| Titel: | Verbesserte Schienenstühle, von dem Civilingenieur John Mc Conochie zu Wednesbury. | 
| Fundstelle: | Band 129, Jahrgang 1853, Nr. XVIII., S. 82 | 
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                        XVIII.
                        Verbesserte Schienenstühle, von dem
                           Civilingenieur John Mc
                              Conochie zu Wednesbury.
                        Aus dem Civil Engineer and Architects' Journal, April
                              1853, S. 145.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Mc Conochie's verbesserte Schienenstühle.
                        
                     
                        
                           Die zu ergreifenden Mittel, um demjenigen Theil der Eisenbahnen, welcher aus den
                              Schienen und ihren Stühlen besteht, eine größere Dauer zu verleihen, haben in der
                              letzten Zeit ganz besonders die Aufmerksamkeit der Ingenieure auf sich gezogen,
                              indem die Abnutzung dieser Theile nothwendig darauf hinführte. Die Schienen mit
                              doppelten Köpfen wurden auf einigen Bahnen nach fünf- oder sechsjährigem
                              Gebrauch untauglich, so daß ihre Auswechselung nothwendig wurde; die Ursache dieser
                              so baldigen Unbrauchbarkeit ist hauptsächlich die unzweckmäßige Construction der
                              Schienenstühle; dieß beweisen viele tausend Tonnen von Schienen, welche jetzt als
                              altes Eisen zu den Walzwerken zurückkommen, um umgearbeitet zu werden; ihre untere
                              Oberfläche oder Fahrbahn ist noch eben so gut, als wenn sie erst von der Hütte
                              abgeliefert worden wären, allein sie haben an den Stellen, wo sie in den Stühlen
                              befestigt waren, d.h. auf jede 3 Fuß Länge Vertiefungen; die Schienen sind daher so
                              beschädigt, daß sie nicht, wie es anfangs beabsichtigt war, umgedreht werden können.
                              Man ist daher auf die Anwendung von Stühlen hingewiesen, durch welche die Schienen
                              nicht auf die angegebene Weise beschädigt werden können. (Diese Eindrücke sind
                              jedoch auch Folge der sehr weichen Beschaffenheit, namentlich des englischen
                              Puddeleisens. Ehe man diese Erfahrung gemacht hatte, bestanden die Schienen
                              durchgängig aus einerlei Eisen; später nahm man zu den Packeten zum Auswalzen der
                              Schienen, unten und oben oder zu den beiden Fahrbahnen besseres und härteres Eisen,
                              welches schon einmal
                              ausgeschweißt worden war, und legte nur in die Mitte der Packete Rohschienen. Die
                              Redact.)
                           Der Gegenstand dieser Abhandlung ist ein verbesserter Schienenstuhl, welcher die
                              Beschädigung der Schienen verhindert und ihre Dauer um 25 bis 50 Procent erhöht. In
                              Fig. 3 bis
                              7 ist
                              dieser verbesserte Schienenstuhl so wie er auf der Liverpool-, Crosby-
                              und Southport-Bahn angewendet wird, abgebildet. Er besteht aus zwei Theilen,
                              dem Körper A und der Einlage B. Der Keil C ist entweder aus Holz oder Eisen
                              gemacht, man gibt aber ersterem den Vorzug. Ein Raum D
                              von ungefähr 1/8 Zoll bleibt zwischen der unteren Oberfläche der Schiene und dem
                              Boden des Stuhls; in der Einlage ist eine Vertiefung E
                              und in dem Stuhlkörper eine Leiste gegossen, welche in einander eingreifen, so daß
                              die Einlage nicht aus dem Stuhle herausgehen kann. Das Gewicht eines Stuhls an den
                              Schienenwechseln beträgt 35 Pfd., während das Gewicht eines zwischen zwei Wechseln
                              liegenden Stuhls im Durchschnitt 26 Pfd. beträgt, folglich nicht mehr als bei den
                              gewöhnlichen Stühlen. Sollen die Schienen aus den Stühlen genommen werden, so
                              verfährt man auf folgende Weise: der Schließkeil C wird
