| Titel: | Einachsige Mönchkolben-, Hub- und Druckpumpen für sandiges Wasser, insbesondere zum Abteufen von Schachten; von P. Rittinger. | 
| Fundstelle: | Band 122, Jahrgang 1851, Nr. LXIX., S. 344 | 
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                        LXIX.
                        Einachsige Mönchkolben-, Hub- und
                           Druckpumpen für sandiges Wasser, insbesondere zum Abteufen von Schachten; von P. Rittinger.
                        Aus dem Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt für
                                 1850, durch die berg- und hüttenmännische Zeitung 1851 Nr.
                              39.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Rittinger's Hub- und Druckpumpen.
                        
                     
                        
                           Die Pumpen mit Mönch- oder Bramah'schen Kolben
                              haben unstreitig den Vorzug vor den übrigen Pumpen mit gegliederten Kolben;
                              denn:
                           1) der Mönchkolben gestattet die beständige Anwendung von Schmiere, während die
                              gegliederten Kolben meist unzugänglich sind, und wegen Mangels an Schmiere beim
                              guten Schluß einen bedeutend größeren Reibungswiderstand verursachen, und daher auch
                              das Kolbenrohr sehr angreifen.
                           2) Beim Mönchkolben bemerkt man sogleich dessen Wasserlässigkeit und kann dieselbe
                              durch das Anziehen der Stopfbüchse bald beseitigen.
                           3) Dabei braucht man die Packung in der Stopfbüchse einer Mönchpumpe nur so stark
                              zusammenzupressen, als es der wasserdichte Schluß fordert, wodurch die
                              Mönchkolben-Liederung der hydrostatischen sich sehr nähert.
                           Die Ausführung der Mönchkolbenpumpe hat das Bequeme, daß es sich dabei um das genaue
                              Abdrehen eines Cylinders handelt, was immer leichter und sicherer gelingt, als das
                              Ausbohren eines Cylinders, wie ihn die Pumpen mit gegliederten Kolben
                              voraussetzen.
                           Trotz dieser Vortheile haben doch die Mönchkolbenpumpen beim Abteufen von Schachten
                              bisher keine Anwendung finden können, und zwar:
                           1) weil sie meistens schwerfällig sind, und daher sich zu den stets wiederholenden
                              Senkungen nicht gut eignen;
                           2) wegen der seitwärtigen Lage des Pumpencylinders von der Achse der Steigröhre
                              nehmen diese Pumpen auch viel Raum ein;
                           3) weil die Verbindung der Pumpe einerseits mit dem Schachtgestänge, andererseits mit
                              den Steigröhren eine Genauigkeit voraussetzt, zu der man beim schnellen Senken während des Abteufens
                              nicht immer Zeit genug hat;
                           4) Mönchkolbenpumpen wirken größtentheils drückend, d.h. der Mönchkolben hebt das
                              Wasser während seiner Bewegung von oben nach unten. Diese Wirkungsweise hat manche
                              Schwierigkeiten bei Uebertragung der Bewegung von der Maschine auf die Pumpe
                              mittelst Schachtstangen. Für diese Art Transmission paßt besser die ziehende
                              Kraftäußerung, und weil im letzteren Falle die Stopfbüchse der Mönchkolbenpumpe am
                              untern Ende des Pumpencylinders angebracht seyn muß,
                              so setzt sich über derselben alsbald Sand um den Mönchkolben an, der allmählich
                              zwischen die Packung gelangt, sodann den Mönchkolben stark angreift und darin
                              Furchen einreißt. Dieser Uebelstand zeigt sich vorzüglich beim sandigen Wasser und
                              namentlich beim Abteufen von Schächten in Kohlensandstein.
                           Die so eben berührten Hindernisse sind nun durch die in den Figuren 11 bis 17
                              dargestellte neue Mönchkolbenpumpe gänzlich beseitigt, und die Anwendung derselben
                              in zwei Exemplaren seit Februar und April 1849 bei den k. k. Steinkohlenschürfungen
                              nächst Schlan hat deren praktische Brauchbarkeit hinlänglich erprobt.
                           Die im größern Maaßstabe ausgeführten Zeichnungen werden nur wenige Erläuterungen
                              brauchen, um die Construction und Wirkungsart dieser Pumpe zu begreifen.
