| Titel: | Ueber Brown's Luppenzängemaschine. | 
| Fundstelle: | Band 129, Jahrgang 1853, Nr. XCVII., S. 432 | 
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                        XCVII.
                        Ueber Brown's Luppenzängemaschine.
                        Ueber Brown's Luppenzängemaschine.
                        
                     
                        
                           Diese im polytechn. Journal Bd. CXXI S. 344
                              beschriebene und im Bd. CXXV S. 173 weiter besprochene Maschine ist, wie der Bulletin du Musée de l'Industrie, Juli 1853, S.
                              24 berichtet, von Hrn. Debauque, Besitzer der Puddelwerke zu Houdeng-Aimeries in
                              Belgien eingeführt worden, da sie bedeutende Vortheile gegen die bis jetzt
                              gebräuchlichen Zängemaschinen gewährt.
                           Der Berichterstatter im Bulletin beschreibt auch die
                              Vorrichtung, durch welche die Luppen zwischen die Walzen gebracht werden, welche in
                              der englischen Beschreibung der Maschine übergangen ist. Sie besteht aus einer 16
                              bis 20 Zoll langen und breiten Blechplatte, welche an dem Ende zweier großen
                              eisernen Arme oder Hebel befestigt ist, die das Walzwerk in einer Minute acht bis
                              zehnmal abwechselnd hebt und senkt. In ihrer untersten Stellung liegt die Platte
                              gänzlich horizontal und in einer Ebene mit der Hüttensohle; dann legt man die aus
                              dem Ofen genommene Luppe darauf. Zu ihrer höchsten Stellung gelangt, hat die Platte
                              dagegen eine sehr nach den Walzen zu geneigte Lage, so daß die Luppe hinabrutscht
                              und zwischen die Walzen fällt, welche in dieser Stellung am weitesten von einander
                              entfernt sind.
                           Ein Bergingenieur zu Mons hat über die Leistungen dieses Apparats, und über
                              diejenigen der Quetschmaschine eines benachbarten Etablissements Nachstehendes
                              beobachtet:
                           Um eine Luppe von 40 Kilogr. (84 Pfd.) mittelst einer gewöhnlichen Quetschmaschine zu
                              zängen, ist ein Arbeiter erforderlich, die Arbeit dauert 1 1/2 bis 2 Minuten und der
                              Eisenverlust dabei beträgt 3 Kilogr. Die gezängte Luppe kam sofort zum
                              Luppen-Streckwalzwerk und man erhielt von dem Luppen-Schlichtwalzwerk
                              eine Rohschiene von 2,40 Met.  (7 Fuß 4 Z. rh.) Länge, 0,087 Met. (3 1/3 Zoll) Breite
                              und 0,020 Met. (3/4 Zoll) Stärke, welche 32 Kilogr. (67 Pfd.) wog.
                           Die Brown'sche Walzenzängemaschine machte 7 bis 8 Umgänge
                              in der Minute; eine 52 Kilogr. (109 Pfd.) schwere Luppe blieb 8 bis 10 Secunden in
                              derselben, kam gut gezängt aus derselben hervor und wog alsdann 49 Kilogr. (103
                              Pfd.). Die gezängte Luppe gab eine Rohschiene von 3,43 Met. (11 Fuß) Länge, 0,086
                              Met. (3 1/4 Zoll) Breite und 0,020 Met. (3/4 Zoll) Stärke, welche 43 Kilogr. (90
                              Pfd.) wog.
                           Eine zweite Luppe von 39 Kilogr. Gewicht blieb ebenfalls 8 bis 10 Secunden in der
                              Zängemaschine, kam mit einer cylindrischen Gestalt heraus und wog nur noch 37 1/2
                              Kilogr. Man sieht demnach, daß sie nicht so stark zusammengepreßt war als die erste,
                              da sie zu klein war.
                           Hr. Aaron Bonehill hat ein
                              Einführungspatent auf den Apparat für Belgien genommen.