                              herausgeschlagen, wo man dann die Schiene sammt der Einlage senkrecht aus dem Stuhl
                              heben kann, so daß das Umwenden der Schienen eben so leicht ist, wie bei den
                              gewöhnlichen Stühlen. Bei diesen letzteren hängt die Befestigung der Schienen
                              gänzlich von dem hölzernen Keil ab, wogegen bei dem verbesserten Stuhl die Schiene
                              durch die Einlage mit befestigt wird, wodurch das Einlegen, das Herausnehmen und das
                              Umlegen der Schienen sehr erleichtert wird. Es kann ein Zug über eine solche Schiene
                              gehen, nachdem sie bloß eingelegt worden ist, ohne daß die weitere Befestigung mit
                              dem Keil vorgenommen wurde, was die verhältnißmäßig geringe Wichtigkeit der Keile
                              bei dieser Stuhlform im Gegensatz zu der gewöhnlichen hinlänglich nachweist. Bei der
                              letzteren erheischen die Keile eine fortwährende Ueberwachung und ein stetes
                              Nachziehen, wodurch auch viel Material verbraucht wird; bei den verbesserten Stühlen
                              dienen die hölzernen Keile lediglich zur sicherern Befestigung der Schienen in den
                              Stühlen.
                           Solche Stühle sind auch schon Monate lang ohne Keile geblieben, indem die Einlage den
                              Keil theilweise ersetzte. Dieser Vorzug der neuen Stühle gegen die gewöhnlichen ist
                              sehr zu beachten; denn wenn die Keile bei den letztern vergessen worden sind, sich
                              losgezogen haben oder herausfallen, so geräth der über solche Schienen gehende Zug
                              in Gefahr; dagegen veranlaßt bei den neuen Stühlen das Weglassen der Keile durchaus
                              keine Gefahr, mit Ausnahme außerordentlicher Umstände, wenn z.B. der Unterbau nachließe. – Daß
                              diese verbesserte Stuhlform die Stabilität der Bahn und de Steifigkeit der Schienen
                              wesentlich erhöht, wurde durch Versuche erwiesen.
                           Der Hauptvortheil der verbesserten Stühle besteht darin, daß sie die untere Fahrbahn
                              der Schienen gegen Beschädigung sichern, während die obere Fahrbahn oder der obere
                              Kopf benutzt wird.
                           Die Dauerhaftigkeit der Schienen hängt großentheils von der Festigkeit und Stetigkeit
                              ihrer Befestigung ab, was einer von den Vortheilen dieses Stuhls ist, indem das
                              Niederdrücken der Schiene die Befestigung derselben im Stuhl um so dichter und
                              geschlossener macht. Die gewöhnlichen Stühle gewähren dagegen nur eine unvollkommene
                              Befestigung, und man hat daher auf manchen Bahnen die doppelköpfigen Schienen
                              aufgegeben, ungeachtet der vielen Vortheile, welche sie in Verbindung mit
                              Querschwellen gewähren.
                           Die gewöhnliche Befestigung wird hauptsächlich durch die abwechselnd aufsteigende und
                              niedergehende Bewegung, sowie durch den Seitendruck mittelst der Biegung der
                              Schienen zwischen den Unterlagen, lose und zerstört. Bei den verbesserten Stühlen
                              verhindert die vereinigte Wirkung des Schließkeils und des Einlagestücks diese
                              Beschädigungen wenigstens größtentheils, wie Versuche ergaben im Verhältniß von 50
                              zu 100 Proc. gegen die gewöhnliche Befestigung.
                           Bei den gewöhnlichen Stühlen ist die Tendenz der Schiene sich zu biegen und die
                              dadurch veranlaßte Verminderung ihrer Dauer sehr wesentlich; denn selbst wenn der
                              untere Kopf keine Eindrücke bekommen hat, so kann man die umgewendeten Schienen doch
                              erst wieder benutzen, nachdem sie gerade gerichtet worden sind; durch die Biegung
                              wird auch der Faden oder Nerv des Eisens gestört u.s.w. Bei den verbesserten Stühlen
                              werden aber die Schienen weit weniger gebogen, da die Stühle den Schienen eine weit