                           Die Figuren sind nachstehende:
                           Fig. 11
                              Seitenansicht.
                           Fig. 12
                              Längendurchschnitt.
                           Fig. 13
                              Ventil-Kästchen.
                           Fig. 14
                              Kolbenrohr im Längen- und Querschnitt.
                           Fig. 15
                              Gestängplatte in der Längenansicht und im Querschnitt.
                           Fig. 16
                              Ventilsitz.
                           Fig. 17
                              Senkbügel.
                           Ihre Haupttheile sind:
                           1) der Pumpencylinder A mit dem Saugrohre a, dem Saugventile b und
                              einer Stopfbüchse c am obern Ende.
                           2) Das unterste Steigrohrstück B, welches von außen
                              cylindrisch abgedreht ist, und woran sich die übrigen Steigröhren nach aufwärts
                              anschließen.
                           3) Das Kolbenrohr C mit einem Ventile d am untern und einer Stopfbüchse e am obern Ende; dasselbe ist gleichfalls von außen cylindrisch abgedreht und bildet den
                              beweglichen Theil der Pumpe oder den Mönch (Piston). Dieses Kolbenrohr steht mit dem
                              Schachtgestänge D in fester Verbindung durch die Stange
                              f; diese ist einerseits durch das Ohr g am Kolbenrohr, andererseits durch das Ohr h am Schachtgestänge durchgesteckt, und erhält ihre
                              Unverrückbarkeit mittelst der Kränzchen i und der
                              Schraubenmutter k. Das Kolbenrohr C bewegt sich demnach über dem untersten
                              Steigröhrenstücke B und gleichzeitig innerhalb des Pumpencylinders A und zwar beiderseits mit wasserdichtem Schluß.
                           Eine genaue Betrachtung der Wirkungsart dieser Pumpe wird auf das Eigenthümliche
                              derselben führen: daß sowohl beim Hinauf- als beim Herabgehen des Kolbenrohrs
                              Wasser zum obersten Ende des Steigrohrs ausgeschüttet werden muß; denn befindet sich
                              das Kolbenrohr in der tiefsten Stellung und denkt man sich die ganze Pumpe mit
                              Wasser bereits angefüllt, so wird beim Aufsteigen des
                              Kolbenrohrs dieses saugend, und das Wasser aus dem Sumpfe wird den vom Mönchkolben
                              verlassenen Raum des Pumpencylinders einnehmen. Gleichzeitig aber muß beim obersten
                              Steigrohrende Wasser austreten, weil die ganze Wassersäule, welche über dem Ventil
                              d ruht, um die Hubhöhe verkürzt wurde.
                           Die ausfließende Wassermenge entspricht dem Rauminhalte eines Cylinders, welcher die
                              äußere Lichte des Steigrohr-Endstückes B zum
                              Durchmesser und den Kolbenlauf zur Höhe hat.
                           Beim Herabgehen des Kolbenrohres schließt sich das
                              Saugventil b, dagegen öffnet sich das obere Kolbenventil
                              d und dasjenige Wasser, welches zwischen den beiden
                              Cylindern B und C in dem
                              ringförmigen Raume I eingeschlossen sich befindet, und dann jenes, welches die Wände
                              des Mönchs verdrängen, wird offenbar hinaufgedrückt.
                           Man sieht demnach, daß diese Pumpe hebend und zugleich drückend das Wasser auf einen
                              höheren Horizont fördere und daß sie daher mit einem beständigen Wasserausflusse
                              arbeite. Ebenso wird man es nicht sehr schwer finden zu bewirken, daß die in den
                              betrachteten zwei Perioden gehobenen Wassermengen sich gleich seyen, denn zu diesem
                              Ende braucht man bloß den Flächeninhalt des äußeren Kreises des Steigrohres B dem halben äußern Querschnitte des Kolbenrohres C gleich zu machen. Bezeichnet daher D den äußeren Durchmesser des Kolbenrohres und d den äußern Durchmesser des Steigrohrs, so muß für den
                              gleichförmigen Ausfluß seyn:
                           d²π/4 = D²π/2,4 also
                              d² = D²/2
                              und d = D/√2 = 0,707
                              D.
