| Titel: | Infinitesimal-Bewegung, angewendet zum Aufwickeln des Zeuges bei den Webestühlen; von Hrn. Harrison zu Blackburn. | 
| Fundstelle: | Band 129, Jahrgang 1853, Nr. V., S. 10 | 
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                        V.
                        Infinitesimal-Bewegung, angewendet zum
                           Aufwickeln des Zeuges bei den Webestühlen; von Hrn. Harrison zu
                           Blackburn.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Mai 1853, S.
                              249.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Harrison's Infinitesimal-Bewegung zum Aufwickeln des Zeuges
                           bei den Webestühlen.
                        
                     
                        
                           Der Erfinder hat das gewöhnliche Sperrrad durch ein solches ersetzt, auf dessen
                              geriffelte oder rauh gemachte Peripherie eine Kombination von Hebeln mittelst
                              Reibung einwirkt.
                           
                           Fig. 15 ist
                              eine Seitenansicht des Apparats. A ist das Frictionsrad,
                              welches durch die abwechselnde Bewegung der Stange B
                              gedreht wird; die Größe dieser Bewegung wird nach Erforderniß regulirt. Die
                              Kurbelstange B ist bei C mit
                              einem kurzen doppelten Hebel verbunden, der um D
                              beweglich und dort auch mit dem Ende eines längern Hebelarms E verbunden ist, welcher frei um sein anderes Ende, d.h. um die Achse des
                              des Rades A schwingt. Das andere Ende des Hebels D ist mittelst eines Scharniers mit einem Stück F versehen, dessen gegen die Radperipherie drückende
                              Oberfläche mit Leder überzogen ist.
                           An dem festen Punkt G ist ein Drückerarm angebracht, der
                              ebenfalls mit einem Reibungsstück versehen ist, welches dieselbe Einrichtung wie das
                              oben beschriebene hat.
                           Wenn sich nun die Kurbelstange B abwechselnd von unten
                              nach oben bewegt, so muß sie, wie man leicht einsehen wird, das Reibungsstück
                              mittelst der Kniehebel sehr fest gegen das Rad drücken, welches dadurch so lange in
                              eine drehende Bewegung gesetzt wird, als die aufwärtsgehende Bewegung der Stange B dauert. Während dieser Zeit läßt der Drücker G, welcher einen Winkel mit dem Halbmesser des Rades
                              bildet, dessen Verlängerung durch den Mittelpunkt G
                              gehen würde, das Reibungsstück auf der Radperipherie frei gleiten, wie die
                              Sperrklinke auf dem Sperrrade.
                           Wenn sich dagegen die Stange B von oben nach unten
                              bewegt, so gleitet das Frictionsstück frei auf der rauhen Oberfläche des Rades,
                              während der Drücker dagegen tritt und den Rückgang verhindert.
                           Bei Anwendung dieses Apparates ist die Größe der Bewegung des Rades nicht auf ein
                              gewisses Maaß beschränkt, wie dieß bei einem Sperrrade der Fall ist, und alle
                              Veränderungen der Bewegung der Stange B werden auch auf
                              die des Rades übertragen.
                           
                        
                     
                  
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