                              größere Steifigkeit verleihen.
                           Eine andere Abänderung der verbesserten Stühle ist in Fig. 8 dargestellt. Sie
                              hat eine größere Tragfläche für die Schiene als die anderen Modificationen und
                              verstärkt daher die Schienen mehr als letztere auf den Wechseln. Dieser Stuhl
                              unterscheidet sich von dem vorher beschriebenen hauptsächlich dadurch, daß er zwei
                              Einlagen statt einer hat, welche durch schmiedeiserne Keile befestigt werden; sind
                              die Keile gelöst, so kann die Schiene in senkrechter Richtung aus dem Stuhl genommen
                              werden.
                           Die Resultate einiger Versuche, welche früher mit den Schienen auf der Ostbahn (in
                              England) von Hrn. James Samuel angestellt wurden, indem
                              er Blattgold zwischen die Schiene und den Stuhl legte, ergaben, daß die Contactfläche zwischen
                              der Schiene und einem gewöhnlichen Stuhle 1 1/2 Quadratzoll beträgt. Dieß ist
                              freilich nur eine sehr oberflächliche Berechnung, nehmen wir sie aber als eine
                              Näherung an, so gibt sie ein Resultat von mindestens 6 zu 1 zu Gunsten der
                              verbesserten Stühle; denn da die beiden Stuhlwangen auf 12 Zoll Länge gleichförmig
                              mit einander verbunden sind, und da die Breite ihrer Berührung mit dem Nacken der
                              Schiene zu 3/4 Zoll angenommen werden kann, so beträgt die ganze tragende Oberfläche
                              9 Quadratzoll, während sie bei den gewöhnlichen Stühlen auf 1 1/2 Quadratzoll
                              beschränkt ist. Wenn wir daher das Gewicht von einem Locomotivtriebrade, welches
                              sich mit einer Geschwindigkeit von 30 bis 40 engl. (6 bis 8 deutschen) Meilen in der
                              Stunde bewegt, gleich einer Kraft von 9 Tonnen oder von 180 Cntr. annehmen, so
                              ergäbe dieß einen Druck von 6 Tonnen auf den Quadratzoll der Schiene, welche mit dem
                              Fuß des gewöhnlichen Stuhls in Berührung steht; bei den verbesserten Stühlen betrüge
                              dieser Druck aber nur 1 1/4 Tonne auf den Quadratzoll des Schienenstuhlfußes oder
                              der untern Seite der Schiene, so daß, wenn der erstere Druck hinreichend ist, um in
                              die Schiene einzuschneiden, der letztere wahrscheinlich gar keinen Nachtheil
                              veranlassen wird.
                           Man hat gegen diese Stühle eingewendet, daß die Backen den Schienenkopf angreifen
                              werden. Es würde dieß der Fall seyn, wenn die Backen in eine Kante ausliefen, statt
                              daß sie nach derselben Curve abgerundet sind, wie die untere Seite des
                              Schienenkopfs, womit sie in Berührung kommen.
                           Die Hauptvortheile der verbesserten Stühle sind nachstehende:
                           1) Der untere Schienenkopf bleibt gegen Beschädigungen geschützt, während der obere
                              als Bahn benutzt wird.
                           2) Die Einlage, oder die lose Wange bildet eine selbstwirkende Befestigung.
                           3) Die verbesserten Stühle geben den Schienen eine viel größere Steifheit, senkrecht
                              und seitlich.
                           4) Wegen der Länge der Stuhlbacken sind die nicht unterstützten Theile der Schienen
                              kürzer, als bei der gewöhnlichen Einrichtung.
                           5) Da diese Stühle die Schienen auf den Wechseln sich zu senken oder zu heben
                              verhindern, so daß auf diesen Wechseln keine Absätze entstehen, so werden dadurch
                              die Locomotiven und Wagen weniger erschüttert und bleiben daher länger in
                              brauchbarem Zustande.
                           6) Die Keile erfordern eine weit geringere Ueberwachung, da ihr Zweck nicht im Tragen
                              der Schiene wie bei den gewöhnlichen Stühlen, sondern nur darin besteht, das Heben
                              der Schienen in den Stühlen zu verhindern.
                           