                           
                           Mißt D wie im vorliegenden Falle 12'', so ist d = 0,707 . 12 = 8,48 oder nahe 8 1/2 Zoll, als äußere
                              Lichte des Steigrohrs. Man sieht hieraus daß diese Pumpe die Anwendung
                              verhältnißmäßig enger Steigröhren gestattet.
                           Einige sonstige Eigenthümlichkeiten in der Construction dieser Pumpe dürften noch
                              einer kurzen Erwähnung bedürfen:
                           Die beiden Ventile b und d
                              sind Stengelventile mit unterlegten Lederscheiben, weil aufgeschliffene Ventile beim
                              sandigen Wasser sich bald ausschlagen und Wasser fallen lassen.
                           Der untere Ventilsitz b ist mittelst zweier Schrauben an
                              den breiten Rand des obersten Saugrohrstückes a
                              befestigt; der obere d wird gegen den äußersten Rand des
                              Kolbenrohres C mittelst einer durchgesteckten Schraube
                              m angezogen, welche mit ihrem Kopfe auf dem Stege
                              n ruht. Letzteren gießt man entweder mit dem
                              Kolbenrohr in Einem, oder man läßt an dessen inneren Wänden Nasen, an welche sich
                              dann ein schmiedeiserner Steg auflegt; der äußere Durchmesser der Ventile und der
                              innere des Ventilsitzes ist so gewählt, daß sich dem durchströmenden Wasser überall
                              gleiche Querschnitte darbieten, so daß die Aenderungen in der Geschwindigkeit auf
                              das Minimum beschränkt bleiben.
                           Den Zutritt zu den beiden Ventilen gestattet das Kästchen E; dieses ist mit einer mit Rippen versehenen Deckplatte E' geschlossen, welche mit einem mit Hanf umwundenen und
                              sodann in Theer eingetauchten viereckigen Blechring unterlegt, und sodann gegen die
                              inneren Ränder des Kästchens mittelst vier Schrauben angezogen wird. Von außen ist
                              die Deckplatte mit zwei Handhaben versehen. Soll das Kolbenventil d herausgenommen werden, um etwa dessen Lederscheibe
                              auszuwechseln, so läßt man das Kolbenrohr in seine tiefste Stellung herab, und löst
                              sodann, nachdem die Platte E abgenommen wurde, die
                              Schraubenmutter m los. Damit dieses Ventil sich leicht
                              abnehmen lasse, darf der Ventilsitz nicht zu streng in den Piston passen, was auch
                              ohnedieß nicht nothwendig ist, weil der wasserdichte Schluß mit Hülfe eines
                              zwischengelegten Kittringes hervorgebracht wird. Um früher das Wasser aus dem
                              Kolbenrohre zu entfernen, dient der Hahn p unterhalb der
                              obern Stopfbüchse.
                           Einen zweiten Hahn an dem Kästchen E, etwa bei q angebracht, öffnet man für den Fall, als man es bloß
                              mit dem Saugventile zu thun hat. Letzteres läßt sich schnell herausnehmen, sobald
                              man die Schraubenmutter o abschraubt.
                           
                           Der Pumpencylinder hat unterhalb der Stopfbüchse zwei Tatzen r, mit denen er auf den Tragstempeln F ruht.
                              Durch die Rippen dieser beiden Tatzen sind Löcher gebohrt, welche dazu dienen, um
                              dadurch die Bolzen der Senkbügel s durchzustecken. In
                              diese Bügel werden Ketten eingehängt, welche am unteren Ende des Senkseiles
                              befestigt sind. Das Senken erfolgt sodann einfach dadurch, daß man vorher das
                              Steigrohr B von den übrigen Steigröhren ablöst, dann
                              auch die Zugstange f mit dem Kolbenrohr außer Verbindung
                              bringt, und sodann die beiden Röhren B und C perspectivartig in den Pumpencylinder A hineinsinken läßt. Ist auch das Saugrohr G abgenommen, so hebt man mittelst des Krahns, welcher
                              entweder zu Tag steht, oder an einer schicklichen Stelle im Schacht aufgestellt ist,
                              zuerst ein wenig die ganze Pumpe, um die Tragstempel F
                              entfernen zu können, und schreitet sodann zum Herablassen derselben in so lange, bis
                              der Pumpencylinder die neu aufgelegten Tragstempel mit seinen Tatzen erreicht. Das
                              Absenkeln und Verticalstellen der ganzen zusammengeschobenen Pumpe geht dann schnell
                              von statten, und hierauf kommt die Reihe an das Einschalten der neuen Steigröhren,
                              an die sodann zuletzt das Steigrohr-Endstück B
                              angeschraubt wird. Endlich schraubt man auch das Ohr h
                              tiefer an das Schachtgestänge, und dessen Verbindung mit jenem g mittelst der Stange f
                              beschließt die ganze Arbeit.
