| Titel: | Verfahren zur Darstellung gekörnter Knochenkohle, welches sich Daniel Ebingré in Brüssel, am 1. Octbr. 1852 für England patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 129, Jahrgang 1853, Nr. LIX., S. 278 | 
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                        LIX.
                        Verfahren zur Darstellung gekörnter Knochenkohle,
                           welches sich Daniel
                              Ebingré in Brüssel, am 1. Octbr. 1852 für England patentiren
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1853,
                              S. 306.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Ebingré's Verfahren zur Darstellung gekörnter
                           Knochenkohle.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet die Verwandlung gepulverter Knochenkohle
                              in Brei, der alsdann gekörnt wird.
                           Fig. 20 ist
                              die Seitenansicht,
                           Fig. 21 die
                              Endansicht und
                           Fig. 22 der
                              Grundriß des dazu dienenden Apparates.
                           Ich vermenge gepulverte Knochenkohle mit Thon, Mineraltheer und Wasser in folgendem
                              Verhältniß: auf 100 Pfd. gepulverter Knochenkohle kommen 4 Pfd. Mineraltheer, 130
                              Pfd. Thon, und 100 Pfd. Wasser.
                           Diese Substanzen rühre ich tüchtig durcheinander, lasse sie vier bis fünf Tage unter
                              zeitweisem Umrühren stehen und gieße dann die Masse in den Behälter B, in welchem durch einen um die Trommel c laufenden Riemen eine Rührvorrichtung in Bewegung
                              gesetzt wird. Dieser Riemen erhält seine Bewegung durch die Trommel d, und diese wird von irgend einer Triebkraft aus in
                              Rotation gesetzt. Die Trommel d befindet sich an der
                              Achse einer in dem Behälter C rotirenden
                              Rührvorrrichtung, der Behälter C aber empfängt die
                              Materialien von dem Behälter B durch eine Oeffnung,
                              welche mittelst eines Schiebers geschlossen werden kann. Nachdem die Materialien in
                              dem Behälter B gehörig mit einander vermengt worden
                              sind, fließen sie in den Behälter C, worin sie ferner
                              durcheinander gerührt werden, und von da in einen Behälter D, worin zwei Mühlsteine das Gemenge zermahlen. Die Bewegung wird mittelst
                              zweier Winkelräder von der Achse f aus der Achse e eines dieser Mühlsteine mitgetheilt. Die Achse f erhält ihre Umdrehung mittelst eines Riemens und einer
                              Rolle durch die Triebkraft.
                           Von dem Behälter D fließen die gemengten Materialien in
                              einen Recipienten E. Aus diesem werden sie auf braunes
                              Papier geschöpft, welches über einem aus parallelen Stangen bestehenden Gestell
                              ausgebreitet ist. Dieses Gestell schiebe ich dann in einen bis auf 104°
                              Fahrenheit (32° R.) erwärmten Trockenofen. Sobald die Masse trocken ist, wird
                              sie durch ein
                              Schneidwerkzeug zertheilt. Die so zubereitete Masse wird nun mit einer Quantität
                              ihres Fettes beraubter Knochen in Kohle verwandelt; auf 76 Gewichtstheile obiger
                              Komposition setzte ich beiläufig 124 Theile Knochen zu. Das calcinirte Product körne
                              ich endlich auf die seither mit gebrannten Knochen allein gebräuchliche Weise. In
                              dieser Form eignet es sich dann für dieselben Zwecke, wie die gewöhnliche gekörnte
                              Knochenkohle.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