                           7) Man erreicht diese Vortheile durch geringe Mehrkosten bei der ersten Anschaffung
                              der verbesserten Stühle.
                           Die Ingenieure, welche die verbesserten Stühle angenommen haben, bestätigen die hier
                              aufgezählten Vortheile als durch die Praxis bewährt.
                           Folgende Versuche mit diesen Stühlen wurden von Hrn. Marshall angestellt:
                           
                        
                           Erster Versuch.
                           Die Schienen, womit diese Versuche angestellt wurden, hatten denselben Querschnitt,
                              wie die auf der Liverpool-, Crosby- und Southport-Eisenbahn
                              angewendeten, sie waren nämlich 5 Zoll hoch, im Kopf 2 1/2 Zoll und in der Mitte 5/8
                              Zoll dick, und wogen 72 Pfd. per Yard. Nachdem eine
                              solche Schiene in den verbesserten Stühlen gelegt war, ließ man den Druck einer
                              hydraulischen Ramme so lange darauf wirken, bis die Einlage durch die Biegung der
                              Schiene zersprang; nachdem die Schiene herausgenommen war, betrug die bleibende
                              Durchbiegung auf der Länge von drei Fußen zwischen den Mitten der Auflagen 5/8 Zoll;
                              der Druck, durch welchen die Einlage zersprang, belief sich auf fast 40 Tonnen.
                              Während die Schiene sich bog, war die Bewegung der Schiefern auf der Oberfläche der
                              Schiene sehr augenfällig.
                           
                        
                           Zweiter Versuch.
                           Der Druck wurde auf einen Wechselstuhl und auf zwei Zwischenstühle angewendet.
                              Derselbe Versuch wurde dann mit gewöhnlichen Stühlen gemacht, und zum Messen der
                              Biegung in jedem Fall eine Linie hindurchgezogen. Die Resultate sind in der
                              folgenden Tabelle zusammengestellt:
                           
                              
                                 Druck in Tonnen.
                                 Biegung mit verbesserten   
                                          Stühlen, in Zollen.
                                 Biegung mit gewöhnlichen
                                           Stühlen, in
                                    Zollen.
                                 
                              
                                          15
                                             –
                                             
                                    –
                                 
                              
                                          20
                                             –
                                             
                                    –
                                 
                              
                                          31
                                           0,01
                                    (ungefähr)
                                           
                                    0,02 (ungef.)
                                 