                           Die Ermittelung der richtigen Stelle für die neuen Tragstempel und für das Zugrohr am
                              Gestänge muß mit Genauigkeit vorgenommen werden, damit sodann Alles gut
                              zusammenpaßt. Weil die Pumpe mit den obern fixen Steigröhren in verschieblicher
                              Verbindung steht, so kann auch zwischen beiden keine Spannung eintreten.
                           Der empfindlichste Theil der ganzen Verbindung ist das Rohr h, welches an der Gestängplatte H angegossen
                              ist. Es ist nothwendig, dieser Platte eine gehörige Stärke zu geben, und sie
                              überdieß noch mit Rippen zu versehen.
                           Weil es zu umständlich wäre, diese Platte durch Schrauben zu befestigen, welche durch die Schachtstangen gehen, so ist es zweckmäßiger,
                              der Platte nach außen die Vorsprünge t zu geben, und
                              durch diese die Befestigungsschrauben durchgehen zu lassen, die sodann das
                              Schachtgestänge umgeben. An der Gegenseite werden diese Schrauben durch
                              schmiedeiserne Unterlagplatten u durchgesteckt, gegen
                              welche sich die Schraubenmuttern stemmen. Damit die Platte H nicht leicht verschoben werde, bekommt sie an ihrer inneren Seite zwei
                              dreikantige nur wenig vorspringende Rippen, denen sodann ähnliche Einschnitte in der
                              Schachtstange entsprechen.
                           
                           Das unterste Steigrohr B wie das Kolbenrohr C müssen stets in guter Schmiere gehalten werden. Ein
                              Gemenge aus zwei Theilen Unschlitt und drei Theilen Rüböl leistet gute Dienste. Bei
                              einem zwölfzölligen Piston mit 3 Fuß Hub (nach Zeichnung) beträgt der Verbrauch an
                              Schmiere zu einer Pumpe binnen 24 Stunden circa 20 Loth.
                              Um nicht öfter die Schmiere auftragen zu müssen, legt man in die rinnenförmigen
                              Vertiefungen der Stopfbüchsenränder wulstförmige Leinwandlappen, auf welche diese
                              Schmiere aufgetragen wird. Es ist sorgfältig zu vermeiden, daß die Pumpe längere
                              Zeit ungeschmiert umgehe; denn dann steigert sich die Reibung ungemein, und kann
                              einen so hohen Grad erreichen, daß sie selbst Brüche nach sich zieht. In solchen
                              Fällen zittert die ganze Pumpe und es bricht meistens die Gestängplatte H, oder aber es reißt die Zugstange f. So lange noch wenige Steigröhren in Anwendung stehen,
                              muß man dafür Sorge tragen, daß die Pumpe nicht gehoben werde, was gleichfalls in
                              Folge des unterlassenen Schmierens geschehen kann. Zu diesem Ende thut man gut, die
                              Pumpe nach abwärts abzuspreizen.
                           Zur Packung der Stopfbüchsen wird in Fett getränkter Hanf angewendet. Es ist
                              vortheilhaft beim Einbauen einer neuen Pumpe die Packung über Tage vorzunehmen, und
                              sodann einen jeden Cylinder mit der daran geschobenen und gepackten Stopfbüchse
                              einzeln einzulassen. Die Packung muß öfters erneuert werden; in der Regel hält eine
                              ungefähr 4–5 Wochen aus. Ein noch so sandiges Wasser greift die Cylinder gar
                              nicht an; wenigstens ist an den beiden Pumpen, die schon über acht Monate
                              ununterbrochen arbeiten, nicht die geringste Abnützung der Cylinder zu bemerken. Der
                              Grund hiervon liegt darin, daß die Stopfbüchsen nach oben
                              gekehrt sind, und daher keine Ansammlung von Sand über denselben zulassen.
