zwecke geeigneter ist als gewöhnliche Steinkohle. Zur Erzielung dieses Resultats
                              									läßt sich die Geschwindigkeit der Zuführwalze und der polygonalen Trommel so
                              									reguliren, daß die Kohlen auf die Dauer irgend einer bestimmten Periode der
                              									Operation unterworfen werden können; da sich ferner die Intensität des Feuers
                              									reguliren läßt, so hat man diesen Destillationsproceß ganz in der Gewalt. Die aus
                              									den Kohlen an der heißesten Stelle über s entwickelten
                              									Gase dienen selbst wieder zur Erwärmung der dieser Stelle sich nähernden Kohle und
                              									helfen die Wärme auf die untere Seite des Gesimses b1 übertragen, worauf sie durch die Röhren u entweichen. Diese Röhre leitet das Gas in einen
                              									Behälter worin die condensirbaren Bestandtheile derselben verdichtet werden, und von
                              									da zur weiteren Benützung in einen Gasometer. Das bei diesem theilweisen
                              									Destillationsproceß entstehende Brennmaterial zeigt sich weniger geneigt in dem Ofen
                              									zu schmelzen und zusammenzubaken, als gewöhnliche Rohkohle. Um die Entwickelung der
                              									Gase aus der Kohle bei einer möglichst niedrigen Temperatur zu erleichtern und die
                              									Dichtigkeit des comprimirten Brennmaterials  zu vermehren, setze ich in ähnlicher Weise, wie dieß bei
                              									den Zucker-Vacuumpfannen geschieht, die Röhre u
                              									mit einer Luftpumpe in Verbindung und unterhalte durch diese in der Retorte einen
                              									luftverdünnten Raum, wo möglich bis zu 24 Zoll Quecksilberhöhe. Auf diese Weise
                              									sauge ich das Gas aus den Zellen und Zwischenräumen des Brennmaterials, so daß
                              									letzteres sich um so dichter zusammenpressen läßt. Die Eductionsventile der
                              									Luftpumpe sind mit der Gasleitungsröhre in Verbindung zu setzen, so daß das
                              									ausgepumpte Gas in den Gasometer gelangt.
                           Ich komme nun an die Beschreibung meines Apparates zum Beschicken der Oefen mit Brennmaterial.
                           Fig. 16 stellt
                              									einen Dampfkesselofen, an welchem dieser Apparat in Anwendung gebracht ist, im
                              									Frontaufriß.
                           Fig. 17 im
                              									Längendurchschnitt nach der Linie A B, Fig. 16,
                           Fig. 18 im
                              									senkrechten Querdurchschnitt nach der Linie C D, Fig. 17,
                           Fig. 19 im
                              									Horizontaldurchschnitt nach der Linie E F, Fig. 17,
                              									dar.
                           Die Figuren
                                 									20, 21,
                              										22 sind
                              									vergrößerte Ansichten eines der Räder.
                           Derjenige Theil des Apparates, welcher dem Rost entspricht, besteht aus einer Anzahl
                              									dünner flacher Räder. An die eine Seite jedes Rades ist eine hervorragende Nabe
                              									gegossen, deren Dicke den Abstand der Räder von einander bestimmt. a ist ein rectanguläres gußeisernes Gestell, in welchem
                              									die Achsen d der Räder e
                              									gelagert sind. An diese Achsen sind die Schraubenräder g
                              									und h festgekeilt, welche in die endlosen Schrauben der
                              									Welle f greifen. Da aber ihre Durchmesser zu groß sind,
                              									um sie in einer Linie über der Schraubenwelle anbringen zu können, sind sie, wie aus
                              									den Figuren
                                 										18 und 19 ersichtlich ist, so angeordnet, daß sie einander nicht im Wege stehen
                              									und rechts und links von der Centrallinie der Schraubenwelle in die Gewinde greifen.
                              									Die Bewegung der Welle f und des ganzen Rädersystems
                              									kann von der Dampfmaschine hergeleitet werden. Von der Herdplatte aus tritt eine
                              									Reihe um ihre Enden drehbarer Schienen, eine Art Rost, in die Zwischenräume des an
                              									der ersten Achse befestigten Rädersystems e1 und legt sich auf die Peripherien der folgenden
                              									Räder. Die zwischen diesen Schienen hervorragenden Räder e1 bewegen die auf die ersteren
                              									gefallenen Kohlen vorwärts, und so wird, da die Bewegung sämmtlicher Räder nach
                              									einerlei Richtung geht, das Brennmaterial fortwährend  vorwärtsgeschoben und verzehrt.
                              									Ueber der Feuerthür befindet sich ein Rumpf W, in
                              									welchem eine Zuführwalze X mit hervorragenden Flügeln
                              									oder Rippen angebracht ist. Die Achse y dieser Walze
                              									tritt durch den Pfeiler b und enthält an ihrem Ende ein
                              									Winkelrad X, welches mit Hülfe einer geeigneten
                              									Transmission die Bewegung auf die Trommel überträgt. Fig. 20 stellt eines der
                              									Räder e nach einem größeren Maßstabe in der
                              									Seitenansicht, Fig.
                                 										21 im Querdurchschnitt und Fig. 22 in der
                              									Vorderansicht dar.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