                              
                                          40
                                           0,07
                                           
                                    0,12
                                 
                              
                                          50
                                           0,12
                                           
                                    0,16
                                 
                              
                                          60
                                           0,14
                                           
                                    0,19
                                 
                              
                                          70
                                           0,16
                                           
                                    0,25
                                 
                              
                           Bei einem Druck von 40 Tonnen zerbrach einer von den äußeren Stühlen mitten durch den
                              Fuß, allein es wurde ein anderer eingelegt und der Versuch ohne Unterbrechung
                              fortgesetzt; das erlangte Resultat ist das oben mitgetheilte. Die Seitenbiegung war
                              bei den verbesserten Stühlen um die Hälfte geringer als bei den gewöhnlichen. Diese
                              Resultate waren gegen alles Erwarten genügend und beweisen die Vorzüge der neuen
                              Stühle vor den gewöhnlichen, da sie den Schienen eine größere Steifheit verleihen,
                              so daß dieselben ein größeres Gewicht zu tragen vermögen. Dieß erklärt sich dadurch,
                              daß die verbesserten Stühle die Schienen fester halten, als die gewöhnlichen; der
                              Seitendruck der Einlagen bewirkt nämlich, daß die Schienen in ihren Stühlen im
                              Verhältniß des angewendeten Drucks festgehalten werden, während bei der gewöhnlichen
                              Einrichtung der Stühle durch den Druck die Schienen in den Stühlen gelockert
                              werden.
                           Es ist eine bekannte Thatsache, daß wenn von zwei ganz gleichen Bindebalken der eine
                              an beiden Enden, dicht in den Wänden eines Gebäudes befestigt wird, der andere aber
                              so angebracht wird, daß seine Enden nur in der Mauer aufliegen, der letztere von
                              einem Gewicht zerbrochen werden kann, welches der andere ohne Beschädigung zu tragen
                              vermag. Aus derselben Ursache verleihen die neuen Stühle den Schienen eine größere
                              Steifheit und verhindern eine solche Seiten- und senkrechte Biegung, wie sie
                              bei den gewöhnlichen Stühlen stattfindet. – Der Zweck eines letzten Versuchs
                              war die Untersuchung der Festigkeit der Stühle. Die Schiene wurde in einen
                              Zwischenstuhl gelegt und der Druck darauf angewendet. Bei einem Druck von 60 Tonnen
                              zerbrach die Schiene in der Mitte des Stuhls und es brachen zugleich die Enden des
                              Keils ab, ohne daß jedoch der Stuhl weiter beschädigt wurde.
                           ––––––––––
                           Bei der Discussion dieser Abhandlung in der Institution of
                                 Mechanical Engineers fragte Hr. Mc Connell,
                              welcher Neigungswinkel für den Keil im Stuhl gewählt worden sey. Hr. Mc Conochie erwiederte, daß nach den gemachten
                              Erfahrungen ein Winkel von 45° als der beste zu betrachten sey, um die
                              Belastung in senkrechter und in horizontaler Richtung gleichmäßig zu vertheilen;
                              anfänglich habe man einen spitzeren Winkel versucht und die Stärke des Stuhles durch
                              ein schweres Gewicht ermittelt, welches man so lange auf ihn fallen ließ, bis er
                              zerbrach.
                           Hr. Stephenson (der Vorsitzende) warf die Frage auf, wie
                              man den Zustand der Stühle gefunden habe, nachdem sie in regelmäßigem Gebrauch
                              waren. Hr. Mc Conochie erwiederte, daß drei oder vier
                              engl. Meilen auf den oben genannten Eisenbahnlinien mit diesen Stühlen versehen
                              worden seyen, und daß man sie fünf Monate benutzt habe. Auch sey der Eingang zu der
                              Liverpool-Station auf der Lancashire- und Yorkshire-Bahn auf
                              einige hundert Yards mit solchen Stühlen versehen worden; es finde dort ein großer Verkehr
                              mit schweren Maschinen statt. Die Bahn sey bei Anwendung der verbesserten Stühle in
                              einem bessern Zustande verblieben als beim Gebrauch der gewöhnlichen Stühle, sie sey
                              ebener und die Stühle seyen durchaus nicht in Unordnung gekommen.
                           Hr. Mc Connell fragte, ob die Stühle mit Schalenhärtung
                              gegossen worden seyen? Hr. Mc Conochie erwiederte, daß
                              sie in Sandformen gegossen worden und hinlänglich genau werden, ohne Schalenhärtung
                              anzuwenden.
                           Hr. Cowper fragte, ob es irgend eine Schwierigkeit habe,
                              die Hauptbelastung der Schiene auf eine Seite zu bringen, indem man die Stühle so
                              gösse, daß die beiden Wangen gleiche Höhe hätten. Hr. Mc
                                 Conochie antwortete, daß es hinreichend sey, nur die eine Wange zu erhöhen,
                              um den Kopf der Schiene zu tragen, indem der Druck nicht häufig auf die äußern
                              Kanten des Stuhls und des Keils wirke.
                           Hr. Mc Conochie bemerkte, daß die Stabilität einer Bahn,
                              damit sie ohne Nachtheil von schweren Locomotiven befahren werden könne, ein sehr zu
                              beachtender Umstand sey; die stabilste Maschine verliere diese Eigenschaft auf einer
                              schlecht angelegten und zu leichten Bahn. Hr. Williams
                              sagte, er habe sich beim Befahren desjenigen Theils der Liverpool- und
                              Southport-Bahn, wo die neuen Stühle angewendet werden, von ihrer Stabilität
                              im Vergleich mit den gewöhnlichen Stühlen vollkommen überzeugt. Der Oberbau der Bahn
                              sey leicht und locker, während die Maschinen zu den schwersten ihrer Art gehören,
                              indem die Treibräder mit 13 Tonnen belastet sind.
                           Hr. Lloyd bemerkte, da auf der Liverpool-,
                              Crosby- und Southport-Linie mit diesen Stühlen vor fünf bis sechs
                              Monaten einige Schienen gelegt worden seyen, bei denen der mittlere Theil nur 1/2
                              Zoll stark ist, ohne daß der Druck der Stühle irgend eine Beschädigung derselben
                              veranlaßt habe, so sehe er nicht ein, wie Schienen von der gewöhnlichen Stärke in
                              der Mitte, nämlich von 3/4 bis 1 Zoll, durch die neuen Stühle beschädigt werden
                              könnten. Hr. Mc Conochie antwortete, daß er bei Anwendung
                              in der Mitte schwächerer Schienen hauptsächlich den Zweck gehabt habe, ohne
                              Vergrößerung des Gewichts der Schienen, deren Köpfe zu verstärken, und daß die
                              Schienen offenbar dort am stärksten seyn sollten, wo sie am meisten abgenutzt
                              werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