                           Während des Senkens kann das betreffende Schachtgestänge ungehindert umgehen, und die
                              tiefer oder höher aufgestellten Pumpen bewegen. Dieß ist auch in dem Falle zulässig,
                              wenn im Schachte 2 sich das Gleichgewicht haltende Schachtgestänge eingehängt sind,
                              wie dieß bei rotirenden Motoren zu geschehen pflegt; denn eine Ungleichheit der
                              Belastung kann hier nicht eintreten, weil jedes Schachtgestänge sowohl beim
                              Hinauf- als beim Hinabgehen zufolge der Construction der neuen Pumpe eine
                              gleiche Arbeit verrichtet. Nur in dem Augenblicke, wo die bereits aufgestellte Pumpe
                              mit dem Schachtgestänge in Verbindung gesetzt werden soll, muß das Schachtgestänge
                              auf kurze Zeit zum Stillstand gebracht werden. In diesem Falle läßt man das
                              Schachtgestänge die
                              tiefste Stellung einnehmen und preßt sodann an dasselbe die Gestängplatte mit den
                              vier Schrauben an.
                           Das Senken der beschriebenen einachsigen Pumpe von ihrem Einstellen auf ihrem alten
                              Platze bis zum Wiederanlassen in der um drei Klafter tieferen Stellung dauert
                              6–7 Stunden, was immerhin als ein sehr kurzer Zeitraum bezeichnet werden
                              muß.
                           Bei größerem Wasserandrang wäre man trotzdem nicht im Stande, diese Pumpe im Sumpfe
                              aufzustellen ohne ausgetränkt zu werden. Es ist daher nothwendig, mindestens zwei
                              derlei Pumpen im Sumpfe disponibel zu haben, von denen die eine in etwas schärferen
                              Umgang gesetzt wird, während man mit dem Senken der andern beschäftigt ist. Sonst
                              können auch beide zugleich beim langsamen Umgang des Gestänges arbeiten. Zwei Pumpen
                              im Sumpfe sind schon ohnehin aus dem Grunde nothwendig, um mit der Wasserhebung
                              nicht in Verlegenheit zu kommen, wenn an einer Pumpe etwas mangelhaft wird.
                           Die beiden ausgeführten Exemplare der einachsigen Pumpe mit zwölfzölligen Pistons
                              machen 6–7 dreischuhige Doppelhube per Minute und
                              jede hebt während dieser Zeit ungefähr 14 Kubikfuß Wasser. Die Förderhöhe derselben
                              wurde allmählich mit dem Abteufen gesteigert, und es hat sich gezeigt, daß bei 16
                              Klaftern die Pumpe noch sehr leicht und gut arbeitet, und daß man selbst bis 20
                              Klafter damit die Wasserhebung ohne Anstand vornehmen könne. Wollte man das Wasser
                              mit einer Pumpe noch höher heben, so müßten mehrere Bestandtheile derselben unter
                              den bestehenden Verhältnissen stärker gemacht werden; namentlich wäre dieß bei der
                              Gestängplatte und der Zugstange nothwendig.
                           Der Umstand, daß diese Pumpe so selten einer Nachbesserung bedarf, also
                              ununterbrochen fortarbeiten kann, dann daß der große und kostspielige Lederverbrauch
                              bei Scheibenkolben, die fast ausschließend zum Abteufen angewendet werden, ganz
                              wegfällt; daß ferner ein noch so sandiges Wasser ihr gar nichts schadet; endlich daß
                              sie vermöge ihres einachsigen Baues einen engen Raum einnimmt, daß sie sich sehr
                              leicht handhaben läßt, und daß die Steigröhren in einer beliebigen Richtung geleitet
                              werden können, und dazu verhältnißmäßig einen geringen Durchmesser haben, empfiehlt
                              sie insbesondere zum Gebrauche beim Abteufen von Schachten.
                           
                           Aus diesem Grunde wurden in einem zweiten Schachte bei Kladno neuerdings zwei neue
                              derlei Pumpen mit zwölfzölligen Pistons und mit 4 Fuß Hubhöhe eingebaut und befinden
                              sich auch bereits im Umtriebe. Auch bei den Nachbargewerken findet diese neue Pumpe
                              Nachahmung.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
